Wo Carbon-Skateboard bauen lassen?

  • Beim Skateboard gibt es noch die Rollen und Achsen (und das Teil das die Achsen trägt, wie das auch immer heißt); nach meinem Gefühl ist das alles ziemlich massiv und damit schwer, d.h. macht einen großen Teil des Gesamtgewichts aus.
  • Die Belastungen sind viel punktueller; d.h. da, wo die Räder angeschraubt sind, muss es richtig massiv sein.
  • Carbon hält die Biegungen etc. problemlos aus, solange es stark genug dimensioniert ist; aber wenn es leicht sein soll, geht das nur mit Sandwich, d.h. das Carbon, das die gesamte Belastung trägt, befindet sich nur an der Außenseite. Und ist da sehr anfällig für Schäden.
  • Wenn, dann müsste man die Kanten mit z.B. einem Blechstreifen schützen; aber damit wäre dann die geringe Gewichtsersparnis zum Teil wieder aufgefressen.
  • Vielleicht ist es zielführender, zur Gewichtsersparnis die Metallteile aus Titan statt das Brett als Carbon-Sandwich zu bauen.

Tatsächlich ist der Achsenträger(im Fachjargon "Truck") auf einer rechteckigen Grundplatte aufgebaut, am Board selbst ist da nichts nennenswert verstärkt, sondern die Fläche reicht bei den Holzboards.. Ja, gelegentlich brichts da vielleicht auch mal aus, aber in der Regel ist das auch der Punkt auf dem Bord, auf dem man auch steht, entsprechend ist da auch der Gegendruck da und es trägt auch >100kg-Menschen wie mich :)

Kantenschutz, also zumindest vorne und unten gabs in den frühen 90ern bei den superbreiten "Raketen"-Boards aus Kunststoff, weil die tatsächlich eine der Schwachstellen sind und das Holzlaminat da auf Dauer auch gern aus dem Leim geht, wenn die Kanten angefressen sind und vielleicht auch noch Feuchtigkeit eindringt..

Den Titanversuch haben ein paar der Truck-Hersteller auch mal gemacht, aber ich kann nicht beurteilen, wieviel Budget für Ingenieure solche Firmen haben.. Independent kam jedenfalls vom 400g-Standardmodell über Trucks mit Hohlräumen mit 368g zu Titantrucks mit 348g. Das Ganze mal zwei, weil man ja zwei davon hat, aber der große bringer ist das jetzt nicht, wenn das Deck schon n gutes Kilo auf die Waage bringt :)
Tensor hats mal mit Magnesium versucht und kam auf 230g oder so, aber die waren dann auch so auf leicht getrimmt, dass da noch die ein oder andere Abkürzung mitgenommen wurde..

Wer mal so richtig Langeweile oder Interesse hat, kann mal bei youtube bei Braille Skateboarding gucken.. die Jungs gehen mir zwar allgemein schnell auf den Zeiger, aber sie haben eine tolle Videoreihe "You make it, we skate it", wo die Leute allerlei komische Dinge einschicken.. ich glaub, da waren auch Carbondecks dabei.. neben Blech und Glas(!) und allerhand anderen Sachen :)

Ich wage zu behaupten, dass sich das mit dem verleimten Holz in den letzten 50-60 Jahren schon weitestgehend ausoptimiert hat :) So beim Preis-Haltbarkeits-Verfügbarkeits-Aspekt..
 
Ich glaube reines Carbon oder auch mit weichem Sandwichkern (Nomex, oder Schaum) ist beim Skateboard nicht so sinnvoll. Gerade die Kanten werden doch beim sehr beansprucht und müssten ziemlich breit massiv ausgeführt sein.
Carbonoptik dagegen ist ziemlich gut machbar, das dürfte auch für unerfahrene handwerklich geschickte klappen. Würde wahrscheinlich einen 8mm Multiplex Kern nehmen, so formen wie gewollt und hinterher noch UD und Biax Glas auf ober und Unterseite laminieren. Als letzte Schicht kann man dann noch ein Carbongewebe drüberlamieren. Wenn man das selbst macht, sollte man mit ca. 200€ fürs erste Deck hinkommen.
 
Interessant fände ich die Sache eigentlich nur, wenn es handfeste Vorteile beim Skaten hätte, also deutlich leichter wäre. Das scheint nicht so zu sein. Wahrscheinlich ist es dann sinnvoller, top Parts zu nehmen, die etwas leichter sind als der Standard.

Hier ein Video zum Glas-Skateboard. Bei Minute 7 bricht es :D.

Hier eins aus Carbon. Das scheint zu halten, ist leicht und laut:
j.
 
Hm...
Ein Spielzeug aus einem Material fertigen zu wollen, welches sich kaum entsorgen lässt halte ich für äußerst fragwürdig.
Zumindest solange es keinen wesentlichen Vorteil bietet...
 
Bei den ganzen Kunststoffverpackungen (und anderen Produkten aus Plastik) fällt ein Skateboard nicht ins Gewicht. Zumal es deutlich länger halten kann als die Holzdinger.
 
Bei den ganzen Kunststoffverpackungen (und anderen Produkten aus Plastik) fällt ein Skateboard nicht ins Gewicht. Zumal es deutlich länger halten kann als die Holzdinger.

Ein einzelnes Skateboard sicher nicht. Wenn daraus ein Trend wird, aber sehr wohl. CFK ist kein Plastik und dessen Entsorgung ist aktuell mit vielen Schwierigkeiten und daraus resultierend erheblichem Aufwand verbunden. CFK ist das richtige Material, wenn die geforderten Bauteileigenschaften keine umweltverträglichere Alternative zulassen...
 
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