Grüße Euch,
nachdem die verfügbare Bandbreite nun für den Bilderupload ausreicht, ohne, dass ich zwischendrin drei Tage die Bits bei der Reise einzeln zählen kann
, folgt die Fortsetzung dieses Trike-/Storythemas.
Auch wurde hier im Nachbarforum (
klick mich!) der "antriebsbezogene Thread" zu diesem Projekt fortgeführt.
Fortführung der Story:
Nachdem ich die komplette elektronische Neukonzeption (Revision #2) initiiert hatte, folgten die Grundlegungen für eine überarbeitete und die alten potentiellen Schwächen von Revision #1 ausbügelnde Innenverlegung der Leitungsschemen. Hierzu entwarf ich neue, besser geschützte, leichtgewichtigere (geordnetere) Leitungsschemen.
Ein Schema ist z.B. der "interne Leitungsbaum" der DI2-Schaltung, da ich nicht auf empfindliche, überteuerte und ungeschirmte (auch, wenn die Steckverbinder anderes vermuten lassen) Originalleitungen setze:
Auf gleichem Wege wurden alle weiteren internen Leitungsbäume neu gefertigt und von Hand hineingefädelt, was gleichzeitig ein Geduldsspiel und ein "unsichtbares Puzzle" darstellt, da im Inneren durchaus Leitungsübergänge und -abzweigungen kollidieren können, was weitestgehend durch geeignete Planung im Vorfeld bereits ausgeschlossen werden kann.
Nachdem die Leitungsschemen in den Rahmen verlegt wurden, begann die Neuverdrahtung zum Zweck der Nutzung - einmal am vorderen Ende des Rahmens (hier auf Auslegerseite):
.. und einmal im Mittelteil des Rahmens, diesmal noch geordneter und mit einem organisch-dezenten Look versehen - natürlich bewährt integriert unterhalb/mittig der Blattfedern, so dass sie kaum auffallen oder im Luftzug stehen:
Da die erste Revision der Elektronikschaltzentrale aka -gehäuse noch in Schwarz gehalten war, jedoch verschlossen/uneinsehbar, ohne weitere Status-LEDs und Trennmöglichkeit einzelner Verbrauchergruppen/Funktionen, kalkulierte ich den Neuentwurf dieses viele Dutzend Stunden Arbeit umfassenden Entwurfs.
Aufgrund der stückweisen Fertigung war bei Revision #1 leider von vornherein der Endumfang sowie das Aufbauschema nur stückweise zu kalkulieren, weshalb das Endresultat überladen und recht chaotisch wirkte (trotz einwandfreier Funktion entspricht das nicht meinem Standard).
Da der Rahmen am Ende unerwartet doch ein anderes Farbschema erhielt, als mir von der späteren Nutzerin im Vorfeld mitgeteilt (ursprünglich schwarz benannt), suchte ich nach einer passend gefärbten dunkelgrau-anthrazitfarbenen Gehäuselösung, welche gleichzeitig einen Einblick in das Innenleben sowie die Anzeige von wichtigen Informationen und das Aktivieren/Deaktivieren bestimmter Funktionsgruppen nach/von aussen ermöglichte.
Hierbei war Revision #2 des Elektronikgehäuses nur ein kurzzeitiger Versuch und wurde verworfen, da die Gehäusefarbe meines Erachtens nach zu hell und die Montageposition ungünstig gewesen wäre, hier jedoch ein Einblick in die provisorische Revision #2 (was dort an Arbeit drinsteckt, kann einer kaum erahnen..):
Nun, diese fiel in jener Form unter den Tisch, da ebenfalls nicht meinen Ansprüchen entsprechend. Ein kurzer Einwurf hierzu:
Perfektionismus ist kein Zustand. Perfekt ist nichts, egal, was und wie es ist. Es gibt keinen "perfekten" Zustand, demnach ist die Aussage, etwas wäre "perfekt", eine Übertreibung und unzutreffend. Was jedoch existiert, ist ein Zustand, welchen "dem Perfekten näher, als der Rest" gut beschreibt. Eine Suche nach Verbesserungen. Nach "perfekteren" Lösungen. Nicht nach perfekten Lösungen.
