Corona-Virus

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Hatte heute nen ähnlichen Artikel bei der NY Times gesehen.
Ich halte den Weg für gefährlich, da man ja zunächst hinreichend sicher die Viruslast bestimmen muss, ab der ein Patient nicht mehr infektiös ist. Dann muss ein Test diese Schwelle ebenfalls sicher erkennen. Ob da unterm Strich noch ein Vorteil gegenüber den PCR Tests rauskommt..?
Ich vertraue bei den zitierten Leuten darauf, dass sie solche Grenzwerte nicht einfach aus der Luft greifen. Ein Problem sehe ich woanders: Woher weiß man, ob die getestete Person in der Abklingphase ist? Wenn man den Zeitpunkt der Infektion ungefähr kennt oder den Krankheitsverlauf beobachten konnte, lässt sich das wahrscheinlich abschätzen. Wenn man einfach jemanden von der Straße fischt - gern auch buchstäblich, z.B. Reiserückkehrer auf der Autobahn - und ein schwach positives Sars-CoV-2-Ergebnis bekommt, dürfte schwer vorherzusagen sein, ob bei der Person die Viruslast in den nächsten Stunden/Tagen steigen (-> Isolation) oder fallen (-> keine Isolation) wird.
 
Soweit ch das verstanden habe, geht es um Virenlasten, die so gering sind, dass man nicht von einer Vermehrung ausgehen kann, demnach also um Leute, die so schwach infiziert sind, dass sich a) keine Krankheit entwickeln kann und b) diese Person höchstwahrscheinlich nicht ansteckend ist.

So ein Test ist eigentlich überfällig, und er könnte auch mit dem PCR-Ansatz durchgeführt werden: es dürfte ja kein allzu großer Aufwand sein, die Anzahl der Analysezyklen zu dokumnentiern und in die Beurteilung einfließen zu lassen.
Interessant finde ich auch, dass ausgerechnet Herr Drosten darauf hinweist, und zwar mit dem Hinweis, dass die aktuellen Infektionszahlen mit denen im März gar nicht vergleichbar sind, weil da nur (ähm, wie man hört nicht mal alle) Menschen mit Symptomen getestet worden sind.

Und weil das eigentlich schon seit einigen Wochen der Fall ist, ist jener Hinweis ebenfalls überfällig. Momentan wird bekanntlich trotz tendentiell wieder fallender Infektionszahlen von Verschärfungen der Maßnahmen geredet. (Hat Herr Söder möglicherweise Angst vor der Rückkehr der Urlauber seines Ländchens?)
 
Soweit ch das verstanden habe, geht es um Virenlasten, die so gering sind, dass man nicht von einer Vermehrung ausgehen kann, demnach also um Leute, die so schwach infiziert sind, dass sich a) keine Krankheit entwickeln kann und b) diese Person höchstwahrscheinlich nicht ansteckend ist.
Dann lesen wir das Ding verschieden. Kurz nach Ansteckung ist die Virenlast so gering, dass auch PCR nichts findet, trotzdem entwickeln sich danach Verläufe mit der bekannten Vielfalt von symptomlos bis tödlich und die Personen werden ansteckend.
Um Leute aus der Isolation/Quarantäne zu entlassen, finde ich einen weniger empfindlichen Test, der sich an der Infektiosität orientiert, eine sehr vernünftige Sache. Im Rahmen der Kontaktverfolgung ist er m.E. nicht sinnvoll, jedenfalls nicht bei Personen, bei denen man nicht weiß, ob man evtl. vor dem Peak testet. Oder man müsste die im Abstand von 3 Tagen 2x testen, aber dazu braucht man einen Test, der weniger als halb so viel Aufwand/Kosen verursacht wie eine abgekürzte PCR.

Und weil das eigentlich schon seit einigen Wochen der Fall ist, ist jener Hinweis ebenfalls überfällig. Momentan wird bekanntlich trotz tendentiell wieder fallender Infektionszahlen von Verschärfungen der Maßnahmen geredet. (Hat Herr Söder möglicherweise Angst vor der Rückkehr der Urlauber seines Ländchens?)
Ich hatte vor einer Woche schonmal auf den Verlauf der Infektionszahlen in den einzelnen Bundesländern hingewiesen. Mittlerweile ist zu sehen, das Reinland-Pfalz, Hessen und Niedersachsen kurz nach NRW auch eine Trendumkehr haben, das scheint tatsächlich mit der Lage der Sommerferien zu korrelieren.
@TimB hat direkt darunter ja schon eine Erklärung versucht, für mich schließe ich daraus erstmal nur, dass nicht der Sommer, sondern die Ferien eine "ansteckende Zeit" sind, genaueres überlasse ich lieber Wissenschaftlern (in der Hoffnung, dass sich das tatsächlich jemand genau anschaut). Wichtig sind die Zusammenhänge allemal, denn die gerade abgelaufenen Sommerferien werden nicht die letzte Feriensaison mit Corona gewesen sein.
 
