welches GPS-Gerät für lange Touren und Brevets?

Beiträge
1.698
Hallo,
ich habe in den letzten Tagen ein Bißchen rumgesucht, bin aber nicht wirklich erhellt worden. Vielleicht habe ich die falschen Threads gefunden, trotzdem hier mal meine Fragen:

Welches GPS-Gerät ist aktuell für lange Touren und Brevets zu empfehlen? Warum?
Navigiert Ihr auf Brevets mit Routing oder Tracks?
Energieversorgung mit Ersatz Batterien oder forumslader?
Nutzt Ihr zusätzlich einen Radcomputer?

Schöne Grüße,
Chris
 
Ich nutze für meine Touren ein Garmin Oregon 600 GPS-Gerät. Alternativ auch ein eTrex 10 mit einer rudimentären Karte. Hier nur freies Kartenmaterial von OSM.

Zur Navigation nutze ich sowohl Tracks im GPX-Format, als auch die eingebaute Routing-Funktion in Verbindung mit OpenStreetMap-Karten.

Meine Tracks lade ich mir runter, oder nutze den BRouter.

Für den Energiebedarf habe ich Wechselakkus dabei. Die kann man bequem während der Pause wechseln.

Ich habe daneben noch eine USB-Stromversorgung auf Mignon-Basis selbst gebaut, die aber meist nur die Wechselakkus trägt (6 Stück) und das Handy lädt.

Ein GPS-Datenlogger nutze ich dann sporadisch noch zum Aufzeichnen.
 
mmm...ich finde:
Wer nur gelegentlich auf Touren geht hat in der Regel schon ein gutes Navi..nämlich sein Smartphone.
Programme wie OSMAnd und Oruxmap (und noch ein paar mehr) erfüllen alle Wünsche.
Einzig die Energieversorung muß idR noch geklärt werden. Dazu gibt es Zusatzakkus die intzwischen schon für 14 Euronen beim Elektrodiscounter zu kriegen sind.
Fahrradhalterungen fürs Handy gibt es intzwischen auch genug.
Ich habe mir als Ergänzung ein Etrex 10 dazu geholt aus folgenden Gründen:
Kompakteres Maß, ein 5-Zoll Smartphone am Tiller kann ganz schön dominierend wirken...das Etrex passt da besser.
Schwarz-weiß Display..ist bei jeder Situation ablesbar..auch bei direkter Sonneneinstrahlung.
Reduzierte Information, nur eine Linie..keine tausen bunten Linien, Symbole, formen, Schriften..die Information ist auf den ersten Blick sichtbar.
Sehr lange Akkulaufzeit und AA-Batterien...Laufzeit über 20 Stunden..und 2 Neue Batterien sind klein un überall erhältlich.
Moderate Anschaffungskosten von ca. 100.- Euro.
Auf Brevets..und langen Strecken suche ich mir die Tracks auf GPSies oder lasse sie, mittlerweise, auf den Brouter routen und lade sie in den Etrex. Damit habe ich während der fahrt alle nötigen Informationen. so gerüstet mußte ich mein Smartphone noch nie bemühen..war aber nett zu wissen das es als Notnagel immer dabei ist...halt stimmt nicht ganz. Wenn ich dringend einen Aldi oder ein Klo brauchte habe ich das Handy zur Umkreissuche rausgekramt..und es hat mir auch meist geholfen...ebenso bei Campingplätzen (im Auto aber). Kartendarstellung, Routen etc. kann man bei Bedarf auf dem Handy...sollte man sich mal gnadenlos verfahren haben...mir hat google Maps in unbekannten Terrain (ohne Vorbereitung und Track) schon oft und gut geholfen.
Die Minimalnavigation über einen Track auf dem Etrex finde ich schon genial..man man stellt ihn auf vergrößerung von ca 200m pro cm ein und sieht den Track als recht dünne Linie..sich selbst als Dreieck. Die Auflösung reicht um zu erkennen wann man abbiegen muß..selbst beim Kreisverkehr sehe ich auf den ersten blick wo ich raus muß. Sollte man den Track mal verlieren schaltet man die Auflösung etwas runter..bis man den Track wieder sieht und biegt solange Richtung Track ab bis man ihn wieder hat...oder fährt auch mal eine weile parallel zum Track..solange man weis wo er ist, kein Problem. Natürlich kann man auch Roting, Karten etc. in einem Etrex 30 zusammenfassen...nur da ist es mit der Farbe und den vielen Infos auf der Karte nicht unbedingt der erste Blick..Batterien halten nicht ganz so lange, wenn die Sonne direkt draufknallt ist die Ablesbarkeit auch nicht so gut und das Smartphone ist doch eh meist dabei. Ich finde das der Etrex 10 gerade wegen seiner Reduzierung auf das Wesentliche punktet.
 
