Wie zuverlässig schalten/laufen Kettenschaltungen?

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Vor kurzem habe ich mein Flux C500 übernommen (mehr dazu folgt demnächst in anderem Fred). An meinem UP habe ich seit langem eine Nabenschaltung.
Am Flux jetzt eine Kettenschaltungen XTR Schaltwerk, 11/32 Kassette, 48-36-26 Kettenblätter.
Schon auf der ersten Tour zur Arbeit (24 km) mit einigen gemeinen Steigungen, rutschte die Kette auf den drei größten Ritzeln am Berg immer wieder durch. Der Anruf beim Händler meines Vertrauen, der mir riet die Justierschraube eine viertel bis halbe Umdrehung heraus zu drehen brachte zunächst Besserung.
Das Durchrutschen war nicht weg, aber besser. Weiteres vorsichtiges Nachjustieren behob das Problem scheinbar, bis auf ein leichtes Rasseln.
Am nächsten Tag auf dem Rückweg von der Arbeit rutschte die Kette wieder durch.
Nach mehreren Tagen des Testens ist es mir inzwischen auch dreimal bei ca 35 km/h passiert, dass ich beim Beschleunigen plötzlich ins Leere trete. Jedesmal bin ich nur knapp einem Sturz entgangen, weil ich natürlich schön vom Pedal gerutscht bin dabei (und eh es hier jemand anmerkt: Ja, mit clicks wäre ich nicht abgerutscht, was aber das Grundproblem nicht löst).
Das Durchrutschen in den kleinen Gängen ist, mal mehr mal weniger, immer noch da. Bislang konnte ich keinen Grund für das sporadische Auftreten erkennen.

Muss ich damit Leben, das eine Kettenschaltung gelegentlich mal durchrutscht? Ist das normal? Was können die Ursachen sein? Wie kann man's beheben?

Ich habe jedenfalls erstmal jedes Vertrauen in den Antrieb verloren und gerade überhaupt keine Lust mehr mit dem Rad morgen wieder zur Arbeit zu radeln.
Am Samstag bringe ich die Kiste erstmal zur vorgezogenen Inspektion. Hoffentlich hilfts. Sonst fliegt die Kettenschaltung raus und wird durch eine ordentliche Nabenschaltung substituiert. Nur schade ums Geld.
 
Ich kenne dieses Durchrutschen --egal bei welchem Radl--nur dann ,wenn nicht alles optimal eingestellt ist, zB sich eine neue Schaltung/Bowdenzug erst mal längt etc. Iwann ist dann Ruhe. Ob's andere Ursachen gibt ,weiß ich nicht--mir ist jedenfalls bis auf Obiges Dergleichen noch nicht passiert.

Theoretisch könnte ich mir nur vorstellen, dass abgewetzte Zahnräder odert verschlissene Kette ein weiterer Grund wären.
 
Ich tippe mal auf eine verschlissene und somit zu stark gelängte Kette. Eventuell sind auch die Ritzel verschlissen. Das ist normaler Verschleiß und wird bei der Inspektion behoben werden.

Durchrutschen ist auch bei Kettenschaltungen nicht normal.

Grüße,
André
 
Ich lese gerade, das es sich wohl um ein neues Rad handelt, dann irre ich sicherlich mit meiner Vermutung. ;)
 
Also wenn das Rad wirklich neu ist, dann ist da was faul. Eine Kettenschaltung kann nur "durchrutschen" wenn der Freilauf defekt ist. Der kann mal greifen und mal nicht greifen. Triatobil hatte sowas letztes Jahr zur Spezi. Ab und zu haben die Klinken noch gegriffen und er hatte Vortrieb, ansonsten ging es nur ins Leere.
Eine Kette kann sehr wohl überspringen, ein Gang runter, wieder rauf oder rauf wieder runter usw.. Dann liegt es an der Einstellung bei neu oder eben am Verschleiß bei länger gefahren.
 
Servus,

dieses Durchrutschen hatte ich früher auf meiner Baumarktgurke.. Kette und Ritzel waren runter und die Schaltung lief nur mäßig. Hat für 2 Stürze und Schmerzen im Lendenbereich gesorgt..
Seit ich regelmäßig (auf dem Liegerad ca. alle 9000km) die Kette wechsel und die Schaltung halbwegs wertig und eingestellt ist, ist selbst bei harten Antritten mit über 1000W Spitze noch nix durchgerutscht.

