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_heinzh.
Hier noch einmal eine Zusammenfassung aller Texte, die heute in das Cyclassics-Forum zu unserem gemeinsamen Thema gepostet:
http://www.hew-cyclassics.de/forum/read.htm?&f=5&mid=33&t=33
Autor: Heinz Herrmann (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 09.08.01 10:33
In den ersten drei Cyclassics-Jahren durften auch FahrerInnen von neuzeitlichen Fahrrädern an den Cyclassics teilnehmen. Seit 1999 sind sie wegen angeblicher Unfallgefahr ausgeschlossen worden. Nur noch mit traditionellen Fahrradkonstruktionen kann man/frau teilnehmen. Vorher gab es keinen einzigen Unfall mit Liegeradbeteiligung, sehr wohl aber einige sehr gute Plazierungen von Liegeradfahrern.
Näheres dazu unter
http://liegerad-hamburg.purespace.de/Start.htm
Das man/frau hinter einem Lieger keinen Windsachatten lutschen kann, kann kein ja wohl kein Grund sein....
Von der UCI wurden Liegeräder auf Grund auch des Drucks von Fahrradherstellern im Jahr 1933 verboten, nachdem ein mittelmäßiger Rennradfahrer auf einem Liegerad reihenweise Stars deklassierte...
Wollen die Cyclassics-Veranstalter diese technikfeindliche Tradition fortsetzen?
Autor: OrgaChef (212.105.211.---)
Datum: 09.08.01 11:49
Hallo Herr Herrmann,
es geht hierbei nicht um Tradition, sondern um Sicherheit und die anderen Teilnehmer. Wir hatten in den Jahren, wo Liegeräder noch zugelassen waren, massive Beschwerden aus den Fahrerfeldern. Liegeradfahrer verunsichern andere Teilnehmer, weil sie aufgrund ihrer niedrigen Bauweise sehr schwer erkennbar sind. Wir als Veranstalter versuchen alles, um die Sicherheit im Fahrerfeld zu erhöhen. Aus diesem Grund wurden Liegeräder verboten. So lange sich die Einstellung/Meinung der anderen Teilnehmer nicht ändert, werden wir auch weiterhin keine Liegeräder zulassen.
Autor: René Freising (164.61.12.---)
Datum: 09.08.01 12:28
Hallo OrgaTeam,
gab es denn Unfälle zwischen Rennradlern und Liegeradlern, die diese Vorwürfe erhärten?
Man könnte dem Akzeptanzproblem, mehr scheint es nach meinem Verständisses ihres Textes nicht zu sein, auch anders zu Leibe rücken:
Wie wäre es, wenn man für Liegeradler eine Eigene Rennklasse aufmacht?
Desweiteren könnte man, um die Leistung des Menschen eher in den Mittelpunkt zu rücken,
Verkleidungen der Liegräder verbieten. Man kann sich an den Standards bei Liegeradrennen orientieren.
Ich denke lösbar ist das Problem 'Liegeradler in Radrennen'.
Gruß
René Freising
Autor: jenne (---.bbcom-hh.de)
Datum: 09.08.01 16:05
Unter den Bedingungen, dass der Zeitrahmen nicht vergrössert werden darf und Liegeradler keinen Rennradlern begegnen dürfen, wäre eine eigene Rennklasse wohl kaum zu machen. Lediglich eine eigene Ergebnisliste von Liegerädern wäre dann jedoch problemlos.
Beschwerden von Rennradfahrern habe ich auch mitbekommen. Einer schrieb mir, dass er es nicht ok. fand, mit der Spitzengruppe noch von 2 Liegeradlern mit Verkleidung (die '97 mit knapp 47 km/h Schnitt über 170 km fuhren) mit derart hohem "Geschwindigkeitsüberschuss" überholt zu werden, die würden einfach nicht dazu gehören. Auch fühle man sich nicht wohl, wenn da "unten etwas rumwuselt", was man nicht kennt oder einschätzen kann (Liegeradler im Pulk).
Könnte man nicht vielleicht Regeln für Liegeradler erstellen, z.B. sollten sie nicht mitten im Pulk fahren dürfen o.ä.? (Dahinter oder davor ist ok.). Mindestens über die lange Strecke könnte das aktzeptabel für alle sein, denke ich.
