Cleat-Position

AW: Cleat-Position

...bin hier auch raus!
Ich vermute hinter dem Ganzen ein marktsoziologisches Experiment:
Kann man es mit Arroganz und offenkundig falschem pseodophysikalischen Marketinggeblubber schaffen, dass sich eine einfache und an sich gute Idee nicht durchsetzt?
 
Erste positive Erfahrungen mit Mittelfuß-Position

Gestern habe ich nach einigem Zögern die Platten an meinen neuen SPD-Schuhen um ca. 2,5cm nach hinten versetzt. Meine Motivation bestand darin, den Sitz meines auf Obenlenkung umgerüsteten Langliegers etwas näher in Richtung Lenker zu bekommen. Zum einen, um ihn leichter zu erreichen und zum anderen, um den Schwerpunkt vom Hinterrad weg zu verlagern, da ich beim Experimentieren festgestellt hatte, dass sich das Fahrverhalten dadurch spürbar verbessert.

Gestern Abend habe ich dann auch eine kurze Runde auf dem Dino mit der neuen Einstellung gedreht und war davon auch sehr angetan. Heute dann erstmals eine längere Tour, ziemlich genau 100 km rund um den Chiemsee, allerdings mit dem Basic, da sich bei ihm der Tretlagerausleger leicht per Schnellspanner verstellen lässt.

Insgesamt eine sehr erfreuliche Erfahrung, die Umstellung ging wesentlich schneller und einfacher als erwartet, und mir kommt es bereits jetzt so vor, als sei ich nie in einer anderen Einstellung gefahren, so natürlich fühlte sich das an.

So ganz plötzlich kam die Umstellung allerdings nicht, ich hatte bereits in den letzten Tagen immer wieder mal kurz getestet, wie sich die Mittelfuß-Position anfühlt - ganz einfach, indem ich eine Weile die Bärentatzenseite meiner 324er Pedale verwendete. Fühlte sich schon mal nicht schlecht an, ohne feste Verbindung zum Pedal allerdings nicht wirklich aussagekräftig, dazu bin ich mittlerweile schon zu sehr ans runde Treten mit Ziehen und Drücken gewöhnt.

Bereits beim Losfahren ein erstes Aha-Erlebnis. Ich kann subjektiv mehr Kraft aufs Pedal bringen, ohne dass sich im Kniebereich oder im Schienbein eine unangenehme Spannung bemerkbar macht. Die Belastung scheint vielmehr zentral in den Oberschenkelmuskeln zu liegen, sowie im oberen Teil der Wade. Fühlte sich für mich von Anfang an wesentlich stimmiger und lockerer an.

Ähnliches gilt auch für den Ablauf der Tretbewegung. Die Kraft kommt gefühlsmäßig aus der Körpermitte, also aus der Hüfte und dem Bauchbereich, setzt sich dann über die vorderen Oberschenkel fort und kehrt dann in der Zugbewegung sehr harmonisch unter Einsatz der Waden, vor allem aber der hinteren Oberschenkelmuskulatur wieder zurück. Gerade der Beinbizeps scheint in dieser Einstellung deutlich stärker zum Einsatz zu kommen als in der üblichen Position, ein sehr angenehmes Gefühl für mich.

Ein wichtiger Test zur Überprüfung der Sitzposition und der Trettechnik besteht für mich immer im einbeinigen Fahren, vor allem bergauf. Auch hier habe ich den Eindruck, dass die neue Position den Ablauf erleichtert und harmonischer macht.

Es ist schwer zu beschreiben, aber ich habe den Eindruck, dass das runde Treten erleichtert wird, vor allem aber, dass sich der untere (vordere) Totpunkt leichter und harmonischer überwinden lässt. Subjektiv hatte ich das Gefühl, näher am Pedal zu sein, kürzere Kurbeln zu haben, dennoch aber über einen besseren Hebel zu verfügen. Klingt natürlich absolut kontra-intuitiv, da die Physik eher das Gegenteil erwarten ließe, irgendwie scheint es aber doch zu klappen. :)

Beim schnelleren Treten fühlte ich mich zwar nicht gehandicapt, doch die neue Position lädt einen förmlich dazu ein, ruhig und regelmäßig zu treten, wie ein Präzisionsuhrwerk im Stechzirkelschritt, richtiggehend meditativ. Subjektiv tritt man bei vergleichbarer Geschwindigkeit ruhiger und lockerer. Von daher kann ich jetzt gut nachempfinden, warum das System nicht zuletzt bei RAAM-Fahrern und Triathleten so beliebt ist.