Gruß,
Patrick
 
Also vor Du die XTR wegwirfst. Sag Bescheid, lechz.
Dein Mech ist ein Stümper wenn er Dir DIESE Schaltung falsch eingestellt übergibt. Das ist als hätte er einen neuen Ferrari vor der Übergabe mit Diesel betankt. Ich würde da nicht mehr hingehen. Besser er lässt die Finger davon.

Eine heutige Kettenschaltung dieser Edelklasse hat zu schalten wie Butter. Lass Dir von jemand zeigen wie man sie einstellt. Das muss man können. Du musst ein Gespür und ein Gehör dafür entwickeln. Mit einem neuen Schaltzug muss man sie dann noch 2, 3 mal eine Viertelumdrehung nachstellen. Das spürt man wenn es nötig ist... wenn man es spürt.

Frag mal einen anderen XTR Fahrer ob er nicht lieber eine gescheite Nabenschaltung hätte. Aber mach Dich auf einen verständnislos-mitfühlenden Blick gefasst.
 
Dein Mech ist ein Stümper wenn er Dir DIESE Schaltung falsch eingestellt übergibt.

Schaltung einstellen ist wirklich keine Kunst.
Wenn dein Mechaniker es nicht kann, bring es dir einfach selber bei!
Schaltzug lösen, äußeren Anschlag korrekt einstellen, sodass die Kette auf dem kleinsten Ritzel nicht rasselt. Dann den Schaltzug festschrauben, aufs größte Ritzel schalten und den inneren Anschlag einstellen, dass die Kette nicht Richtung Speichen abfallen kann.
Dann noch den Zug eine Umdrehung spannen und schon sollte es halbwegs laufen ;)
Wenn die Kette nur widerwillig auf größere Ritzel springt, Zug spannen, wenn sie nicht auf kleinere Ritzel will, dann den Zug entspannen. Fertig! :D

Wenn am MTB nach 5000km die Kette auf den meistbenutzten Ritzeln (13er und 15er) zu springen anfängt, wird der Antrieb gewechselt.
Bis die Kette auf den großen Ritzeln wegen Verschleiß zu springen beginnt, muss schon einiges passieren :whistle:

Grüße
 
Also vor Du die XTR wegwirfst. Sag Bescheid, lechz.
Dein Mech ist ein Stümper wenn er Dir DIESE Schaltung falsch eingestellt übergibt.

Na dass möchte ich so nicht stehen lassen. Zumindest die Chance zum Nachbessern muss ich da einräumen, alles andere wäre unfair. Zumal ich von der Kompetenz des Händlers absolut überzeugt bin.

Nur gefrustet bin ich halt gerade.
Eigentlich wollte ich nie wieder Kettenschaltung fahren, seit ich die Rohloff an meinem Up hatte. Mit einer hochwertigen sollte das doch aber gehen, dachte ich mir und nu bestätigen sich halt im ersten Zuge mal die Vorurteile.
 
Nee, verlass Dich drauf. Eine eingestellte Kettenschaltung schaltet wesentlich dezenter als eine /siehe mein Akronym/ und ist auch wesentlich leiser, nur halt nicht im Stand...
 
Nur gefrustet bin ich halt gerade.
Kopf hoch, das wird schon. Wie die Vorbeiträge schon sagten, muss die Einstellung stimmen, die Komponenten verschleißen; ja und man kann auch ungeeignete Komponenten miteinander kombinieren. Das wird der Händler deines Vertrauens für einen überschaubaren Betrag schon richten können. ( Ich nehme an, du fährst ein Gebrauchtrad). Kettenschaltung brauchen aber mehr Aufmerksamkeit als deine Rohloff. Dafür kannst du aber bei der Routinewartung deine Schaltstufen anpassen. (Ich weiss, deine Rohloff ist optimal ;-)). Ich hatte nach zwanzigtausend Kilometern den Wunsch, ein enger gestuftes Getriebe zu fahren und mein 11/32er Ritzelpaket gegen 12/27 getauscht. In bergigem Gelände ziehe dann wieder das 11/32 auf.
Eine XTR ist aber auch was feines.

Viel Spass
Kurt
 
So eine Schaltung sollte (und kann aus eigener Erfahrung) wunderbar und butterweich laufen. Sollte der Fehler nur in einer fehlerhaften Einstellung liegen (und nicht, wie schon angemerkt, an einem defekten Freilauf), so kann ich bei mittelmäßiger mechanischer Begabung stark zum selber machen raten. Hervorragend sind z.B. die Infos beim Fahrrad-Workshop-Sprockhövel (http://www.fahrrad-workshop-sprockhoevel.de/Schaltung-Umwerfer-Workshop.htm ) - dort gibt es auch sehr gut erklärende Videos !

