Alleweder zum Pedelec aufrüsten und Bosch Akku verwenden

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hallo zusammen,

Ich habe ein Ebike (25kmh) mit Bosch Performance Ausstattung. Nun will ich mir ein Alleweder A4 besorgen und ebenfalls mit einem Motor ausrüsten. Dabei ist es mir wichtig, den Akku von Bosch weiter zu verwenden, da ich ja nur ein Fahrzeug gleichzeitig bewegen kann.

Meine Frage: kann ich den Akku einfach an einen Motor mit der gleichen Voltzahl anschließen oder müssen die beiden sich noch "unterhalten" oder gibt es andere Anforderungen?

Und: bei einer Pendelstrecke von der täglich rund 25 km überwiegend in der Ebene, mit lediglich eine Brücke und ein Lärmschutzdamm, würdet ihr einen Nabenmotor oder einen Tretlagermotor empfehlen?

Liebe Grüße und danke vorab,

Michael
 
Hallo Michael,

Ich denke die Fragen kann man dir eher im Pedelec-Forum beantworten.
 
Hallo Michael,

Im Pedelec Forum wird dir zum Motor geholfen, zum Alleweder aber nur eingeschränkt.

Zum Akku: Der Bosch Akku hat ein verdongeltes Bus-System und lässt sich nur an Bosch Motoren verwenden.
Einen (2.) Bosch Motor in das Alleweder zu implantieren ist teuer und aufwendig.

Wenn du den Bosch Akku im Winter nicht nutzt, wird er ja nicht (wesentlich) schlechter und du kannst ihn im Sommer dafür länger benutzen.

Ich würde in ein AW4 einen (unverdongelten) Nabenmotor (z.B. puma) einbauen, der hat sogar einen echten Freilauf.
Dann kannst du einen preiswerten unverdongelten Akku benutzen.

Lass dich im Pedelec-Forum von @didi28 beraten, er fährt selbst VM und arbeitet bei EBS Solution,
die verkaufen das was du brauchst.

Ein AW4 oder AW6 kannst du sogar bei Akkurad in Hennef zum "S-Velomobil" (45 km/h) aufrüsten lassen,
die haben Mustergutachten für die beiden Fahrzeuge.
 
würde ich auch meinen..
sich "freiwillig" einen Bosch-akku einbauen wollen - seh keinen Sinn drin

für das Geld kannst dir 3 Akkus bauen (oder 2 bauen lassen)
 
Der Bosch Akku hat ein verdongeltes Bus-System und lässt sich nur an Bosch Motoren verwenden.

Ich nutze meinen Bosch Akku in meinem Strada, um den Bafang zu versorgen.
Allerdings ist der Akku aus einem Bosch "Classic" System, also die alten von 2011-2013.
Der Akku gibt 36V, so wie der Bafang das auch braucht.
ABER: Damit der Akku "an" bleibt, muss man ihm über CAN-Bus zyklisch die entsprechenden Nachrichten schicken, die normalerweise von der DriveUnit gesendet werden. Das ist nicht ganz so trivial, da man eine Art State-Machine implementieren muss, damit der Akku auch korrekt Aus-Geschaltet werden kann.
Dazu verwende ich einen Arduino mit CAN-Shield und eigener Software.

Ich gehe mal davon aus, dass das Protokoll bei den neueren Performance Systemen nicht identisch mit dem Classic ist. Also kannst du meine Lösung nicht 1:1 übernehmen und man braucht natürlich dann auch eine Spannungsversorgung für den Arduino. (geht aber über 12V, wenn man die im VM eh schon hat)

Bottom-Line: Ich habe das damals gemacht, weil ich 3 Bosch Classic Akkus bereits hatte und ich auch Lust hatte das zu testen. Empfehlen würde ich aber auch einfach einen günstigen Akku zu kaufen. Der Aufwand ist schon ziemlich hoch den Bosch zu verwenden und wenn mal was nicht funktioniert, bleibt man liegen. Effektiv "traue" ich meinem System auch nicht, und habe noch einen anderen "normalen" Akku als Backup immer mit dabei ;)
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für das Geld kannst dir 3 Akkus bauen (oder 2 bauen lassen)

