LR Und nun der Midracer

AW: was untechnisches

Ich schreib mal was mir, ganz unfachlich und laienhaft, beim Anschauen in den Sinn kommt.
Das Skelett sieht super aus. In beplankt und einfarbig wirkt der Rahmen dagegen enttäuschend primitiv. Wie vom Waldorf-Basar.
Also vom Design her musst du finde ich was unternehmen um diese Klobigkeit zu kaschieren, vielleicht indem du die Klebeflächenspender außen nachbildest, à la Fachwerkhaus.
( und nein, ich habe keine Ahnung was das für ein Aufwand wäre )
mmm...
Der Rahmen sieht gewöhnungsbedürftig aus...aber nicht primitiv, finde ich.
Aber um wirklich etwas zu sagen müßte man mal das ganze Rad (virtuell) sehen.
Bedenke...oder schaue.. die Carbonbomber von Velocraft haben auch ein wenig pummelige Rahmen.
Irgendwoher muß die entsprechende Steifigkeit ja kommen.
@ patrick bedenke evt. eine Streamerbefestigung. Man kann in den Rahmen gleich eine Lösung (Für Rolands Verkleidung?) mit einplanen..zum Einstecken (*wünsch*)
 
AW: was untechnisches

Hallo,
Ich schreib mal was mir, ganz unfachlich und laienhaft, beim Anschauen in den Sinn kommt.
Jaa das ist prima ... sowas fehlt hier bisher, ein unbefangener Blick also ...

Das Skelett sieht super aus. In beplankt und einfarbig wirkt der Rahmen dagegen enttäuschend primitiv. Wie vom Waldorf-Basar.
Das ist beim "Ausgebohrtem Kern" immer so ....
Die Maedels bei Anblick des fertigen Kerns: " oh das ist Geil !!"
Ist es beplankt dan kommt eher eim: "baehh!!! ... damit siehst Du MICH aber nicht"

Das kommt aber auch sehr vom spontanen "vorher/hinterherVergeleich" ... bei "Geigenkastenbauten, oder Stitch&Glue sind diese Reaktionen, obwohl dieselben Gestaltungsgrenzen wirken(Hochkannt getellte, eben Platte als tragendes Teil), ist der Effekt deutlich weniger ausgepraegt

Also vom Design her musst du finde ich was unternehmen um diese Klobigkeit zu kaschieren, vielleicht indem du die Klebeflächenspender außen nachbildest, à la Fachwerkhaus.
( und nein, ich habe keine Ahnung was das für ein Aufwand wäre )
Wenn die Statik stimmt, kann man das sicherlich noch etwas "Augenfreundlicher" gestallten ....
Gemalen ist ja auch noch nicht, geschickt Liniert, oder gar zweifarbig kann man da mitunter schon etwas "Rausreissen"
Auch Klopfers, bis unter den Sitztraeger gezogene "Schwanenfluegel" koennten eine interessante Gestaltungsvariante sein ....
Ich denke da ist noch einiges moeglich, nur im Volumen nicht und auch auch Wolbungen und Einbeulungen der tragenden Platten,
in statisch belasteten Bereichen besonders in den "Seitenwaenden sowie Deckel+Boden gleichzeitig" sind statisch nicht zu machen.
tragen kann nur der Bereich der plan und eben ist, und hochkannt zum Momment steht.

mfG
Matthias
 
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Mit Rädern, Gabel, Sitz und Lenker bin ich derzeit bei 5,6kg

Hallo Patrick,

darf man da eine Sensation wittern, wenn da nur noch Bremsen, Schaltungen und Kette dazu kommen? Oder habe ich was vergessen? Gib doch mal 'ne Hausnummer für das ganze Gefährt!

Zur Gestaltung: Auf keinen Fall dürfen die Ausfallenden so aussehen als würden sie an die Ikea-Küchenzeile angrenzen. Aber da sind ja schon ein paar gute Anregungen gemacht.
Wenn man die relativ großen ebenen Flächen in ihrem gestalterischen Potential erkennt, kann ja die Post richtig abgehen. Wenn man nur mal der Assoziation vom Schwan freien Lauf lässt, könnte unter Einbeziehung von den Sitzwangen so was in der Art (dick) aufgetragen werden...:eek:
Design Liegerad.jpg

Wobei gründlich abzuwägen ist, ob man der untergründig phallischen "Leda und der Schwan"- Thematik angehören will. Für Frauen vielleicht besonders nicht zu empfehlen.

Gruß
Holli
 
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Servus,

da das Rad eigentlich mit Heckhutze gebaut werden soll, war mir die Gestaltung der Ausfallenden eher egal... Da kann man sicher was machen :)

im Anhang mal zwei Bilder. Einer vom halbzusammengebauten Rad, damit mal n bisl mehr sieht und einer von der FEM Analyse (Lasten sind aufgeschrieben).
Desweiteren 2 Bilder meiner alten Radentwürfe. Einmal ein Heckgefederter Midracer und ein Cruzbike. Die Formen sagen mir mehr zu :)

Gruß,
Patrick
 

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... beim zweiten Bild fehlt noch die Sitzabstützung. Wäre da nicht auch eine gebogene formverleimte Eschen-Blattfeder denkbar?
Die Holzgabel wäre natürlich als 3.Holzelement auch aus ästhetischen Gründen angebracht. Gibt es dazu Ideen zur Realisierung?