Ich bin Perfektionist. Ich suche nach Lösungen, welche meinen Anforderungen nach entsprechend verbessert werden können. Das Streben nach Verbesserung, nach einem eigenen, wachsenden Anspruch von "sich dem Perfekten annähernd, nicht davon entfernend". Da es "perfekt" nicht gibt, demnach ein endloses Unterfangen und, sobald einer die Kontrolle verliert, ein tödliches Unterfangen, da der Zeitaufwand ohne Limits anwächst.
Daher bleibt nur, eine eigene Schwelle zu finden, welche zu erreichen es sich lohnt - selbst, wenn diese Schwelle das Pareto-Prinzip höhnisch beiseite schiebt und anstelle "nur" der 100% gleich einmal 150% anstrebt und umsetzt. Der "Perfektionismus" ist demnach eine höchsteigene Entscheidung und ein Kampf, gegen das Abdriften in hoffnungslose Zeitinvestition und für das Erreichen neuer, an sich selbst gestellter Maßstäbe. Und dies relativiert den Zeitaufwand dann doch beträchtlich.
So, zurück zum Thema, ich hatte gerade eine philosophische Phase
:
Weiter ging es mit der Überarbeitung der sowieso schon für Enthusiasten entworfenen Highend-Produkte, wie z.B. der Bordnetz-Spannungsversorgung (welche übrigens 50A Spitzenstrom ausgangsseitig zu liefern imstande ist
). Diese erhielt neue Zuleitungslitzen und eine Beschichtung des Inneren (fein säuberlich abgeklebt) mit vor Oxidation schützendem Platinenisolationslack auf Silikonbasis:
Da Revision #2 des Elektronikgehäuses durch Revision #3 ersetzt werden würde, hier ein Einblick in die Entstehungsphase von Revision #3, diesmal in angenehmen und zur Rahmenfarbe passendem Anthrazit-Dunkelgrau
:
.. natürlich ebenfalls wasserdicht ausgelegt (wenngleich es am Ende wichtiger ist, einen Wasserabfluss zu integrieren, als für absolute Wasserdichtigkeit des Gehäuses zu sorgen - siehe Kondenswasser):
Ein weiterer, längerer Abschnitt des Revision #2 Trikeaufbau war die Motorselektion: Ich probierte insgesamt vier Lösungen von Mittelmotoren aus, konstruierte einige massiv um und prüfte die Montagemöglichkeiten, jedoch ergab sich, dass eine Lösung, welche sowohl ein äusserst geringes Gesamtgewicht (mit Befestigungslösungen) als auch ein äusserst kompaktes Baumaß garantieren würde, zwar zu finden / konstruieren ist, jedoch die Kompatibilität dieser Lösungen mit dem gewünschten (und als "Pflichtaspekt" betrachteten) Controller nicht gewährleistet gewesen wäre.
Gut, eine Lösung -wäre- kompatibel gewesen - allerdings deutlich zu leistungsstark und zu preisintensiv (wir sprechen hier von 1700€+ für den Motor alleine).
Dies erwähne ich hier (obwohl es offtopic ist) aus einem spezifischen verständnisrelevanten Grund:
Aus diesem Grund fiel der "Kompromiss" aus Bezahlbarkeit und sehr niedrigem Gewicht letztenendes auf einen Nabenmotor im Hinterrad, welcher jedoch mit der Monoschwinge nicht kompatibel gewesen wäre.
Die Schwinge musste ersetzt werden und somit fertigten Patrick (
@Jack-Lee ) und ich eine neue, leichtgewichtige und zum Rahmen passende Fachwerkschwinge, welche passend plazierte Halte- und Einführungsmöglichkeiten erhielt:
Diese wurde, wie auch schon der Rahmen, pulverbeschichtet in jenem Anthrazit-Metallic-Irgendwas-Farbton (wie auch immer das ursprünglich mir von der späteren Eignerin genannte "Schwarz" dazu mutierte
) und erhielt Revision #3 der Rücklicht- und Schaltwerksinstallation, natürlich ebenfalls intern integriert und diesmal mit dem Rücklicht auf linker Seite möglichst hoch positioniert an einem eigens hartgelöteten Edelstahlröhrchen MIT Wasserabfluss (danke auch an
@rallef70 für die Thematisierung, wenngleich etwas spät
):
Soweit für heute, to be continued..
Viele Grüße
Wolf