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Eifelralle
Alleweder-A4 Testfahrt
Das Alleweder A4 hab ich direkt beim Erbauer in Hennef-Westerhausen getestet.
Der Streckenverlauf führte zunächst von Westerhausen über Söven nach Hennef und von dort aus über Dondorf, Stein, Adscheid, Lichtenberg, Röttgen zurück nach Westerhausen. Meine Idee dabei war, an der Sieg ähnliche Strassen zu finden, wie bei meinem Arbeitsweg . Ist mir nicht gelungen, aber dennoch war diese Testfahrt für mich sehr interessant.
Das Alleweder , mit dem ich unterwegs war, ist gelb lackiert und verfügt nicht über einen Motor. Es hat auch keine Windschutzscheibe und kein Versatille-Dach.
Also bis auf Beleuchtung, Blinker und Lackierung, die Grundausstattung.
Es wirkt auf mich niedriger schmaler und eleganter als auf den Fotos, die ich im Internet gesehen hab.
Das Wetter war trocken, windig bei feuchten 6°C.
Also los, ein Regenüberzug, eine Pulle 1,5L Apfelschorle, 2 Bananen und 1 Apfel und rein ins Alleweder. Man kann die ganzen Klamotten einfach neben den Sitz legen. Das Navi aus dem Auto kann man mit dem Saugnapf einfach unter die Karosserie peppen. Der Umstieg vom Auto zu Alleweder ist quasi so, als wenn man in anderes Auto steigt.
Die Fahrt geht zuerst mal bergab in Richtung Söven weiter nach Hennef.
Das Alleweder beschleunigt ohne mittreten sehr rasch auf über 50 Km/h, erheblich schneller, als ich mit meinem Rennrad, und hätte ich nicht aus Angst gebremst, währe sehr viel mehr drin gewesen.
Der wind pfiff mir um die Ohren und alles schrie nach einer Windschutzscheibe oder Mütze mit Ohrenabdeckung, die ich leider vergessen hatte.
Danach ging die fahrt kleine Hügel hinauf und hinab über Dondorf nach Stein.
Dass ein Velomobil nicht unbedingt geländetauglich ist erfuhr ich, als ich eine Paralellstraße zur Hauptstraße Richtung Stein befuhr, die dann immer schmaler wurde und schließlich an einem abschüssigen Abschnitt mit tiefen Wasserablaufrinnen durchzogen war. Dort musste ich dann an jeder Rinne Anhalten und das Gerät drüber heben, damit ich nicht mit dem lackierten Bug aufsetze. Also besser auf Hauptstrassen fahren.
Was mir inzwischen aufviel war, daß die Menschen sehr erfreut und spaßig auf das gelbe gerät reagieren. Ein älteres Paar meinte, daß ich hier mit meinem Boot das falsche Gewässer befahre.
Auf der Strecke Hennef-Stein war ich etwa so schnell wie mit meinem Rennrad (bis auf Regenrinnenheben), was mich positiv stimmt. Der Antrieb läst sich auch leicht treten. Ich hatte nie das Gefühl, irgendwo im Antrieb viel Energie zu verlieren. Die im Alleweder verbaute SRAM mit 8 Ritzeln und 3-Fach-Narbe hinten lässt sich super schalten. Ganz anders als mit drei Kettenblättern. Man kann zum Beispiel im 1.Gang bleiben und dann auf das, so zu sagen, große Blatt wechseln, ohne auf die Kettenlinie zu achten und man kann quasi die Kettenblätter im Stand wechseln. Das hat große Vorteile beim Bergfahren und im Stadtverkehr. Vorne war, glaub ich, ein 52er Blatt montiert.
Der Antrieb ist auch erstaunlich leise und von der Umlenkrolle kommen nur sehr geringe Geräusche.
Dann führte die Strecke von Stein aus nach Lichtenberg über Adscheid. Hier fuhr ich teilweise mit so 6 Km/h hinauf. Mit dem Rennrad währe ich hier vielleicht 8-9 Km/h gefahren. Mein Trainingszustand ist auch nicht gerade befriedigend. Bin fast ein Jahr lang nicht mehr regelmassig Rennrad gefahren.
Als es Flacher wurde, hatte ich an einem unbewaldeten Abschnitt starken Gegenwind und trotzdem konnte ich ohne Probleme bei leichter Steigung auf ungefähr 20 Km/h beschleunigen. Das währe mit meinem Rennrad nicht möglich gewesen und überraschte mich Positiv, ist doch die Aerodynamik vom Alleweder nicht so schlecht, wie ich dachte und wie im Forum so geschildert wird.