da man ja zunächst hinreichend sicher die Viruslast bestimmen muss, ab der ein Patient nicht mehr infektiös ist. Dann muss ein Test diese Schwelle ebenfalls sicher erkennen.
Die Schwelle kann man wohl abschätzen und auch sehr klein ansetzen. Der PCR-Test liefert durch die Anzahl der benötigten Kopierzyklen automatisch die Viruskonzentration mit.

Gruß,

Tim
 
dürfte ja kein allzu großer Aufwand sein, die Anzahl der Analysezyklen zu dokumnentiern und in die Beurteilung einfließen zu lassen.
Jede real time- PCR gibt die Zyklenzahl an:
Der Ct-Wert entspricht der Zahl der notwendigen PCR-Zyklen („threshold cycle“ oder Schwellenwertzyklus) bis zur positiven Virusdetektion und ist somit ein Maß für die Viruskonzentration – ein niedrigerer Ct-Wert bedeutet eine höhere Viruskonzentration im Abstrich.
Momentan liegt die Schwelle bei 30 Zyklen (wimre, ich frag mal Christiane) es gibt aber eine Kanadische Studie*, die beschreibt, dass bei einem Ct<24 keine Viruskultur mehr möglich war also vermutlich keine Infektiosität besteht.
Mögliche Einschränkungen sind eine nicht 100% korrekte Probenentnahme, sowie eine vor dem"Peak" der Viruslast entnommenen Probe und einiges mehr.

Ich halte die zusätzlichen 6 Zyklen (Faktor 64) für eine "Sicherheitsreserve", über die sicherlich diskutiert wird.

Gruß
Christoph

*Bullard J, Dust K, Funk D et al. Predicting infectious SARS-CoV-2 from diagnostic samples. Clinical Infectious Diseases, 22. Mai 2020. https://doi.org/10.1093/cid/ciaa638
 
Karl Lauterbach und Henning Tillmann (Diplom-Informatiker, selbständiger Softwareentwickler und Co-Vorsitzender des digitalpolitischen Thinktanks D64) machen vier Vorschläge, wie man die CoronaWarnApp durch zusätzliche Funktionen verbessern könnte.
  1. Mehr Informationen, mehr Transparenz
  2. Clustererkennung in der Gegenwart
  3. Clustererkennung in der Vergangenheit
  4. Kontakttagebuch
Artikel in der Zeit
 
Shifttaste geklemmt würde ich sagen.
Ct<24 war sicherlich nur ein Tippfehler.
Shifttaste dürfte gehakt haben.

Forscher der Goethe-Universität Frankfurt haben in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, daß mittels Blockierung interzellulärer Komunikationsknoten durch Krebsmedikamente die Vermehrung des Virus' vollständig gestoppt werden konnte. Es wurden 5 Medikamente getestet, alle waren in Zellkulturen wirksam.


Gruß,

Tim
 
Das Finden von medikamentösen Ansätzen ist ein weiteres Argument dafür, die Welle möglichst flach zu halten, allen "Durchseuchungs"-Theoretikern zum Trotz.
 
Ich hatte vor einer Woche schonmal auf den Verlauf der Infektionszahlen in den einzelnen Bundesländern hingewiesen. Mittlerweile ist zu sehen, das Reinland-Pfalz, Hessen und Niedersachsen kurz nach NRW auch eine Trendumkehr haben, das scheint tatsächlich mit der Lage der Sommerferien zu korrelieren.
@TimB hat direkt darunter ja schon eine Erklärung versucht, für mich schließe ich daraus erstmal nur, dass nicht der Sommer, sondern die Ferien eine "ansteckende Zeit" sind, genaueres überlasse ich lieber Wissenschaftlern (in der Hoffnung, dass sich das tatsächlich jemand genau anschaut). Wichtig sind die Zusammenhänge allemal, denn die gerade abgelaufenen Sommerferien werden nicht die letzte Feriensaison mit Corona gewesen sein.