Kann man auf die von Euch genannten GPS Navis auch Routen (GPX) die man auf dem Smartphone errechnen lässt, ohne PC dazwischen, übertragen (Bluetooth oder Kabel)?

Gruß
Geli
 
Der Brouter läuft auch über Handy...also "Ja" solange man auf dem Handy bleibt. Wird im Brouter-Threat auch vielfach beschrieben. Wahrscheinlich geht es auch wenn das Handy eine USB-Host-Funktion hat und der Etrex als USB-Speicher angesprochen wird. Ich mache mir die Mühe nicht...das Handydisplay ist mir zu klein und Tüdelig dafür...falls ich mal unterwegs eine Route brauche, dann erledige ich das innerhalb der Applikationen OSMand oder GoogleMaps. Bei größeren Touren plane ich lieber mit großen Bildschirm und einer Maus.(..und so ein Eingabegerät was man auf dem Tisch rumschiebt).
 
Man kann Android-Geräte entweder mit dem GPS via Kabel verbinden, oder auch einen Kartenleser benutzen. Stichwort ist dann OTG. Mit Apfel-Geräten, weiß ich nicht.
 
Welches GPS-Gerät ist aktuell für lange Touren und Brevets zu empfehlen? Warum?

Ich habe ein Garmin Etrex 30.

Grund:
  • stromsparend (2 Eneloop-AA-Akkus reichen deutlich über 24 h)
  • wasserdicht
  • Display gut im Tageslicht ablesbar, außer bei Gegenlicht; wenn die Sonne voll auf das Display scheint, kann man es hervorragend ablesen, und bei Dunkelheit reicht die schwächste Hintergrundbeleuchtung - nur bei Gegenlicht erkennt man bei stärkster Hintergrundbeleuchtung gerade noch etwas
  • schmal => passt auf dem Liegerad (UDK-Lenker) auf den Rahmen zwischen die Beine

Navigiert Ihr auf Brevets mit Routing oder Tracks?

Tracks.

Grund: Die Routenberechnung ist langsam, und (je nach Kartenmaterial) nicht so intelligent; und wenn einer der Routenpunkte ungenau gesetzt ist, gibt es dort entweder beim Vorbeifahren eine Neuberechnung, oder man wird über einen Umweg geführt, um den Routenpunkt exakt mitzunehmen.

Ich habe allerdings von Leuten gehört, die auf einem Brevet akustisch navigieren, d.h. das Navi ist im Gepäck, und Abbiegekommandos kommen per Kopfhörer/Headset. Wäre zwar nichts für mich (ich mag eine Karte vor mir haben), aber geht offensichtlich.

Energieversorgung mit Ersatz Batterien oder forumslader?

Beides möglich. Bevorzugt letzteres (E-Werk/Luxos U).

Zur Navigation nutze ich sowohl Tracks im GPX-Format, als auch die eingebaute Routing-Funktion in Verbindung mit OpenStreetMap-Karten.

Ebenso; OSM-Karten sind inzwischen sehr gut, und taugen meist auch zum Navigieren (wobei es da noch Probleme geben kann).

Kann man auf die von Euch genannten GPS Navis auch Routen (GPX) die man auf dem Smartphone errechnen lässt, ohne PC dazwischen, übertragen (Bluetooth oder Kabel)?

Ja, Android-Smartphone mit USB-OTG-Adapter und USB-Kabel => man kann auf den internen Speicher des Etrex zugreifen und Tracks draufkopieren. Hab ich zwar noch nicht zur Routenplanung genutzt, aber hat Potenzial: das Smartphone hat viel mehr Rechenleistung und ein viel besseres Display, d.h. längere Routen lieber dort machen als vom GPS berechnen lassen.
 
Ich nehm ein Garmin Montana und fahr die Strecke als track ab. Anstöpseln kann ich ein externes Akku und dadurch den ganzen Tag mit voller Helligkeit des Displays fahren. Unter der Carbonhaube ist der Empfang deutlich schlechter, als unter der Glashaube. Da nehme ich dann noch eine externe Antenne um den Empfang zu verbessern.
 
