Zweiradmechaniker als Beruf? Freiwilliger sozialer Abstieg oder Erfüllung?

AW: Zweiradmechaniker als Beruf? Freiwilliger sozialer Abstieg oder Erfüllung?

albgammler schrieb:
das alles liest sich eher nach depression. deabttiere nicht das symptom, sondern geh zu einem allgemeinmediziner mit psychotherapeutischer zusatzausbildung. der wird dich dann schon richtig weiter überweisen.
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Genau, sobald man sich zu fragen beginnt, was das dritte Handy, der zweite Fernseher und das Shopping an verkaufsoffenen Sonntagen bei der ganzen nicht erfüllenden Arbeit einem eigentlich wirklich bringt, sollte man sofort zum Psychotherapeuten gehen. Bloß nicht nachdenken... Ein paar Pillen und dann kann man weiter als kleines Rädchen wie gewohnt seinen Dienst tun.:ironie:


Die Fragen von Gasi sind richtig und wichtig. Und sie lassen sich nicht so einfach beantworten. Mit 25 sollte man sich diese Fragen stellen dürfen.
 
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Gasi schrieb:
Hallo,

ich stecke gerade in einer mittelmäßigen Lebenskrise.
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Gehts Dir nicht gut? Nein? Falsch! Dir Geht es blendend. Wenn Du dir über solche Dinge den Kopf zerbrichst, lebst Du in einer (unsrer) gesunden Gesellschaft.

Geniesse es mein Freund und mach mal Urlaub.

Ohne Witz: Wenn Du keine zwingenden Verpflichtungen hast, klink Dich aus!

Kratz die letzen Kröten zusammen, charter Dir nen Flieger nach Sonstwo und siniere über den Sinn des Leben.

Werde einer von den siffigen Backpackern und sammle Wissen über Unwissen.

Sauf Dir mit ein paar neuen Bekannten einen an, leg Dich an den Strand und guck Dir die Sterne an. Quarz dich mal richtig zu, kotz dich aus und geniese es !!!

Frag dich nach dem Sinn des Lebens dort, wo es dir Zeitlebens in Erinnerung bleiben wird. Und erfahre die unwahrscheinliche Leichtigkeit des Seins.

Mach das 4,6,8,10 Wochen und du bist ein anderer Mensch.

Und dann komm mit neuem Elan zurück, setz dich auf Deinen Arsch (in die Schule...) und lern fürs Leben!

Habe Spaß!

Deine Freiheit ist beneidenswert.
 
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Moin Gasi,

nach gut 35 Jahren Berufstätigkeit kann ich nur sagen mach es!

Ich habe selbst nach einer Ausbildung und einigen Jahren in der sehr gut bezahlenden Industrie eine erneute Berufsausbildung in einem deutlich schlechter bezahlten Beruf gemacht und es nie bereut.
Im neuen Beruf durch Weiterbildung dann auch ohne Abitur studieren dürfen und nach 6 Jahren berufsbegleitendem Studium bei Vollzeitjob und 2 Kindern im neuen Beruf meine Diplomprüfung abgelegt. War eine anstrengende Zeit aber noch heute bin ich im neuen Beruf glücklich und zufrieden.

Gruß
Scorpionbiker

PS. auch meine Frau arbeitet seit Jahren im 2. erlernten Beruf, war im ersten auch nach einigen Jahren nicht mehr zufrieden gewesen im alten Beruf.
 
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Ich bin vor zwei Monaten von Kanada zurückgekommen.
Ich war dort für 6 Monate und bin dort rumgereist.
Genau deswegen war ich da, weil ich nicht wusste was ich sonst machen sollte.

Die Zeit war echt toll, aber eine Lösung habe ich nicht mitgebracht.

Aber eines stimmt: Mein Problem ist ein Luxusproblem.
Aber auch das kann unzufrieden machen.
 