kommt drauf an... wenn er schon einen Bosch da liegen hat, dann wirds schwer für 0,- EUR einen Alternativ-Akku zu besorgen :D
Und der Akku ist ja meist das teuerste am ganzen System. Nachvollziehen kann ich das schon, aber der Aufwand den Akku ans Laufen zu bekommen wird sich wohl nicht rentieren...
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würdet ihr einen Nabenmotor oder einen Tretlagermotor empfehlen

kommt ein bisschen darauf an, was du für schaltungen bevorzugst im Alleweder. Bei Nabenschaltung geht nur ein Tretlagermotor. Wenn du einen Tretlager-Motor verwenden willst, geht aber reine Ketten-Schaltung auch nur begrenzt, weil dann nur noch ein Kettenblatt zur Verfügung steht.
Bei flacher Strecke geht bestimmt alles ganz gut. Bei längeren Steigungen wäre mir persönlich in einem Velomobil ein Tretlager-Motor lieber, allerdings macht der auch ziemlich viel Lärm im Velomobil-Resonanzkörper. Je nach Nabenmotor ist es ggf. leiser.

Lass dich da am besten auch beraten. Alleweder werden hauptsächlich von Akkurad in Hennef verkauft und mit Motoren ausgestattet (auch 45km/h Kleinkraftrad).
akkurad.com
Die kennen sich sehr gut damit aus. @JKL arbeitet z.B. dort.

Alternativ wie schon von @seemann11 geschrieben: Ebike-Solutions in Heidelberg @didi28 arbeitet dort und er fährt eine Leiba X-Stream mit Nabenmotor
 
@marquee KÖNNTE man beim Bosch Akku (wenn man absolut kein Geld für einen 2. Akku ausgeben will) nicht ein Kabel in den Akku einführen und die Can Bus Elektronik umgehen ?

Das habe ich bei meinem (verdongelten) BionX Akku zum Anschluss eines Extenders gemacht, allerdings ist der 36 V Bionx Akku mit Konions OHNE BMS bestückt.

Für @Pendler75 ist das aber uninteressant, wenn er noch nichtmal weiß, daß der Bosch Akku verdongelt ist,
Dürften solche technischen Spielereien eher ungeeignet sein.
 
.. nabenmotoren schalten sich (mit Kettenschaltung) schöner, da Motor den Kettenstrang entlastet... beim Tretlagermotor ists genau umgekehrt...
Ampelstarts sind somit mit Nabenmotor viel schöner..

wennst nicht gerade ständig über steile Berge fahren musst, würde ich den Nabenmotor nehmen, weil er sich schöner fährt (quasi Tesla-Feeling - von 0 bis v-max des Motors in einem Zug durch wie von Gummiband gezogen, ohne Schaltpausen oder gar Getriebekrachen)


kommt drauf an... wenn er schon einen Bosch da liegen hat, dann wirds schwer für 0,- EUR einen Alternativ-Akku zu besorgen :D
Und der Akku ist ja meist das teuerste am ganzen System. Nachvollziehen kann ich das schon, aber der Aufwand den Akku ans Laufen zu bekommen wird sich wohl nicht rentieren...

naja.. das teuerste am System ist der Akku, wenn man einen Bosch-Akku verwendet ;)
da kostet z.b. ein 500Wh-Akku von Bosch 700 Euro
(13,4 Ah 2,6kg inkl. Gehäuse => 4p)

bei nkon kriegst für 2,50 Euro sehr gute Zellen, 2,9Ah

10s5p => 14,5 Ah Zellengewicht: 2,5kg (kommt noch bissal was für Verpackung dazu) => 125 Euro

oder die sehr starken und robusten neuen Konions VTC6 3150 (würde ich über den Boschzellen betreff haltbarkeit und Belastbarkeit einstufen)
10s4p => 12,5Ah Zellengewicht 2kg (230 Euro)

oder die 3500 von LG
10s4p => 14Ah Zellengewicht 2kg (180 Euro)


die verwende ich für meine kleinen 10s2p-Akkus für meinen kleinen Motor => 1kg Akkugewicht, gerademal 90 Euro, 60km Reichweite -> sehr zufrieden damit
 
