Milan MK3 mit Naca Lufteinlass

@flachlaender gerne!


Würde mich freuen, wenn wir es gemeinsam probieren. Vier Augen sehen mehr als zwei und da wird es bestimmt genauer. Hast du denn schon alle Sachen dafür? Und wann wolltest du es angehen?
 
Habe den Faden eben erst gesehen...
Ich müsste bei mir zwar eher ein paar Stellen laminieren als welche rauszuschneiden :whistle:...

Aber ich würde das glaube ich mit der Joisten & Kettenbaum Eneska und einer Trennscheibe machen.
Das ist so eine Art "Dremel" für professionelle Anwendung - einen Dremel habe ich nur einmal in der Hand gehabt, da habe ich die Krise bekommen :confused:...

Eine andere Möglichkeit wäre der Multimaster von Fein - vermutlich am besten mit einem Diamantsegment, wie man es z.B. auch für Fliesen verwenden würde.
Der Multimaster hat den Vorteil dass er nicht "abhauen" will wenn man ihn ansetzt...
Und zwischenzeitlich gibt es diese Maschinen auch von anderen Herstellern, ab und an sogar bei Aldi für kleines Geld, das Patent ist wohl ausgelaufen, aber keine Ahnung ob es dann auch entsprechendes Werkzeug dazu gibt...

Aber eines würde ich persönlich nicht versuchen: Die Stichsäge...
Ich hätte viel zu viel Angst dass die alles kleinrupft...
Wenn man das Laminatteil z.B. zwischen zwei Holzstücken einspannen könnte ginge das sicher, aber ohne Netz und doppelten Boden wäre mir das zu heiss...

Viele Grüsse
Oliver
 
Also an und für sich sind das gute Ratschläge, welches Werkzeug man am Besten verwenden sollte.
Habe mir gerade die Joke Eneska angesehen. Sieht weitaus professioneller als mein Dremel aus.

Nur will ich ein Loch schneiden und dafür nicht 300€ oder 170€ für eine (wahrscheinlich) einmalige Anwendung ausgeben.
Ich finde scharfes Messer/Skalpell und dann feine Japansäge recht sinnvoll.
Sonst Dremel mit Diamantscheibe und vorher den Ausschnitt sorgfältig abkleben und markieren.
Wohlgemerkt habe ich noch nichts gemacht, aber es klingt nach der preiswerten Lösung, die hoffentlich funktioniert.

Naja, es wird schon werden. Vielleicht mache ich mich auch zu verrückt.
Aber dieses Eneska Teil sieht schon extrem gut aus. Vielleicht nach dem Lottogewinn. ;)
 
Wahrscheinlich funktioniert es auch mit dem Dremel ;)...
Das Problem bei dem den ich mal in der Hand hatte war dass das Teil - trotz dickem Motor - kein Drehmoment hatte.
Aber für den Zweck wird es schon irgendwie gehen vermute ich mal ;)...
Beim ansetzen der Trennscheibe gut festhalten, die will dann "wegfahren", wie jedes sich drehende Rad das auf den "Boden" kommt...
 
Das gilt es zu vermeiden. Bin ich gewohnt vom Aluprofil schneiden.
Besser festklammern, sonst tränt das Auge.

@flensboards stimmt!
Trotzdem sollte man auf Drehzahl und Handkraft, bzw Druck auf das zu beschneidende Objekt achten.
Die Dremel Diamant Scheiben sind schon besser als diese Dünnen, die recht fix abbrechen.
 
Diamantschleifmittel sind sicher gut für das Laminat geeignet - die Korundscheiben können schon auch schnell stumpf werden, je nach Material und Arbeitsweise.
Diamant stumpft nicht nenneswert ab und sollte sich bei dem Material auch nicht zusetzen.
Und eine Trennscheibe schneidet übrigens nur wenn sie sich dreht - wenn sie mangels Drehmoment stehen bleibt passiert da gar nix... ausser dass vielleicht der Motor abraucht.
Für diese Maschinchen ist das halt ein sehr grosser Werkzeugdurchmesser, ergo braucht man dafür auch Drehmoment...
 
