AW: Aerodynamik: Warum 2 Räder vorne und 1 hinten?
Mich reitz die Idee einer völlig geschlossenen Vollverkleidung seit ich Vollverkleidungen (bisher 4 verschiedene) probiert habe.
Kann ich nachvollziehen (wobei ich in Grenzen ein "Kopf draußen" Fan bin).
Das Stabilitätsproblem bei Einspur-VVs existiert ja nach meinen Erfahrungen praktisch nur bei Geschwindigkeiten zwischen 0km/h und Schrittgeschwindigkeit. Sobald die Kiste rollt, hab ich da eigentlich keine Problem (ich hab ein ausreichendes bisschen Schulterfreiheit in der Bülk, so daß ich auch bei Langsamfahrt mit Gewichtsverlagerung zusätzlich zur Lenkbewegung noch ausreichend austangieren kann). Und Gefahrenbremsungen mit einem Einspurfahrzeug sind immer grenzwertig, sollten aber bei vorausschauender Fahrweise nicht so häufig vorkommen. Das "schnell auf den Boden kommen müssen können" wird m.E. viel überschätzt. Und bei Stürzen aus höherem Tempo hatte ich mir schon beim unverkleideten Lieger abgewöhnt, mit Gliedmaßen/Körperteilen abfangen zu wollen - das erhöht nur das Verletzungsrisiko.
Stehen oder langsames Vortasten kann jedoch recht anstrengend sein. Stehen vor allem bei böigem Seitenwind - hier wechselt der Schwerkpunkt der Karosse ständig und man muß aufpassen, das er zwischen den seitlichen Aufstandspunkten (Fuß und Rad) bleibt.
Beim Vortasten besteht unter Umständen das Problem, daß man den Fuß umsetzen muß; dann fehlt kurzzeitig der 3. Stützpunkt. Den 2. Fuß braucht man beim Vortasten ja auf dem Pedal zwecks Antrieb, weshalb man acht geben muß, das der Schwerpunkt nicht durch eine falsche Lenkbewegung auf die nicht abgestützte Seite des Rades wandert, was dann schnell zum umkippen führt.
Das Hauptproblem beim Landefahrwerk ist meines Erachtens, daß man in einer Einspur-VV meistens nur wenig Platz für dessen Unterbringung hat. Außerdem bedarf es einer relativ großen "Spannweite" um auch bei Seitenwind einen sicheren Stand zu gewährleisten (20cm werden da nicht ausreichen).
Die mechanischen "Probleme" (pendelndes Fahrwerk wegen Fahrbahnunebenheit) wären sicher lösbar (auch von der Bedienbarkeit her), kosten aber zusätzliches Gewicht.
Vielleicht wäre ja auch eine Art "Nothandantrieb" eine Lösungsmöglichkeit. Dieser könnte beim Vortasten und Anfahren behilflich sein, wärend noch beide Füße am Boden sind. Aber auch hier gibt es wohl wieder Platzprobleme.
Der einfachste Weg ist aber wohl, seine motorischen Fähigkeiten entsprechend zu trainieren und einfach nur die Füß' zu nutzen.
Mein Landefahrwerksprojekt habe ich zumindest erst mal auf Eis gelegt. Für den praktischen Nutzen ist mir der Aufwand zu hoch.
Grüße,
André