Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

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wali

Beim Stöbern im Forum fiel mir auf, dass oft in Verbindung mit dem Fahrrad fahren vom "Schlanker werden" die Rede ist.
Ich weiß nicht mehr, von wem ich das mal gehört habe (aber ich glaube, es war einer, der wusste, wovon er redete - irgendein Sporttheoretiker oder Radsportler, welchen ich mal beim Klettern kennen lernte), aber er sagte zu mir, erst ab dem 30sten km normaler Geschwindigkeit fängt man an abzunehmen. Man bräuchte täglich mindestens 40 km am Stück (wieder normale Geschwindigkeit), um merkenswert überschüssiges Fett abbauen zu können.
Meine Erfahrungen bei mir bestätigten dies bisher. Ich bin zwar nicht fett (normal eben, kein Bauch), aber auch keine Speiche. Fahre täglich 30 km - aber zur Speiche wurde ich deswegen noch nicht, trotz derselben Ernährungsweise, als wenn ich meinen A... mit dem PKW oder Krad fortbewegen würde. Auch bei längeren Radwandertouren mit Gepäck spürte ich erst ab dem 30 km, dass der Fettabbau los ging.
Beim Paddeln ist es ähnlich, so ab dem 20ten Kilometer bei normaler Geschwindigkeit.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder bilde ich mir das bloß ein?

Ansonsten (für die Abnehmungswilligen): Schweres Gepäck im Gebirge tragen lässt das Fett innerhalb von wenigen Tagen dahinschmelzen wie heiße Butter ... ehrlich ;)
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Also ich bin 2004-2006 viel mit dem Rennrad unterwegs gewesen, zwischen 11000km (2004) und 8000km (2006).
Ich bin dabei im Schnitt so jeden dritten Tag um die 100km gefahren. Ich hatte vorher immer so um die 72-75kg bei 1,80m Größe und habe mein Gewicht trotz der vielen Kilometer gehalten. Es schwankte nur zwischen Sommer und Winter immer um die 3kg. Ich habe in dieser Zeit eben auch mehr gegessen und ich denke, das passiert wohl auch automatisch. Der Körper holt sich eben was er braucht.
Ich denke, man muß sich halt auch schon konkret gesund ernähren, auf Fett und Zucker weitestgehend verzichten, wenn man durch Sport abnehmen will.
Mein Ziel war es nicht abzunehmen, entsprechend habe ich in mancher kilometerreicher Woche bis zu 800g Nutella gefuttert. Schätze so habe ich denn auch mein Gewicht gehalten. ;)
Also nur Sport funktioniert halt nicht.
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Hallo,

es gibt einige wissenschaftliche Fakten. Die sind nicht umstritten. Und aus den Fakten werden viele Schlüsse gezogen. Viele sind richtig, viele nicht.

Hier die wichtigsten Fakten:
Der Körper kennt im Wesentlichen nur zwei Formen gespeicherter Energie: Fett und Kohlenhydrate. Fette muss ich nicht weiter erklären. Kohlenhydrate sind hauptsächlich Einfach- und Mehrfachzucker, die der Körper in Form von Glykogen direkt in den Muskeln (und der Leber) speichert.

Kohlenhydrate haben den Vorteil, dass sie schnell verbrennen. Sie ermöglichen es, hohe Leistungen zu bringen. Der Nachteil ist, dass die Kohlenhydratspeicher begrenzt sind. Bei hoher Leistung halten sie nur etwa 45 Minuten. Bei niedriger Leistung entsprechend länger.

Fett hat den Vorteil, dass es sehr effizient ist. Ein Gramm Fett enthält dreimal so viel Energie (gemessen in Joule oder Kalorien) wie ein Gramm Kohlenhydrate. Allerdings verbrennen Fette nur langsam. Hohe Leistungen sind mit Fettverbrennung daher nicht möglich.

Daraus folgt, dass bei hohen Intensitäten vornehmlich Kohlenhydrate verbraucht werden. Nur bei niedriger Intensität ist die Fettverbrennung möglich – aber nicht zwingend, denn auch Kohlenhydraten kann der Körper langsam verbrennen. Und genau das macht er auch zu Beginn jeder Trainingseinheit. Erst nach etwa 30-45 Minuten setzt die Fettverbrennung ein (aber natürlich nur bei niedriger Intensität). Der Anteil der Fettverbrennung steigt dabei langsam bis zu einem gewissen Punkt. Der wiederum hängt von der Intensität und vom Trainingszustand ab.

