Mal ganz ruhig, labella hat sich gehörig aufs Glatteis begeben, wodurch hier einige ins Zweifeln geraten sind. Es geht um die Betrachtung der drei Ausrollversuche mit Neutralspur in #94.
Zwar hat er CwA, Cr und Cv so lange verschoben, bis die berechnete Geschwindigkeit mit der gemessenen Übereinstimmt aber dabei folgenden großen Fehler gemacht. Er hat die Windgeschwindigkeit dabei auch noch als vierten Parameter variiert, nur um vielleicht kaum sichtbare Verbesserungen der Anpassung zu erziehlen. Er hat also in Ausroll
1.) -2,8 m/s
2.)+0,56 m/s
3.)-1,33 m/s über die gesamte Zeit des Ausrollens angenommen
Tatsächlich war aber der Rückenwind durchschnittlich konstant.
Beweis: die Rollweite war trotz der langen Strecke so gut wie gleich weit.
Wenn man also so verschiedene falsche Windgeschwindigkeiten annimmt, ist es kein Wunder das man CwA, Cr und Cv anders einstellen muss um auf die Deckung von gemessener und berechneter Kurve zu kommen. Daraus resultieren diese veschiedenen falschen P-v Kurven wie in #99 zu sehen.
Wenn man die Windgeschwindigkeit konstant hält, sind alle drei P-v Kurven fast gleich.
Nochmal anders: das P-v Diagramm ist der Fahrtwiderstand umgerechnet auf die Ebene unter den realen Bedingungen bei welchen gemessen wurde (Luftdruck, Reifendruck, Reifen, Temperatur, Windgeschwindigkeit, usw.).
Bei dem realen Rückenwind wird die Leistungskurve geringer sein als bei Gegenwind. Wenn man Gegenwind annimmt, welcher real gar nicht so war, gibt es logischerweise falsche P-v Kurven. Besser wäre es die Windgeschwindigkeit auf 0 zu setzen. Dann kann man sagen, die P-v Kurven gelten für die vorhandenen Bedingungen, für den bei der Messung gewesenen Wind.
***
Unter den realen Bedingungen
(erst starker Rückenwind, Sturm beim Start von der Seite, dann Bergab gar nichts, in der Ebene aus ca. 6 Uhr mit 5 km/h mit Böen von vielleicht 13 km/h und am Ende der Wind aus 5 Uhr durch das engere Tal vielleicht stärker)
lässt sich die gemessene v-t mit der berechneten v-t nicht besser übereinanderlegen als ich in Eingangs #22 dargestellt habe. Ich habe keinen Wind eingerechnet. Die daraus errechneten P-v gelten also für diesen Wind welcher real vorhanden war. Die P-v Kurven weisen dabei niedrigere Leistungswerte auf als wenn Windstille gewesen wäre, aber die P-v (1-9) sind untereinander vergleichbar weil der Windeinfluss insgesamt immer gleich war.
Beweis: die Rollweite war trotz der langen Strecke so gut wie gleich weit, nachgewiesen durch die Rollweiten in den Serien 1-3, 3-6 und 6-9, gefühlt auch von Serie zu Serie.
Alle weitere Rechnerei führt zu nichts Genaueren, man kann das Ausrollen nur ohne Wind wiederholen, in der Regel herrscht unten bei der Ausroll in Elfershausen absolute Windstille, wenn oben normaler Wind zB. 20Km/h ist. Wir hatten an dem Tag eben Pech.
***
Es ist immer so, wenn die gemessenen v-t Kurven ziemlich gleich sind, muss auch die P-v gleich sein. Die Leistung ist nichts anderes als der Anstieg in der v-t Darstellung bei der jeweiligen Geschwindigkeit, also die Ableitung.
Genauer: P=dE/dt = m/2 *(v1^2 - v2^2) / dt
Für mich gibt es hier kein Hokuspokus oder fragliche Dinge. Die Methode aus der v-t die P-v zu bestimmen ist so genau wie die Masse, das Trägheitsmoment, die Geschwindigkeitsprofil der Ausroll und das Höhenprofil gemessen wurde - und das war bis auf den störenden Windeinfluss sehr genau.
Gruß Leonardi