Viel Erfolg und viele Grüße,
Axel
 
Weil hier alle von Ritzelverschleiß schreiben:
Schon auf der ersten Tour zur Arbeit (24 km) mit einigen gemeinen Steigungen, rutschte die Kette auf den drei größten Ritzeln am Berg immer wieder durch.

Große Ritzel verschleißen praktisch nicht, außerdem ist die Schaltung (= auch die Kassette?) neu.

Ich kenne Durchrutschen auf kleinen verschlissenen Ritzeln, aber auf großen Ritzeln und bei fehlerhafter Einstellung ist bei mir nie was durchgerutscht!

Eine Kettenschaltung kann nur "durchrutschen" wenn der Freilauf defekt ist

Das erscheint mir als einzige Alternative. Gerade bei Steigungen, mit den großen Ritzeln bringt man mehr Kraft auf den Freilauf.
 
auch eine neue Kette kann Schuld sein...
indirekt

ich hab mal etwas zu lang mit Wechsel der Kette gewartet... dann wurde es Winter und dachte mir: ne, neue Kette dann erst wen Salz und Schnee wieder weg, und bin übern Winter weitere 1000te km damit gefahren..

im Frühjahr dann der Wechsel...
neue Kette gekauft, aufgelegt: und plötzlich Rutschte die Kette auf den Ritzeln...
also die alte, verschlissene Kette hat noch zu den verschlissenen Ritzeln gepasst...
mit der neuen Kette war aufeinmal keine Steigung mehr zu fahren, kein starker Antritt möglich weil durchrutschte
=> also auch neues Ritzelpaket nötig

ansonsten: vielleicht ist es kein Durchrutschen sondern doch ein "Gangspringen" ?
eventuell das Radl mal umgefallen, Schaltauge verbogen ?
Umwerfer steht also schief?

verbogenes Schaltauge und das Einstellen der Schaltung wird lästig und führt nie für alle Gänge zum Erfolg
also das vielleicht auch kontrollieren
 
Muss ich damit Leben, das eine Kettenschaltung gelegentlich mal durchrutscht? Ist das normal? Was können die Ursachen sein?

Nein, damit mußt du nicht leben. Für mich ist es allerdings völlig normal, dass bei einem neuen Rad nach den ersten Kilometern einige Einstellungen neu justiert werden müssen. Da sind Kettenschaltungen natürlich empfindlicher als Nabenschaltungen, aber das ist doch trivial. Das wird dein Händler doch hinbekommen.
Wenn die Kette auf den großen Ritzeln überspringt, ist oft der Abstand zwischen der Führungsrolle und dem Ritzel zu groß. Dafür ist die "B" Einstellschraube verantwortlich, die dann etwas herausgedreht werden muß.
An defekte Ritzel, Ketten und Freiläufe mag ich bei einem neuen Rad nicht denken, zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass CUM alte Teile verbaut.

Ich habe jedenfalls erstmal jedes Vertrauen in den Antrieb verloren..

Na, wer wird denn die Flinte so schnell ins Korn werfen.

Sonst fliegt die Kettenschaltung raus und wird durch eine ordentliche Nabenschaltung substituiert.
Ich hab die Nabenschaltung gegen eine Kettenschaltung getauscht, weil die Rückwirkung auf die Federung geringer ist und diese wegen der kleineren ungefederten Masse besser anspricht.

Gruß, Stephan
 
ich kenne durchrutschende Kettenschaltungen auch nur von alten Ketten. aber eine dumme Frage, was passiert eigentlich, wenn man die falsche Kette nimmt? also 9-fach Kette auf 11-fach Ritzel? Oder umgekehrt?

Gruß von Georg
 
Na, wer wird denn die Flinte so schnell ins Korn werfen.

Gruß, Stephan
Keine Sorge, ich weiß noch ziemlich genau, wo ich die Flinte hingeworfen habe. ;)Zum Aufgeben war der Spaß zu teuer.
Wenn das Ding richtig funktioniert und das über 100-150 km beweist, werde ich schon wieder Spaß dran finden. Aber erstmal ist's halt doof. Trotzdem danke für den Zuspruch, das hilft.
 
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