feuchtes Zelt, und nun?

Wie baut man das Innenzelt im noch stehenden Aussenzelt ab? Das muss ein ziemlicher Palast sein wenn das raumrechnisch aufgehen soll. Und wie lange dauert das? Und wie sieht die Hose danach aus?
Hast Du in Frankreich und Italien doch täglich gesehen ;)
Schlaftüte und LuMa einpacken, Reißverschluss auf, 6 Stäbe durch 6 Ringe bugsieren, Kondens abwischen, aus dem Außenzelt auswringen, wiederaufhängen, Boden abwischen, dann erst anziehen. Dann raus und draußen die Regentropfen wegmachen so vorhanden. Milan trockenwischen, frühstücken, Gepäck in Milan einräumen, Zelt einpacken und verstauen. Am längsten dauert das Trocknen...
...und wenns regnet, fällt das alles aus

Gruß,

Tim
 
Ist ein 2 Personen Tunnel Zelt mit 2 Querstangen. Die Hose hat damit kein Problem, weil du dich ja auf die Bodenplane knien kannst.
 
Nach 42 Antworten ist aber irgendwie noch nichts befriedigendes für das anfänglich beschriebene Problem rumgekommen.
 
Meine Quitessenz:
Spät losfahren wenn das Zelt bereits trocken ist.
Ausschütteln, feucht zusammenpacken und in Pausen oder bei früher Ankunft zum Trocknen auslegen.
Im Hotel schlafen

(Beim Tau/Feuchtigkeit abreiben gingen die Meinungen auseinander ob das der Dichtigkeit schadet.)
 
Kleine Ergänzung noch:
Wenn das Zelt wirklich nass ist, ist auch der Schlafsack in aller Regel mindestens klamm. Allein deswegen lohnt sich auch ein bisschen Sonnenpause und/oder Windpause um die Mittagszeit. Ich persönlich fahre/gehe danach gleich dreifach energetisiert weiter, weil nicht nur ich, sondern auch Zelt und Schlafsack Fürsorge erfahren haben.
 
Und was hilft jetzt gegen ein Kilo Wasser im Zelt,was auch mit dem Zeitmanagement in Einklang gebracht werden kann?
Vorm Abbauen die Wasserflasche ausm Zelt nehmen.

Ernsthaft, bei dem bisschen Wasser, was die üblichen Nylon- und Polyesterqualitäten von üblichen Zelten aufnehmen können, muss man schon eine Pfütze mit einwickeln um auf 1 kg zu kommen. Alles, was halbwegs praktikabel ist, wurde schon genannt: Ausschütteln und/oder abwischen und spätestens am späten Nachmittag wieder aus der Tüte holen und aufbauen.
 
Normal sollte vor dem Verpacken Ausschütteln und nach dem nass Aufbauen 1 Stunde auslüften genügen. Wenn das Zelt solch irre Mengen Wasser aufnimmt und schlecht trocknet ist wohl eine Neuimprägnierung fällig.
Mit Imprägnierspray oder -Waschzusatz habe ich keine guten Erfahrungen. Ich habe mal ein 20 Jahre altes und schon reichlich undichtes Zelt mit
Grangers Fabsil
nachimprägniert, das ist nach mittlerweile 4 Jahren immer noch dicht.
 
So spät wie möglich wegpacken, so früh wie möglich aufbauen. Wenn nötig so weit wie möglich ausschütteln und trockenwischen. Wenn alle Stricke reißen, Innenzelt und Außenzelt getrennt wegpacken.
 
Auch deswegen hab ich mir ein Zelt ausgesucht wo das innenzelt relativ einfach zuerst abgebaut werden kann. Wird einfach um die Zeltstangen geclipst, und die Clips sind so leicht das Zelt nicht vibriert beim abmachen. An die hochste seite anfangen, naheste zuerst, auf denn innenzelt kniën und die andere machen. Aussenzelt dann ebentuel ein bisschen abwischen und separat und wasserdicht verpacken. Beim mittagspause auslegen hab ich auch schon gemacht.

Tarp ist schneller trocken, luftet besser durch.