Gruß
Holli
 
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Servus,

der Rad auf dem 2. Bild ist nur wirr mit vorhanden Teilen zusammengestellt, damit man sich vorstellen kann wie das fertige Rad aussieht.
Eine Holzblattfeder ist gut möglich,warum nicht. Dann müsste man aber die Stufenlose Sitzverstellung gegen eine mit ca. 2cm Sprüngen tauschen, damit dort ein Gleitlager realisiert werden kann.

Die Holzgabel dürfte gut zu realisieren sein, leider recht teuer/aufwendig. Man müsste Furniere dämpfen und Schicht für Schicht (hin und wieder eine Sperrschicht einfügen) aufeinanderlegen, bis die gewünschte Gabeldicke erreicht ist. Der obere Gabelkopf kann dann durch ein gefräßtes Massivholzstück oder durch weitere lagen mit anschließender Nachbearbeitung entstehen.

GRuß,
Patrick

PS. Wenn ich mir das Bild so angucke..die Ausfallenden sehn wirklich bescheiden aus.
 
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Hmmm, wirkt leider IMHO recht wuchtig.
Das Auge ißt - äh radelt mit und objektiv gewogene Leichtigkeit kann, wenn sie so massiv daherkommt doch subjektiv schwer aufs Gemüt drücken.

Neben dem bereits angesprochenem Design der Ausfallenden finde ich vor allem schade, dass der Sitz soviel Abstand zum Rahmen hat.
Mir ist schon klar, dass das wegen der Längsverstellmöglichkeit so sein muss - schön ist es mMn halt leider nicht.

Ich würde mir wohl einen Rahmen wünschen, der gleichzeitig auch Sitzlehne ist (breit genug wäre er am Rücken ja und am Hintern müssten halt wieder ein paar Rundstäbe herhalten).
Im Prinzip also wie der Zockra-Kougin-Amann-Nachbau in Bild 3, nur höher.
Die Längenverstellung dann lieber am Tretlager ...

Für eine Serienfertigung wäre das natürlich nichts.
 
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Servus,

am Tretlager kann man die Länge nicht sinnvoll verstellen, das wird schwer und klobig und hat selbst dann nur einen kleinen Verstellweg... Aber vielleicht fällt mir dazu was ein..

Mir ist gestern ein Geistesblitz in Sachen Gestaltung gekommen.. mal schauen was draus wird...

Gruß,
Patrick
 
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...ich versuche ja schon seit längerem Patrick dazu zu verleiten, den Fahrer-Schattenbild-Laser in Anschlag zu bringen, um den Maßanzug auch in die Liegeradwelt einzuführen.

Gruß
Holli

Der Wiederverkaufswert sinkt dann aber gegen 0.. das ist auch nicht grade Sinn und Zweck...

Gruß,
Patrick
 
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am Tretlager kann man die Länge nicht sinnvoll verstellen, das wird schwer und klobig und hat selbst dann nur einen kleinen Verstellweg.
Bei "Sitz-im-Rahmen-integriert" wäre es eh eine Maßanfertigung. Da wäre dann so ein Exzenter-Tretlager, mit 2cm(?) Verstellspielraum ausreichend.

Aber bleiben wir bei deinem Entwurf:
Vielleicht bekommst du ja den Sitz auch verschiebbar noch etwas näher an den Rahmen.
Momentan ist dort einfach etwas zuviel Holz in der Ansichtsfläche (IMHO).
 
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Man könnte einen "Schwung" hinten einbauen, das macht den Rahmen aber deutlich schwerer...

Gruß,
Patrick
 
AW: Und nun der Midracer

Man könnte einen "Schwung" hinten einbauen, das macht den Rahmen aber deutlich schwerer...

Was dann aber für eine Leichte Federung sorgt.
Wenns hinten zu hart ist, besteht die Gefahr das das Rad hinten weg springt -> Aua...
Der Groeneveld Lieger hatte damit ein echts Problem:
http://3.bp.blogspot.com/_OkVP5469EfI/Sqtx7QUc5WI/AAAAAAAAAlc/rfVJ92v8x04/s1600-h/groeneveld.jpg

Außerdem wäre dann Platz für die Kette.
Ich glaube aber es sollte ein Fronttriebler werden, nicht wahr.
 
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Hallo Patrick,

wirklich sehr schönes Design! :)
Was hast du denn für Lasteinleitungen und Lagerungen für die Fe-Rechnung genommen? Auf dem Bild sind die Spannungen an der Lasteinleitung für den Sitz relativ niedrig, was mir irgendwie komisch vorkommt, da dort ja beim Fahren eigentlich ein Großteil der Masse des Fahrers eingeleitet wird, zumindest wenns dir bei der Rechnung um Die Belastung wärhrend der Fahrt ohne Treten ging.
 
