Winterfahren

Beiträge
2.936
Hallo Winterfahrer,

ich gebe es ja zu: manchmal wünsche ich mir auch eine Haube über/vor dem Kopf.
So wie heute z.B. wenn sich der Schnee zwischen Helm und Stirnband/ Brille festsetzt und schön kühlt…einem Nase und sonstiges einfriert…

Aber was macht die „Geschlossen-Fraktion“ bei dem Sauwetter? Fahrt Ihr wirklich und wischt dauernd die Scheiben (innen + außen) oder ist ein Fahrzeugwechsel angesagt?

Ich habe einen Horror davor, in einer dampfenden Kabine zu sitzen und im Blindflug zu fahren.
Die eigene Leistung zu reduzieren und damit die Ursache für den Nebel im „Ei“ beseitigen wäre natürlich ein Weg aber dann ist nur noch Fußgängertempo angesagt, oder?
Dann und v.a. bergauf oder schlimmstenfalls an roten Ampeln versagt jedoch auch die dynamische Belüftung, wie selbst Leitra-„Papst“ Jürgen Eick zugegeben hat.

Oder haben die „Offen“-Fahrer noch eine Idee, das Gesicht ohne Sichtbehinderung wirksam gegen Unterkühlung zu schützen? Auch sehr teure Ski-Brillen beschlagen bei mir unter gewissen Umständen…
 
AW: Winterfahren

Ich hab heut meine erste Wintertour unternommen bei um die Null Grad. Auf jeden Fall werd ich demnächst die Belüftungslöcher vor den Füßen zumachen, die wurden heut doch etwas kühl. Mein Kopf war aber mollig warm aufgehoben und das trotz doch eher mäßiger bis nicht vorhandener Kopfbehaarung.

Ich hab vor ein paar Jahren eine eng anliegende Mütze zum Unterziehen unter den Helm gekauft, "agu" steht drauf. Ist schon ganz ok, um den Kopf zu wärmen, aber schließt an den Ohren nicht ganz ab. Dann hab ich heut noch meine kleine Banküberfallshaube von odlo drübergezogen, die nur noch Mund, Nase und Augen frei lässt. Um den Hals noch so ein Schlauchschal, Radbrille über die Augen, damit sie nicht tränen, Helm auf und ab gings. Ich denke, bis etwa -5° sollte das ausreichend sein.

Wenn die Temperaturen noch tiefer fallen, sollte ich noch für den Kopf, die Schultern und die Brust was haben. Muss mal sehen, ob ich irgendwo einen dicken Fließ mit Kapuze auftreibe, den ich etwas zurechtschnippeln kann. An Winterfahrererfahrungen dazu wär ich auch sehr interessiert.

Am Berg hab ich dann auch des öfteren meinen kleinen Windabweiser angepustet, der dann natürlich sofort zu war. Bei sehr langsamer Fahrt ging er und auch meine Brille vom Innenraumdampf leicht zu, war aber kein großes Problem. Das schöne am offen Fahren ist einfach, dass man zur Not halt nebendran vorbeischaut.

Auch heute hätt ich mir kein geschlossenes Rad gewünscht. Allerdings wäre so ne Lukenabdeckung wie bei den Quests ne feine Sache.

Immer kühlen Kopf bewahren!

Grüße,
Martin,

... der es heute zum ersten Mal geschafft hat, das rechte Beinchen des Speedster zu heben. Hab es aber gleich wieder eingefangen...
 
AW: Winterfahren

Hallo Peter,

Hallo Winterfahrer,

ich gebe es ja zu: manchmal wünsche ich mir auch eine Haube über/vor dem Kopf.
So wie heute z.B. wenn sich der Schnee zwischen Helm und Stirnband/ Brille festsetzt und schön kühlt…einem Nase und sonstiges einfriert…

Aber was macht die „Geschlossen-Fraktion“ bei dem Sauwetter? Fahrt Ihr wirklich und wischt dauernd die Scheiben (innen + außen) oder ist ein Fahrzeugwechsel angesagt?

Ich habe einen Horror davor, in einer dampfenden Kabine zu sitzen und im Blindflug zu fahren.


Dann hat man das falsche Velomobil;) , fahr ne Leitra.


Die eigene Leistung zu reduzieren und damit die Ursache für den Nebel im „Ei“ beseitigen wäre natürlich ein Weg aber dann ist nur noch Fußgängertempo angesagt, oder?
Dann und v.a. bergauf oder schlimmstenfalls an roten Ampeln versagt jedoch auch die dynamische Belüftung, wie selbst Leitra-„Papst“ Jürgen Eick zugegeben hat.