Ja es ist ein ständiges Abwürgen sobald man versehentlich einen Hauch drückt. Die Trennscheiben sind am Dremel unbrauchbar. Braucht jemand einen kaum gebrauchten Dremel?
Ich hab ein Eisensägeblatt in die Hand genommen 2mm zu klein ausgeschnitten und dann mit der Feile und Schleifpapier nachgearbeitet. Ich hab lieber handgeführtes Werkzeug wenn es aufs Gefühl ankommt. Das verteilt auch die Fasern nicht im ganzen Raum.
 
@efeu325 hatte hier den Microcutter von Proxxon empfohlen. Zusammen mit der Diamantscheibe hat das Teil heute anstandslos in zwei Milane die Öffnungen geschnitten.
Mehr zur Aktion sicherlich demnächst vom @Hannovelo.
Zum Gerät vielleicht schon soviel: es eignet sich für Schnitte entlang einer Linie besser als seine Bohrmaschinenbrüder, weil man es besser führen kann und das Sägeblatt senkrecht eintaucht. Schnittleistung für unseren Zweck völlig OK. Wegen der Schutzhaube ist es nicht ganz einfach, den Schnitt zu sehen. Beim nächsten Mal probiere ich es mal mit einer Markierung an der Haube. Kurvenwendigkeit reicht für den Nacaduct.
Ich werde mir damit dann wohl auch die Wartungsluke für das Schaltwerk schneiden. Und probieren, ob man damit Visiere schneiden kann.
Der Nachteil des Gerätes gegenüber den Minibohrmaschinen ist halt, das es nicht so universell zu gebrauchen ist. Aber wer dann nix mehr zu schneiden hat, kann es ja mal netten Kollegen leihen... ;-)
 
Zu dem Micro Cutter hätte ich eine Frage: kann man irgendwie festlegen, wie tief der Schnitt geht? Max. 4 mm habe ich gelesen, was ist wenn nur 2 mm tief geschnitten werden soll?
 
kann man irgendwie festlegen, wie tief der Schnitt geht?
Ab Werk ist da wohl nichts vorgesehen. Die Unterseite des Gerätes ist allerdings eine ebene Fläche, keine Rundung oder ähnlich. Und darauf läßt sich sicherlich per doppelseitigen Klebeband etc. ein Distanzstück aus einem Material deiner Wahl anbringen.

edit: Mit Unterseite meine ich den Bereich des "Schneidkopfes". Kann man auch sehen/erahnen in den Produktvideos.
 
So. Wie @flachlaender schon angekündigt hat, folgt nun ein Bericht vom Umbau.

Am Samstag bin ich um 8:40 von Bochum nach Reken gestartet.
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Ich dachte noch während der ersten paar Kilometer: ,,Eigentlich brauche ich diesen Schnitt nicht. Was, wenn ich alles total verhaue und der Milan im schlimmsten Fall noch Stabilität einbüßt?"
Aber es war mal wieder recht warm und ich gut geschwitzt.
Also verwarf ich den Gedanken schnell wieder

Die Strecke war überschaubar und der Milan lief, wie gewohnt, gut.
Bis ich bei Tempo 70 bergab einen plötzlichen Druckverlust im rechten Vorderreifen hatte. Natürlich in einer Kurve.
War schon ungewohnt und schlechter zu lenken, so als ob das Servo ausfällt.
Lief alles glimpflich ab, trotzdem sehr ärgerlich.
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Kurz geflickt, danach weiter, Brötchen geholt und dann stand Holger auch schon am Straßenrand und winkte.

Direkt mal die Vögel nebeneinander gestellt und ein Foto der Unbeschnittenen geknipst.
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Ich finde, dass der gelbe irgendwie glücklich guckt.

Schnell umgezogen, einen Kaffee geschlürft und frisch ans Werk.
Zuerst war der (ältere) gelbe Milan dran. Das Testobjekt sozusagen.

Holger hatte am Vorabend bereits viele Schablonen geschnitten, welche aus Holz und Pappe.
Wir nutzten eine Außenschablone aus Holz und eine, welche den Ausschnitt des reinen Carbons andeutete (innenliegend Pappe)
Dummerweise habe ich hiervon keine Bilder gemacht. Wir waren im Arbeitswahn.