Bei leichtvergrösserbarem Zeitrahmen hätte ich ansonsten den Vorschlag, Liegeradler auf der 60 km-Strecke 15 Min. vor den Rennradlern starten zu lassen und ein Minimum von 35 km/h zu fordern. In diesem Fall wären Rennradlerbeschwerden bezüglich der Sicherheit ausgeschlossen. Zusätzliche Absperrzeit wären am Streckenanfang der 60 km ca. 15 Min. und im Ziel vielleicht etwa 20 Min, wenn keinerlei Verkleidungen zugelassen werden. Dieser Aufwand ist jedoch wohl nur bei ausreichender Anmeldezahl von Liegern (ja, wieviel?) aktzeptabel, oder? Für 2002 realisierbar?
Oder hat Upsolut evtl. doch ein Problem damit, wenn bei den Jedermännern bei gemeinsamem Start (160 km) Liegeradler vor Rennradlern im Ziel ankommen sollten? (man ist doch als WeltCup-Ausrichter vom Wohlwollen der UCI abhängig, oder hat die wirklich keinen Einfluss auf die Jedermannrennen?)
Ich habe noch heute Zweifel daran, dass ausgerechnet die beiden schnellsten '97 nicht vom Computer erfasst wurden, wo sie doch mitten im 60 km-Feld angekommen sein müssten (3:40 h über 170 km).
Bin aber noch heute glücklich, 3 mal bei den Cyclassics mit Lieger dabeigewesen sein zu können. Hat Spass gemacht.
Grüsse
Jens
Autor: Heinz Herrmann (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 09.08.01 15:51
Hallo OrgaChef,
Sie haben mich nicht überzeugt! Die Zahl der Liegeradler war vor 1999 auf 20 limitiert. Wo sollen da die vielen Beschwerden hergekommen sein. Ich denke es waren nur zwei oder vielleicht drei, aber dafür sehr einflußreiche, Beschwerden.
Es geht m.E. letztlich um das Ausschalten von technisch fortschrittlicher Konkurrenz nicht anders als vor 58 Jahren, als Liegeräder von der Rennteilnahme ausgeschlossen wurden.
Wenn es nur um die Erkennbarkeit ginge, hätten das Orga-Team auch eine Mindesthöhe der teilnehmenden Räder vorschreiben können.
Das dies das damals nicht gemacht hat, beweist für mich, das es nicht um das Argument Erkennbarkeit ging...
Denn auch höher gebauten Liegeräder haben eine gute Aerodynamik (und Ergonomie) und auch ihre Teilnahme war deshalb nicht gewollt...
Das OrgaTeam sollte das Thema erneut prüfen, diskutieren und eine kreativere Lösung erarbeiten als 1933 die UCI.
Wenn schon nicht mehr für 2001, so doch für Cyclassics 2002!
Anbei noch eine Anmerkung von Klaus Bokelmann vom Hamburger Liegeradstammtisch, die in der Hamburger Liegerhomepage veröffentlicht ist.
Anmerkung:
Den Organisatoren der HEW-Cyclassics von der UPSOLUT Agentur für Sport- und Marketing GmbH ist es hoch anzurechnen, daß sie Liegeradfahrer zugelassen haben. Nicht so nett ist, wenn sie Liegeradfahrer nun "aus Sicherheitsgründen" nicht mehr zulassen (wie bei sicherheitswidrigen Rädern). Dies klingt so als wären Liegeräder keine sicheren Fahrräder, was nicht der Fall ist. Gab es vielleicht noch andere Gründe? So geht in Liegeradkreisen das wohl nicht unbegründete Gerücht um, die Rennradfahrer hätten sich darüber beschwert, daß sich immer wieder Lieger in ihre Reihen gemischt hätten und dadurch das Windschattenfahren deutlich erschwerten, weil gerade schnelle Lieger nie den Windschatten böten, die ihnen geboten werde. Könnte man Lieger nicht vielleicht noch anders integrieren? Die Radvielfalt kommt doch sicher auch den Zuschauern zugute und machte immer einen besonderen Reiz der Cyclassics aus. So wie beim Shell-Marathon (Laufen) auch Rollies und Skater dabei sein konnten. (Frank Bokelmann)
http://www.hew-cyclassics.de/forum/read.htm?&f=5&mid=33&t=33
Autor: Heinz Herrmann (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 09.08.01 10:33
In den ersten drei Cyclassics-Jahren durften auch FahrerInnen von neuzeitlichen Fahrrädern an den Cyclassics teilnehmen. Seit 1999 sind sie wegen angeblicher Unfallgefahr ausgeschlossen worden. Nur noch mit traditionellen Fahrradkonstruktionen kann man/frau teilnehmen. Vorher gab es keinen einzigen Unfall mit Liegeradbeteiligung, sehr wohl aber einige sehr gute Plazierungen von Liegeradfahrern.