Nur bei Standzeiten über 20 sec. und da kann man ja die Haube nen Spalt öffenen und es passiert nix.

Oder haben die „Offen“-Fahrer noch eine Idee, das Gesicht ohne Sichtbehinderung wirksam gegen Unterkühlung zu schützen? Auch sehr teure Ski-Brillen beschlagen bei mir unter gewissen Umständen…

Dann hat man das falsche Velomobil;) , fahr ne Leitra.
Und bei längeren Standzeiten über 20 sec. kann man ja die Haube nen Spalt öffenen und es passiert nix.
Und zur Not hat man einen Vileda Schwamm dabei, ein Wisch und alles ist weg:p .
Wenn es zu kalt ist, unter -5°C, stopfe ich sogar die Lüftungsöffnung vorne
ein bißchen zu, mit Schaumstoff, da es mir sonst schon fast zuviel zieht.
Das unangenehmste ist noch der Start, bei unter Null, im Pullover.
Das spart aber einen kurzen Stop, da nach 2-3 Minuten angenehme Temperaturen in der Leitra herrschen.(oder man selber auf Betriebstemperatur kommt)
Zudem ist man leistungsfähiger, wenn man vorgewärmte Luft aus dem Innenraum der Leitra einatmet und nicht den eiskalten Fahrtwind.

Und es ist natürlich angenehmer, wenn man aus einer beheizten Garage startet:D .

Ach, da werden Erinnerungen wach, als ich mit 16, im Schneesturm, natürlich Wind von vorn, auf meinem umgebauten Rennrad fuhr, erster Gang, im Wiegetritt gegen die Naturgewalten ankämpfend und nur bei mir dachte:
Nein, den Schulbus nehme ich nicht, ist nur was für Weicheier.

Liebe Grüße
Thomas
 
AW: Winterfahren

ja die Leitra....
wenn es da drin nicht so laut wäre, ich nicht unter Klaustrophobie leiden würde und sie ein anderes Design hätte, wäre ich damals nicht abgeneigt gewesen (Bin damals extra von M nach Elmshorn zum Probieren gefahren, soviel zur Ernsthaftigkeit).

Aber man kann nicht alles haben ;)
 
AW: Winterfahren

Hmh... hier in der Norddeutschen Tiefebene schneit es ja nicht so häufig. War heute einkaufen, bei strahlendem Sonnenschein, Windstille und +2°C. Dach zu Hause gelassen, perfektes Fahrradwetter ;-)

Aber Schnee ist ziemlich doof beim Go-One, das stimmt. Eben weil die Scheibe in dem Bereich wo man (bzw. ich) durchguckt fast waagerecht ist bleibt er da ganz gerne liegen. Und solange man sich noch keine Außenluftansaugung für den 120mm-Papst-Serverlüfter gebaut hat (... der größte einzelne Stromabnehmer bei mir im Rad ...) hat man im Stand auch Probleme mit beschlagender Scheibe. Mit entsprechender Luftzuführung ist das aber auch kein Problem mehr, mein Cousin hat das schon realisiert.
Aber wie Thomas gesagt hat: ein Wisch mit Vileda klare Scheibe und man hat wieder Sicht.
Und bei gutem Wetter lass ich das Dach zu Hause, da gibts dann erst Recht keine Probleme mit beschlagener Scheibe, und trotzdem sitzt man relativ geschützt.
 
AW: Winterfahren

ja die Leitra....
wenn es da drin nicht so laut wäre, ich nicht unter Klaustrophobie leiden würde und sie ein anderes Design hätte, wäre ich damals nicht abgeneigt gewesen (Bin damals extra von M nach Elmshorn zum Probieren gefahren, soviel zur Ernsthaftigkeit).

Aber man kann nicht alles haben ;)

von laut kann nicht unbedingt die Rede sein. Das hängt der Leitra sehr stark vom Aufbau ab. Bei 3 Leitra Sport habe ich bereits die Flauschseite eines Klettbandes(selbstklebend) auf allen Kunststoffteilen angebrach, die Überlappen.
So scheppert sie nicht. Nur auf sehr schlechten Straßen oder Kopfsteinpflaster vibriert es.
Und natürlich ist Optik geschmacksache, aber die Leitra Sport schon
schnittig aus, kein Vergleich zum Vorgänger.Seht selbst.
http://www.pixum.de/viewalbum/?id=1994958