Ich bin ganz bewusst heute fast dieselbe Runde gefahren wie vorgestern, wenn auch mit komplett unterschiedlichen Windverhältnissen, so dass ein direkter Leistungs-Vergleich kaum möglich ist. Die Durchschnittsgeschwindigkeit war in etwa gleich, allerdings hatte ich heute das Gefühl, lockerer, harmonischer und mit weniger Anstrengung zu treten und fühle mich hinterher insgesamt entspannter und wohler.

Die Tretlagereinstellung habe ich nur zweimal geändert. Ausgangspunkt war eine Länge, bei der das Bein in vorderster Pedalstellung nicht ganz gestreckt ist. Dann versuchsweise etwas kürzer, doch das behagte mir nicht und ich ging dann bald wieder auf die ursprüngliche Stellung zurück.

Insgesamt also eine sehr positive erste Erfahrung, für mich war vor allem sehr überraschend, wie wenig Schwierigkeiten die Umstellung bereitete, alles lief sehr locker ab, als sei ich wirklich noch nie anders gefahren.

Nachteile konnte ich noch keine entdecken, fehlende Zehenfreiheit ist im Gegensatz zum Upright am Liegerad kein Problem und die Fersenfreiheit wird sogar erhöht.

Für einen wirklich fundierten Eindruck ist es natürlich noch zu früh, aber ich werde jetzt weiter testen und mich dann nach einer Weile wieder melden. Vorerst sieht es aber sehr gut aus.

cleat-position.jpg
 
AW: Erste positive Erfahrungen mit Mittelfuß-Position

Ich habe heute die Cleats mal an meinen Schuhe so weit zur Mitte montiert wie es die vorgesehene Befestigung zulässt und war auch positiv überrascht. Ich kann allerdings noch keinen wirklichen Vergleich anstellen weil ich heute den Anhänger mit Grill, Grillgut und Getränken für 5 Personen an der Cobra hatte. Für diesen Zusatzballast und zwei längere Steigungen von etwa 12% fühlen sich meine Knie heute erstaunlich gut an.
 
AW: Erste positive Erfahrungen mit Mittelfuß-Position

Hallo Kurt,

wenn ich eine lange Tour mache habe ich nach ca. 180 km das Bedürfnis auszuklicken. Dann fahre ich mit der " normalen Pedalseite" weiter und Platzieren den Fuß so wie Du. Aber nur für ein paar Kilometer.

Wenn ich mir dein Bild anschaue könnte man ja pro Schuh zwei Cleats montieren und ab und zu abwechseln.
Hat das schon mal wer gemacht?
 
AW: Erste positive Erfahrungen mit Mittelfuß-Position

Wenn ich mir dein Bild anschaue könnte man ja pro Schuh zwei Cleats montieren und ab und zu abwechseln.
Hätte ich ein weiteres Paar Cleats übrig gehabt, hätte ich das heute wohl so gemacht - für den Fall, dass mir die Einstellung nicht behagt. So hätte ich die Cleats eben schnell umschrauben müssen, wäre wohl auch gegangen, nur etwas umständlicher. Außerdem unterscheidet sich natürlich auch der Abstand zum Pedal - abhängig davon, wie weit die Platten nach hinten verschoben wurden. Am Basic wäre das wie erwähnt auch schnell gegangen, bei anderen Modellen ist die Tretlagerverstellung allerdings um einiges umständlicher.

Die Idee an sich halte ich allerdings für sehr gut, und ich bin auch sicher, dass sich Schuh/Pedal-Hersteller da in Zukunft einiges einfallen lassen werden, um eine größere Bandbreite und Variabilität in der Einstellung möglich zu machen.

Ich könnte mir jetzt so auf Anhieb vorstellen, dass ein geeignetes System mit Magnetplatten am einfachsten die Möglichkeit bietet, die Position unterwegs zu variieren.

Ich habe übrigens heute mal ganz bewusst auf die Fußstellung der Freizeitradler geachtet und fand es überraschend, wie viele da mit dem Mittelfuß treten, einen habe ich sogar getroffen, der eindeutig die Ferse auf dem Pedal hatte.