KÖNNTE man beim Bosch Akku (wenn man absolut kein Geld für einen 2. Akku ausgeben will) nicht ein Kabel in den Akku einführen und die Can Bus Elektronik umgehen ?
Dafür kenn ich mich leider zu wenig mit dem Akku-Aufbau und Akku-Hardware im allgemeinen aus. ;)
Theoretisch geht das bestimmt irgendwie sich direkt an die Zellen anzuschließen, aber dann läuft die ganze Elektronik-Überwachung im Akku nicht mehr (Kurzschluss-Erkennung, Übertemperatur-Abschaltung,...)
[DOUBLEPOST=1499469094][/DOUBLEPOST]@Kraeuterbutter Gehört vielleicht jetzt nicht so hierher. Ist aber sehr interessant wie die Preise gefallen sind. :) Nur doof, dass das so überhaupt nicht an die Endkunden weitergegeben wird (siehe Bosch etc.). :mad:
 
du kannst die gleichen Zellen auch im Velombil fürs Licht verwenden..
ich hab zwei 3s2p Akkupacks aus 3500er-Zellen...

somit 155Wh am Strom fürs Licht im Velomobil ;)

(die ersten pedelec-Akkus von Flyer hatten 180Wh ;) )
 
@Kraeuterbutter Deine Akkuberechnungen sind ja immer sehr schön, aber IMO zu sehr mit dem "spitzen Bleistift" gerechnet. Mir fehlt da die Einrechnung des unausweichlichen Kapazitätsverlussts, grad wenn man den Akku für den täglichen Arbeitsweg benutzt.

Ausserdem leiden, zb nach Tests bei dampfakku.de, die hochkapazitativen Akkuzellentypen (>3Ah) unter schnellerer Alterung/Kapazitätsverlusst, als Zellen die hohe Ströme liefern können.

Ich bin über die Jahre gut damit gefahren, Akkus mit mindestens der doppelten Kapazität die ich für den täglichen Arbeitsweg brauche, zu verwenden. Wenn der Akku dann nach 5 Jahren nur noch 2/3 seiner Kapazität erreicht, komm ich damit trotzdem noch stressfrei zur Arbeit und zurück.
 
@Marc
ich geb immer an: Nennkapazität (was das bedeutet, sollte jeder wissen - und wie sehr jeder "Reserve" braucht muss auch jeder für sich entscheiden)

wir geben teils viel Geld aus, um hie oder da paar Gramm zu sparen..
da fahr ich nicht mit einem 1kg "zu schweren" Akku rum, nur damit ich Reserve hab für die nächsten Jahre

ich kann mir einen 1kg Akku für 100 Euro kaufen und er hält - Hausnummer - 2 Jahre
oder einen 2kg Akku für 200 Euro der dann - Hausnummer - 5 Jahre hält

das mag schon so sein, aufgrund der Zellenbelastung..
da die Akkupreise aber mittlerweile derart niedrig sind, lebe ich mit einem etwas höheren Verschleiss gerne..
die restlichen Sachen am Rad kosten doch mehr (Bremsbeläge, Kette, Reifen,... )
da fallen die 100 Euro fürn Akku gar nimma auf


und ansonsten: im obigen Beispiel hab ich ja mit einem Bosch-Akku verglichen:
der wird von Bosch mit 10s4p und 14Ah angegeben = ergo: 3,5Ah Zellen verbaut

somit ist es legitim dies mit einem 10s4p Eigenbau-Akku mit ebenfalls 3,5Ah-Zellen zu vergleichen

ich hab aber auch die robustere Konion-Variante mit 30A-jeh-Zellen-Spitze GELABELTEN Zellen, also hochleistungs (nicht hochkapazitäts) Zellen genannt

und die billigere, ebenfalls aus robusten 2,9Ah-Zellen-Variante

achja:
ich benutze meine Akkus recht wenig...
a) hab ich mehrere ebikes
b) hab ich einige Akkus
c) hab ich auch einige motorloses bikes mit denen ich hauptsächlich fahre...

somit wird keiner meiner Akkus aufgrund von Zyklenzahl sterben, wenn, dann sterben alle wegen Überalterung
(mein ältester Pedelec-Akku ist jetzt 9 Jahre alt und tut noch)

somit macht es für mich auch keinen Sinn einen Akku zu bauen, der - "damit die Zellen nicht überlastet werden und lange,viele Zyklen halten" extra groß ist...
drum fahr ich mit kleinen Akkus rum... wenn ich mal ne längere Tour fahre nehm ich halt 2 mit (wenn Freundin fährt und es über 100km geht lieber 3 ;) )

aber die meisten Fahrten sind unter 60km, und da reicht mir ein 1kg Akku aus

und wenn der mal kaputt wird... ja mei....
der 11s2p aus 2900mah-Zellen kostet mich z.b. 55 Euro + a bissal Schrumpfschlauch und 2h löten

der ist dann aber halt sehr klein und handlich - wie eine Trinkflasche - siehe mein Video "Reifenplatzer" in der Signatur
 
wennst nicht gerade ständig über steile Berge fahren musst, würde ich den Nabenmotor nehmen, weil er sich schöner fährt (quasi Tesla-Feeling - von 0 bis v-max des Motors in einem Zug durch wie von Gummiband gezogen, ohne Schaltpausen oder gar Getriebekrachen)