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Servus,

die Lasteinleitung geht über eine "Bolzenlast" ins Sitzquerrohr. Das ist aus 12x2er Alu und wurde für die Ansicht rausgenommen. Dort treten Spannung bis zu 140N/mm² auf. Da aber die Krafteinleitung dadurch sehr gleichmäßig über die Kernfläche verteilt wird, sind dort die Kräfte recht gering.
Die Fläche für den Auflagedruck ergibt sich somit aus 80mm x 12mm -> Bei 2500N Auflast ergibt das grade mal 2,6N/mm². Wenn man davon ausgeht das ,durch die Rundung, die effektive Auflagefläche um den Faktor 0,7 kleiner wird, kommt mann dennoch nur auf 3,7N/mm -> nix

Da Pappel ein Laubholz ist, ist die Druckfestigkeit quer zur Faßer ca. 1/3 bis 1/5 der Druckfestigkeit in Längsrichtung, somit ist (worst case) diese bei 1/5 von 25N/mm² -> 5N/mm². Reicht also immernoch aus.

Ich werde aber für die Teile in denen solche Aufnahmen sind in Buchensperrholz ausführen. Buche hat eine Druckfestigkeit von 55-120N/mm² (Pappel von 25-50) und ist somit sehr dafür zu gebrauchen :) (Werte sind längs zur Faßer.)

Sagt euch die Heckgeometrie mehr zu als die alte? (Die Ausfallenden werden dann auch nach hinten rauslaufen)

Gruß,
Patrick

Quellen: www.schreiner-seiten.de
 

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    RAHMEN_DECKSCHICHT_SEITE.jpg
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Vorschlag: Du erhälst von Interessenten eine Anzahlung, mit der Du Deinen bzw. Deine Prototypen finanzieren kannst. Im Gegenzug erhalten die späteren Kunden einen Vorzugspreis und etwas Unterstützung, wenn mit den Testrahmen etwas nicht so läuft wie geplant. Dann hättest Du auch eine gewisse Datenbasis, um Dein Produkt beurteilen und verbessern zu können.
Wie gesagt, wäre ich ein Interessent, wenn die Rahmengröße passt und der Preis realistisch bleibt.

Uwe
 
AW: Und nun der Midracer

Hallo ihr Holzwürmer
...da fallen mir ein paar Sachen ein, die ich dermaleinst mal probiert habe. Aber ist bei der Theorie gebliebenHolzlieger.JPG
naja, ich hatte immer mit einer hinteren Gabel aus einem Schrottrad probiert...
Bin gespannt auf Dein Rad. Gruß Michael
 
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Servus,

hab heut noch etwas gebastelt und gemacht.
Der Rahmen hat nun eine schöneres Heck und etwas abgespeckt. Gesamtgewicht derzeit 2,2kg.
Die FEM und die händische Berechnung liegen nun dicht beieinander. So kann ich mir recht sicher sein das die bunten Bildchen auch aussagekraft haben.

Als Materialwerte habe ich diesmal nicht die Streckgrenzen hergenommen sondern die Schwell, bzw. Wechselfestigkeit (je nach Lastfall). Geometrieeinflüsse (da nicht allzugroß) habe ich aber nicht extra eingerechnet.
Werte die ich gefunden habe:
Wechselfestigkeit:
7075 Alu -> 110N/mm²
6005 Alu - > 80N/mm²
S235JR - 140N/mm²
43CrMo4 -> 350N/mm² (Extrem hochwertige Rahmenrohre fürs Rad)

Bei Holz habe ich in der Schrift die mir Matthias mal geschickt habe (vor x jahren von der Amerikanischen Luft und Raumfahrtbehörde verfasst!) eine Schwell bzw. Wechselfestigkeit (mein englisch ist nicht gut..) einen Wert von 40% der max. Zugfestigkeit gefunden! (Und da wurde nach 30.000.000 Lastspielen abgebrochen!)
Somit liegt z.B. Buche bei -> ca. 54N/mm²

Wenn man die Dichte auf einen "gemeinsame" Dichte (1g/cm³) anpasst um die Festigkeiten vergleichen zu können:

7075 Alu -> 41N/mm² (man beachte, das Zeug ist nicht mal schweißbar und eine der festesten Alulegierungen!)
6005 Alu -> 29N/mm²
S235JR -> 17,7N/mm²
43CrMo4 -> 44,3
Buche -> 77N/mm²

Also werde ich meinen Rahmen wohl nochmal deutlich leichter machen können. Denn der Rahmen aus ST37 (40x40x1,5) hält auch.

Gruß,
Patrick


Quellen:
http://www.forschungsbuero.de/html/werkstoffe.htm
Tabellenbuch Metall
"Design of Wood Aircraft Structures" von 1951
 
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