Früher hätte ich so etwas wohl leicht belächelt, aus der Warte des "Wissenden", heute sehe ich das natürlich etwas anders. :D
 
AW: Erste positive Erfahrungen mit Mittelfuß-Position

Hast Du jetzt einfach neue Löcher gebohrt bzw. wie ist der Gegenhalt der Cleats?
Ich habe zunächst die Position der Cleats auf der Sohle festgelegt: Etwa in der Mitte der Fußlänge, so dass die Cleats noch in der Sohlenvertiefung blieben. Diese speziellen Schuhe (MT 51) scheinen mir dazu sehr gut geeignet.

Dann die Löcher gebohrt mit 7er Bohrer, um noch etwas Spielraum fürs Verschieben zu haben. Die Cleats werden von innen durch Stahlplatten mit Gewinde gegengehalten, ähnlich dem Foto, allerdings kleiner und nur mit zwei Gewindelöchern, die ich alten Schuhen entnahm. Die Sohle wies von innen Verstrebungen auf, die ich erst noch mit einem Schnitzeisen beseitigen musste, eine Fräse von Dremel oder dergl. hätte es vermutlich auch getan.

Das Verschrauben selbst ging dann problemlos, auch nicht anders als das Befestigen der Cleats am ursprünglich vorgesehenen Ort.



cleatplatte.jpg
 
AW: Erste positive Erfahrungen mit Mittelfuß-Position

Es ist gut, dass man jetzt mal einen Bericht liest von jemanden der es effektiv aus probiert. Danke. Ich kann das leider nicht machen, da die Verschalung im Wege ist. Ich habe kaum einen Zentimeter Platz zwischen dem Schuhende und der Verschalung.
 
Mittelfuß-Position - Kleines Zwischenfazit nach ca. 2000km

Wie angekündigt, nun ein kleines Zwischenfazit nach gut einem Monat und etwas mehr als 2000 km.

Um es kurz zu machen: der erste positive Eindruck hat sich nicht nur bestätigt, sondern sogar noch verstärkt. Alles was ich in meinem ersten Bericht geschrieben habe, gilt auch weiterhin. Ich habe den Eindruck, mehr Kraft aufs Pedal bringen zu können und die Belastung fühle ich genau dort, wo sie mMn auch hingehört, nämlich zentral in den Muskeln.

In den ersten 10 Tagen oder so gab es keine Auswirkungen auf Tempo oder Schnitt, aber danach erfolgte ein deutlich spürbarer Anstieg des Durchschnittstempos um ca 10%. Im konkreten Fall also z.B. ein Durchschnitt von 22km/h anstatt von 20 km/h.

Besonders spürbar auch, dass sich meine Beine und Muskeln nach Belastung besser anfühlen und offensichtlich auch die Regenerationsphase verkürzt wird. Ich habe keinerlei plausible Erklärung dafür und hätte vor kurzem auch keinen Zusammenhang gesehen, ich berichte hier rein aus der Erfahrung der vergangenen Wochen.

In dieser Zeit habe ich vier Touren >200km bestritten und dabei fiel mir bereits bei der ersten auf, dass ich in der Schlussphase über ungewohnt viele Reserven verfügte. Ich konnte also gegen Schluss noch mit Spaß so richtig reintreten und so eine Art "Endspurt" über die letzten 20 oder 30 km hinlegen - (Kein echter Spurt, schon klar).

Gestern dann die bisher größte Bewährungsprobe: Wieder ein Tour von über 200 km. Obwohl bei Gegenwind gestartet, war ich von Anfang an deutlich über meinem üblichen Schnitt unterwegs, Tendenz ging sogar eindeutig zum Streckenrekord. Dann allerdings riss mir nach 140 km eine Speiche und von da an fuhr es sich wie mit angezogener Handbremse. Ich versuchte zwar noch, den gröbsten Achter auszuzentrieren, merkte aber, dass ich meinen Nippelspanner vermutlich im Rahmen einer Pannenhilfe an der Isar liegengelassen hatte und der Spanner am Alien entpuppte sich als Schrott.

Die restlichen 85 km waren unter diesen Bedingungen eine ziemliche Schinderei, zumal auch noch der Wind drehte und wieder von vorne kam. Und die Marathon Plus sind ja auch nicht gerade als Leichtläufer bekannt. :D

Um mal ein Bild vom erhöhten Widerstand zu geben: Von Westerham nach Rosenheim geht es mit dem Gefälle der Mangfall zwar leicht aber durchgehend abwärts, da kann ich auch auf dem behäbigen Basic vergleichsweise locker immer so mit Tempo 30 dahinrollen, gestern waren es eher 22km/h und die fühlten sich schon verdammt mühsam an.