Näheres dazu unter
http://liegerad-hamburg.purespace.de/Start.htm
Das man/frau hinter einem Lieger keinen Windsachatten lutschen kann, kann kein ja wohl kein Grund sein....
Von der UCI wurden Liegeräder auf Grund auch des Drucks von Fahrradherstellern im Jahr 1933 verboten, nachdem ein mittelmäßiger Rennradfahrer auf einem Liegerad reihenweise Stars deklassierte...
Wollen die Cyclassics-Veranstalter diese technikfeindliche Tradition fortsetzen?
Autor: OrgaChef (212.105.211.---)
Datum: 09.08.01 11:49
Hallo Herr Herrmann,
es geht hierbei nicht um Tradition, sondern um Sicherheit und die anderen Teilnehmer. Wir hatten in den Jahren, wo Liegeräder noch zugelassen waren, massive Beschwerden aus den Fahrerfeldern. Liegeradfahrer verunsichern andere Teilnehmer, weil sie aufgrund ihrer niedrigen Bauweise sehr schwer erkennbar sind. Wir als Veranstalter versuchen alles, um die Sicherheit im Fahrerfeld zu erhöhen. Aus diesem Grund wurden Liegeräder verboten. So lange sich die Einstellung/Meinung der anderen Teilnehmer nicht ändert, werden wir auch weiterhin keine Liegeräder zulassen.
Autor: René Freising (164.61.12.---)
Datum: 09.08.01 12:28
Hallo OrgaTeam,
gab es denn Unfälle zwischen Rennradlern und Liegeradlern, die diese Vorwürfe erhärten?
Man könnte dem Akzeptanzproblem, mehr scheint es nach meinem Verständisses ihres Textes nicht zu sein, auch anders zu Leibe rücken:
Wie wäre es, wenn man für Liegeradler eine Eigene Rennklasse aufmacht?
Desweiteren könnte man, um die Leistung des Menschen eher in den Mittelpunkt zu rücken,
Verkleidungen der Liegräder verbieten. Man kann sich an den Standards bei Liegeradrennen orientieren.
Ich denke lösbar ist das Problem 'Liegeradler in Radrennen'.
Gruß
René Freising
Autor: jenne (---.bbcom-hh.de)
Datum: 09.08.01 16:05
Unter den Bedingungen, dass der Zeitrahmen nicht vergrössert werden darf und Liegeradler keinen Rennradlern begegnen dürfen, wäre eine eigene Rennklasse wohl kaum zu machen. Lediglich eine eigene Ergebnisliste von Liegerädern wäre dann jedoch problemlos.
Beschwerden von Rennradfahrern habe ich auch mitbekommen. Einer schrieb mir, dass er es nicht ok. fand, mit der Spitzengruppe noch von 2 Liegeradlern mit Verkleidung (die '97 mit knapp 47 km/h Schnitt über 170 km fuhren) mit derart hohem "Geschwindigkeitsüberschuss" überholt zu werden, die würden einfach nicht dazu gehören. Auch fühle man sich nicht wohl, wenn da "unten etwas rumwuselt", was man nicht kennt oder einschätzen kann (Liegeradler im Pulk).
Könnte man nicht vielleicht Regeln für Liegeradler erstellen, z.B. sollten sie nicht mitten im Pulk fahren dürfen o.ä.? (Dahinter oder davor ist ok.). Mindestens über die lange Strecke könnte das aktzeptabel für alle sein, denke ich.