Liebe Grüße
Thomas
 
AW: Winterfahren

ja die Leitra....
wenn .... ich nicht unter Klaustrophobie leiden würde und sie ein anderes Design hätte, wäre ich damals nicht abgeneigt gewesen

Genau das sind auch meine Probleme damit! Das Design (ist ja eigentlich keins, form follows function) hat mich schon 1987, als ich meine erste Leitra sah, irritiert; das Gefühl, als ich dieses Jahr zum 1. Mal in einer Leitra saß, war doch sehr unangenehm. Da bleibe ich doch lieber beim Alleweder. Mein Traum in der Richtung wäre allerdings die alte Verkleidung der Windcheetah oder eben der Aston Martin unter den Velomobilen, das Versatile.

Auf dem Alleweder habe ich übrigens eine kleine flexible Windschutzscheibe aus so einem flexiblen Plastikzeug montiert, die ein bisschen an die Windschutzscheiben mancher offenen Sportflugzeuge erinnert. Das Ding ist mir auch ständig beschlagen, bis ich rechts und links von der Mitte unten 2 kleine bogenförmige Aussparungen hineingschnitten habe. Die darunter hochwirbelnde Luft hält die Scheibe frei, erzeugt aber keinen Zug. Atemfeuchtigkeit ist kein Thema, bei sehr niedrigen Außentemperaturen atme ich ohnehin unter dem Poncho. Bild kommt, sobald mein AW wieder aufgebaut ist und ich den entsprechenden Webspace für die Bilder habe.

Grüße, Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Winterfahren

Da es gestern und auch heute doch schon etwas frisch war (0 Grad) habe ich mal als zugeständnis meine lange Fahradhose und zum T-Shirt ein Langarmshirt angezogen, das zum Thema Kälte. Sollte es noch kälter werden werde ich im go-one halt noch die leichte Jacke anziehen, damit ich was über die Schultern habe, weil ich meist ohen Seitenscheiben fahre, die werden bei mir nur eingeklettet, wenn es regnet oder schneien sollte. Da ich, im gegesatz zu Manuel, schon die Aussenluftansaugung im betrieb habe, ist auch heute morgen die Scheibe schön frei geblieben, machdem ich den Lüfter eingeschaltet habe. Sie fing schon an von außen zu beschlagen.
Klar wenn es leicht regnet, sieht man schlechter. Da ich Brille trage, gibt es kein großen Unterschied, ob die Brille oder die Scheibe nass ist, beides behindert die Sicht. Regnet es richtig, läuft es von der Scheibe ab. Schnee hat den Nachteil, das er liegenbleibt, das hatte ich aber letzten Winter bisher noch nicht, das ich bei Schnee fahren musste, der war halt schon da.

Gruß Dieter
 
AW: Winterfahren

Hallo Peter,
über Design kann man sicherlich streiten, aber der Kopfraum in der Leitra ist erheblich grösser als in jedem Motorradhelm, trotzdem kann ich dein Gefühle verstehen. Meine erste Probefahrt sah ähnlich aus. Ich fühlte mich reichlich beengt. Bei minus 14 Grad und einer einigermassen behaglichen Leitra im Innenraum verändern sich die Gefühle, wenn man sie täglich nutzt. Eine sehr gute Belüftung die man allen Temperaturgegebenheiten anpassen kann (Sommer wie Winter) sorgen bei mir jetzt für einen Wohlfühleffekt. Sehr gute Traktion ist ein weiterer nicht unwichtiger Plusfaktor im Winter. Der Umgang mit den selten beschlagenen Scheiben wurde ja schon oft beschrieben. Es ist kein zusätzlicher Ventilator oder ähnliches Notwendig. Einzig die Seitenscheiben beschlagen etwas schneller. Ein Wisch mit dem Micro-Tuch reicht wieder für einige Zeit.

Beim Mango habe ich diverse Scheibenkonstruktionen ausprobiert. Praktikabel war bis jetzt keine Lösung. Die beste Möglichkeit war die Anbringung eines Visiers auf dem Deckel, was nach oben geklappt werden konnte um einen Sichtschlitz unterhalb zu ermöglichen. Ich konnte das Visier zur Not auch von Aussen abwischen.
Bei der Anbringung einer Scheibe auf der Karosse habe ich eine gute Belüftungsmöglichkeit gefunden um die Scheibe an der Innenseite beschlagfrei zu halten. Der Nutzen ist aber gleich Null, da die Scheibe bei Nebel und Frost von Aussen beschlägt und die Sicht auch bei Regen so eingeschränkt wird, dass ich an der Scheibe vorbeischauen muss.