Interessanterweise steckten meine Beine die zusätzliche Belastung überraschend locker weg und am Ende war dann natürlich von Streckenrekord keine Rede mehr, aber der Schnitt lag in einem Bereich, den ich vor der Umstellung als normal bis halbwegs zufriedenstellend betrachtet hätte.

Und selbst unter den widrigen Bedingungen von gestern konnte ich am Ende noch etwas zulegen, allerdings im Bewusstsein, dass meine Beine am nächsten Tag vermutlich Matsch sein werden. War mir aber egal, ich wollte einfach nach Hause.

Überraschenderweise fühlten sich meine Beine heute morgen aber keineswegs besonders malträtiert an und ich hatte bei meiner Vormittagstour schon wieder Lust, so richtig reinzutreten, zumal sich das Dino im Vergleich zum Basic gestern anfühlte, als ob es von selbst rollte. Üblicherweise lasse ich es am Tag nach einer langen Tour etwas lockerer angehen, nur geringe Intensität, um etwas Blut in die Muskeln zu pumpen und die Regeneration zu fördern. Diese Lust an der höheren Intensität so kurz nach einer Marathonstrecke ist etwas absolut Neues für mich.

In gewisser Weise sträubt sich in mir etwas dagegen, das jetzt speziell und monokausal der neuen Cleat-Position zuzuschreiben, aber eine andere Erklärung dafür besitze ich nicht. Die Tendenz der letzten Wochen ist eindeutig und für mich sehr überraschend.

Ich vermute also, dass ich ein Typ bin, der auf diese Cleat-Position sehr gut anspricht und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder zum alten Zustand zurückkehre, dazu behagt mir der neue viel zu sehr.

Ich kann jedem nur raten, selbst einmal auszuprobieren, ob die Mittelfußposition auch etwas für ihn ist, möchte aber auch gleich davor warnen, sich davon zu viel zu erwarten. Ich bin ziemlich sicher, dass nicht alle so positiv darauf ansprechen, bei einigen wird es vermutlich weniger oder gar nichts bringen, eventuell sogar zu einer Verschlechterung führen.

Allerdings wüsste ich keinen anderen Weg, das herauszufinden, als es selbst (ernsthaft) am eigenen Fuß zu testen, eine theoretische Annäherung halte ich nur schwer für möglich.

Ich werde also jetzt erstmal so weitermachen und abwarten, wie sich das weiterentwickelt. Falls gravierende Änderungen eintreten sollten, melde ich mich wieder und berichte. Ansonsten kann ich nur wiederholen, dass ich schwer begeistert bin und irgendwie tut es mir leid, dass ich es nicht schon früher probiert habe. Aber besser spät als nie. :)
 
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AW: Mittelfuß-Position - Kleines Zwischenfazit nach ca. 2000km

Durch Deine Berichte motiviert, habe ich die Cleat-Position auch verändert. Allerdings nur im Rahmen der Verstellmöglichkeit.
Ich konnte die Cleats um 15 mm nach hinten schieben und bin überrascht, dass das Treten damit gut funktioniert.
Den Abstand zum Tretlager habe ich natürlich angepeßt.
Ich hatte vorher nach längerer Fahrt immer mit Krämpfen zu kämpfen.
Das hat sich nun wesentlich gebessert.
Diese Cleat-Position werde ich nun beibehalten.
Gefühlsmäßig müsste ich jetzt kürzere Kurbeln montieren.
Kann es sein, dass die Cleat-Position in Richtung Fußmitte für Liegeräder besser geeignet ist?
 
AW: Mittelfuß-Position - Kleines Zwischenfazit nach ca. 2000km

Den Abstand zum Tretlager habe ich natürlich angepeßt.

Konkret: Wenn ich die Cleats um 2,5 cm am Schuh nach hinten setze, dann muss ich den Tretlagerausleger auch um 2,5 cm einschieben?

Oder nur um 1,25 cm?

Danke,

flux.
 
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Am Anfang meiner VM-Zeit hatte ich mit den mittig positionierten Cleats sehr schnell Probleme mit tauben und krampfendem Fuß. Die hinterste Position der Cleats verbesserte das etwas. Viel wichtiger war eine lange Gewöhnungsphase.
Inzwischen habe ich wieder zur mittigen Cleat-Position gewechselt. Denn bei längeren Strecken bekam ich gern Probleme mit dem Knie-Innenband oder mit eine Sehne am Knöchel.
 
