Rezepte für die Liegeradler

Gemüsefrikadellen
Rezept für ca. 40 bis 50 Stück

Das ganze ist eine riesige Schlacht. Man braucht mit Fleischwolf/Pfannen/Ofen putzen einen halben Tag dafür.
Auf kleinere Mengen runterrechnen geht kaum, weil sich die Sauerei sonst nicht lohnt.


Benötigt:
1 Fleischwolf mit Lochscheibe "Mittel" (3mm). Küchenmaschine geht NICHT weil sonst die Konsistenz nicht stimmt.
1 Blumenkohl
1 Spitzkohl
2 Hände voll ganze Buchweizen
2 Hände voll Sesam
1 Glas grobe Semmelbrösel / selbstgemachtes, gröberes Paniermehl. Gekauftes ist meistens zu fein.
3 trockene Brötchen
5 bis 7 Zwiebeln
vier bis sechs Eier (je nach Kohlgröße)
250 bis 350 g grobes, graues Mehl (Roggen/Dinkel/Emmer...)
Gänseschmalz, Schweineschmalz oder Bratfett (je nachdem ob vegetarisch oder nicht).
2 bis 3 EL Salz
4 bis 5 EL scharfen Senf
gemahlenen Pfeffer
Viel Zeit und noch mehr Platz
Große bzw. mehrere große Pfannen
Backofen

Anleitung
Beide rohen Kohle mit dem Messer in grobe Stücke schneiden
Brötchen in kleinere Stücke reißen
Alles gut vermengen
Die Stücke gut verteilt durch den Fleischwolf kurbeln
Falls sich Wasser/Kohlsaft im Wolf sammelt, ab&zu abgießen (kann man trinken wenn man´s mag)
Es entsteht eine grüne Masse, die von der Konsistenz so ist wie grobes Gehacktes (kleine Würmchen).

Zwiebeln mit dem Messer klein hacken

Nun das "Gehackte" mit den Zwiebeln, den Eiern, dem Senf, dem Salz, den Buchweizen und dem Pfeffer mit der Hand zu Frikadellenmasse vermengen. Nicht zu doll kneten, damit die typische Mettstruktur erhalten bleibt. Jeweils zur Hälfte graues Mehl und Semmelbrösel hinzugeben, bis die Substanz sich genauso feucht bzw trocken anfühlt wie man es von richtigen Frikadellen her kennt. Auf keinen Fall am Salz sparen, sonst schmeckt es zum Davonlaufen. Man braucht es für den "metallischen" Geschmacksanteil, der sonst vom Blut/Fleisch geliefert wird. Wer sich traut (Salmonellen!), kann die Masse auch roh probieren. Die Masse ist dermaßen klebrig, daß man sich die Zutaten von einem Helfer hineinschütten lassen oder vorher in Schüsselchen abmessen sollte, sonst versaut man sich die ganze Küche.

Flache Frikadellen formen (nicht dicker als anderthalb bis zweieinhalb cm) und in einer Mischung aus Sesam und Mehl panieren. (Unpaniert lassen sich die klebrigen Dinger auf keinen Fall braten, der Sesam wirkt als "Kugellager" zwischen Pfanne und "Fleisch"!) Frikadellen nebeneinander beiseite legen.

Schmalz oder Bratfett in Gußeisenpfanne auflösen. Mit Gänseschmalz wird es am besten.
Pfanne auf Stufe 2 lange gleichmäßig durchwärmen lassen, sonst werden die ersten paar Fuhren nichts.
Die panierten Frikadellen langsam braten und dabei am besten mit den Fingern in der Pfanne im Kreis bewegen, damit sie schön gleichmäßig braun werden. Öfters wenden, bis sie richtig appetitlich aussehen. Mit einer Pfanne ist man damit gut anderthalb Stunden beschäftigt, mit zwei gehts natürlich schneller, erfordert aber viel Konzentration.

Eine Frikadelle probe-essen. Falls zufrieden: nächsten Schritt überspringen.
Meistens ist sie jedoch zu matschig / im Inneren halb roh.
Dann müssen sie je nach Feuchtegehalt und Dicke mehr oder weniger lange ausgegegart werden:

Backofen auf 150 Grad heizen.
Knusprige, aber innen noch halb rohe Frikadellen auf Gittern backen. Dabei strömt die Feuchtigkeit aus, der Ofen dampft wie hulle. Öfters mal die Tür aufmachen um den Dampf entweichen zu lassen.
(Man kann die Dinger auch in der Pfanne ausgaren, aber das ist schwierig ohne anzubrennen hinzubekommen und dauert zu lange).

