kurioser Unfall - ich wurde übersehen (fast nix passiert....Glück)

Hallo UliBArbara,
Puh - auch mir fehlen die Worte.
...
Da versuchst du Blickkontakt aufzubauen, die Sicht ist frei, du stehst und der kommt immer bedrohlicher entgegen und hält auf dich zu.

Das musste ich auch schon erleben. Meine Erklärung:

Viele Autofahrer fahren bekannte Strecken mit "halber Konzentration" und reagieren mehr auf Bewegungen, als auf ruhende Situationen.

Wenn ich stehe und den Eindruck habe, dass der Andere mich nicht sieht (weil er sträflicher Weise nicht voll konzentriert ist!), dann rudere/winke übertrieben mit beiden Armen.

Ich habe schon manche "dankbare" Blicke erlebt und hoffe, dass diese Autofahrer endlich merken, dass zum führen eines KFZ´s volle Konzentration gehört!
 
Hier gab es auf einer Bundesstraße vor einiger Zeit einen ähnlichen Fall, leider mit Todesfolge. Autofahrer "übersah" beim Überholen über Sperrfläche und Linksabbiegespur des Gegenverkehrs eine dort wartende junge Rollerfahrerin.
 
Ich möchte auch noch meinen Senf.....

Auch in unserem kleinen Dorf hat es vor kurzem einen schweren Unfall gegeben. 4 Verletzte! Ein Autofahrer hat komplett die Ampel übersehen und einen Motorradfahrer auf die Hörner genommen.

Fazit im Dorf: Man kennt das Opfer und ist heilfroh, dass voraussichtlich keine bleibenden Schäden verursacht worden. UND Man kennt den Verursacher und "kann ja Jedem mal passieren..." :eek:
Erst beim darüber Nachdenken: Ist ein schwerer Unfall jetzt auch ein Kavaliersdelikt? ala, Bin halt zu schnell gewesen, muss jetzt mal 4 Wochen Fahrrad fahren?
Was passiert in dieser Gesellschaft?

nachdenkliche Grüße Ute
 
echt traurig ... da wird die Sorglosigkeit - um nicht zu sagen Rücksichtslosigkeit mancher Verkehrsteilnehmer als gegeben hingenommen- ähnlich unseren Naturkatastrophen für die ja auch niemand was kann (n)
 
Was heisst hier Sorglosigkeit? Ich habe in meinem Leben hunderttausende von Ampeln gesehen, wenn ich da mal eine oder zwei übersehe ist das nicht rücksichtslos sondern eine ziemlich gute Quote. Oder anders: Es ist zu erwarten!


Man kann nicht damit rechnen dass nichts (oder auch nur wenig) passiert wenn man viele Millionen tonnenschwere Fahrzeuge von Menschen duch den Wohnraum steuern lässt. Es gibt noch Luft nach oben, aber ausschliessen wird man solche Situationen nicht.
 
Find die Ausrede mit der A-Säule auch immer super.
Als Radfahrer wurde ich aber schon öfter angehalten weil ich Gehörschutz im Verkehr nutze (da viel zu laut). Ich schränke ja meine Wahrnehmung ein.. Bei einem Unfall bekomm ich dann die volle Schuld usw.
Aber wenn ein komplettes Fahrzeug hinter der A-Säule "verschwindet" und gerammt wird, dann ist der gerammte Schuld, weil er hätte sich ja in Luft auflösen können?
 