Ein kurzes Stück bergab über eine sehr schmale und sehr winklige Straße nach Röttgen (3 Häuser und ein Bach) ging es dann über einen steileren Abschnitt zurück nach Westerhausen.
Der Berg hat ungefähr 12 % Steigung.
Der Spruch:“ Da kannste während der Fahrt Blümchen pflücken“, entpuppt sich, bei meinem Trainingsstatus, als Wahrheit. Ich sitze so tief und bedingt durch eine tiefe Einstiegsluke kann ich mit den Händen den Boden berühren und halt auch, bei 4 Km/h bergauf, ohne Probleme Blümchen pflücken, wenn welche da gewesen wären.
Waren aber Keine sonst wäre der Strauß auch recht dick geworden. Man kann auch ohne Probleme noch langsamer fahren weil man ja nicht umkippen kann.
Angst, den Berg nicht bewältigen zu können, hatte ich aber nie.
Auch genial ist, dass man so gemütlich in dem Alleweder sitzt. Pause ist, wenn man gerade nicht kurbelt. Man muss ja nicht absteigen und sich auf einer Parkbank niederlassen um sich zu erholen. So ist jede Bergabfahrt gleich eine Pause. Ich denke, wenn man gut Trainiert ist kann man so mit einem VM sehr weite Strecken bewältigen.
Fazit:
Ich hätte es gerne mal im Flachland getestet, um seine aerodynamischen Vorteile gegenüber dem Rennrad zu testen. Vielleicht leihe ich mir in nächster Zeit mal ein Alleweder für 3 Tage aus, was mir angeboten wurde. Die Leihgebühr wird dann beim Kauf angerechnet.
Dass es aerodynamische Vorteile gegenüber dem Rennrad gibt, hat meine Probefahrt mir bewiesen.
Die anderen typischen Vorteile von einem Velomobil gegenüber unverkleideten Fahrrädern und Trikes hat auch das Alleweder, zum Beispiel habe ich auch beim Bergabfahren nie gefroren und ich bin nur mit Jeans, Pulli, Jacke und Schaal gefahren. Wie gesagt, eine Mütze hätte alles Perfekt gemacht.
Was dem Alleweder fehlte, währe so eine Haube wie beim WAW. Das kombiniert mit den erhältlichen Felgenabdeckungen und einer Hinterradverkleidung würde das Alleweder nicht nur noch schneller sondern auch kultig schön machen.
Man bekommt viel fürs Geld.
Viele Grüße
Ralle
Das Alleweder A4 hab ich direkt beim Erbauer in Hennef-Westerhausen getestet.
Der Streckenverlauf führte zunächst von Westerhausen über Söven nach Hennef und von dort aus über Dondorf, Stein, Adscheid, Lichtenberg, Röttgen zurück nach Westerhausen. Meine Idee dabei war, an der Sieg ähnliche Strassen zu finden, wie bei meinem Arbeitsweg . Ist mir nicht gelungen, aber dennoch war diese Testfahrt für mich sehr interessant.
Das Alleweder , mit dem ich unterwegs war, ist gelb lackiert und verfügt nicht über einen Motor. Es hat auch keine Windschutzscheibe und kein Versatille-Dach.
Also bis auf Beleuchtung, Blinker und Lackierung, die Grundausstattung.
Es wirkt auf mich niedriger schmaler und eleganter als auf den Fotos, die ich im Internet gesehen hab.
Das Wetter war trocken, windig bei feuchten 6°C.
Also los, ein Regenüberzug, eine Pulle 1,5L Apfelschorle, 2 Bananen und 1 Apfel und rein ins Alleweder. Man kann die ganzen Klamotten einfach neben den Sitz legen. Das Navi aus dem Auto kann man mit dem Saugnapf einfach unter die Karosserie peppen. Der Umstieg vom Auto zu Alleweder ist quasi so, als wenn man in anderes Auto steigt.
Die Fahrt geht zuerst mal bergab in Richtung Söven weiter nach Hennef.
Das Alleweder beschleunigt ohne mittreten sehr rasch auf über 50 Km/h, erheblich schneller, als ich mit meinem Rennrad, und hätte ich nicht aus Angst gebremst, währe sehr viel mehr drin gewesen.
Der wind pfiff mir um die Ohren und alles schrie nach einer Windschutzscheibe oder Mütze mit Ohrenabdeckung, die ich leider vergessen hatte.
Danach ging die fahrt kleine Hügel hinauf und hinab über Dondorf nach Stein.
Dass ein Velomobil nicht unbedingt geländetauglich ist erfuhr ich, als ich eine Paralellstraße zur Hauptstraße Richtung Stein befuhr, die dann immer schmaler wurde und schließlich an einem abschüssigen Abschnitt mit tiefen Wasserablaufrinnen durchzogen war. Dort musste ich dann an jeder Rinne Anhalten und das Gerät drüber heben, damit ich nicht mit dem lackierten Bug aufsetze. Also besser auf Hauptstrassen fahren.