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Hallo,

es gibt immer mehrere Wege:

a) den jetzigen Job vorerst beibehalten und langsam sein neues Standbein aufbauen: z.B. nebenberufliche Weiterbildung zum Zweiradmechaniker.

b) in einer Reparaturwerkstatt ein Voluntariat/Praktikum neben seinem jetzigen Job machen und dann eine Entscheidung treffen

c) das Studium machen und gleichzeitig ein neues Arbeitsfeld suchen, in dem man seine Fähigkeiten und seine Ideen verwirklichen kann

d) einen neuen Arbeitsplatz suchen, der evtl. mehr Spielraum bietet

e) berufsbegleitende Weiterbildung/Studium

Trotz dieser schwierigen Entscheidungsphase täglich Rad fahren - Bewegung und frische Luft setzen Serotonin frei und fördern die Zuversicht, dass die Wende in seinem Leben gelingt.

Viel Erfolg
 
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Gasi schrieb:
Ich bin vor zwei Monaten von Kanada zurückgekommen.
Ich war dort für 6 Monate und bin dort rumgereist.
Die Zeit war echt toll, aber eine Lösung habe ich nicht mitgebracht.
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Das muss wohl am Land liegen … ich such auch grad nach irgendwelchen Lösungen für so grundsätzliche Probleme.
 
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Bitte bedenke auch, dass ein Studium kein Zuckerschlecken ist. Die Profs setzen voraus, dass Du gerade frisch ein Abitur gemacht hast und im Schlaf integrieren und differenzieren kannst. Ihr Soll ist 40% rauszuschmeissen, und da kommt so einer gerade recht. Auch ist es ein permanenter finanzieller Engpass was Leute, die schon mal eine eigene Wohnung, Auto, 5 Spezialräder in der Garage und Geld für ein halbes Jahr Reisen in der 1. Welt hatte , besonders hart trifft. Neidvoll wirst Du auf die finanziellen Möglichkeiten von Sozialhilfeempfängern schauen. Nicht jede Hochschule lässt Zeit zum nebenher Arbeiten (Prüfungen in den Semesterferien). Die Frage wozu tu ich mir das eigentlich an, mag auch dort aufkommen. Und danach fängst Du wieder bei Null Berufserfahrung in deinem neuen Beruf an und entsprechend oft musst Du den Arbeitgeber wechseln um finanziell wieder dort hin zu kommen, wo Du 5 Jahre zuvor schon einmal warst. Du wirst als Ingenieur nicht an der alten Technikerkarriere anknüpfen können.

Ich hatte 4 Jahre Zwangs-Staatsdienst, gut bezahlte Hilfsarbeit und Reisen zwischen Abi und Erstsemester.
 
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Hallo Gasi
der Ratschlag an meine Kinder(in deinem Alter-die haben genau die gleichen Sorgen wie du) lautet:egal,was du machst-du mußt mit Herz und Seele dabei sein,es muß dir Spaß machen,und du mußt Interesse daran haben.
Das Gute daran ist ,das das 1. das 2. zur Folge hat.Selbstläufer.
Dann wirst du immer besser sein,als der Rest(der das halt macht,weil er was machen muß...).du wirst keine Probleme haben ,einen Job zu bekommen,oder sogar selbst etwas aufzuziehen.
Was nützt dir dein Superjob,wenn er dich nicht befriedigt?Das Geld macht dich auch nicht glücklicher.
Einer meiner Söhne hat das Studium auch geschmissen,und macht jetzt eine Lehre zum Fahrradmechaniker.Ein drittel der Klasse hat Abi,Studium....das sagt schon alles.
Es gibt bestimmt nicht viele Berufe,wo so viel Idealismus im spiel ist.
Ich kann dir noch viel mehr erzählen,aber nicht hier.(PN)...(tel.)
Gruß
michel
 
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Gasi schrieb:
Bin dankbar um jede Lebensweisheit, da ich mit 25 noch viel davon brauchen könnte.
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Sie ist auch jung und besser kann man es in 5 Minuten aus meiner Sicht nicht sagen ...


fluxx.
 
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so jung - und schon so weisse!
 
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Ich hab mit 22 meine Ausbildung nach 8 Monaten abgebrochen ohne Plan, weil kreuzunglücklich. Entgegen der Meinungen aus meinem Umfeld war das rückblickend die beste Entscheidung meines Lebens. Ich wollte so nicht arbeiten und bin 6 Monate später studieren gegangen. Interessiert heute kein Schwein mehr und es bleibt als interessanter Rückblick.