@Jack-Lee Was interpretierst du da schon wieder rein in mein A-Säulen Posting. Du solltest dich echt mal locker machen. Manchmal wirkst du wie ein Pulverfass, das darauf wartet, die Lunte gezündet zu bekommen. Ein Stichwort und schon geht´s los. Wer hat da was von Ausrede oder Schuld geschrieben ? Niemand. Ich wollte nur zu bedenken geben, daß auch das eine Möglichkeit ist. Auch doof vom Fahrzeugführer aber doch eine plausible Erklärung, wie sowas passieren kann. Daß einem sowas als Autler passiert, geht schneller, als du akzeptieren willst. Dafür muß man nicht völlig weggetreten sein und träumen. Ich habe das erwähnt, weil es bis jetzt nur Kopfschütteln und völlige Ungläubigkeit gibt, warum jemandem so eine unerklärliche Dummheit passiert.
Und ja, Gehörschutz schränkt die Wahrnehmung ein, oder nicht ? Mich brauchst nicht attackieren, ich fahr auch mal mit Musik im Ohr. Aber auch mir ist klar, daß damit meine Wahrnehmung eingeschränkt wird. Angepöbelt hat mich dafür aber noch nie jemand. Vielleicht solltest du doch den Wohnort wechseln, scheint mir ein sehr feindliches Umfeld für Radler zu sein.

Andreas
 
Find die Ausrede mit der A-Säule auch immer super.
...dann ist der gerammte Schuld,
Erklärungsversuch, Entschuldigung und Schuld sind drei verschiedene Dinge.
Ich habe das erwähnt, weil es bis jetzt nur Kopfschütteln und völlige Ungläubigkeit gibt, warum jemandem so eine unerklärliche Dummheit passiert.
Hm? Dass die A-Säule den fraglichen Winkel nicht verdeckt hat, war eigentlich vorher schon klargestellt worden.
 
Hm? Dass die A-Säule den fraglichen Winkel nicht verdeckt hat, war eigentlich vorher schon klargestellt worden.

Ah, sorry, mea culpa, jetzt hab ich´s auch gefunden. Evtl. wäre es denkbar, daß man beim Einfahren in die Kreuzung seinen Fahrweg "absucht", dabei ist aber in dieser Sekunde die Säule im Weg und im weiteren Verlauf richtet/fokussiert man den Blick wieder weiter vor´s Fahrzeug. Evtl. noch etwas Spiegelung dabei ? Das soll wieder keine Entschuldigung oder Ausrede sein, nur ein Erklärungsversuch...

Andreas
 
Warst du mit dem gefährlich schmalen Rad vielleicht die ganze Zeit hinter der A-Säule?
Sowas in der Art hatte ich auch schon 2mal mit meinem Auto bei uns immer an der gleichen Kurve:
Ein Fussgänger kam mir entgegen und ging über die Straße.
Ich wollte links mit dem Auto abbiegen. Der Fussgänger war immer konstant in der A-Säule versteckt. sah ich ganz spät.
Beide male war allerdings Regenwetter.
 
Kann es sein, dass Du vielleicht, möglicherweise, unter Umständen bei Deinem Lieblingsthema wieder mal ein wenig übertreibst?

;-), Harald

In Österreich waren die Autofahrer und auch die Polizei komplett entspannt.. Hier bekomm ich halt solche Aussagen zu hören, die ich oben genannt habe. Son Stuss denk ich mir doch nicht freiwillig aus..
@Andreas Seilinger : Wurde halt von einem Polizisten angehalten, weil ich mit dem Rad auf der Fahrbahn fuhr. Sei ja sooo gefährlich und garnicht erlaubt. Ich wieß darauf hin, das der Fußweg nebenan nichtmal mit "Radfahrer frei" ausgeschildert war und ich hier fahren muss und will. Dann hat er angefangen meine Kopfhörer im Ohr zu beanstanden. Wärend ich sie im Ohr hatte und wir ein Gespräch führten.
Die Argumente waren... merkwürdig. Auf die Frage, ob wir ein Gespräch führen könnten, wärend er im Auto sitzt und ich drausen stehe (denn das Auto dämmt ja auch), meinte er er fährt immer mit offenem Fenster! (Das hat er echt gesagt!).
Meinte dann was von mündlicher Verwarnung und fuhr davon.. mit geschlossenen Fenstern.
Schau einfach mal nach Sachsen (20km von mir weg). Da werden Nazis die einen geistig Behinderten an einen Baum fesseln als Couragiert gefeiert.. Von der Polizei!
 