Bei leichtvergrösserbarem Zeitrahmen hätte ich ansonsten den Vorschlag, Liegeradler auf der 60 km-Strecke 15 Min. vor den Rennradlern starten zu lassen und ein Minimum von 35 km/h zu fordern. In diesem Fall wären Rennradlerbeschwerden bezüglich der Sicherheit ausgeschlossen. Zusätzliche Absperrzeit wären am Streckenanfang der 60 km ca. 15 Min. und im Ziel vielleicht etwa 20 Min, wenn keinerlei Verkleidungen zugelassen werden. Dieser Aufwand ist jedoch wohl nur bei ausreichender Anmeldezahl von Liegern (ja, wieviel?) aktzeptabel, oder? Für 2002 realisierbar?
Oder hat Upsolut evtl. doch ein Problem damit, wenn bei den Jedermännern bei gemeinsamem Start (160 km) Liegeradler vor Rennradlern im Ziel ankommen sollten? (man ist doch als WeltCup-Ausrichter vom Wohlwollen der UCI abhängig, oder hat die wirklich keinen Einfluss auf die Jedermannrennen?)
Ich habe noch heute Zweifel daran, dass ausgerechnet die beiden schnellsten '97 nicht vom Computer erfasst wurden, wo sie doch mitten im 60 km-Feld angekommen sein müssten (3:40 h über 170 km).
Bin aber noch heute glücklich, 3 mal bei den Cyclassics mit Lieger dabeigewesen sein zu können. Hat Spass gemacht.
Grüsse
Jens
Autor: Heinz Herrmann (---.dip.t-dialin.net)
Datum: 09.08.01 15:51
Hallo OrgaChef,
Sie haben mich nicht überzeugt! Die Zahl der Liegeradler war vor 1999 auf 20 limitiert. Wo sollen da die vielen Beschwerden hergekommen sein. Ich denke es waren nur zwei oder vielleicht drei, aber dafür sehr einflußreiche, Beschwerden.
Es geht m.E. letztlich um das Ausschalten von technisch fortschrittlicher Konkurrenz nicht anders als vor 58 Jahren, als Liegeräder von der Rennteilnahme ausgeschlossen wurden.
Wenn es nur um die Erkennbarkeit ginge, hätten das Orga-Team auch eine Mindesthöhe der teilnehmenden Räder vorschreiben können.
Das dies das damals nicht gemacht hat, beweist für mich, das es nicht um das Argument Erkennbarkeit ging...
Denn auch höher gebauten Liegeräder haben eine gute Aerodynamik (und Ergonomie) und auch ihre Teilnahme war deshalb nicht gewollt...
Das OrgaTeam sollte das Thema erneut prüfen, diskutieren und eine kreativere Lösung erarbeiten als 1933 die UCI.
Wenn schon nicht mehr für 2001, so doch für Cyclassics 2002!
Anbei noch eine Anmerkung von Klaus Bokelmann vom Hamburger Liegeradstammtisch, die in der Hamburger Liegerhomepage veröffentlicht ist.
Anmerkung:
Den Organisatoren der HEW-Cyclassics von der UPSOLUT Agentur für Sport- und Marketing GmbH ist es hoch anzurechnen, daß sie Liegeradfahrer zugelassen haben. Nicht so nett ist, wenn sie Liegeradfahrer nun "aus Sicherheitsgründen" nicht mehr zulassen (wie bei sicherheitswidrigen Rädern). Dies klingt so als wären Liegeräder keine sicheren Fahrräder, was nicht der Fall ist. Gab es vielleicht noch andere Gründe? So geht in Liegeradkreisen das wohl nicht unbegründete Gerücht um, die Rennradfahrer hätten sich darüber beschwert, daß sich immer wieder Lieger in ihre Reihen gemischt hätten und dadurch das Windschattenfahren deutlich erschwerten, weil gerade schnelle Lieger nie den Windschatten böten, die ihnen geboten werde. Könnte man Lieger nicht vielleicht noch anders integrieren? Die Radvielfalt kommt doch sicher auch den Zuschauern zugute und machte immer einen besonderen Reiz der Cyclassics aus. So wie beim Shell-Marathon (Laufen) auch Rollies und Skater dabei sein konnten. (Frank Bokelmann)