Deltatrike mit starrer Hinterachse

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Ich habe das Forum durchsucht. Für die Hinterachse von Deltatrikes gibt es 3 Antriebsvarianten:
  1. Einseitiger Antrieb (Hase)
  2. Differenzial (Hase)
  3. Freilauf (Sinner)
Wurde denn je einfach die Achse starr durchverbunden? Oder mit Kardan direkt verbunden?

Es gab mal ein Auto von DAF, der hatte auch kein Differenzial. Ist das dann für ein Fahrrad nicht vielleicht doch ein technischer Overkill?

PS.: mich interessiert, ob irgendwer so etwas schon mal gemacht hat, nicht so sehr, was passieren könnte, wenn man es machen würde
Olaf
 
Servus Olaf,

beim City- El wurde auf ein Differential verzichtet und die Kraftübertragung via Rutschkupplung umgesetzt.
Es handelt sich zwar nicht um Trike/ Velomobil, sondern um ein leichtgewichtiges elektrisch angetriebenen Kabinenroller in Deltaanordnung,
ist aber vll. dennoch als Low- Cost- Lösung im Eigenbau interessant.
Hier auch ein Link zur Erklärung: City- El Rutschkupplung


Gruß,
Mark
 
Ich glaube der Grund ist ganz einfach: die Kraft des Fahrers ist begrenzt! Wenn eingelenkt ist, muss ein oder ggf. sogar beide Hinterräder durchrutschen, um tatsächlich Kurve zu fahren, oder es rutscht das Vorderrad durch und es geht gerade aus!
Auf Asphalt fängt bei mir das Antriebsrad bei 20% Steigung an manchmal durchzurutschen - (vereinfacht als Kräftegleichgewicht betrachtet) such dir mal ne 20% Steigung, und überlege dann, ob du in jeder 20° Kurve in der Ebene so reintreten willst, und das ist noch der bessere Fall, im Schlechteren geht's geradeaus!
Viele Motorrad-Quads haben einfach Starrachse hinten, aber die haben genug Last auf den Vorderrädern und Leistung ohne Ende, also nur bedingt vergleichbar...
 
Danke erst ein Mal für die Antworten. Ich wundere mich nur, warum es noch niemand wirklich probiert hat. Der Schlupf ist doch sicherlich nicht so groß, dass etwas kaputt gehen würde. Die Spurbreite ist auch eher gering. Warum der Aufwand für ein Differenzial, oder die Nachteile des einseitigen Antriebs hinnehmen.

Olaf
 
selbst bei den ultralangsamen uralt Aufrecht Dreirädern war doch schon eine Art Differenzial mit den zwei Ketten verwirklicht oder war das immer einseitig angetrieben? (War vermutlich einseitig und die zweite kurze Kette nur, um einfach die Nabenschaltung unterzubringen) wird schon seinen Sinn haben, sonst würden es nicht alle Hersteller so bauen...
Einseitig mit Kette angetrieben stelle ich mir dann ideal für E-Variante vor, d.h. "E" beim nicht angetriebenen Hinterrad. Wird sowas gebaut oder gibts da andere Schwierigkeiten?
 
dass ein Motor-Quad eine Starrachse hat wundert mich aber, da wirken doch bei starken Kurvenmanövern irre Verwindungskräfte auf die Achse...
 
Jeradachs, wie ist der HR Antrieb bei deinem Kettwiesel? Ansonsten wenn bastel-lustig gibts als beste Variante: mal so n Liege-Dreirad mit angetriebener Starrachse selbst zu bauen und (in 90Grad Kurven) zu testen...
 
Mein Wiesel hat Differezial. Und ich finde das auch erst mal ganz nett.
Was die Hersteller angeht, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass die schon wissen, was sie tun.
Basteln, nee lieber nicht. Ich kriege nicht mal die Räder alleine vom Wiesel runter. Und eigentlich möchte ich lieber vorher wissen, was mir blüht.
Aber scheinbar hat noch niemand so etwas gewagt.
Olaf
 
Hm also ich wäre schon mal nicht auf die Idee gekommen nur ein Rad anzutreiben. Mir kommt das eher seltsam vor. Klar es ist letztendlich praktisch, weil mit Fahrradkomponenten lösbar.

Das Tadpole-Trike ist schließlich auch nicht entstanden, weil man damit so toll fahren kann, sondern weil es nicht so aufwändig in der Herstellung ist wie ein Quart.

Und wer sagt denn, dass es überhaupt jemand schon mal probiert hat?

Nur weil viele einer Meinung sind muss diese nicht unbedingt stimmen. So was hat mich noch nie überzeugt.
 
Ich hab auch noch mal bei Bentrider nach gesehen. Ich glaub noch keiner hatts gemacht. Bei 4x4 auto's gibt es mit diff lock die moglichkeit das differenzial zu blocken, um zu verhindern das ein rad durchdreht. Auf knopfdruck eine feste achse. Dabei wird dann auch gewarnt das nur im gelande zu machen, wo die rader durchdrehen, und bei niedrige geschwindigkeiten. Einen grund wird das haben, das willst du aber nicht wissen.