@Pendler75 schreibt, daß er fast nur eben fährt. Da wäre der Nabenmotor super. Und das mit der Beschleunigung kann ich nur bestätigen! Ich fahre in meinem Lastenrad einen DD-Vorderranmotor. Das Ding zieht phantastisch durch von Null bis Abregeln wie mit dem Gummiband gezogen! Was und wie ich dabei schalte, spielt dann eine untergeordnete Rolle.

Nachteil dabei: Man kann dann hinten keine Dualdrive nutzen.
Aber Nabenmotor mit einer 9-fach Megarange-Cassette sollte auch gut gehen.
Ich fahre am besagten Lastenrad eine 3*8 Kettenschaltung und fahre fast alles bis 25 km/h mit einem Blatt vorne und einer 8-fach Megarange hinten. Geht auch an Bergen noch super. Und ich liege mit dem Leergewicht von 60 Kilo in der Nähe bwz. leicht über dem eines Alleweder A4 mit E-Antrieb!
 
Wenn du einen Tretlager-Motor verwenden willst, geht aber reine Ketten-Schaltung auch nur begrenzt, weil dann nur noch ein Kettenblatt zur Verfügung steht.
Das ist nicht richtig. Für den BBS01/02 gibt es einen Spider, mit dem du 2 Kettenblätter verwenden kannst. Habe ich so in meinem DF im Einsatz. Außer dem Mehrgewicht (und größeren Q-faktor) des Motors habe ich keine Einschränkungen wenn der Akku mal leer oder nicht dabei ist.
 
Ganz herzlichen Dank euch allen.

An der Elektronik vom Akku rumzubasteln geht definitiv über meine Fähigkeiten. :)

Hab es mir halt ganz praktisch vorgestellt mit einem Akku für beides, weil es schon ärgerlich ist wieviel Geld in der Zwischenzeit in Akkus für unterschiedliche Geräte rumliegt. Und alle nicht kompatibel.

Bezüglich Motor ist wahrscheinlich für mich das Beste, wenn der Einbau leicht geht.

Ich werde mich erst mal ums Velomobil kümmern und die anderen Sachen dann angehen. Up and Running sollte es im Dezember sein, wenns zu kalt/glatt fürs E Bike wird. Dann kommt der große Realitätscheck :)

Liebe Grüße Michael
 
Moin,
meine Empfehlung für´s Alleweder und Dein Streckenprofil: Nabenmotor. Der ist im Alleweder leicht zu installieren (sah bei meinem Mango schon anders aus..) und hat zumindest im überwiegend flachen
Gelände handfeste Vorteile: Nutzung der Original-Übersetzung möglich, somit auch guter Q-Faktor der Kurbeln. Entlastung des Antriebsstrangs, unzählige Kombinationen von Controllern, Akkus etc. möglich.
Leicht und robust, Verschleißteile wie Planetengetriebe sind günstig und leicht zu ersetzen. Nachteile sind eine etwas höhere Geräuschentwicklung und eine optimale / effiziente Tretunterstützung nur in einem beschränkten Bereich. Pedelec-legal liegt dieser bei den Klassikern von Bafang oder Cute zwischen 15 und 27 km /h, also genau dort, wo man es braucht.
 
Danke für den Tipp!

Mein Alleweder hat hinten 3x8 und vorne zwei Ritzel. Vorne will ich im Rahmen des Umbaus auf ein Ritzel reduzieren, weil mir das eine zu groß und das andere zu klein ist um immer drauf zu bleiben.
Derzeit tendiere ich einem Nachrüstsatz mit Tretlagermotor. Da bekommt man ja alle Teile die ich brauche und vorne wäre dann nur noch ein Ritzel.

Darf ich nachfragen: wie wäre die Zahnradsituation bei Nabenmotor?

Liebe Grüße Michael
 
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