Also Sturmhaube und Skibrille oder wenn man hat .... Leitra...


mit besten velomobilen Grüssen
Mikus
 
AW: Winterfahren

Beim Mango habe ich diverse Scheibenkonstruktionen ausprobiert. Praktikabel war bis jetzt keine Lösung.

mit besten velomobilen Grüssen
Mikus

ich habe heute nachmittg ein wenig mit der Position der kleinen Scheibe auf dem Deckel probiert: Je weiter vorne und je flacher desto besser.
Ziel ist: keine direkte Luftanströmung der Augen-Stirnpartie, keine Verwirbelungen (Lärm) und niedrig genug, um bei Beschlagen oder festgebackenem Schnee, der auch jede Hinterlüftungsschlitze verschließt, drüberschauen zu können.
 
AW: Winterfahren

Genau das sind auch meine Probleme damit! Das Design (ist ja eigentlich keins, form follows function) hat mich schon 1987, als ich meine erste Leitra sah, irritiert; das Gefühl, als ich dieses Jahr zum 1. Mal in einer Leitra saß, war doch sehr unangenehm. Da bleibe ich doch lieber beim Alleweder. Mein Traum in der Richtung wäre allerdings die alte Verkleidung der Windcheetah oder eben der Aston Martin unter den Velomobilen, das Versatile.

Auf dem Alleweder habe ich übrigens eine kleine flexible Windschutzscheibe aus so einem flexiblen Plastikzeug montiert, die ein bisschen an die Windschutzscheiben mancher offenen Sportflugzeuge erinnert. Das Ding ist mir auch ständig beschlagen, bis ich rechts und links von der Mitte unten 2 kleine bogenförmige Aussparungen hineingschnitten habe. Die darunter hochwirbelnde Luft hält die Scheibe frei, erzeugt aber keinen Zug. Atemfeuchtigkeit ist kein Thema, bei sehr niedrigen Außentemperaturen atme ich ohnehin unter dem Poncho. Bild kommt, sobald mein AW wieder aufgebaut ist und ich den entsprechenden Webspace für die Bilder habe.

Grüße, Martin

Das sind ja Design Tiefschläge.:mad: Und treffen auf die Ur Leitra nicht ganz zu.
Du hast dich aber noch mit keinem Wort zur Sport Leitra geäußert.
Die Leitra ist eng um den Fahrer rumgezogen, um die Stirnfläche klein zu halten und die Form hat eine gute Aerodynamik.
Aber vor allem hat C.G. lange bevor die Meisten Liegerad schreiben konnten,
sowas ALLEINE auf die Beine gestellt.
Und man merkt der Konstruktion, im Gegensatz zu manch anderen, an, daß der Konstrukteur selber ständig damit fährt, er hat "kein " anderes Fortbewegungsmittel.
So war und ist er daran interessiert, so sicher und geschützt von A nach B zu kommen wie es nur geht, ohne was basteln zu müssen.;)

Als ich Anfang der 90er nach tausenden Kilometern in der Leitra, zum ersten mal ein Alleweder fuhr war die Enttäuschung groß. Schwerfällig, kipplig in Kurven, Lenkung von der Playstation, starker Luftzug im Gesicht und nach dem ersten Schauer gebadet.
Und wenn man es oben dicht macht, wird der Kopf schockgefrostet und untendrunter hat man ein Feuchtbiotop.
Bei meinem Unfall, bei dem ein kleiner Junge über die Strasse lief, saß ich
zum Glück in einer Leitra. Überschlag bei 40 km/h, ohne Verletzungen überstanden, das Kopfteil ist wie ein großer Helm.

Das wäre ein wichtiges Chrashkriterium bei Velomobilen, Überschlagsimulation durch einseitiges Überfahren einer 25 cm hohen Rampe.

Nix für ungut, aber sogenanntes Design ohne Funktion ist für mich nicht der Hit.

Liebe Grüße
Thomas
 
AW: Winterfahren

Wie verhält sich die Leitra denn bei Seitenwind? Sie ist immerhin wie ein Segel aufgebaut... sehr hoch, sehr gerade Wände... optimale Windangriffsfläche eigentlich.
Dei dem 2 Stürmen in den letzten Wochen hatte ich zweimal mit dem Go-One schon Bedenken, über eine Brücke zu fahren die genau seitwärts zur Windrichtung steht, war aber kein großes Problem. Bisschen Gegenlenken, da konnte man gut die Spur halten. Mit der Leitra... ich bin sie noch nicht gefahren aber mit der Form hätte ich mich das glaube ich nicht getraut.
 