Der Naca Duct wurde passend gemacht, gefeilt, geschnitten und wieder gefeilt.
Wir zeichneten die Maße an und wollten eine Passform möglichst weit vorne am Süllrand erreichen.
Gemittelt wurde mit einem dünnen Klebeband. Die Lampenmitte galt als Orientierungspunkt und das Augenmaß als Prüfgerät ;)

Für die Techniker: Gerade gemessen vom Anfang der Schnittlinie bis zur Süllrandskante sind es 151mm geworden und die seitlichen Einschnittpunkte sind jeweils 122mm vom Lukendeckel entfernt.

Nun stand er dort. Der Milan mit der Zeichnung für den Schnitt obenauf.
Holger nutzte ein frisches Cuttermesser und zog mehrfach durch den Gelcoat.
Wir hatten die Hoffnung, dass so die Schnittfuge möglichst dünn und akkurat verlaufen wird.

Nach mehrfachem An- und Absetzen ohne wirkliches Ergebnis, wurden härtere Geschütze aufgefahren.
Der Proxxon Microcutter kam zum Einsatz.
20180721_125745.jpg

Ich konnte kaum hinsehen. Doch das Gerät sägte erstaunlich gut. Wie durch Butter und sehr geschmeidig in der Kurve.
20180721_131456.jpg
Holgers Schnitt war geschafft.

Nun war ich an der Reihe. Wir zeichneten erneut an und ich versuchte es erst einmal mit dem Cuttermesser.
So wollte ich mir eine Art Führungsrille für den noch anzusetzenden Microcutter setzen.
Hat nicht so wirklich gewirkt und ich kann jedem davon abraten mit einem Cuttermesser zu arbeiten.
Es bringt nichts und man schneidet sich nur hässliche kleine Rillen, die man danach genauestens treffen muss, damit nichts übersteht.

Also kam nun auch bei mir der Proxxon zum Einsatz. Leider direkt beim ersten Schnitt zweimal angesetzt und eine kleine Ecke von 2mm zuviel ausgesägt.
Ich war nicht erfreut, sägte aber weiter.
So schlimm ist es gar nicht, sobald man den ersten Schnitt gewagt hat.
20180721_171922.jpg
Man kann es ja dann sowieso nicht mehr ändern...

Nachdem die beiden Beschnittenen da so standen, war es Zeit für einen Kaffee.
Der tat gut und wir konnten uns beratschlagen, wie es nun weiter gehen sollte.

Nach dem Kaffee wurde geschliffen. Die Grate mussten gefeilt werden und die kleine Stelle kaschiert werden, bei der ich doppelt angesetzt hatte.
Wir saßen nun da und schliffen bestimmt eine halbe Stunde alles sehr fein zurecht.
Danach wurde der Nacaduct verklebt.
Er besteht aus zwei Teilen, welche möglichst bündig miteinander verbunden werden sollten.
Das ging relativ gut.
Holger hatte Scheibenkleber auf @Jens Buckbesch s Empfehlung gekauft.
Ein Teufelszeug mit extrem guter Klebkraft. Sehr zu empfehlen für solche Arbeiten, aber besser nicht ohne Handschuhe benutzen.
nun musste der Kleber 20 Minuten aushärten.

Währenddessen kam Holgers Frau und brachte Kuchen.
Ich glaube ich sollte dort noch viele Naca Ducts einbauen.
Haube und Deckel können ja noch einen vertragen ;)

Nach dem Kuchen setzte ich mich in meinen Milan und nahm den frisch mit Kleber bekleisterten Naca Duct in die Hand. Von unten drückte ich ihn passend gegen das Carbon. Der Ausschnitt wurde mit doppelseitigem Klebeband im Duct befestigt, sodass nichts verrutschen konnte.
Nach 5 Minuten Dauerdruck und einem Holger, der immer wieder Teile angeben musste (Bremsenreiniger für unschöne Stellen, Handschuhe, Tücher) übernahm eine Styroporplatte meinen Job. Zwischen Mast und Duct geklemmt, gab sie nun den ausschlaggebenden Druck.
Das funktionierte prima.
Nun wurde noch ein bisschen überschüssiger Kleber entfernt und sich über das exakt mittige Ergebnis gefreut.