Das waren die Fakten. Daraus kann man mehrere Schlüsse ziehen:
1) Wenn man Fette verbrennen will, muss man länger als 30-45 Minuten am Stück trainieren, und zwar mit niedriger Intensität. Das ist ein sehr einfacher und auch richtiger Schluss. Die Zeit bis zum Start der Fettverbrennung kann man übrigens mit Koffein (zwei Tassen Kaffee) verkürzen.

2) Wenn man abnehmen will, muss man Fette verbrennen. Auch das stimmt. Fette sind der größte Speicher im Körper, und leider ist der Körper in der Lage, diese Speicher zu vergrößern. Der Körper ist nicht in der Lage, Fette in Kohlenhydrate zu verwandeln. Deswegen nimmt man nicht ab, wenn man Kohlenhydrate verbrennt.

3) Mit niedriger Intensität verbrennt man mehr Fette. Und genau das ist falsch, obwohl man es sehr oft hört. Richtig ist: Je niedriger die Intensität, desto höher ist der Anteil der Fettverbrennung. Beachten muss man aber nicht nur den Anteil, sondern auch den Gesamtverbrauch. Ein Rechenbeispiel: Wenn man 500 Kalorien pro Stunde verbraucht (lockeres Radfahren) und davon 80% Fettverbrennung sind, macht das 400 „Fett-Kalorien“ pro Stunde. Wenn man aber 1000 Kalorien pro Stunde verbraucht und davon sind „nur“ 60% Verbrennung, sind das 600 „Fett-Kalorien“. Also deutlich mehr.

Daraus folgt: Kurze Trainingseinheiten tragen nicht viel zum Fettabbau bei. Mindestens eine Stunde am Stück. Lieber alle zwei Tage zwei Stunden als täglich eine Stunde. Keine hohe Intensität.

Außerdem sollte man wissen: Welche Intensität man mit der Fettverbrennung erreichen kann, hängt stark vom Trainingszustand ab. Gut trainierte Sportler schaffen es mit der Fettverbrennung bis 80% ihrer maximalen Intensität. Das bedeutet: Wenn man fitter ist, bleibt der Anteil der Fettverbrennung auch dann noch, wenn man schneller Rad fährt. So kann man mehr „Fett-Kalorien“ pro Stunde verbrennen.


Gruß
Andreas
 
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AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Ich hab mordsmässig abgenommen als ich regelmäsig einige Stunden gefahren bin und nachher den Heisshunger einfach ausgesessen hab. Dann mus der Körper die Kohlenhydratspeicher aus dem Fett wieder auffüllen, nicht gerade effizient. Und Effizienz kann man beim Abnehmen gar nicht brauchen...
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Hallo Andreas,

ich stimme Dir zu. Aber: man sollte sich nicht zu sehr an der "Fettverbrennung" aufhängen. Auch der Glykogen-Speicher wird (bei einigermaßen normalem Ernährungsangebot) zwingend wieder aufgefüllt. Und das ist ein recht ineffizienter Prozess, verbraucht also einen guten Teil der aufgenommenen Energie. D.h., auch das hilft, die Fettpölsterchen in Schach zu halten, sie werden mangels Überangebot zumindest nicht größer.

Und Langfristig entscheidet die Energiebilanz: jede (!) Bewegung ist "gut", jede nicht inkorporierte Energiemenge ebenso. Beides hilft abzunehmen. Denn ist der Glykogen-Speicher nicht voll, bevorzugt der Körper automatisch (was soll er anders tun?) mehr und mehr die Fettverbrennung. Fettreduktion geht somit auch ohne Trainingeinheiten größer einer Stunde. (auch Hausarbeit hilft ... ;))

Natürlich ist es richtig und sinnvoll, eher längere Anstrengungen zu bevorzugen. Aber, wie Du schon schreibst, ist es ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Dauer über der Intensität steht. Auch die Intensität ist wichtig!

Ich denke: je fitter man ist, desto mehr bewegt man sich (und desto mehr an Lebenskraft und -freude ist vorhanden), der Rest ergibt sich fast von alleine. Große Ausnahme hiervon bilden die Sumo-Ringer, die angeblich sogar große Mengen an Schnaps saufen, um trotz Training Gewicht zulegen zu können (=leben aber nicht lange).