AW: Winterfahren

Hallo Thomas,
über Geschmack und Gründe der Bevorzugung des einen oder anderen Entwurfs-Schwerpunktes eines VM lässt sich stundenlang und fruchtlos streiten. Technik ist immer ein Kompromiss. Jedem das Seine.
Ich habe beim Radfahren einfach gerne den Kopf im Freien und bevorzuge zugleich geschlossene Karosserieformen, also integrierte Radkästen: Daher kommt die Leitra Sport mit ihrer etwas flacheren Linie meinen Vorstellungen schon näher, trifft sie aber immer noch nicht wirklich:
Wahrscheinlich, weil ich schon als Kind viel Zeit im Hangar eines nahegelegenen Sportflugplatzes verbracht habe und die Formen der dort untergestellten Sportflugzeuge (zum Teil mit offenem Cockpit, google einfach mal nach "Ryan STM" oder "Miles Sparrowhawk") mich geprägt haben.

Ich erkenne die Leitra als herausragende Pionierleistung an und bewundere die innere Konsequenz von C.G. Rasmussen, seinen Einsichten eine Entwicklung folgen zu lassen, die ihn vermutlich in heftigen Widerspruch zu seiner Umgebung gebracht hat.- Sehr vorsichtig gesagt!
Außerdem habe ich ihn auf der letzten Spezi flüchtig kennengelernt und finde, dass er eine unglaublich gute menschliche Ausstrahlung hat. Er hat - meines Wissens, bitte korrigieren, wenn es falsch ist - vor seiner Leitra-Zeit Flugzeuge entworfen und gebaut, verfügt also eindeutig über das aerodynamische Know-How.

Ich schätze, dass die Leitra viele Menschen erst auf die Idee des Velomobils gebracht hat und auf diese Weise viele Ideen angeregt hat, von denen wir als Liegerad- und VM-Infizierte heute profitieren.

Ich komme mit dem AW gut klar (obwohl ich während der warmen Jahreshälfte eindeutig das Steini bevorzuge) und lasse Dir gleichberechtigt Deine Bevorzugung der Leitra, ohne meinen Geschmack als "richtiger" zu betrachten. Peace, my friend.

Liebe Grüße,
Martin
 
AW: Winterfahren

Wie verhält sich die Leitra denn bei Seitenwind? Sie ist immerhin wie ein Segel aufgebaut... sehr hoch, sehr gerade Wände... optimale Windangriffsfläche eigentlich.
Dei dem 2 Stürmen in den letzten Wochen hatte ich zweimal mit dem Go-One schon Bedenken, über eine Brücke zu fahren die genau seitwärts zur Windrichtung steht, war aber kein großes Problem. Bisschen Gegenlenken, da konnte man gut die Spur halten. Mit der Leitra... ich bin sie noch nicht gefahren aber mit der Form hätte ich mich das glaube ich nicht getraut.

Hallo Manuel,
du ziehst die richtige Schlussfolgerung.
Nur das bei der Leitra, durch den kurzen Radstand bedingt, sehr viel Gewicht auf dem Hinterrad liegt. Mir hat es in 16 Jahren nur einmal das Heck leicht rausgedreht, als ich auf nasser Straße, leicht bergab, mit 60 km/h, hinter einer geschlossenen Häuserzeile hervorschoß und der Wind(Böe) mich genau von der Seite traf.
Dies ließ sich leicht abfangen.
Und hier wo ich jetzt wohne, bläst das ganze Jahr der Wind, da ist die Leitra fast unschlagbar, da dank gutem Segeleffekt, z.b. Wind schräg von vorne, sie merklich beschleunigt, oder andersrum gesagt, wo es jeden normal Radler einbremst, werd i schneller:D

Nur selten gleicht die Fahrt einem Ritt auf einer Kanonenkugel, bei fast Orkanstärke. Allerdings fährt sie dann auch fast ohne zu treten 45 -50 km/h,
nur empfehlenswert für geübte Fahrer;) .
Ich dachte da manchmal auch schon, oh weia, gleich haut der Wind mich samt Leitra um, aber das geht nicht, Schwerpunkt mit Fahrer zu tief.
Du darst auch nicht außer lassen, daß die Leitra im Vergleich zum Go One, eine mit 90 cm sehr Breite Spur hat.