Moglicht fruh los kann auch helfen, manchmal entsteht die Tau erst morgens.
 
Was mir noch zu dem Thema einfällt:
Sil Hexpeak Zelte von Luxe Outdoor (https://luxeoutdoor.de/de/Ultralight-Zelte/).
Das sind sehr leichte Zelte die nur eine einzige Zeltstange (alternativ Wanderstock) benötigen und bei denen das Innenzelt im aufgebauten Außenzelt einfach ein- und wieder ausgehängt werden kann.

Der Kai Sackmannn (Sacki) hat das vor Jahren schonmal vorgestellt:

Gegen Morgentau hilft der Tipp vermutlich wenig. Aber da das Zelt besonders leicht ist (ca. 1,5kg) und sturmfest, sollten es für Fahrradtouren ideal sein.
 
Wer gerne mehr Geld ausgibt, für den gibt es inzwischen aber auch einwandige Zelte mit speziellem Gewebe.
Dieses soll die Kondensation auch auf der Innenseite des Außenzelts verhindern.
Ein Beispiel ist das S10 Sigma (https://www.lightwave.uk.com/product/shop/tent/s10-sigma). Mit fast 700,- € (und aktuell nicht lieferbar) ist es jedoch deutlich.
Warum es bei diesem Zelt keine Probleme mit Kondenswasser geben soll, erklärt Sacki in diesem Video ab Minute 10:

Getestet habe ich das jedoch nicht selbst.
 
Für das Geld bekommt man aber weniger Gewicht mit Innenzelt und hat noch etwas für die Reisekasse übrig. Und das Packmass ist auch alles nur nicht kompakt.
 
Warum es bei diesem Zelt keine Probleme mit Kondenswasser geben soll, erklärt Sacki in diesem Video ab Minute 10:
Er erklärt aber auch, daß bei Single Wall Zelt die Problematik Kondens größer ist. Schlicht und einfach weil der Kondens entweder an steilen Wänden herunterläuft oder bei flachen Flächen runter tropft.

Ich bin relativ skeptisch wie eine Beschichtung die Aktivkohle enthält, dies verhindern soll.
1. Weil Aktivkohle hydrophob ist.

2. Weil Aktivkohle auf Grund der großen Oberfläche eingesetzt wird.
Eingebunden in eine Beschichtung wird kaum was von der Oberfläche vorhanden sein.

3. Weil man immer nur begrenzte Mengen an Füllstoffen in eine Beschichtung einarbeiten kann. Nimmt man zuviel wird die Beschichtung nicht dauerhaft halten.
 
Ich bin relativ skeptisch wie
Ich nicht, weil das Konzept schon wegen Gewicht und Preis durchgefallen ist. Einwandzelte werden wegen der Gewichtsersparnis gebaut,sind die aber schwerer als Doppelwandige und dafür auch noch erheblich teurer,mache ich mir erst gar keine Gedanken über das Konzept.
 
... einwandige Zelte mit speziellem Gewebe.
Dieses soll die Kondensation auch auf der Innenseite des Außenzelts verhindern.
Gabs schon mal, nannte sich Baumwolle. Kleine Mengen Kondenswasser diffundieren nach draußen, größere werden aufgesaugt. Muss aber gepflegt werden sonst saugt es bald auch den Regen auf wie ein Putzlappen.
 
Die Physik kannst nicht bescheissen. Kommt die feuchte Atemluft mit der kalten Aussenhülle in Kontakt dann kondensiert das. In nicht allzukalten taufreien Nächten besteht die Chance dass etwas davon nach draussen diffundiert, der Rest bleibt als Nässe innen hängen oder tropft ab/läuft ab. Bei strengem Frost gefrierts. Das kannst dann direkt im Wohnraum haben oder hinter einem isolierenden trockenen Innenzelt.

Zweiter Effekt: Wenn irgendwas das Aussenzelt von innen berührt dann saugt es die Nässe (Tau oder Regen) nach innen durch, in das hinein was da gerade berührt. Da Aussenzelt lässt sich eigentlich nur mit einem Innenzelt gegen versehentliche Berührung abschirmen.
 
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