Bremsen mit Handicap

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Hallo,
ein Bekannter hat starkes Interesse an einem Trike, da diese Bauform es ihm ermöglichen könnte, endlich wieder eingeständig Radfahren zu können.
Sein Handicap: beiseitige "Oberarmstummel" ohne Fingergliedmaßen und eine Beinprothese oberhalb des Kniegelenkes.
Er fährt im Alltag selbstständig ein Auto und ist sonst sportlich fit!
Mit einem Motor wäre der Vortrieb ohne weiteres realisierbar. Lenkerendschalthebel oder eine DI2 wären bei der Schaltung machbar.

Aber es muss auch irgendwie bremsen! Kennt jmd von euch einen Umbau, der es ermöglicht mit dem oben beschriebenen Handicap ein Rad abzubremsen. Ein Rücktritt allein reicht wohl nicht aus.
Bei den einschlägigen Herstellern bin ich auf keine Patentlösung gestoßen.
Ich bin auf eure Ideen oder Erfahrungen gespannt.


Gruß
TomTom
 
Ein Rücktritt allein reicht wohl nicht aus.
Nee, aber da es zwei unabhängige Bremsen braucht ist es schon mal was.
Aber man kann sicher Hebel fertigen, die mit den Armstumeln bedient werden können.
So eine Art Panzerlenkung mit Bremse bei seitwärts drücken...
(Es gibt auch ein paar liegeradafine Orthopädietechniker ;-)

Als Ersatzteil von Puky gibt es eventuell noch eine elektronische Tasterschaltung für Schimano-Dreigangnaben (habe ich dort gekauft) Ein Taster schaltet hoch, einer schaltet runter.

Wie lenkt er denn?
Es gibt ein Dreirad von einem Holländer für ein armloses Kind - das Yepp von Bram:
http://www.fastfwd.nl/
Vielleicht schaut Ihr Euch das mal an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Rücktritt allein reicht wohl nicht aus.
...heißt für mich, dass diese Bremse schon einmal funktionieren könnte. Fehlt also noch eine zweite unabhängige Bremse. Könnte dies nicht über den angedachten Motor realisiert werden? Oder eine elektrisch betätigte Bremslösung? Sollte doch machbar sein!

Dirk
 
Kann er grosse Schlaufen ziehen? Man könnte einen Bremshebel entfernen (nur Hebel nicht Körper&Schelle, man braucht den Gegenhalter) und in den Bowdenzug eine grosse Schlaufe machen. Dann sollte man noch Polsterung oder vielleicht eine Befestigung anbringen und dann mit dem Oberarm ziehen. Kommt halt auch drauf an wie gut man basteln kann. Wenn einer gut basteln kann ist wohl die Kopfbremse die beste Idee.
 
Wenn einer gut basteln kann
Naja, eigentlich muss man nur eine Kopfstütze mit einem gekoppelten Tillerbremshebel verheiraten und am Sitz befestigen. Fahrradmechanikerarbeit. Eventuell Hebelübersetzung anpassen (Hebel verlängern?) damit der Kraftaufwand nicht zu gross wird.
Nackenkrampf nach Passabfahrt?o_O
 
Klar. Weiss halt nicht was er für Ressourcen hat. So einen willigen Fahrradmechaniker muss man auch erstmal bei der Hand haben. Ich musste mal mehrere Abklappern bis ich ein gefunden habe der mir den Schlag aus dem Hinterrad holen wollte. Standardantwort war "Is kaputt"
 
Zur Sicherheit hier mal zwei Links zum Rücktritt mit Magura Hydraulik:
mein Eigenbau: #23
von Hase: #24
Zu beachten ist, dass die Konstruktion so steif gebaut sein muss, dass man sie mit Vorwärtstreten wieder auf bekommt.
Wenn Sie weich (und somit nach dem Bremsen vorgespannt) ist, bleibt das Rad eingebremst und man kann nicht mehr losfahren...

Gruß, Harald
 
Meine frau hatt mal ein Sinner Comfort mit ganz spezieler bremsanlenkung. Der unterlenkung drehte sich noch etwas im vorbau. durch der stahllenker war ein 2,5 mm loch durch dem die bremskabel lief. Dann 2-3 mal um den lenker gedreht. Der gehenhalter fur die hulle war ein einfaches winkelblech am vorbau. Wenn mann beide lenkerenden nach vorne druckte spannte mann uber die dreh bewegung das bremsseil. Wegen 20cm hebel bremste das noch einigermassen, trozt grausame 10 euro billig seitenkneifer.

Grusse, Jeroen
 
Hallo,
vielen Dank für die ganzen Ideen und Links.
Ich werde das mal sichten und überdenken.

Für weitere Ideen bin ich offen und dankbar!

Gruß
TomTom
 
Noch einen Hinweis zur Auswahl des Trikes:
Auf's erste klingt's spannend einen Knicklenker zu nehmen, weil der den Lenker nicht braucht. Er wird ja mit den Füßen gelenkt.

Aber: Das Lenken mit den Beinen bringt (geringe) Querkräfte ins Bein und somit auch in den Ansatzpunkt der Prothese.
Ob das auf Dauer funktionieren würde, müsste man im Voraus prüfen.

Gruß, Harald
 
Ich hatte irgendwo mal einen Schleppring am Tretlager gesehen, der beim Rückwärtstreten die Bremszüge mitnimmt.
 
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