Grüße - Andreas
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Für 1 kg Verlust (Fettgewebe) muss man etwa 7000 kcal mehr verbrauchen als man zu sich nimmt.

Grundumsatz pro Tag sind 2000-2500 kcal (ohne körperlich fordernde Tätigkeit).

Verbrauch durch Radfahren kann man mit http://kreuzotter.de/deutsch/speed.htm berrechnen. 160W sind eine sinnvolle Vorgabe wenn man regelmäßig Rad fährt und es ein bisschen anstrengend aber noch kein Sport sein soll. Der Rechner rechnet mit 25% Wirkungsgrad, das ist etwas optimistisch, je nach Fahrer können tatsächlich auch 20% mehr kcal Verbrauch stimmen.
Bei den vorgegebenen Daten muss man also ~400 km fahren ohne irgendwas zusätzlich zu essen um 1 kg abzunehmen.
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Ich habe gelernt, mich nur noch an ein einziges Gesetz zu halten:

Du kannst nur zunehmen, was du zu dir nimmst.

Dh. Abnehmen gelingt immer nur durch eine negative Energiebilanz.

Die Wege dazu sind verschieden. Du kannst auch 23km/h fahren.
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Hallo Felix,

Ich hab mordsmässig abgenommen als ich regelmäsig einige Stunden gefahren bin und nachher den Heisshunger einfach ausgesessen hab.

Es hätte gereicht, das Fett wegzulassen.

Dann muss der Körper die Kohlenhydratspeicher aus dem Fett wieder auffüllen

Das kann er nicht.

Extremsportler machen folgendes: Sie trainieren einige Tage vor dem Wettkampf mit sehr hoher Intensität. Gleichzeitig essen sie nichts mit Kohlehydraten. Dadurch machen sie die Glykogenspeicher so leer wie möglich. Das erfordert sehr viel Durchhaltevermögen aber es geht. Nach einem Tag Pause werden dann reichlich Kohlehydrate gegessen, und die Speicher "saugen sich voll". Dadurch stehen beim Wettkampf viel Kohlehydrate zu Verfügung. Das wäre nicht möglich, wenn der Körper die Glykogenspeicher aus dem Fett auffüllen könnte.

Gruß
Andreas
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Mein Motto
"ich tanke weizen 0,66 €/L"

Kann zu dem ganzen nur eines sagen, seitdem ich trike fahre, fahre ich mehr,
trinke ich mehr und esse mehr.

Fazit, jeder auf der arbeit sagt, du hast aber abgenommen, bist du auf dem schlankheitstrip?

Meine antwort, entschleunige und du weisst wieder das du lebst.

Ob du zu oder abnimmst, ist eine einstellung zum leben!

Fahre rad, ob im liegen, stehen, oder sitzen, und geniesse alles, du wirst nicht zunehmen.

Schuhmax
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Hallo Andreas, Hallo Patrick

Man sollte sich nicht zu sehr an der "Fettverbrennung" aufhängen. [...] Und Langfristig entscheidet die Energiebilanz: jede (!) Bewegung ist "gut", jede nicht inkorporierte Energiemenge ebenso. Beides hilft abzunehmen. [...] Fettreduktion geht somit auch ohne Trainingeinheiten größer einer Stunde. (auch Hausarbeit hilft ... ;))

Ja, absolut! Entscheidend ist eine negative Energiebilanz, wie Eusebius ja schon geschrieben hat.

Was ich meine: Wenn man die Vorgänge im Körper einigermaßen kennt, kann man seine Ziele besser erreichen. Das sollte aber an zweiter Stelle stehen, denn "mehr verbrauchen als essen" ist das wichtigste. Optimieren kann man dann immer noch.

Für 1 kg Verlust (Fettgewebe) muss man etwa 7000 kcal mehr verbrauchen als man zu sich nimmt.

Ja.

Verbrauch durch Radfahren kann man mit http://kreuzotter.de/deutsch/speed.htm berrechnen. 160W sind eine sinnvolle Vorgabe wenn man regelmäßig Rad fährt und es ein bisschen anstrengend aber noch kein Sport sein soll. Der Rechner rechnet mit 25% Wirkungsgrad, das ist etwas optimistisch, je nach Fahrer können tatsächlich auch 20% mehr kcal Verbrauch stimmen.
Bei den vorgegebenen Daten muss man also ~400 km fahren ohne irgendwas zusätzlich zu essen um 1 kg abzunehmen.

