Wenn er mehr Zeit hat als ihm lieb ist, verstehe ich seine Aufregung nicht.
Das ist irgendwie ein Grundprinzip mancher Fahrer: Ich muss immer so schnell fahren, wie es erlaubt und physikalisch möglich ist. Also 100 auf der Landstraße, 50 in der Stadt etc.
Wobei zusätzlich bei den meisten noch eine persönlich akzeptierte Marge oben drauf kommt (110 ist ja nicht so schlimm, 60 in der Stadt geht ja auch usw.) die sich wiederum dummerweise von Fahrer zu Fahrer unterscheidet. Und wenn diese Fahrer auch nur ein weniges langsamer fahren können weil jemand vor ihnen ist, bereitet das Stress. Je länger das dauert, desto schlimmer und der Drang zu überholen wird irgendwann so groß, dass auch regelwidrig überholt wird.
Entspannt hinterher fahren, auch mal mit 40 in der Stadt oder mit 70-80 auf der Landstraße (jetzt nicht unbedingt hinter einem VM
) liegt nicht jedem.
Abgesehen davon kann ich den Unmut des Fahrers ein Stück weit verstehen, wenn es stimmt dass:
a) die "Liegeradler" (oder doch Triker?) dort nebeneinander gefahren sind, selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten
b) es tatsächlich geeignete Möglichkeiten zum Ausweichen gab (nicht bei 30 in eine kurze Haltebucht, vor allem nicht mit 7 Fahrzeugen, aber bei <15 an der Steigung ist das schon mal akzeptabel, soo viel Schwung verliert man da nicht) --> da habe ich Zweifel
c) tatsächlich sogar explizit per Verkehrsschild darauf hingewiesen wurde, schnellere Fahrzeuge überholen zu lassen
d) bergab auf 20 gebremst wurde, obwohl schneller gegangen wäre (wenn man das denn glauben darf)
e) er wirklich hätte deutlich schneller unterwegs sein können (und dürfen!) --> Zweifel
f) es ihm möglich gewesen wäre zu überholen, wenn alle Liegeradler hintereinander rechts gefahren wären (nicht auf dem Schotterstreifen), mit mind. 1m Abstand (wäre in dem Fall aus meiner Sicht akzeptabel bei den niedrigen Geschwindigkeiten)
Unabhängig davon passt mir aber die (aus dem Text herausgelesene und ihn den Fahrer hineininterpretierte, somit potentiell falsch verstandene) Grundeinstellung des Fahrers nicht. Zudem er aufgrund der maximal zugelassenen Geschwindigkeit seines Gefährts von 40 (siehe Anmerkung zum Anhänger) eben nicht wirklich so viel schneller gewesen wäre, dass man hier von einer Behinderung reden kann.
Nach dem Lesen des Textes schätze ich ihn nicht gerade als einen besonnenen und rücksichtsvollen Fahrer ein...