Speichennippel sichern: Olivenöl statt Leinöl?

schlawag schrieb:
Genau an dieser Speiche wurde aber schon vom Vorbesitzer gebastelt: um an den Nippel 'ran zu kommen,
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Wenn es aus heiterem Himmel gekracht hat und die Speiche sich abrupt gelöst hat, ist es sehr wahrscheinlich das sich an der Felge genau an dieser Stelle eine Verbiegung befindet, dh das der Vorbesitzer die Felge an dieser Stelle durch ruppige Fahrweise und / oder zuviel Last verbogen hat und die Felge durch das Austauschen der Speiche zurückgebogen wurde bzw zentriert, die Speiche aber nicht die Belastung langfristig hält. Wenn Du langsam fährst ist es egal ob es etwas unrund ist, das merkst Du erst bei schnellerer Fahrweise, besonders bei einem Höhenschlag. Wenn die Speiche nicht langfristig hält benötigst Du eine neue Felge und nur von der linken Seite der Nabe erkenne ich das diese kugelgelagert zu sein scheint. Wenn Du eine neue Felge einspeichst kannst Du auch direkt eine leichtlaufendere industriegelagerte Nabe einspeichen, welche nicht unbedingt teuer sein muss, wobei aber die teuren wie bspw DT Suisse besser gedichtet ist. Eine Nabe in der ca 50 bis 80 Euro Kategorie wie bspw Novatec, The P.O.G oder Bitex würde auch reichen. Dann musst Du zwar alle Speichen neu holen, natürlich in der richtigen Länge und eine neue Felge und Nabe, hast aber dafür ein stabileres Laufrad, welches schneller dreht, mehr Last aushält und in Kurven verwindungsteifer dh seitenstabiler ist.
 
Eine neue Felge mit neuen Speichen und einer neuen Nabe ist einfach ein neues LR, ob Herbert dann selbst einspeicht oder eins kauft ist dann egal.

Ich würde die Felge mit der Speiche wieder geradeziehen falls sie krumm ist, und eine Ersatzspeiche für 70 Cent bereithalten, falls es nicht hält. Dann einfach fahren :).

Oder die gleiche Felge neu kaufen, mit Klebeband neben die alte kleben, die Speichen eine nach der anderen umspeichen, zentrieren, fertig. Falls Dir mal an einem verregneten Sonntag nachmittag langweilig ist.

Kugelgelagerte Naben halten nicht kürzer oder fahren schlechter als "industriegelagerte" (Industrielager kann von Gleitlager über Kugellager über Nadellager alles heissen.....................) müssen nur besser gewartet werden, weil man sie nicht tauschen kann. Ab und zu Fett und Lagerspiel einstellen und das Ding wird uralt. Aber man kann sie - wenn die Felge eh schon angezählt ist, der Nabenkörper nicht sehr wertvoll, auch einfach "fahren bis kaputt".

Gewebeband ist übrigens als Felgenband nicht schlechter als das Schwalbe-Kunststoffzeugs. Ich nehme immer grünes Tesa -Gewebeband, ausser bei Reifen die ich wirklich mit sehr hohem Druck fahre. Da nehme ich das dicke stabile Velox-Felgenklebeband (wobei das Tradition ist, wahrscheinlich geht es mit Tesagewebeband genauso....). Tesa in Grün einfach deshalb, weil ich beruflich bedingt eine sehr sehr große Rolle davon in meiner Vermessungskiste habe. Grün wie die Hoffnung ... äh wie Randstein-Vorderkante-oben.

Mein Tip: Macht keine Wissenschaft aus einer losen Speiche :)
 
Hier sind ja die verschiedensten Teilaspekte angesprochen.
- ein halbwegs brauchbar eingespeichtes Laufrad oder gut erhaltenes gebrauchtes "verliert" keine Nippel, "Wartung" vorausgesetzt, also gelegentliche Überprüfung (1-2 x jährlich) und ggfs. Korrektur der Speichenspannung.
- Leinöl etc. vermeiden ein völliges Festgammeln langjährig der Witterung ausgesetzter Laufräder ohne zu gut zu schmieren und ohne an den Schlauch zu kriechen. Es geht auch ohne oder mit anderen Ölen.

- Nachträgliches Ölen der Gewinde/Nippel machbar, sollte nicht nötig sein, Achtung: Es darf kein Öl an den Schlauch gelangen, der zersetzt sich sonst. Wie ein Kondom.