Ich hab mir mal die Mühe gemacht, die zeitliche Korrelation in etwa herzustellen.
Verlauf bekannter Infektionen der letzten 10 Wochen (Achsteilung vertikal 200/Tag):
1598974514126.png
Schulferien 2020:
1598974544471.png
Und überlagert:
1598974609151.png

Etwa 3 Wochen Versatz zwischen Bevölkerung mit Schulferien und Infektionszahlen.
Ich lese da erstmal nichts weiter raus.

Gruß,

Tim

P.S. Tabelle:


KW
26​
27​
28​
29​
30​
31​
32​
33​
34​
35​
36​
37​
17947​
NRW
17947​
17947​
17947​
17947​
17947​
17947​
13125​
Bay
13125​
13125​
13125​
13125​
13125​
13125​
11100​
B-W
11100​
11100​
11100​
11100​
11100​
11100​
7994​
N-Sachs
7994​
7994​
7994​
7994​
7994​
6288​
Hessen
6288​
6288​
6288​
6288​
6288​
6288​
4094​
Rh-Pf
4094​
4094​
4094​
4094​
4094​
4094​
4072​
Sachsen
4072​
4072​
4072​
4072​
4072​
4072​
3669​
Berlin
3669​
3669​
3669​
3669​
3669​
3669​
2904​
Schl-H
2904​
2904​
2904​
2904​
2904​
2904​
2522​
Br-B
2522​
2522​
2522​
2522​
2522​
2522​
2195​
Sachs-Anh
2195​
2195​
2195​
2195​
2195​
2133​
Thür
2133​
2133​
2133​
2133​
2133​
1847​
Hamb
1847​
1847​
1847​
1847​
1847​
1608​
Meck-VP
1608​
1608​
1608​
1608​
1608​
1608​
987​
Saarl
987​
987​
987​
987​
987​
987​
681​
Bremen
681​
681​
681​
681​
681​
83166​
Gesamt
1608​
30497​
41866​
41866​
56808​
72066​
79711​
52669​
41300​
30430​
24225​
11100​
 
"Nicht verhindern" ist nicht dasselbe wie "nicht kontrollieren", letzteres kann man derzeit wohl in Südamerika beobachten (das ist nebenbei das, was ich unter "Katastrophe" verstehe).
Brasilien hat momentan offiziell 210 Tote pro 1 Mio Einwohner. Schweden hat momentan offiziell 485 Tote pro 1 Mio Einwohner.
Aber Deutschland hatte letzte Woche 1,3. Brasilien liegt letzte Woche bei 32,5 also quasi auf schwedischem Schnitt. Noch keine Katastrophe, aber das kann sich noch so wie in Schweden entwickeln.

Es ist soweit: Brasilien hat Schweden in der offiziellen Todesrate überholt und den USA fehlen nur noch wenige Tage: Link
1598977489422.png

Im Vergleich hat Deutschland momentan im Zeitraum von 163 Tagen mit 112/Mio Einwohner die 6,8-fache Todesrate im Vergleich zu den Verkehrstoten.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Shifttaste dürfte gehakt haben.
Nö, ich war zu blöd für die Wischfon-Tastatur:whistle:
Es wurden 5 Medikamente getestet, alle waren in Zellkulturen wirksam.
Das ist interessant. Werde ich heute Abend mal lesen.
Als Mensch, der nicht sonderlich firm in Pharmakokinetik ist, kenne ich nur die "Daumenregel", dass bei vielen "kleinen" Wirkstoffen, deren Wirksamkeit in der Zellkultur nicht bei deutlich unter 1 µM liegt, der Verdacht naheliegt, dass im Organismus nicht die notwendige Wirkstoff-Konzentration erreicht werden kann. Bliebe der Pi3K-Inhibitor Omipalisib.
1598966699116.png
Wirkung auf HIV-Replikation und Lungenfibrose wird auch beschrieben.
Mal im Hinterkopf behalten.

Gruß
Christoph
 
[...] vorgesetzten [...] bei Einreise aus Risikogebiet (Florida) 14 Tage Homeoffice beauftragt. Nennt sich Fürsorgepflicht.

Homeoffice geht aber nicht bei jedem. Für einige der dann Qarantäepflichtigen hat sich die Bundesregierung was ausgedacht:
Bund und Länder streben kurzfristig eine Rechtsänderung mit dem Ziel an, dass bundeseinheitlich eine Entschädigung für den Einkommensausfall dann nicht gewährt wird, wenn eine Quarantäne aufgrund einer vermeidbaren Reise in ein bei Reiseantritt ausgewiesenes Risikogebiet erforderlich wird.
Quelle:
Telefonschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 27. August 2020
 
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