Hier eine andere Rechnung: Man verbraucht beim lockeren Radfahren (ich sage mal 15 km/h) etwa 500 kcal pro Stunde. Für 7000 kcal müsste man also 14 Stunden fahren, das entspricht 210 Kilometern. Wenn man noch berücksichtigt, dass nur ein Teil der 7000 kcal aus Fett kommt, muss man geschätzte 20% länger/weiter fahren, um wirklich 7000 "Fett-Kalorien" zu verbrennen, also 250 Kilometer. Ein ganzes Stück weniger als mit der Kreuzotter-Rechnerei, aber in derselben Liga.

Gruß
Andreas
 
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AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Hallo Felix,

Nach ner Tour hab ich keinen Bock auf Fett, nur auf Kohlenhydrate

Umso besser!

Doch, das nennt sich wohl Glucogenese

Interessant! Habe mal etwas danach gegurgelt. Da kann man stundenlang lesen, wenn man will. Jedenfalls produziert die Gluconeogenese fast ausschließlich Glucose für das Gehirn, das auf diese Energieform angewiesen ist. Die Gluconeogenese findet in der Leber statt, aber nicht in den Muskeln. Deswegen wird sie nicht zum Auffüllen der Glykogen-Vorräte in den Muskeln verwendet. Ausgangsstoff ist kein Fett, sondern hauptsächlich Muskelmasse:eek:. Also wirklich nur ein Notfallprogramm.

Eine Kartoffel nach der Radfahrt ist anscheinend eine gute Sache.

Schau mal hier:
http://resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=m8067j0026121212&size=largest

Gruß
Andreas
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Guten Morgen @all,

zum Thema Fettverbrennung etc. schaut mal die Artikel von Dr. Moosburger an.

Besonders die Artikel unter "2. FETTVERBRENNUNG - FETTABBAU - KÖRPERFETTREDUKTION " und "5. ERNÄHRUNG - STOFFWECHSEL" sind recht interessant.

Wer mich kennt (Hallo Braunschweiger Liegeradstammtisch) weiss, daß ich nicht gerade so lebe :eek:
Wenigstens nehme ich nicht mehr zu, und das hat doch auch was :D

Liebe Grüße,

Ulle
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Zum Beitrag von Andreas:
Dem kann ich gut zustimmen.
Aber:


Daraus folgt: Kurze Trainingseinheiten tragen nicht viel zum Fettabbau bei. Mindestens eine Stunde am Stück. Lieber alle zwei Tage zwei Stunden als täglich eine Stunde. Keine hohe Intensität.

Sehe ich teilweise anders.

JEDE Trainingseinheit, JEDE Bewegung trägt zum Kalorieenverbrauch bei. Und somit indirekt (wenn man die Kalorieen nicht wieder drauffuttert) zum Fettabbau.
Kurze Einheiten tragen nicht viel dazu bei, ja. Aber sie tragen dazu bei. Je länger eine Trainingseinheit umso mehr Kalorieenverbrauch.


Keine hohe Intensität.


Nein.
Je höher die Intensität, umso höher der Verbrauch. Umso höher (bei entsprechendem Essverhalten) deshalb auch der Fettabbau.


Bei niedriger Intensität ist DER ANTEIL des Fettsäurestoffwechsel höher, wurde ja schon geschrieben. Wer durch Sport abnehmen will, hat aber davon nichts. Der muß in erster Linie Kalorieen verbrennen, Leistung, hohe Intensität und/oder lange Einheiten abolvieren.

Ein Training in niedriger Intensität kann Vorteile hinsichtlich Leistungsoptimierung z.B. für einen Wettkampf bringen, deshalb existieren ja Trainingspläne mit Trainingseinheiten izum Fettstoffwechsel aber das bringt bestimmt keine Vorteile beim Ziel Fettabbau.

Eigentlich ist das ein Thread, aus dem man sich heraushalten sollte. Popcorn.
Ich habe mich aber viel mit diesem Thema und ein wenig mit Leistungsdiagnostik beschäftigt und finde es immer grauenhaft, wenn MitRadler / MitLäufer stolz berichten, wie lange sie in der "Fettverbrennungszone" trainiert haben. Und das nur dieses beim Abnehmen wichtig sei. Deshalb schreibe ich hier meinen Beitrag und weil ich glaube, daß das Thema "Abnehmen" hier noch gar nicht diskutiuert wurde.
In anderen Foren kommt das Thema mindestens 5 Mal im Jahr hoch, ich kanns gar nicht mehr mitansehen.