- Felgenband: Es kommt auf die Breite an, so schmal wie möglich, das Felgenband darf nicht bis in den Bereich der Reifenflanken hinüberragen. Das übliche Plastik-Band ist herstellerseitig ja auf 5 bar (meine ich) begrenzt. Mein Favorit ist das bekannte selbstklebende Felgen-Gewebeband, das gibt es in vielen Breiten, im Gegensatz zum möglicherweise ebenso funktionierenden Standard-Gewebeklebeband.
 
ulibarbara schrieb:
Ich würde die Felge mit der Speiche wieder geradeziehen falls sie krumm ist, und eine Ersatzspeiche für 70 Cent bereithalten, falls es nicht hält. Dann einfach fahren
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Ist schon gemacht (war aber nicht krumm). Die Speichen sind schon sehr unterschiedlich angezogen (hört man ja, wenn man d'ran zupft bzw. fühlt man). Fahr nach grobem Zentrieren (also ohne die Speichen alle auf Spannung zu bringen) erst 'mal weiter und seh dann, wie sich's entwickelt. Evtl. kaufe ich auch noch einen Zentriereständer, denn es macht Spass (bin mir aber bewusst, dass es zu einem guten Laufrad viel Routine braucht). Die Remerx Felgen sind ja im Prinzip nicht schlecht, aber klar, falls sie verzogen sind, dann müsste/könnte ich einfach umspeichen (habe ich auch früher schon 'mal gemacht, hat ganz gut funktioniert).
 
Viel wichtiger als ein Zentrierständer ist ein Tensiometer, wenn das Rad 2mm Schlag hat ist das nicht so schlimm, wenn die Spannung nicht gut ist verabschieden sich nach und nach alle Speichen.
 
Felix schrieb:
Viel wichtiger als ein Zentrierständer ist ein Tensiometer
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Da bin ich nicht ganz deiner Ansicht. Ich ziehe alle Speichen gut an und zentriere dann das Laufrad. Danach wird einfach ne Runde um den Block gedreht. Wenn sich alles gesetzt hat zupfe ich die Speichen alle mit dem Fingernagel kurz an und sie sollten alle einen möglichst gleichen hohen Ton produzieren. Als Hilfe kann man auch, sofern vorhanden, ein Stimmgerät oder eine entsprechende App verwenden.
Ich bin der Meinung, das ist mindestens genauso genau wie ein Tensiometer.
Grüße von der Nordseeküste.
 
So geht es auch, das ist aber wesentlich schwieriger. Man kann ein Rad auch in einer Gabel oder einem Hinterbau zentrieren, das ist nur ein bisschen schwieriger.

Also ist das Tensiometer nützlicher als der Zentrierständer.
 
delli schrieb:
Wenn sich alles gesetzt hat zupfe ich die Speichen alle mit dem Fingernagel kurz an und sie sollten alle einen möglichst gleichen hohen Ton produzieren. Ich bin der Meinung, das ist mindestens genauso genau wie ein Tensiometer.
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Der Meinung war ich früher auch. Mess mal alle Speichen nach, die den selben Klang haben. Auch hier wird man Abweichungen feststellen. Will man es genau haben führt kein Weg an einem guten Tensiometer vorbei.

Klug-Scheiß-Modus-AUS

Bye
 
Wenn die Speiche die gleiche Masse und gleiche Länge hat. Hat Sie bei der gleichen Spannung zwingend den gleichen Ton.
Da führt kein Weg vorbei.
 