Liebe Grüße
Thomas
 
AW: Winterfahren

Hallo Thomas,

so sehr ich Deine Begeisterung für die Leitra ja verstehe (Du vertreibst sie ja schleßlich auch, oder?) und ich die ingenieurmäßigen Leistungen von C.G. Rasmussen anerkenne, möchte ich doch etwas zu den Segelmärchen der Velomobile sagen:
Ein Segelboot kann ja erwiesenermaßen gegen den Wind kreuzen, hat es doch die Möglichkeit, das Segel gegenüber dem Rumpf und damit gegenüber der Fahrtrichtung zu verstellen.
Dieses kann ein Velomobil aber nicht; hier ist das Segel ja gleichzeitig der Rumpf.
Bei den Anströmwinkeln, die noch nicht zum Abreißen der Strömung führen (also max. 15-20°) weist die resultierende Kraft nie und nimmer in die erforderliche Richtung, um Vortrieb zu erzeugen.
Man wird natürlich nicht so gebremst wie unverkleidete aber beschleunigen geht definitiv nicht.
Ich versuche morgen mal eine Grafik zu erstellen und sie als Bild hier einzubinden, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte...
 
AW: Winterfahren

Man wird natürlich nicht so gebremst wie unverkleidete aber beschleunigen geht definitiv nicht.

Hallo Peter,

ich habe Jürgen E. in Giessen zu diesem Thema befragt. Er sagte in etwa, das ein Segeleffekt durchaus spürbar wäre. Natürlich nicht so, das es ohne treten vorwärts ginge, aber man könne durchaus 1, 2 Gänge höher fahren bei gleichem Kraftaufwand.

Ich kann's (noch) nicht beurteilen, werde aber demnächst hoffentlich eine Probefahrt mit der Leitra machen ... :)
 
AW: Winterfahren

Hallo Peter,

ich habe Jürgen E. in Giessen zu diesem Thema befragt. Er sagte in etwa, das ein Segeleffekt durchaus spürbar wäre. Natürlich nicht so, das es ohne treten vorwärts ginge, aber man könne durchaus 1, 2 Gänge höher fahren bei gleichem Kraftaufwand.

Ich kann's (noch) nicht beurteilen, werde aber demnächst hoffentlich eine Probefahrt mit der Leitra machen ... :)

Hi ihr beiden,
ohne Treten habe ich auch nie behauptet. Und vom Segeln habe ich auch wenig Ahnung, kann nur sagen, wie sie sich fährt, und das man Vortrieb spürt, wie auch andere Leitrafahrer mir bestätigten.
Es fällt einem in dieser Situation das Beschleunigen einfacher und man kann, je nach Windrichtung, das erhohte Tempo mit relativ wenig Kraftaufwand halten.

Aber um zu relativieren, einem Questfahrer geht das eh am Ar... vorbei, der fährt nochmal viel schneller, Wind hin oder her.:cool:

Liebe Grüße
Thomas
 
AW: Winterfahren

Ein Haken in eine etwas andere Richtung: Hat schon jemand Erfahrungen mit dem Lotus-Effect (hydrophobe Beschichtung)? Ich könnte mir vorstellen, dass das Zeug gerade beim Go-One mit seiner großen Frontscheibe deutliche praktische Vorteile bringt.

Grüße, Martin
 
AW: Winterfahren

Ich versuche morgen mal eine Grafik zu erstellen und sie als Bild hier einzubinden, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte...

So, ist zwar nur eine Handskizze aber man erkennt wohl, was gemeint ist:
A = Auftrieb, immer senkrecht zur Anströmrichtung
W = Widerstand, immer in Anströmrichtung
Q = Querkraft, senkrecht zur Fahrtrichtung
L = Längskraft in Fahrtrichtung
Fazit:
Bei hohem A/W Verhältnissen und/oder günstigen Anströmwinkeln (= Segelverstellung) erreicht man einen Vortrieb; ist aber bei den Höhe/Breite/Länge Verhältnissen bei VM nicht zu erreichen.
Die Längskraft geht gegenüber dem Widerstand deutlich zurück, das ist wohl die Entlastung, die man spürt...
Andererseits gibt es ja auch noch die viel höhere Querkraft, die mittels Lenkung kompensiert werden muss und damit höheren Rollwiderstand un damit auch Reifenverschleiß bedeutet.
Also, wie immer im Leben: die Summe der Gemeinheiten bleibt konstant :D
 

Anhänge

  • Skizze.JPG
    Skizze.JPG
    30 KB · Aufrufe: 127
Zurück
Oben Unten