Was heisst hier Sorglosigkeit? Ich habe in meinem Leben hunderttausende von Ampeln gesehen, wenn ich da mal eine oder zwei übersehe ist das nicht rücksichtslos sondern eine ziemlich gute Quote..
Und wegen der Quotenampel gefährdest du Menschen?

Es ist schwierig zwischen Fehlern und Rüchsichtslosigkeit bzw. Sorglosigkeit zu unterscheiden. Sicher passieren Fehler, aber eine rote Ampel zu übersehen, oder auf der Gegenspur zu fahren, die man nicht einsehen kann ist für mich grob fahrlässig. Ich neige inzwischen dazu alle Autofahrer vorzuverurteilen - ähnlich wie Patrick - weil ich einfach zu oft zu Unrecht aggressiv von diesen und auch der Polizei angegangen werde.
 
Ich glaube das sind zwei Welten. Eine, in der jeder schielt, woran der andere Schuld ist, welche Gesetze und Regeln der absichtlich oder unabsichtlich verletzt hat und wer Recht hat, so eine Art verinnerlichter Polizeistaat. Eine andere, in der im wesentlichen aufeinander geachtet wird - Regeln und Gesetze hin oder her und in der soziale Kontrolle nicht durch die Polizei bewerkstelligt wird. Mir ist die letztere lieber. Ich finde die meisten Menschen eigentlich ganz vernünftig.

Mein Beinahe-Unfall - da ich inzwischen sicher sagen kann, dass GAR NICHTS passiert ist, Mir nicht Fahrrad war beim Check, es sind also nur Kosten für den Sicherheitscheck des S-Pedelecs angefallen.... ist es kein Unfall mehr.
Ich möchte nach wie vor den kurzen Abschnitt benutzungspflichtigen Radweg (700 m von 11 km) nicht benutzen - ohne deshalb sofort gestraft zu werden, denn ich schade niemandem damit. Auch möchte ich mit einem nicht DIN-gemäßen Fahrrad fahren dürfen, selbst wenn das Licht zwar hell und gut ist, aber nicht der StVZO entspricht. Ich bin mal von einem Knirps zurechtgewiesen worden, weil ich auf einer gesperrten Forststraße geritten bin, das sei kein Reitweg. Oft handele ich nicht gesetzeskonform, aber ich bilde mir zumindest ein, dass ich niemandem schade und ich will auch niemanden einfach nur ärgern oder schikanieren.

Ich weiss nicht, warum mein Unfallgegner gepennt hat (ich habe keine Hinweise auf Händi etc....). Einfach ein menschlicher Fehler, PUNKT. Den er zugibt, ohne Ausreden, Erklärungsversuche etc....

Unfälle sind selten monokausal. Dass dieser Zwischenfall kein Unfall wurde, lag auch daran, dass der Fahrer wirklich langsam unterwegs war. Hat mir Zeit zur Reaktion gegeben und hätte in jedem Fall die Energie beim Zusammenprall verringert.

Wenn alle etwas langsamer fahren, müssen eben alle etwas weniger perfekt sein.
 
Problematisch sind aber eigentlich nicht die unvermeidbaren Fehler, sondern die Fehler die fahrlässig oder mit boshafter Absicht begangen werden.. Zu faul für den SChulterblick, aus der Ausfahrt geballert nach dem Motto "Kam sonst doch auch nix", absichtlich schneiden oder ausbremsen..
Sicher 90% aller gefährlichen Situationen im Straßenverkehr (egal ob mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs) hatte ich durch vermeidbare Fehler des Gegenüber.
 
Sicher passieren Fehler, aber eine rote Ampel zu übersehen, oder auf der Gegenspur zu fahren, die man nicht einsehen kann ist für mich grob fahrlässig.
Es müssen nur genug Ampeln sein (und das ist hier in Deutschland ja der Fall), selbst mit extrem geringer Wahrscheinlichkeit übersieht irgendwann jemand eine. Das System ist ja nicht redundant, keine automatische Notbremsung wie bei Zügen.