Dann gibt es zwei moglichkeiten; mann folgt die meinung vieler weil die losungen sich im laufe der zeit bewiesen haben. Wenn schon so viele nicht die einfachste losung genommen haben, dann hatt das wahrscheinlich einen guten grund. Die andere option ist es selber zu machen, und aus zu finden ob die recht hatten.

Ich weis nicht welcher Daf das gewesen sein sollte mit starre hinterachse ohne differenzial. Die auto's hatten einen riemenantrieb mit zwei riemen, je seite eine halbachse. https://de.wikipedia.org/wiki/Variomatic#/media/Datei:Wheels,_axles,_and_suspension.jpg Die riemen haben eine gewissen schlupf, was die notwendigkeit fur einen differenzial wegnemht.

Grusse, Jeroen
 
Ich bin als Kind mal ein Diy-Gokart mit starrer Antriebsachse gefahren. Das geht einfach sauschwer in der Kurve.
Das hat mit Sicherheit der Erste auch auspropiert und dann als nächstes nur ein Rad angetrieben. Danach wird der beidseitige Antrieb mit Freilauf und danach das Diff gekommen sein. Wegen der Komplexität des Zweirad-Achsantriebs gibts ja Tadpoletrikes...
Fahrzeuge mit Antrieb gibt es ja schon länger, als Deine Idee alt ist :p
Gruß Krischan
 
stimmt die blöden Kettcars wollten immer nur gerade aus weiter.

Und dass Tadpoles nur entstanden sind, weil die Herstellung einfacher ist und nicht weil es das bessere Konzept ist als Delta und Quart habe ich auch schon immer gedacht.

Trotzdem schade dass Niemand sagen kann er hat es bei einem Kettwiesel mal getestet und weiß ob es geht oder nicht.
Olaf
 
Und dass Tadpoles nur entstanden sind, weil die Herstellung einfacher ist und nicht weil es das bessere Konzept ist als Delta und Quart habe ich auch schon immer gedacht.

Bist du Dir da sicher ...
Im Fahrverhalten unterscheiden sich die beiden Systeme auch.

HA sicher einfacher
VA sicher aufwendiger

Grüßle Harry
 
Die einfachste Variante beim Liegetrike ist VR-Antrieb (MBB oder ZOX-Toxy usw. Art) und zwei Hinterräder, also Delta. Dann brauchste dir über starre angetriebene Hinterachse keine Gedanken machen. Wenn mit mitschwenkendem Tretlager vorne und VR-Antrieb, also MBB-Prinzip, dann ists am allereinfachsten, keine Umlenkrollen. Fahren lernen ist da ohne Gelichgewicht halten müssen, auch einfach. Allenfalls ganz scharke Kurven oder Komplettwendemanöver auf enger Straße könnte schwieriger werden, da das Vorderteil mehr schwenken muss als beim MBB-Einspurer
 
Und in Kurven legt sich das Delta oder Quad auch nicht mit rein ...
Größerer Lenkeinschlag >>> stärker verdrehte Kurbel bei Kurvenfahrt.
Stell ich mir auch sehr gewöhnungsbedürftig vor.
 
Der Schlupf ist doch sicherlich nicht so groß, dass etwas kaputt gehen würde.

Doch, wahrscheinlich der Fahrer bei einem dadurch bedingten Unfall. Die Seitenführungskraft und den Schlupf musst Du zusammenrechnen. Wenn einer der Reifen durch das fehlende Differential/den fehlenden Freilauf ganz verliert (oder beide zur Hälfte), dann wird halt nicht nur ein bisschen unnötige Reibung erzeugt, sondern die Reifen verlieren auch praktisch sofort jeglichen Seitenhalt. Man schlittert dann weg wie ein Auto beim "Handbremsenturn".
 
Trotzdem schade dass Niemand sagen kann er hat es bei einem Kettwiesel mal getestet und weiß ob es geht oder nicht.
Naja fast. Mein Differential ist mittlerweile wegen Altersschwäche / Dreck sehr schwergängig und man sollte ja glauben, dass das kaum was ausmacht, weil ja bei normalen Kurven die Drehzahldifferenz nur ein Bruchteil der Raddrehzahl ist oder so. Macht aber eben doch spürbar was aus, man spürt das Langsamerwerden in den Kurven deutlich, und beim Reintreten in einer Kurve schlittert es je nach Untergrund stärker als früher. Weil man starke Lenkeinschläge ja oft in Notsituationen ausführt (Ausweichmanöver o.ä.), ist das halt doch ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Ein Differential ist nicht nur Luxus!

Übrigens hatte der DKW 3=6 als eines der ganz wenigen Autos Freilauf und kein Differential!
 
Enge Kurven auf griffigem Untergrund sollten da doch ziemlich unmöglich werden, oder? Da hieße es dann absteigen und von Hand umsetzen.
 
Einseitig antreiben ist erheblich sinnvoller als eine Starrachse! Was da an Leistung und Gummi verloren geht mögen sich viele nicht so recht vorstellen wollen.

Wir haben div. Antriebskonzepte für unsere Quads überlegt und getestet. Das mit abstand schlechteste, ist eine starre Verbindung beider Räder ;)
 
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