delli schrieb:
Ich bin der Meinung, das ist mindestens genauso genau wie ein Tensiometer.
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Nachdem ich meinen ersten Laufradsatz am Klavier fertig zentriert hatte, habe ich ein Tensiometer angeschaft. Die Gründe dafür waren folgende:
Man muß sich sehr konzentrieren, um geringe Tonhöhenunterschiede über einen längeren Zeitraum zu hören. Das wird bei hinterkreuzten Speichen vor allem dadurch erschwert, dass die zweite Speiche immer mitschwingt. Sind diese beiden Speichen etwas gegeneinander verstimmt, hört man im Laufe des Zentrierens überhaupt nichts sinnvolles mehr, weil das Ohr ermüdet bzw. die Konzentration schnell nachläßt.
Die gewünschte Speichenspannung hat nichts mit temperierter Stimmung zu tun.
Die Speichen schwingen nur sehr kurz nach. Aus diesen Gründen funktioniert m. E. auch ein Stimmgerät nicht zuverläßig.
Ein Tensiometer mißt dagegen die individuelle Spannung jeder Speiche separat, egal was für ein Einspeichmuster gewählt wurde. (Wurzeleinspeichung würde ich hier mal ausschließen) Es ist schnell in der Anwendung und liefert reproduzierbare Ergebnisse.
Mit einem Tensiometer kann man auch als Amateur ein stabiles und haltbares Laufrad bauen.
labella-baron schrieb:
Kommt man denn damit bei einem 20"-Laufrad mit mehrfach gekreuzten Messerspeichen und ggf. einseitiger Scheibenabdeckung dran?
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Die Speichenabdeckung wirst du schon abnehmen müssen. Sonst hängt es vom Tensiometermodell, der Felgenhöhe, dem Flanschdurchmesser der Nabe und der Anzahl der Kreuzungen ab. Ich hab schon 20 Zöller damit gebaut.

Gruß, Stephan
 
labella-baron schrieb:
Kommt man denn damit bei einem 20"-Laufrad mit mehrfach gekreuzten Messerspeichen und ggf. einseitiger Scheibenabdeckung dran?
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Nö.
[DOUBLEPOST=1541424892][/DOUBLEPOST]Herstellungsbedingte Maßabweichungen an Speiche, Nabe, Felge machen diese Methode etwas ungenau. ;)
Ist nicht extrem, aber messbar. Wenns schnell gehen soll geth klar die Klangprobe.

Ciao
 
schlawag schrieb:
Evtl. kaufe ich auch noch einen Zentriereständer, denn es macht Spass
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Nach Wichtigkeit sortiert sieht die Liste für mich für gelegentliche Reparaturen so aus: (1) guter Nippelspanner, (2) Tensiometer, (3) Zentrierlehre, (4) Zentrierständer.

labella-baron schrieb:
Kommt man denn damit bei einem 20"-Laufrad mit mehrfach gekreuzten Messerspeichen und ggf. einseitiger Scheibenabdeckung dran?
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Mit dem TM-1 wird's wahrscheinlich nicht klappen. Man kann das flach an die Speichen legen, dann passen die Auflagepunkte gerade so eben an die freie Speichenlänge (jedenfalls bei 406er Felge, SONdelux und 32 Speichen in 2-fach-Kreuzung). Aber erstens kann man Messerspeichen so nicht messen, und zweitens hat man dicht neben den Auflagen einen Querschnittssprung bzw. die Kreuzung, das bringt einen systematischen Fehler rein.
 
ulibarbara schrieb:
Bis zu dem Vorfall mit dem Trekkingrad des Kollegen hätte ich behauptet dass sich Nippel nicht von alleine lösen.
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Die Kräfte durch Bodenwellen und Schotteruntergrund sind höher als man sich das so vorstellt (Wechselspannung?).
Das HR ist zwar zentriert, aber mit unterschiedlicher Speichenspannung. Heisst das, dass die Felge verzogen ist und ich auf jeden Fall neue Felgen benötige?
@Fanfan Zum Tensiometer: habe ich das richtig verstanden, dass bei einer 406 Felge eventuel kein Platz zum Ansetzen ist? Wieviel cm benötige ich zum Ansetzen bzw. auf welche Länge ist das Tensiometer an der Speiche beim tm-1? Dann kann ich nachmessen. Meine HR Felge mit 32 Speichen ist einfach gekreuzt mit 2mm Nirosta Speichen (keine Messerspeichen o.ä.), da sehe ich keine Probleme. Neben dem Parktool Tensiometer gibt es Billigausführungen (Suchbegriff spoke tension meter) bei ebay https://www.ebay.de/itm/Bicycle-Rep...h=item4426c69453:g:HR0AAOSwEDtbjAmQ:rk:5:pf:0 unter verschiedensten Bezeichnungen
Edit: da scheint Basteln nötig (fehlende Unterlagscheiben usw.
https://www.amazon.com/Aoile-Bicycle-Tension-Correction-Adjustment/dp/B07FPHLSVQ#customerReviews
sowie das Venzo Meter https://www.ebay.de/itm/Venzo-Bike-...=item544d46eea1:g:ng4AAOSwzyBbk0xq:rk:11:pf:0: taugt eines von diesen Billig-Tensiometern? Auf Amazon wird das Venzo Teil ganz gut bewertet: https://www.amazon.com/Venzo-Bicycle-Cycling-Tension-Measurement/dp/B0775D2T32#customerReviews oder beim Shop in Australien: https://www.cyclingdeal.com.au/buy/venzo-spoke-tension-meter/VZ-F33-060