Also,
ich verstehe das nicht wirklich. Ich nehme Oppas alte Wehrmachtskarte, die reicht bis Baku.....:D
 
Ich vertraue seit Jahren auf mein klassisches Garmin GPSMap 60CSX:
- Robust, kompakt
- Braucht nur 2 AA-Batterien oder Akkus
- Ist per E-Werk, Forumslader o.ä. über den Mikro-USB-Anschluss vom Nabendynamo aus zu betreiben
- Kann mit Micro-SD-Karten nahezu unbegrenzt mit Kartenmaterial bestückt werden.
- Open Streetmap etc. fähig.
- Kann mit Tracks im GPX-Format aus dem Internet versorgt werden
- Zeichnet die abgefahrene Strecke hervorragend auf, d.h. falls man von der geplanten Strecke abkommt, ist es leicht, dorthin zurückzufinden.
- Tracks sind später auf den Rechner zurückzuladen, wodurch man mit der Zeit eine gute Basis an Tracks aufbauen kann.
- Zeichnet auch Höhenmeter und Durchschnittsgeschwindigkeit auf
- Tasten auch mit Handschuhen gut zu bedienen.
- Ist schon etwas älter, daher preiswert zu kriegen.

Nachteil:
- Braucht Einarbeitung
- Kleiner Display, der aber in feinen Stufen helligkeitsreguliert werden kann.
 
Ja, Android-Smartphone mit USB-OTG-Adapter und USB-Kabel => man kann auf den internen Speicher des Etrex zugreifen und Tracks draufkopieren.
Und musst Du das Etrex nach dem Dateitransfer neu starten, damit der neue Track erkannt / eingebunden wird? Oder reicht das einfache Kopieren in einen Zielordner und der Track steht sofort zur Verfügung?
(Ein Standardverfahren bei den jüngeren Garmins ist ja das Kopieren nach Garmin/Newfiles. Beim Reboot importiert (und konvertiert bei Bedarf) das Gerät die Dateien aus Newfiles in den verwalteten Datenbestand unter Garmin/Courses.)

Gruß,
Andreas

Meine Brevet-Standard-Ausstattung:
- Garmin Edge 800 mit zusätzlichen 3200 mAh USB Akku (das Laden funktioniert einwandfrei parallel zur Benutzung)
- entweder OSM Kartenmaterial oder gänzlich ohne Karte nur mit nacktem Track
- Tracks als rote Linie (alle anderen Farben haben sich - insbesondere im Verbund mit Kartendarstellung - als untauglich (zu geringer Kontrast) erwiesen)
- ich fahre ohne Routing, ohne Kursabweichungswarnung und ohne Abbiegehinweise

Mein "Backup" ist mein Smartphone mit offline-Kartenmaterial.
 
Und musst Du das Etrex nach dem Dateitransfer neu starten, damit der neue Track erkannt / eingebunden wird? Oder reicht das einfache Kopieren in einen Zielordner und der Track steht sofort zur Verfügung?.
Das Problem stellt sich gar nicht erst (beim Etrex 10). Wenn man ihn an den Rechner ansteckt schaltet er in den USB-Stick-Modus und läßt sich dabei nicht mehr bedienen. Koppelt man ihn ab dann startet er neu.
 
Garmin Edge 705. Obwohl das Gerät mittlerweile über 5 Jahre alt ist, hält der Akku immer noch fast 15 Stunden. Für längere Strecken habe ich eine Powerbank zum Nachladen dabei. Die Beleuchtung geht nur bei Meldungen für 15 Sekunden an. Ich lade die Strecke als GPX-Track ins GPX-Verzeichnis des Geräts und starte die Zielführung über Zieleingabe -> Gespeicherte Strecken. Wichtig: die automatische Neuberechnung der Routen ist abgeschaltet! Der Track wird als dicke violette Linie dargestellt und es werden Abbiegehinweise ausgegeben, allerdings etwas unzuverlässig. Auch werden ohne erkennbares Muster einige Punkte in den Tracks einfach weggelassen, was dazu führt, dass nur eine gerade Linie angezeigt wird und man sich für ein kurzes Stück anhand der Karte orientieren muss.
Vielleicht können sich die Nutzer der Nachfolgemodelle mal äußern, ob dieser kleine Fauxpas behoben wurde? Ansonsten bin ich nämlich sehr zufrieden und denke über eine Neuanschaffung nach, weil sich langsam die umlaufende Gummidichtung des Gehäuses an den Tasten auflöst.