Wenn die Frikadellen schön durchgegart und ganz nach Hansjörg Felmys Geschmack "außen knusprig, innen locker" sind, entweder heiß mit Ketchup/Senf darreichen oder abkühlen lassen und auf dem kalten Buffet servieren, dann besonders lecker auf Pumpernickel.

Als Tourennahrung kann man die Dinger eine knappe Woche lang mit sich herumtragen, es ist ja schließlich nichts schlechtwerdekritisches drin.

Insbesondere die in Schmalz gebratene Version kann keine Sau von echten Frikadellen unterscheiden. Die "Haptik im Mund" ist Dank der Würmchenstruktur des "Kohlmetts" und der Buchweizen sowie der Zwiebelstückchen fast so wie gutes, grobes Gehacktes vom altmodischen Metzgermeister.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da bald sowas ähnliches wie Weihnachten ist:

Feuerzangenbowle Familienrezept (abgewandeltes DDR-Impro-Rezept)

Für ca. 10 Portionen:
- 3l lieblicher Rotwein (Kadarka, Republik Mazedonien, Süßer "Fusel" funktioniert IMHO am besten)
- 2 TL gemahlene Nelken
- 2 TL Anis gemahlen
- 2 EL gemahlener Zimt
- 4 Tütchen Vanillin-Zucker
- zwei Zitronen (in der DDR nahm man Kuba-Orangen, aber die gibt es hier leider nicht mehr)
- Zur Deko etwas ganze Nelken, Sternanis, Zimtstangen je nach Verfügbarkeit

- Zuckerhut
- Stroh 80

Rotwein auf ca. 80°C erwärmen, gemahlene Nelken, Anis, Zimt, Vanillin-Zucker unterrühren. Zitronen schälen und in Stücke schneiden und dazu geben, weiterhin die "festen Komponenten" zur Deko. Ca. 15-20min ziehen lassen.

Zuckerhut anrichten, langsam mit Stroh 80 übergießen. Es sollte möglichst wenig davon direkt in den Topf fließen. Der Zucker muss mit Schnaps möglichst vollständig durchtränkt sein. Dann anzünden und abbrennen lassen. Für den Show-Effekt kann man, wenn der Zuckerhut nur noch ganz wenig brennt, einen Esslöffel Stroh 80 in eine Kelle geben und darüber gießen.

In diesem Jahr bei reduzierter Personenanzahl kann man entsprechend die Mengenangaben reduzieren oder jeder bekommt mehr davon ;)

---

Heiße Bowle "la fée verte"

Für 4-5 Portionen:
- 0,75l Weißwein trocken
- 0,25l Apfelsaft
- 0,2l Sekt
- Eine Zitrone
- Sternanis

- Zuckerhut
- Absinth ab 65% (Ich empfehle 70%igen)

Weißwein mit Apfelsaft und Sekt vermischen und auf ca. 80°C erwärmen. Zitrone schälen und in Stücke schneiden und mit dem Sternanis dazu geben. Ca. 15-20min ziehen lassen.

Zuckerhut wie oben bei der FZB mit Absinth tränken, anzünden und herunterbrennen lassen. Langsam und mit Bedacht trinken.

---

Lammfilets "aus einem Topf" mit "Nebenprodukt"

Weihnachtsbraten für Leute mit kleiner Küche und begrenztem Herd-Platz. Ein Backofen ist nicht erforderlich. Kann man in großer Menge auch mit günstigerem Fleisch auf einer Weihnachtsfeier servieren (wenn in den kommenden Jahren so etwas wieder möglich ist).

Für 4 sehr hungrige Mäuler:
- 1,5kg Lammfilets
- Scharfer Senf
- 1l dunkles Bier
- 500g Zwiebeln
- 1kg gemischte Pilze
- 1kg Kidneybohnen aus der Dose
- 2-3 Habanero-Chilis
- 2 Knoblauch-Knollen
- Erdnussöl
- Salz, Ras-El-Hanout

Lammfilets mit Senf einreiben. Zwiebeln und Habanero-Chilis in Ringe schneiden, Knoblauch pressen. Kidneybohnen abtropfen lassen und die Brühe auffangen und beiseite stellen.