Von vielen Textten hat mir neben Moosgruber das da sehr gut gefallen, da daraus hervorgeht, daß praktisch JEDE Bewegung zum Fettabbau taugt. Wenn das Verhältnis Kalorieenzufuhr-Kalorieenverbrauch stimmt. Habe mir solche Texte ausgedruckt und kann sie bei Gelegenheit auf einem Kärtchen weiterverteilen, dann spare ich mir den Mund fusselig zu reden.

Ich habe etwa 2 Jahre nach meinem letzten Sturz fast nichts sportliches getan und ordentlich kg zugelegt. Zum ersten Mal einen echten, wabbeligen, fetten kleinen Bauch bekommen. Mit Ernährungsumstellung (weniger essen) habe ich Probleme, schaffe ich nicht.
Seit einigen Wochen (seit mein neues Liegerad fertiggebaut wurde) fahre ich sporadisch in der Woche damit zur Arbeit UND ich fahre stur 1 Mal am Wochenende 100km/1000hm in 5 Stunden.
Ich bin so happy, denn genau seitdem ist mein Gewicht wieder deutlich am Fallen, die Hosen passen wieder ohne den obersten Knopf beim Sitzen offen lassen zu müssen. :)

Also: "Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?" ja, ganz sicher. Man sollte halt nicht viel mehr essen als vorher und je öfter, je länger man fährt umso besser. Ich achte außerdem auch darauf, zu Fuß jede Treppe mitzunehmen, die sich anbietet und jeden Fahrstuhl zu meiden.
Die Kalorieenbilanz und in der Summe jede kleinste Bewegungseinheit bringen es..

Peter
 
Die Fettzelle an sich ....

Die Fettzelle an sich .... hat eine dumme Eigenschaft, die selten bekannt ist.

Das fiese an Fettzellen ist, das sie 36 Monate überleben können ohne Nahrung. :mad:


Schlußfolgerung:

Jede Diät / negative Energiebilanz müßte demnach mind. 40 Monate lang durchgehalten werden, damit man / frau sicher ist, dass die blöden u. vorallem überflüssigen Fettzellen wirklich tot sind und vom Körper ausgeschieden wurden.


Somit ist ein nachhaltige negative Energiebilanz nur über 36 Monate zielführend und vermeidet den JoJo-Effekt.

SG

Jan
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Hallo Peter,

JEDE Trainingseinheit, JEDE Bewegung trägt zum Kalorieenverbrauch bei. Und somit indirekt (wenn man die Kalorieen nicht wieder drauffuttert) zum Fettabbau.

[...]

Je höher die Intensität, umso höher der Verbrauch. Umso höher (bei entsprechendem Essverhalten) deshalb auch der Fettabbau.

Das schreibt Moosburger. Und es hat den Anschein, dass er weiß, was er schreibt. Aber ich verstehe es nicht ganz.

Gewichtsreduktion heißt letztendlich Fettabbau. Wie das geschieht, ist nicht so entscheidend. Soweit sind wir uns vermutlich einig. Bei wirklich hoher Intensität verbrennt man hauptsächlich Kohlenhydrate, baut also zunächst kein Fett ab. Moosburger schreibt von einem "Nachbrenneffekt" und erhöhtem Grundumsatz; beides würde Fett verbrennen. Doch wo geht die dabei umgewandelte Energie hin? Produziert man dabei mehr Körperwärme oder wie muss ich mir das vorstellen?


Ich habe mich aber viel mit diesem Thema und ein wenig mit Leistungsdiagnostik beschäftigt und finde es immer grauenhaft, wenn MitRadler / MitLäufer stolz berichten, wie lange sie in der "Fettverbrennungszone" trainiert haben. Und das nur dieses beim Abnehmen wichtig sei.

Gruß
Andreas
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Hallo Zusammen,

Doch wo geht die dabei umgewandelte Energie hin? Produziert man dabei mehr Körperwärme oder wie muss ich mir das vorstellen?

Meiner Erfahrung nach ist es genau so. Wenn ich viel Radle (was die letzte Zeit der Fall ist) ist er mir grundsätzlich den ganzen Tag und sogar Nachts warm. Das ist sonst nicht so intensiv der Fall gewesen.