AW: Mittelfuß-Position - Kleines Zwischenfazit nach ca. 2000km

Konkret: Wenn ich die Cleats um 2,5 cm am Schuh nach hinten setze, dann muss ich den Tretlagerausleger auch um 2,5 cm einschieben?

Oder nur um 1,25 cm?

So etwa wie Du es schreibst, habe ich es gemacht. Eine genaue Formel habe ich nicht.
Beobachte Deine Fußstellung, in welchem Winkel er ist, dann kannst Du etwa abschätzen, wie viel Du kürzen mußt.
Falls Deine Füße beim pedalieren senkrecht sind, mußt Du nichts ändern.
Je flacher, um so mehr.
 
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Ich bin heute über ein paar Artikel die Cleats im Mittelfuss anstatt vorne zu platzieren gestossen. Hat das schon jemand probiert? Wie war der Erfolg?

Gruss ~~~ Felix

Also grundsätzlich ist es doch so das das Sprunggelenk nicht zum Spass da ist. Also warum wollt ihr das nicht verwenden.
Die Kraft der Waden ist nicht zu unterschätzen und kann den Schenkel sehr deutlich entlasten.
Hab bei mir selber getestet, wenn ich mit steifem Sprunggelenkt von einer Kreuzung Starte, also so richtig mit Kraft, Schmerzen mir praktisch immer die Knie.
Wenn ich aber das Sprunggelenk richtig einsetzte und damit auch die Waden, bin ich nicht nur schneller beim Start sowie beim fahren, sondern es tun mir auch die Knie nicht weh.

Wenn ich mal wieder volle Kanne unterwegs bin und mir die Schenkel weh tun merk ich meistens das ich mal wieder falsch trete, Waden einsetzten und schon bin ich 2km/h schneller und die Schenkel hören auf zu schmerzen.
 
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Also grundsätzlich ist es doch so das das Sprunggelenk nicht zum Spass da ist. Also warum wollt ihr das nicht verwenden.
Die Kraft der Waden ist nicht zu unterschätzen und kann den Schenkel sehr deutlich entlasten.
Hab bei mir selber getestet, wenn ich mit steifem Sprunggelenkt von einer Kreuzung Starte, also so richtig mit Kraft, Schmerzen mir praktisch immer die Knie.
Wenn ich aber das Sprunggelenk richtig einsetzte und damit auch die Waden, bin ich nicht nur schneller beim Start sowie beim fahren, sondern es tun mir auch die Knie nicht weh.

Wenn ich mal wieder volle Kanne unterwegs bin und mir die Schenkel weh tun merk ich meistens das ich mal wieder falsch trete, Waden einsetzten und schon bin ich 2km/h schneller und die Schenkel hören auf zu schmerzen.

Na dann mach es halt so, wenn es für dich gut ist :)
Ich habe meine Cleats in die hinterste Position gebracht, siehe da, keine tauben Füße mehr.
Warum und weshalb ist mir egal, Hauptsache es ist so.

Grüße Karl
 
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Ich hab auch etwas Schmerzen im Knie in letzter Zeit, hatte es auf das erhöhte Trainingspensum für ROAM geschoben. Vielleicht liegts aber auch daran dass ich die Cleats zurückgeschoben habe, was während der Fahrt deutlich angenehmer ist. Ich werde wohl noch etwas hin-und herprobieren.
 
AW: Mittelfuß-Position - Kleines Zwischenfazit nach ca. 2000km

Kann es sein, dass die Cleat-Position in Richtung Fußmitte für Liegeräder besser geeignet ist?
Ich bin mir da nicht sicher. Zum einen habe ich schon vor Jahren auf Bentrideronline den Rat gelesen, die Cleats möglichst weit nach hinten zu schieben, weil das auf dem Liegerad vorteilhafter sei. Im Verlaufe des Experimentierens schob ich die Cleats dann auch tatsächlich immer weiter zurück und fühlte mich wohler dabei.

Auf der anderen Seite kam der letzte Anstoß zum Verschieben der Cleats über den vorgegebenen Einstellbereich hinaus durch die Lektüre des hier erwähnten Blogbeitrags von Joe Friel - und der bezieht sie ja in erster Linie auf Uprights.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Fahrstil mindestens ebenso entscheidend ist wie die Art des Rades. Optimal geeignet scheint mir die Mittelfuß-Position für Athleten, die einen ruhigen, regelmäßigen Tritt mit relativ hohem Krafteinsatz bevorzugen, wie eben z.B. viele Triathleten.