Lammfilets mit einem Viertel des Knoblauchs in Erdnussöl scharf anbraten (kurz vor anbrennen) und danach in einen großen Topf legen. In dem Öl vom Braten des Lamms die Zwiebelringe weich schmoren, Pilze dazugeben, weiter schmoren bis sie ihr Wasser verloren haben und zusammengedampft sind.

Zwiebeln und Pilze zu den Lammfilets in den Topf geben, mit dem Dunkelbier aufgießen, restlichen Knoblauch und die Habanero-Ringe hinzufügen. Je nach Geschmack Salz und Ras-El-Hanout hinzugeben. Gut durchrühren. Sud zum Kochen bringen, danach bei geringer Hitze mit gelegentlichem Rühren köcheln, bis das Fleisch weich ist (üblicherweise 2-3 Stunden). Die Zwiebeln zerkochen dabei vollständig und geben der Soße eine sämige Grundkonsistenz. Verdampfendes Wasser zunächst mit Brühe von den Kidneybohnen, schließlich mit frischem Wasser aufgießen.

Wenn das Fleisch weich ist, Kidneybohnen unterrühren und etwa 20 Minuten bei niedriger Hitze weiter köcheln, ggf. mit Ras-El-Hanout und Salz nachwürzen, wenn gewünscht.

Dazu passen Kroketten oder herzhaftes, dunkles Brot, am besten frisch gebacken oder zumindest frisch aufgebacken.

Neben den 4 Portionen Fleisch mit Soße und Gemüse bleibt dabei noch eine ganze Menge Soße mit Bohnen und Pilzen übrig, die sich im Nachhinein noch als Snack mit Nachos eignet oder aber auch an den kommenden Tagen noch aufgewärmt werden (schmeckt dann nochmal besser, wenn es durchgezogen ist) und mit so ziemlich jedem anderen Fleisch gegessen werden kann.
 
3l lieblicher Rotwein
Ui - ernsthaft? Wir achten immer sehr darauf, für Feuerzangenbowle (hat sich bei uns witzigerweise zu einer St. Martinstradition entwickelt, gerne für die ganze Straße... ...leider nicht dieses Jahr... :cry:) nur trockenen Rotwein zu nehmen, da uns das Endergebnis sonst zu süß wird... Aber gut, so viel Leute, so viel Geschmäcker. Prost!
 
Trockener Rotwein ist der Klassiker für FZB und die klassische FZB wird damit auch gemacht. Diese süße Variante kam bei uns auf, als mein Onkel alt genug für diese Getränke wurde und das von einem Schulfreund "mitbrachte". In jüngeren Jahren ist man ja eher noch auf süßeres aus, deshalb auch vor etlichen Jahren mal der Hype um die Alcopops.
Bei uns wurden dazu immer Unmengen salziger Knabberkram - Chips, Salzstangen etc. - verzehrt, gern auch die sehr scharfen Varianten und das neutralisiert die extreme Süße.

Familien-Weihnachten war eigentlich immer eher sowas wie verfrühtes Silvester, nur ohne Feuerwerk.
 
Ein Rezept für würzige Kekse, für unterwegs:

Das Handgeschriebene:

- Käsegebäck, echt lecker
- (zum Bestreichen + 1 Teelöffel süße Sahne)
- 200° Ober- + Unterhitze 10-15 min


Screenshot from 2020-12-20 13-36-45.png



Viel Spaß beim Nachbacken,

Grüße,
Christian
 
Extrem Uraltfadenausgrabing, yeah!

Heute: Fischeintopf "Ich schmeiß mal alles zusammen und hoffe, dass es danach schmeckt"

Sollte eigentlich Fischpfanne werden, aber der "glasierte" Alaska-Seelachs verlor beim braten so viel Wasser, dass ganz viel Fischsud entstand. Merke: "Glasiert" = "Mit einer dicken Eisschicht umhüllt, damit man mehr Gewicht auf die Tüte schreiben kann". Ich habe dann eine Art "Pot Luck" aus allem, was ich heute für mehrere Mahlzeiten eingekauft hatte, gemacht.

---

Die Menge reicht für eine ganze Kompanie, oder einen Windfisch für 4-5 Tage (meine Eltern hätten mich auch Shaggy nennen können).