Ein Hobby zum Beruf zu machen ist aber hart, wenn aus der Lust eine Pflicht wird. Sicherheit ist heute eh relativ und Loyalität endet mit dem nächsten Zeitvertrag, auch als Akademiker. ;-) Und finanziell bin ich heute von Leuten umgeben, die für mein Gehalt vor 25 Jahren nichtmal angefangen hätten. :rolleyes:

Wir dann demnächst durschlagen, wenn die "Altersicherung Immobilie" in vielen Regionen unverkäuflich wird. Von daher abwarten was kommt, erstmal bleibt das Radfahren weltweit ein Trend. ;)
 
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Servus,

das Hobby zum Beruf machen ist wirklich nicht einfach.
Denn mein Hobby war seit dem 13. Lebensjahr die Elektronik. Grade Rechen und Audiotechnik haben es mir angetan.. Bin ausgebildeter Computer und Automatisierungstechniker und habe ein Elektrotechnikstudium begonnen.
Und dann gemerkt: es ist nicht das was ich mein Leben lang machen will..
Das mit dem Maschinenbau und dem Handwerk kam dann ganz plötzlich.

Also probier rum, du bist jung und hast noch viel zeit.
Lebe nicht um zu Arbeiten, arbeite höchsten um gut zu Leben! :)

Gruß,
Patrick
 
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Vorteil 2Radmechaniker: du kannst das durchaus mit entsprechend reduzierten Öffnungszeiten als "Zweitstandbein" beginnen
und je nach Erfolg stufenweise den Komplettumstieg planen.

Wichtigste Grundsatzentscheidung, noch vor der Budgetplanung:
Für wen ist mein Laden der richtige? Wer genau unter den Radlern ist mein Zielpublikum?
Wald&Wiesen-Läden gibt es genug!
Treffen sich bei Dir in erster Linie die "Papageien" mit den Rennrädern? Oder die MTBiker? Oder ist es Anlaufpunkt für BMXer? Reiseradler?
Warum soll sich jemand entscheiden zu Dir zu kommen und nicht zu XY den es seit ewig gibt?

Welche (Art von) Kunden willst definitiv im Laden nicht haben? Gibt es Tätigkeiten für Du nicht zur Verfügung stehst/stehen willst ?

Sitzt in Deiner Nische schon jemand? Oder sind die anderen in der Umgebung lauter "Wald&Wiesen"Radmechaniker"?

Damit hast Du die Ausgangslage einerseits für die "Rechnerei" andererseits für das "Paket" Marke-Kommunikation-Design:
Wie groß ist das Einzugsgebiet? Wieviele Einwohner? Wieviele davon Radler? Wieviele davon in Deinem Segment? Auf welche Zahl lässt sich das evtl. realistisch steigern?

Wie lange dauert die durchschnittliche Reparatur? Wieviele davon kannst Du in einen Arbeitstag packen?
Was muß eine Reparatur kosten, damit Du NACH ABZUG DER UNKOSTEN davon leben kannst? Wieviele Kunden pro Tag sind im ersten Jahr zu diesem Preis realistisch?
Mal Öffnungstage =? Ist das potentielle Segment in Deinem Einzugsgebiet wirklich groß genug für Dein Stück vom Kuchen?
Wie verteilen sich in der Branche Material und Lohnkosten (=dein Lohn) beim Umsatz?

Wie groß sind Deine Unkosten für die Werkstatt? Rücklagen für die Anfangs-Investition vorhanden? Oder fremdfinanzieren?
Geht sich das aus? WIRKLICH?

Mach bezüglich Umsatz und Kosten drei Rechnungen: eine optimistische, eine realistische und ein worst-case Szenario:
Auf die realistische Variante baust Du Deine Ziele auf: Wenn Du weist, du brauchst xx Kunden am Tag mit yy Umsatz pro Kunde,
kannst Du auch gezielt die dafür nötigen Maßnahmen setzen um diese ZIELE zu erreichen.

