AW: Windcheetah Hypersport
... Ich habe aber ein gutes Gefühl bei der Sache. .....
Grüße aus der Schweiz
Christian
Hallo Christian,
ich fahre ein Windcheetah Clubsport und will Dir einen kleinen Fahrbericht geben wie mir dieser Trike Klassiker gefällt. Am besten gefällt er mir ohne irgendwelche Anbauten, die brauche ich jedoch für den normalen Betrieb auch in der Stadt z. B. zum Einkaufen. Darum findest Du momentan an meiner Clubsport Taschen, Gepäckträger und Schutzbleche.
Vor der Windcheetah habe ich diese Trikes ausgiebig Probegefahren:
Thorax Sinus
HP Scorpion FX und FS
Catrike Speed
Catrike Road
Steintrike Mungo Sport
Hase Kettwiesel
Alle diese Geräte haben ihre Vor- und Nachteile und alle Geräte haben für den ein oder anderen Ihre Berechtigung. Dennoch bleiben nur 2 übrig die ich wirklich gern fahre, das Mungo Sport und die Windcheetah.
Für mein Gefühl, die Windcheetah ist schnell für ein Trike, ich fahre damit meine Standardteilabschnitte schneller als mit dem Rennrad. Man merkt es auch bergab, die Windcheetah beschleunigt dann sehr schnell, meine Höchstgeschwindigkeit bergab war ca. 85 km/ h bisher. Ebenso rollt die Windcheetah ganz ausgezeichnet, ein paar mal reintreten und Rollen lassen macht echt Spass. Meine Clubsport beschleunigt gefühlt auch sehr schnell, was ich an Ampeln neben Autos oder Rennradlern gern ausprobiere. Geht einfach gut das Teil. Die Lenkung finde ich absolut das beste was ich an trikes bisher gefahren bin aber diese Lenkung ist sehr schnell übersetzt und erfordert absolut eine gewisse Eingewöhnung. Es lassen sich mit dieser Lenkung sehr schnell Richtungsänderungen fahren. Das alles ist ja als Tillerlenkung ausgeführt und das ist auch sehr gut. Die Tillerlenkung entkoppelt beim harten Antritt dem Körper ganz ausgezeichnet von der Lenkung, die Windcheetah fährt eigentlich immer geradeaus selbst wenn beim harten Antritt richtig gerudert werden sollte. Darüberhinaus bündelt der Tillerlenker alle Hebel an einem Platz was die Bedienung intuitiv macht. Intuitiv ist auch das richtige Stichwort beim Lenken, häufig kann man einfach durch leichtes Einwärtsdrehen des Oberkörpers oder durch Mitgehen in die Kurve kleinste Lenkbefehle geben und man darf sich dann einbilden die Kiste denkt mit, macht echt Laune.
Den Sitz habe ich mir ein wenig angepasst, dennoch er funktioniert so als Schalensitz für mich bestens, warum sehen wir später.
Die Clubsport mit den dicken Alugussmuffen ist schon ein umkomfortables ungefedertes Trike, ist jedoch im Vergleich zu den Catrikes oder dem Thorax Sinus immer noch besser federnd, kann jedoch an an gefedertes Rad wie ein Mungo Sport in keinster Weise ranreichen.
Die Windcheetah muss aktiv gefahren werden. Alle Trikes mit einer Spur breiter als 72cm sind ja richtige Sicherheitsgeräte dagegen. Das heißt, vor jeder Kurve oder schnellen Richtungsänderung ist ein Ausreiten über die Sitzbegrenzung absolut nötig. Da kommt dann der Schalensitz ins Spiel der sehr flexibel jede seitliche Bewegung unterstützt. Das ist ein Ausreiten ähnlich wie bei einer Segeljolle. Umso weiter du muskulär nach draussen kommst umso besser. Für ein gemütliches Flanieren reicht jedoch schon das Aufrichten des Oberkörpers, für Speed ist eben Turnen auf dem Gerät angesagt, das fordert auch muskulär, man wird nach der Windcheetahfahrt Muskeln merken vor allem im Bauchbereich und Rumpfbereich, das kann schon mal Muskelkater geben. Die Kurvengeschwindigkeit ist dann keineswegs überbordend hoch aber es fühlt sich echt schnell an und macht einen großen Teil des Spasses mit der Windcheetah aus.
Alles in allem fühlt man sich schnell und äußerst agil unterwegs, das Feeling stimmt wenn man sportlich fahren will. Dafür liebe ich dies Gerät.
Die 70er Trommeln sind sehr gut dosierbar und absolut ausreichend. Momentan habe ich die Bremsanlage weiter verbessert und auf eine hydraulische Anlenkung umgebaut um ein leichtes rechts links Ziehen vor dem vollen Bremseinsatz zu eliminieren.
Aus dem vorher gesagtem ergibt sich im Umkehrschluss, ja ein Windcheetah ist kippelig, wer etwas unbedacht meint, na die Kurve krieg ich schon noch kippt schon mal um oder sieht zu das der Balanceakt auf 2 Rädern schnell vorbei ist. Insbesondere rechtes links Kurvenkombinationen erfordern bei Tempo Schnelligkeit auch im Sitz, als auch eine Antizipation des Kurvengeschlängels. Da ich sehr weit vorne zwischen den Vorderrädern sitze ist die Bremsleistung schon da, nur kommt das Hinterrad auch schon mal hoch, ist normal finde ich.
Von der einseitigen hinteren Radaufhängung ist grob nichts zu spüren und diese sorgt für eine verbesserte Wartung der Antriebselemente, zumal sich der Antrieb sehr schön vor Nässe abschotten läßt.
Ich denke man sollte für eine Windcheetah keine 105 kg wiegen, ich wiege 68kg und das paßt prima. Die Sitzaufhängungen als Schraubmuffen auf dem Rahmen sind im Verdrehwiederstand bregenzt. Auch kann der Gepäckträger eher nur mit so sagen wir 15 kg gut beladen werden, das ist alles sehr filigran ausgeführt. Und in Ermanglung einer Federung fährt man auf schlechten Wegstrecken einfach Schlangenlinie, das mag man dem Gerät nicht zumuten durch Frostaufbrüche einfach so durchzuziehen. Das geht mit dem Mungo Sport andererseits dann jedoch problemlos und es ist für den Mungo Sport Fahrer ein Frust im Windschatten eines ungefederten Trikes zu fahren, weil ersterer so viel Ausweichmanöver auf schlechten Strassenabschnitten fahren muss oder bremst. Diese schlechten Abschnitte kommen auf jeder Strecke unverhofft immer. Bordsteinrunter verkneife ich mir komplett! Kleine Einfahrtkanten rauf und runter (Höhe so ca. 3cm!) nur mit langsamer Fahrt, boah eh, da knallst Du mit dem Mungo Sport mit 35 durchaus rüber!
Ich will keins missen, weder das Mungo Sport von meiner Frau noch die Windcheetah.
Der Klassiker lebt und ich würde mir die Clubsport sofort wieder kaufen!
Schöne Tag wünscht
thegetaway