Ich wollte ja nun bei Holgers Milan all diese Hilfestellungen geben, doch er wollte den Rest lieber selbst in Angriff nehmen.
Da es mittlerweile spät wurde, und ich noch den Heimweg antreten musste, verabschiedete ich mich um kurz vor Sieben.
Noch schnell ein Foto der Beschnittenen: Grün fertig, gelb halbfertig.
20180721_183424.jpg

Nun auf der Heimfahrt konnte ich direkt testen, ob der ganze Aufwand etwas gebracht hat.
Und ja. Der Naca Duct ist mehr als empfehlenswert.
Ich habe häufig schwitzige Hände. Manchmal ist das schon sehr unangenehm, weil man dadurch alles verdreckt, sobald man irgendwo anpackt.
Der Luftstrom geht schön mittig auf Hände und Oberkörper.
So richtig warm war es auf dem Heimweg nicht mehr, doch den Unterschied konnte ich deutlich merken.
Keine stehende Luft im Fahrzeugvorderteil!
Im Winter muss man Ihn ganz sicher verschließen, sonst fallen einem die Finger ab.
Aber bis dahin ist ja noch Zeit. ;)

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Nochmal kurz zusammengefasst.
Man nehme:


-Naca Duct
-Proxxon Micro Cutter oder vergleichbares Gerät.
-Schleifpapier mit feiner Körnung und mehrere Feilen
-Klebeband zum Mitteln.
-Lineal und Stift mit feiner Mine.
-Scheibenkleber und doppelseitiges Klebeband.
-Einweghandschuhe und Tücher und Bremsenreiniger
-Staubsauger und Schutzbrille
+Eine helfende Hand, großen Dank nochmal @flachlaender Alleine hätte ich den Schnitt nicht gemacht.

-optional Kaffee und Kuchen und einen Hund zum Streicheln für die Nerven.

Und das allerwichtigste:
(y)Sich nicht verrückt machen. Jeder mit zwei intakten Händen und gutem Werkzeug bekommt das hin. (y)
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Sehr schön geworden (y)
Im Herbst nehme ich ein "Gummi-Spülrohrverbinder" aus dem Sani-Bereich: reduziert den Luftdurchlass.
Im Winter kommt in eben dieses Gummi noch ein Stöpsel und dann ist ganz dicht :cool:
 
Sehr schön geworden (y)
Im Herbst nehme ich ein "Gummi-Spülrohrverbinder" aus dem Sani-Bereich: reduziert den Luftdurchlass.
Im Winter kommt in eben dieses Gummi noch ein Stöpsel und dann ist ganz dicht :cool:

Coole Lösung!
Ich will nicht wissen, was die Sanitärbranche an uns Velomobilisten verdient... ;)

@flachlaender ist dein Naca Duct nun auch fertig eingefasst? Falls ja, bitte ein Bild zeigen! Und hast du den Milan auf den Kopf gestellt für die Verklebung?
 
@flachlaender ist dein Naca Duct nun auch fertig eingefasst? Falls ja, bitte ein Bild zeigen! Und hast du den Milan auf den Kopf gestellt für die Verklebung?
Moin Hanno,
soweit fertig und probegefahren. Foto muß ich noch machen.
Ich habe 'ne Nacht drüber geschlafen und am Sonntag dann doch das Innenteil ganz herausgetrennt. Vielleicht klebe ich es später wieder ein.
Zum Einbauen habe ich es so ähnlich wie Du gemacht, also nicht auf den Kopf gedreht. Das machte das Positionieren des Duct einfacher.
Die Wirkung heute auf dem Arbeitsweg war doch deutlicher als ich vermutet hatte. Mit Haube und überwiegend geschlossenem Visier habe ich spürbar weniger geschwitzt als sonst. Vor allem die Hände blieben relativ trocken und die Gripshift fasste sich gut an.
Soweit würde ich die Aktion als Erfolg bezeichnen. Und Spaß gemacht hatte es auch, war ein wirklich guter Tag mit Dir :)

Danke auch allen, die bereits Naca-Ducts eingebaut haben und ihre Erfahrungen hier teilten!
 
@Sandro hier die Bilder, danke!

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