Was mir inzwischen aufviel war, daß die Menschen sehr erfreut und spaßig auf das gelbe gerät reagieren. Ein älteres Paar meinte, daß ich hier mit meinem Boot das falsche Gewässer befahre.
Auf der Strecke Hennef-Stein war ich etwa so schnell wie mit meinem Rennrad (bis auf Regenrinnenheben), was mich positiv stimmt. Der Antrieb läst sich auch leicht treten. Ich hatte nie das Gefühl, irgendwo im Antrieb viel Energie zu verlieren. Die im Alleweder verbaute SRAM mit 8 Ritzeln und 3-Fach-Narbe hinten lässt sich super schalten. Ganz anders als mit drei Kettenblättern. Man kann zum Beispiel im 1.Gang bleiben und dann auf das, so zu sagen, große Blatt wechseln, ohne auf die Kettenlinie zu achten und man kann quasi die Kettenblätter im Stand wechseln. Das hat große Vorteile beim Bergfahren und im Stadtverkehr. Vorne war, glaub ich, ein 52er Blatt montiert.
Der Antrieb ist auch erstaunlich leise und von der Umlenkrolle kommen nur sehr geringe Geräusche.
Dann führte die Strecke von Stein aus nach Lichtenberg über Adscheid. Hier fuhr ich teilweise mit so 6 Km/h hinauf. Mit dem Rennrad währe ich hier vielleicht 8-9 Km/h gefahren. Mein Trainingszustand ist auch nicht gerade befriedigend. Bin fast ein Jahr lang nicht mehr regelmassig Rennrad gefahren.
Als es Flacher wurde, hatte ich an einem unbewaldeten Abschnitt starken Gegenwind und trotzdem konnte ich ohne Probleme bei leichter Steigung auf ungefähr 20 Km/h beschleunigen. Das währe mit meinem Rennrad nicht möglich gewesen und überraschte mich Positiv, ist doch die Aerodynamik vom Alleweder nicht so schlecht, wie ich dachte und wie im Forum so geschildert wird.
Ein kurzes Stück bergab über eine sehr schmale und sehr winklige Straße nach Röttgen (3 Häuser und ein Bach) ging es dann über einen steileren Abschnitt zurück nach Westerhausen.
Der Berg hat ungefähr 12 % Steigung.
Der Spruch:“ Da kannste während der Fahrt Blümchen pflücken“, entpuppt sich, bei meinem Trainingsstatus, als Wahrheit. Ich sitze so tief und bedingt durch eine tiefe Einstiegsluke kann ich mit den Händen den Boden berühren und halt auch, bei 4 Km/h bergauf, ohne Probleme Blümchen pflücken, wenn welche da gewesen wären.
Waren aber Keine sonst wäre der Strauß auch recht dick geworden. Man kann auch ohne Probleme noch langsamer fahren weil man ja nicht umkippen kann.
Angst, den Berg nicht bewältigen zu können, hatte ich aber nie.
Auch genial ist, dass man so gemütlich in dem Alleweder sitzt. Pause ist, wenn man gerade nicht kurbelt. Man muss ja nicht absteigen und sich auf einer Parkbank niederlassen um sich zu erholen. So ist jede Bergabfahrt gleich eine Pause. Ich denke, wenn man gut Trainiert ist kann man so mit einem VM sehr weite Strecken bewältigen.
Fazit:
Ich hätte es gerne mal im Flachland getestet, um seine aerodynamischen Vorteile gegenüber dem Rennrad zu testen. Vielleicht leihe ich mir in nächster Zeit mal ein Alleweder für 3 Tage aus, was mir angeboten wurde. Die Leihgebühr wird dann beim Kauf angerechnet.
Dass es aerodynamische Vorteile gegenüber dem Rennrad gibt, hat meine Probefahrt mir bewiesen.
Die anderen typischen Vorteile von einem Velomobil gegenüber unverkleideten Fahrrädern und Trikes hat auch das Alleweder, zum Beispiel habe ich auch beim Bergabfahren nie gefroren und ich bin nur mit Jeans, Pulli, Jacke und Schaal gefahren. Wie gesagt, eine Mütze hätte alles Perfekt gemacht.
Was dem Alleweder fehlte, währe so eine Haube wie beim WAW. Das kombiniert mit den erhältlichen Felgenabdeckungen und einer Hinterradverkleidung würde das Alleweder nicht nur noch schneller sondern auch kultig schön machen.
Man bekommt viel fürs Geld.
Viele Grüße
Ralle
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