Ansonsten: Abnehmen durch Radeln hat bei mir bisher prima geklappt: 20 kg in 9 Monaten bei durchschnittlich 25 km/Tag seit Januar 2008. Ich fahre werktäglich 2 x 25km zur Arbeit und wieder zurück ohne mich dabei zu überanstrengen (ca. 26-31 km/h Schnitt) und esse genauso wenig (oder eher viel :eek: ) wie vorher. Nur eben mit mehr Spaß, da ich weiß dass mein Gewicht trotzdem runtergehen wird.

Viele Grüße
Thomas
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Theorie ist was feines.
Aber bei den Fett-Kilos zählten nacher nur Tatsachen (Gewicht und Bauchumfang...)
Also zur Praxis:
Körpergröße: 1,75m
Mai 2008: 98 - 100 kg, deutlicher Bauchansatz
Anschaffung Alleweder A4 mit 500 Watt Elektromotor,
keine Änderung der Essgewohnheiten.

Stand September : ca. 3000 km in ca. 95 Stunden reiner Fahrzeit, zu mehr als 90% mit hohem Einsatz der "Menschkomponente".
Zusätzlich noch eine Menge körperliche beim Hausbau.

Gewicht: 89kg, 5-7 cm weniger Bauchumfang.

Meine "Standartstrecke" ist zur Arbeit, 30km relativ eben, aber ca. 150m Höhendifferenz, also jeweils ca. 40-60 min eine Fahrt.

Natürlich hilft jede Bewegung...
Und ganz neben bei, der Satz "Ich kann nicht mehr..." (in körperlicher Hinsicht) ist fast komplett aus dem Wortschatz gestrichen.
 
AW: Schlanker werden durchs Fahrrad fahren?

Ich bin weder Arzt, Biologe noch Ernährungswissenschaftler.
Aber, wenn ich nach 3.000 km Radtour aus dem Urlaub zurückkehre habe ich ca. 9 kg abgenomen. :eek:
Ich fresse mir mittlerweile vor dem Radurlaub sogar ganz bewusst einen Wanst an und komme dabei so mit Müh & Not auf 82 kg hoch - ich fahre ja eh schon jeden Tag Rad. Dann, auf der Tour, ist alles erlaubt: Bier (so viel wie der Geldbeutel in Norwegen erlaubt :D) und Essen, was gerade so reinpasst: Pasta, Tiefkühlkram mit viel Gemüse & Fleisch, etc. Das schöne an dieser Diät ist: "All you can eat!" Und trotzdem nehme ich brav meine 9 kg ab. In den ersten Jahren war das für mich noch erschreckend, da ich keine Fettreserven angelegt hatte und bei einer Körpergröße von 185 cm nach der Tour nur noch 68 kg wog. Das wäre magersüchtig, wenn ich es beabsichtigt hätte; deshalb die Mästung vor der Tour.

Meine Beobachtung ist: 2x 6 km täglich in 2x 20 Minuten bringen nicht viel; man kann dabei getrost zunehmen.
2x 13 km in 30 Minuten dagegen sind ein echter Abnehmer. Mein Hauptdiätmesswerkzeug ist mein Gürtel: An der Gürtellänge, die aus der Schnalle ragt, sehe ich meinen Fettvorrat. Ich sehe dabei diesen Vorrat als echte Chance eine lange Tour genüsslich zu überstehen und nicht als Belastung. Unsere Vorfahren haben das seit Jahrzehntausenden so gemacht, ich sehe da keinen Nachteil drin.

Ich fahre solche Touren seit 1999 und genieße es jedes Mal wieder. Es ist immer derselbe Vorgang und ich weiß, was mich erwartet. Die Fettverbrennung setzt auf den Touren erst nach ein paar Tagen bei mir ein, da ich unterm Jahr ja auf Sprint trainiere (Stadtfahrten), statt auf Ausdauer. Aber dann, wenn die Fettverbrennung kommt, dann ist es ein echtes Erlebnis: Die Schmerzen in den Beinen lassen urplötzlich nach, die Leistung fällt ein wenig ab, aber jetzt habe ich "Strom ohne Ende" und kann noch locker 50 km drauflegen. Der Kopf ist wie in Watte gepackt, der Wind zupft in den Haaren... Genuss ohne Ende! *seufz*

Ja, deswegen fahre ich Rad!
 
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