 
Zuletzt bearbeitet:
nun, die minime Verformung (die Speiche sei ja "stärker" als die Felge) wird durch's Lösen ja nicht rückgängig gemacht, ist für mich daher nicht einleuchtend.
 
schlawag schrieb:
Zum Tensiometer: habe ich das richtig verstanden, dass bei einer 406 Felge eventuel kein Platz zum Ansetzen ist? Wieviel cm benötige ich zum Ansetzen bzw. auf welche Länge ist das Tensiometer an der Speiche beim tm-1? Dann kann ich nachmessen.
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Gesamtbreite vorn ist 12cm (so viel Platz braucht man bei Messerspeichen)
Breite über die Auflagezapfen 10,8cm (so viel muss auch bei Rundspeichen zwischen die nächsten Hindernisse und Querschnittssprünge passen)
Abstand der Auflagepunkte, also Mitte Zapfen zu Mitte Zapfen, 10,1cm (über diese Länge wird gemessen)
Ich habe gerade bei mir vorn (20") und hinten (26") ein bisschen herumgemessen, da sind überall 2,0/1,8mm DD-Speichen ohne berührende Kreuzungen. Es ist egal, ob ich in der Speichenmitte oder direkt neben einem Übergang von 1,8mm auf 2,0mm messe, der Unterschied geht in der Reproduzierbarkeit der Messungen unter. Insofern kann man wohl sagen, dass man mit dem TM-1 überall da messen kann, wo man es anlegen kann; der Fehler durch den direkt benachbarten Querschnittssprung bei DD-Speichen ist relativ klein.

schlawag schrieb:
Neben dem Parktool Tensiometer gibt es Billigausführungen (Suchbegriff spoke tension meter)
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Also Billigausführungen einer Billigausführung? :whistle: Von der Mechanik her ist ja schon das TM-1 verbesserungsfähig.
Aber es ist m.E. ein sinnvoller Kompromiss für jemanden, der das Tensiometer nicht selber kalibriert. Wenn man es sorgfältig benutzt, dürfte eine Wiederholgenauigkeit von 5% zu erreichen sein, und der beiliegenden Kalibriertabelle nach ist das auch etwa der systematische Fehler, mit dem man durch Abweichungen in der Speichendicke oder durch etwas wellig geschmiedete DD-Speichen rechnen muss.
 
Die absolute Billigausführung (etwas schlanker in der Form) kostet um die EUR 35 incl. Porto, die australische Venzo Ausführung (es gibt auch ein gleich aussehendes und gleich teures Pendant aus Italien) stammt aus Taiwan und kostet incl. Porto ca. EUR 50. Über Venzo habe ich nichts Negatives gefunden, die 35 EUR Ausführung würde keine reproduzierbaren Resultate erbringen, so habe ich das auf aliexpress und amazon.com gelesen und ein Mal hiess es, die Führung der Feder muss man selbst aus einer Schraube via Nut herstellen. "The adjustment screw needed to have a notch cut into it so it would hold the spring end.""appears to be missing a shim/washer to reduces friction in the movement. Makes a scraping noise during the movement so that is undoubtedly affecting the results.", siehe https://www.amazon.com/Aoile-Bicycl...&keywords=spoke+tension+meter#customerReviews
Edit: habe mir jetzt den Venzo Spannungsmesser via amazon.us bestellt, 'mal schauen, was er schlussendlich kostet (Amazon schreibt, dass Alles, was über die USD 59 hinausgeht (Schweizer Zoll?) von ihnen ersetzt würde).
 
Zuletzt bearbeitet:
@ulibarbara Angenommen, die Felge ist nach dem Lösen der Speichen doch etwas verbogen: kann ich sie zwischen zwei Spanplatten plätten, ohne dass danach im Betrieb etwas reisst (Aluminium sollte glaube ich nicht so häufig hin und her gebogen werden). Die remerx grand rock 18-406 ist noch nicht durchgebremst und http://www.radplan-delta.de/laufradbau/grandrock.htm hier habe ich gelesen, dass genau mein Felgen Typ sehr stabil sei.
 
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