Außerdem bin ich mir wie gesagt ziemlich sicher, dass auch die individuellen Voraussetzungen und Vorlieben der Fahrer eine sehr große, wenn nicht die entscheidende Rolle spielen. Und das findet man letztlich eben nur durch Ausprobieren heraus.

Deshalb wäre es natürlich wünschenswert, dass handelsübliche Radschuhe einen größeren Einstellbereich bekommen als derzeit. Ich schätze mal, dass das nur eine Frage der Zeit ist, falls die positiven Erfahrungen mit der Mittelfuß-Position zunehmen und solche Schuhe zunehmend verlangt werden.
 
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Also grundsätzlich ist es doch so das das Sprunggelenk nicht zum Spass da ist. Also warum wollt ihr das nicht verwenden.
Also zumindest ich setze das Sprunggelenk auch in der neuen Position ein. Ich würde es als leichtes "Ankling" bezeichnen, wobei die bildliche Vorstellung etwa so abläuft, als wolle man die Füße mit erhobenen Zehen nach vorne strecken, dann nach hinten ziehend mit erhobener Ferse an einer Fußmatte abstreifen.

Auch habe ich nicht den Eindruck, dass die Wadenmuskeln nun überhaupt nicht mehr beteiligt sind, eher im Gegenteil. Wie ich schon schrieb, habe ich das Gefühl, als seien die Kurbeln jetzt zwar kürzer, ich würde aber dennoch über einen besseren Hebel verfügen. Insgesamt macht die Tretbewegung auf mich jetzt einen direkteren und harmonischeren Eindruck, rein subjektiv geht es leichter und lockerer rundrum.

Nennenswerte Empfindungsveränderungen in den Beinen hatte ich bisher nur zwei: Zum einen anfangs eine Art leichte dauerhafte Anspannung/Verhärtung im oberen Wadenbereich - was ja auch nicht gerade für eine gänzliche Schonung dieser Muskelgruppe spricht.

Zum anderen ein Gefühl der Überlastung im Kniebereich in der Zeit, als ich noch den optimalen Pedalabstand austestete. Keine Schmerzen, eher so ein Gefühl als ob sie sauer wären.

Durch eine leichte Erhöhung des Abstandes wurde das schnell wieder besser. Derzeit stelle ich den Abstand so ein, dass meine Fersen in der vordersten Stellung das Pedal noch ganz leicht berühren, das ist von der Tendenz her etwas weiter weg als in der alten Position. Das bedeutet also, dass ich für zwei cm zurückgesetzte Cleats den Sitz/das Tretlager nur etwa einen cm verschiebe.

Da ich aber jetzt insgesamt mit erhöhtem Krafteinsatz bei nur wenig niedrigerer Frequenz fahre, deckt sich das sehr gut mit der alten, mir noch vom Rennrad bekannten Faustregel:
Niedrige Frequenz und hoher Krafteinsatz ---> großer Pedalabstand
Hohe Frequenz und geringer Krafteinsatz ---> kleiner Pedalabstand

Ist aber alles noch völlig unverbindlich. Was mich wirklich wundert, sind meine bisherigen absolut positiven Erfahrungen, die angesichts so einer scheinbar kleinen Veränderung schier unglaublich wirken. Der bekannte Effekt bei einem Umstieg auf etwas Neues, wie z.B. ein Rad, scheint es eher nicht zu sein, dazu sind die positiven Ergebnisse zu stabil und zu lange andauernd. Von einem Placebo-Effekt kann wohl auch nicht gesprochen werden, da ich das Projekt nur mit großer Skepsis gestartet habe und anfangs wie erwähnt keinerlei Leistungssteigerung feststellen konnte.

Sowohl bei einem neuen Rad wie beim Placebo-Effekt wäre aber genau der umgekehrte Ablauf zu erwarten: Starke Verbesserung am Anfang, daraufhin dann ein mehr oder weniger langsames Abflauen.

Bisheriges Fazit für mich also: Da scheint wirklich was dran zu sein.
 
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Der Abstand von der Ferse zum Pedal ist aber unabhängig von der Cleatposition immer gleich, diese Regel mit gestrecktem Bein gerade noch so mit der Ferse das entfernte Pedal zu berühren, scheint mir dann nicht mehr zu greifen ... oder sehe ich das falsch?

flux.
 
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