Gruß, Uwe
 
wie lange kommst du mit der Kombination hin? Die ganze Zeit mit Beleuchtung?
Das hält halbe Ewigkeiten.
In Wirklichkeit fahre ich gar nicht mit dem 3200 mAh Akku, sondern mit dem größeren Bruder mit 6000 mAh (EasyAcc U-bright 6000 mAh). Die kleinere 3000 mAh (die 3200 waren ein Vertipper) Version habe ich als Strom-Snickers (wenn's mal etwas länger dauert ;)) in meinem "immer am Mann Gepäck" (Flickzeug, Geld, Schlüssel, etc.).

Beim 400 km Brevet (Start mit vollem Edge 800 und vollem 6000 mAh Akku) war ich Brutto knappe 20 h unterwegs; der Garmin war die ganze Zeit über eingeschaltet. Die Beleuchtung war immer aktiviert (sonst ist der Kontrast im Display zur Erkennung des Tracks zu gering); allerdings regele ich die Beleuchung immer auf "so wenig wie notwendig". Am Ende hatte ich einen irgendwo zwischen halb und dreiviertel vollen Garmin und einen 75% vollen Akkupack. Die Kombo aus 3000 mAh Akku mit Edge 800 dürfte also problemlos 600er-tauglich sein.

-Andreas
 
hier gibts noch einen Lang(!)strecken-Navi-Bericht (HBK 2014) von @jostein :

Navigiert mit dem Garmin 60CSX, hier den kompletten Track als fetten Eisenbahnähnliche Spur als Karte hinterlegt und mich zusätzlich von Hauptkontrolle zu Hauptkontrolle routen lassen. So hatte ich nachts dann immer nur bei Abbiegungen automatisch die Displaybeleuchtung an. So bin ich mit 3 Akkusätzen (2xEneloop+1xAldi) 1500 km HBK + 500 km Heimfahrt hingekommen!!
 
Bei meinen Etrex 10 weiß ich gar nicht wie lange die Batterien am Stück halten... 2x 200 (also ca. 20 Stunden) inkl. Touren dazwischen und danach...also ca. 30 Stunden haben sie ohne Beleuchtung aber schon gehalten. Am Zweirad und im Frühjahr , ohne Beleuchtung allerdings. Im VM muß ich die Beleuchtung auf kleinsten Level anschalten...aber auch da habe ich, weil vergessen über nacht abzuschalten, schon über 20 Stunden gehabt. Die Qualität der Batterien macht hier die Musik...die Aldi-Batterien sind da schon sehr gut. Wegen der langen Laufzeit und dementsprechenden wenigen Batteriewechsel, habe ich noch keine Notwendigkeit gesehen Akkus zu benutzen. Eneloops liegen sogar schon Bereit.

Ach hier wäre noch anzumerken...wir haben ja gerade einen Generationswechsel bei den Zubehörteilen. Mit den neuen Fitnessarmbändern und der daraus resultierenden Software sind die Navilösungen auf den Mobiltelefonen viel interessanter geworden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Beim Radfahren finde ich sollte man so wenig wie möglich dabei haben.

Vielleicht auch weil mich diese Extrageräte allgemein etwas nerven,
habe ich mein Garmin Etrex30 durch mein Smartphone ersetzt.
Damit habe ich alles was ich beim Radfahren so brauche am Mann:
Navi, Telefon und Fotoapparat.

Natürlich fordert dieser Allrounder auch seine Kompromisse.

Was die Navigation angeht, darum geht es ja in diesem Thread, kann ich nach ca. 3 Jahren Testzeit folgendes sagen:

Ich nutz die osmand Android App und bin vollauf zufrieden.
Zusammen mit drei Wechselakkus habe ich z.B. einen 300er im Dauerbetrieb problemlos geschafft.
Bei neuen Akkus hätten vermutlich sogar zwei gereicht.

Offensichtliche Nachteile sind finde ich:
  • Das wechseln der Akkus ist lästig.
  • Einen Pufferakku kann man nur verwenden, wenn es nicht regnet (beim Lieger).
  • Abstriche muss man je nach Schmierphone bei der Lesbarkeit (Highnoon) machen.
  • Leider sind die wetterfesten Smartphones eher selten und eigentlich alle etwas schwachbrüstig.
  • Bei Regen ist ein Touch-Display allgemein nicht optimal in der Bedienung.
 
Zurück
Oben Unten