- 300g Garnelen
- 300g Miesmuscheln ohne Schale
- 1kg "glasierten" Alaska-Seelachs (da bleibt netto die Hälfte Fisch übrig)
- eine Stange Porree
- 300g Pak Choi
- drei Gemüsezwiebeln
- 1kg Champignons
- ein walnussgroßes Stück Ingwer
- 50g Kräuterbutter
- eine Knoblauchknolle
- zwei Habanero-Chilis
- einige Bird's Eye Chilis
- 300ml Weißwein
- 1/2 Glas Senf mittelscharf
- Ein Becher (200g) saure Sahne
- Salz
- Sojasoße

Pak Choi auseinanderbrechen, Porree in Ringe schneiden, Zwiebeln würfeln, Champignons waschen (nicht abziehen, das Aroma steckt in der Haut!) und in Scheiben schneiden. Knoblauch pressen, Ingwer reiben, Chilischoten klein schneiden und die Kerne nicht entfernen.

In der Kräuterbutter die Garnelen anbraten, bis sie rosa und bissfest sind. In den Topf geben, aber das Fett in der Pfanne lassen. Darin die Miesmuscheln braten, und zu den Garnelen in den Topf geben. Den Garnelen-Muschel-Sud mit etwas Wasser und dem Senf anrühren, und den Seelachs darin kochen, bis er anfängt zu zerfallen. Fisch und den Großteil des Suds in den Topf geben, dem Rest-Sud etwas Erdnussöl hinzugeben und darin die Zwiebeln anschwitzen.

Zwiebeln in den Topf geben, das restliche Gemüse und mit Wasser aufgießen, bis alles gerade so mit Flüssigkeit bedeckt ist. Aufkochen, dann die Hitze herunter drehen und unter gelegentlichem Rühren ein Fünftel der Flüssigkeit verkochen lassen. Nun Weißwein, Ingwer, Knoblauch und Chilis dazugeben, gut durchrühren und köcheln lassen. Fehlende Würze mit Salz und Sojasoße nachwürzen. Flüssigkeitsstand auf einem Niveau halten, so dass alles "feste" bedeckt ist und ca. 20 Minuten weiter köcheln lassen. Der Fisch verkocht vollständig und gibt das kräftige Fischaroma der Brühe.

Zum Schluss die saure Sahne unterrühren, nicht erneut aufkochen lassen.

Dieser Eintopf passt sehr gut zu Asia-Nudeln oder Reis, und lässt sich auch gut auf die Radtour im Thermo-Behälter mitnehmen. Mit dem Chili wärmt er außerdem an kalten Tagen gut durch.
 
*nimmst sich eine Schaufel und gräbt denn Faden wieder aus*

So nach der getanen Arbeit gibt es nun dies

Rezept

aber da sollen nur Zwei Zähn Knoblauch rein ? geht ja gar nicht also Vier ^^
PXL_20210904_160643287.MP.jpg

Jetzt noch ca 20min warten und da zu ein Baguette.

Eigentlich schade das ich kein retsina im Haus habe. :D

und einmal fertig
 

Anhänge

  • 1fb952c8-cee4-4c00-b49e-0c5655138f94.jpg
    1fb952c8-cee4-4c00-b49e-0c5655138f94.jpg
    155,8 KB · Aufrufe: 6
Zuletzt bearbeitet:

so das schmort jetzt erstmal aufen Herd.

Ob man schneller radfährt wenn es Ordentlich brennt ?
 
Okay heute mal was für die ETwas schnellere Küche.
mit etwas Schnippel Gefühl ist es zeitgleich fertig wie der Reis (Reiskocher)
Das Huhn lässt sich auch durch Pilze, Garnele oder oder oder Ersetzen

 
In der Küche würd ich mich daheim fühlen, Griffe und Farbe der Schränke sind anders und das Kochfeld hat eine Bräterkombiplatte aber dieselben Bedienknöpfe wie meine :LOL:
 
kommt sogar auf denn Reis an. Der eine brauch etwas mehr der andere etwas wenigerwasser.

Jasmin und Basmatireis brauchen 1,5/6 fache an wasser wie ich finde
 
Vollkornreis im Drucktopf ist cool, 1:2, etwas Salz, 5min Stufe 2, dann ausstellen. ~40min butterweicher, perfekt durchgegarter Reis. So geil. Man isst nix anderes mehr.
Wobei Haferflocken mehr Power haben, oder?
Gruß Krischan
 
Zurück
Oben Unten