Wenn Du die Positionierung (s.o.) bzw. Dein Zielpublikum definiert hast, ergibt sich relativ logisch in welcher "Sprache" (Farben, Formen, Formulierungen)
Deine Marke mit Ihnen "spricht"! Buchempfehlung hierzu!

Wenn Du das alles durchgeackert hast und auch Fachleute wie Steuerberater und Handelskammer Deine Zahlen als realistisch einschätzen
UND
Du für Dich mit dem Ergebnis Deiner Worst Case Rechnung nicht die Welt zusammenbrechen würde, dann heb den A... und pack es an.

Aber nur falls Du gewillt und in der Lage bist mehr zu Arbeiten wie Deine obige Rechnung ergeben hat:
Neben der Werkstatt sind da noch Einkauf, Lagerhaltung, Buchhaltung, Marketing, Werbung und sonstige Nettigkeiten zu erledigen!

Hoffe das hilft bei Deiner Entscheidung!

Was auch immer Du tust: viel Erfolg dabei!
 
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Die Aussage, das jemand mit 25 noch "jung" sei und alles vor sich hat, halte ich für gewagt. Er kommt jetzt schnell in ein Alter, wo jeder Neustart immer mehr Kraft kostet und Rückschläge in ihrer Wirkung zunehmen, gerade dann, wenn es keine Polster gibt und auf Azubis >25 wartet auch nicht jeder. Naja obwohl heutzutage ist das vielleicht einfacher als Mitte der 90er.
 
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Servus,

in einem Zeitalter in der noch 45Jährige Kinder bekommen, 100 Jährige bei Marathons mitlaufen und unsere Regierung ein SChnittalter über 60 hat, ist 25 noch seeehr jung ;)

Gruß,
Patrick
 
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Habe 1959 eine Mechaniker - Lehre angefangen und abgeschlossen. In den langen Jahren meines Berufslebens habe ich immer mal überlegt, meine Radsportleidenschaft zum Beruf zu machen. Leider kam immer etwas anderes dazwischen. Heute, wo ich alt und Rentner bin und zurückblicke, kann ich nur sagen, wenn man Veränderungen will, muss man sie machen - sonst bereust du es im Alter.
 
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Ich habe vor 6 Monaten meinen Job als Ingenieur hingeschmissen und war danach auch erst mal lange weg radfahren :dafuer:.
Genau wie bei dir löst das mein grundsätzliches Problem nicht.

Das Problem lautet nämlich, was will ich selbst und wo kann ich das was ich will umsetzen.

Fahrradmechaniker oder Verkäufer ist auf Grund unseres Hobbies eigentlich immer eine Idee. Nur stellt man sich nie die Frage was man da eigentlich macht und was man da verdient.

Mach dir doch erst mal einen Überblick über verschiedene Dinge

wo deine Stärken und Schwächen liegen
in was für einer Umgebung du arbeiten willst (große/kleine Firma, selbstständig)
wieviel Geld du zum Leben benötigst
Führungsposition Ja oder nein
etc.

Erst wenn du die Fragen für dich ehrlich beantwortet hast macht es Sinn sich um die nächsten Schritte zu kümmern.

Gruß Jaap
 
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Mein Bruder hat Architektur studiert hat da nach im Fahrradladen gejobbt. Darüber ist er zu einem Job als Vertreter für eine Fahrradmarke gekommen. Vor ein paar Jahren hat er die Firma gewechselt, ist immer noch Vertreter für Radteile. So wie ich es beurteilen kann ist er glücklich mit seinen Entscheidungen.

Mein Gedanke zu deiner Sache tue was dich glücklich macht, ich habe selbst in meinen drei Jahrer Ausbildung zum Holztechniker als Zweiradmechaniker gejobbt.

Klar kann die Arbeit auch immer wiederkehrend sein aber es mach auch Spaß sich den Kunden und Herausforderung zu stellen.
Schön ist es auch in einem Magura-Workshop zu sitzen unter Gesellen und Meister trotzdem mehr über den Service zu wissen als die Profis.
 
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