Und die Gegenspur war hier ja auch einsehbar.

Problematisch sind aber eigentlich nicht die unvermeidbaren Fehler, sondern die Fehler die fahrlässig oder mit boshafter Absicht begangen werden.
So sehe ich das auch!
 
Also ich muss mich auch anschliessen in die reihe, die hatte ich nicht gesehen. Ich war mit meinen midracer unterwegs und ubersah eine dame zu fuss. Es war an die lebhaften rheinboulevard in Nijmegen. Fussganger, radfahrer, auto's, lieferranten, horecapersonal das die strasse quert usw. Das shirt von die dame hatte eine sehr ahnliche farbe wie der radweg auf dem sie stand, Hosenfarbe war ahnlich wie die vorhandene betonpollern. Erst im letzten augenblick sah ich die dame, die mich glucklicherweise auch sah und anhielt. Nicht passiert.

Ein augenblick spater von einen von uns beiden, und ich war mit 25 km/h auf diese dame eingefahren.

Grusse, Jeroen
 
selbst mit extrem geringer Wahrscheinlichkeit übersieht irgendwann jemand eine
Genau ... das nennt man dann Statistik. Die ±3500 Unfalltoten in Deutschland aus 2015 sind bei soundsoviel gefahrenen Milliarden Kilometern von zig Millionen Fahrzeugen sogar eine sehr geringe Quote.
Und niemand will das Autofahren verbieten. Außerdem hat sich die Verkehrssicherheit deutlich verbessert. 1991 waren noch etwa 12000 Getötete zu beklagen.
Problematisch ist es nur wenn Politik auf Statistik trifft.
Wenn zum Beispiel ein Bus mit Kindern 30 Tote verursacht hat das Busunternehmen echte Probleme, aber niemand wird deswegen Busfahren verbieten.
Wenn zwei Irre sich auf einen Flughafen in die Luft sprengen und dadurch 30 Menschen töten wird auch niemand das Fliegen verbieten, aber alle schreien das dagegen etwas getan werden muss. zB Emails und Telefonate abhören und speichern auf allen Bahnhöfen Militär und Polizei rum stehen lassen, so dass man den Eindruck hat wir wären tatsächlich im Krieg (gegen den Terror). Die Anzahl der Getöteten ist gleich, nur die Folgen sind anders.
Denn in einen Fall handelt es sich um ein tagtäglich passierendes Ereignis, dennoch konzentriert auf einen Tag und Ort, aber "dass passiert halt". Im anderen Fall ist das eine Katastrophe die man verhindern muss, deswegen dann sinnentleerter Aktionismus folgt, für die Sicherheit der Bevölkerung.
Das ein Terrorakt alle 10 Jahre mal vorkommt also etwa 3,5 Tote pro Jahr dort kostet aber auf der anderen Seite der Straßenverkehr im selben Land pro Jahr 746 Opfer kostet scheint keinen zu jucken. Aber den Terror bekämpfen wollen...
Mit Kanonen auf Spatzen schießen, nenne ich das.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Cars10 : Der Kampf gegen den Terror hat erst IS und AlQuaida erschaffen und gut 1,5Millionen Menschen getötet (und mehrere Länder auf Jahrzehnte zerstört).. Man kann den Mensch halt hervorragend beeinflussen, sodass er die dümmsten Entscheidungen aktzeptiert und unterstützt.
Deine Beispiele waren da ja schon ganz gut.
 
Problematisch sind aber eigentlich nicht die unvermeidbaren Fehler, sondern die Fehler die fahrlässig oder mit boshafter Absicht begangen werden.
Das fasst wohl gut zusammen, über was wir uns in den letzten 30 Beiträgen heißdiskutiert haben.
Ob der eingangs beschriebene Fall dazugehört, lässt sich meiner Meinung nach aber ohne den zweiten Beteiligten nicht beantworten.
 
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