Welche Gänge sind schaltbar?

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Hallo zusammen,

gibt es praktische Einschränkungen bei der Gangwahl? "Darf" ich manche Gänge nicht schalten, weil die Kette sonst zu schräg laufen würde?
Beim normalen Fahrrad wäre die Antwort: Ja. Großes Blatt, kleines Ritzel und umgekehrt ist zu vermeiden, um übermäßigen Materialverschleiß zu verhindern.
Gilt dies auch bei Liegerädern mit langer Kettenlinie (z.B. HP Scorpion)?
Und ist dies bei Velomobilen anders? (z.B. Milan)

Dass eine absolute gerade Kettenlinie natürlich besser für die Kettenglieder ist, ist unstrittig. Wie ist aber die allgemeine Empfehlung?

Danke.
 
Bei den langen Ketten ist das weniger wichtig. Persönlich bin ich auch der Meinung, dass jede Gangkombination schaltbar sein muss. Wobei man darüber streiten kann, ob bspw. groß/groß oder klein/klein sinnvoll ist. Wenn es geht, geht wenigstens nix kaputt ...
 
"Darf" ich manche Gänge nicht schalten, weil die Kette sonst zu schräg laufen würde?

Bei den langen Ketten ist das weniger wichtig.


Bei Velomobilen ist oft die Kapazität des Schaltwerks zu klein.
Bei vorne klein und hinten klein hat die Kette keine Spannung und schleift auf dem Fahrzeugboden.
Durch die Überschneidung entstehen meist keine großen Übersetzungssprünge, wenn man die Übersetzungen mit lockerer Kette vermeidet.
Fährt man vorne auf dem großen Kettenblatt, dann ist die Belastung des Antriebs geringer.
Das kleine Kettenblatt vorne sollte man nur verwenden, wenn die gewünschte Übersetzung mit dem großen nicht verfügbar ist.
 
Also zunächst ist mal die Eingangsaussage "grosses Kettenblatt und kleinstes Ritzel ist zu vermeiden" falsch. Wohl eher gross/gross bzw klein/klein ist zu vermeiden.
Im VM fahre ich 75 auf 11-36 und ist auch alles schalt- und fahrbar. Bei 42 vorne geht hinten dann aber nur noch auf die ersten drei grossen Ritzel 36, 32 und 28.
 
Falls die Kapazität des Schaltwerks nicht für alle Kombinationen ausreicht: Wenn man nicht genau weiß, was man da tut, sollte man die Kette immer so lang machen, dass sich die Kombination groß/groß schalten lässt.

Ich bin mit 8-fach eine Kombination gefahren, wo ich vom kleinen Blatt aus alle Ritzel brauchte und die Kette zu kurz für die größten beiden Ritzel und das größte Blatt war, und ich hab dadran auch nie was kaputtgemacht. Aber mit 10-fach habe ich das damalige Problem lieber anders gelöst.
 
da bei Liegerädern / Trikes / Velomobilen meist ja noch 1 oder gar 2 Umlenkrollen im Spiel sind:

ist es eigentlich VÖLLIG egal, welche Kombi man fährt...
bezüglich Schräglauf wie wir es von UP-Rädern her kennen...

die kette trifft immer gleich auf die Ritzel, da sie ja von einer Umlenkrolle daherkommt - egal wie sie vorne an der Kurbel grade liegt

was anderes ist dann eben die Kettenspannung

das alles schaltbar sein muss ?
seh ich persönlich nicht so..

klein/klein sollte man denk ich vermeiden..
nicht wegen Schräglauf..

aber klein vorne bedeutet: hoher Kettenzug
klein hinten bedeutet: nur wenige Zähne (im schlimmsten Fall nur 10-Zahn-Ritzel)

das kombiniert kann ned wirklich gesund sein

groß/groß hingegen: warum man das am Liegerad nicht schalten sollte ?
wenn das Schaltwerk es zulässt:
sollte es eigentlich recht antriebsschonend sein - da geringere Kettenkräfte walten
 
Ich habe auch eine Frage zur Schaltbarkeit. Und zwar habe ich eine Kassette, zusammengestellt aus einem Leonardo Racing General Lee (28,33,40) und einer feinen Abstufung in den hohen Gängen, und großen Sprüngen dazwischen.
11,12,13,14,15,17,22,(28,33,40)​
Das Schaltwerk ist 10-fach; damit es unter das große Ritzel passt, musste ich es mittels Wolf Tooth Roadlink tiefer hängen.

Frage: Zwischen 22 und 28 klettert die Kette nur ungern hoch, ich brauche meist mehrere Versuche. Warum ist das so?
  • Ist die Zahndifferenz (6 Zähne) zu hoch? Durch das Roadlink ist natürlich der Abstand des Schaltwerks zu den unteren Ritzeln größer.
  • Oder liegt es am Gangsprung (27%), wobei der nächst tiefere Gangsprung noch größer ist (29%).
=> Mir fällt keine Erklärung ein, und daher will ich erst einmal nachfragen, bevor ich ziellos Ritzel tausche. Hat jemand eine Idee?
 
Meine Idee wäre, die Position der Schaltweichen an der selbst zusammen gestellten Kassette zu überprüfen.
 
Bei vorne klein und hinten klein hat die Kette keine Spannung und schleift auf dem Fahrzeugboden.
Das trifft auch bei mir im Ks zu, hängt aber immer von den verwendeten Kettenblättern ab. Bei mir - 70+39 vorne ist der Sprung so groß, dass vorne klein und hinten 5. Gang schon durchhängt. Allerdings ist das grundsätzlich fahrbar. Nur brauche ich das in der Realität so gut wie nie - unter 0,1 % der Fahrten. Das kleine Blatt auch nicht viel mehr, so dass ich das Problem in der Realität eigentlich nie habe.

VG, Roland
 
Meine Idee wäre, die Position der Schaltweichen an der selbst zusammen gestellten Kassette zu überprüfen.
Damit habe ich mich noch nicht befasst und weiß nicht, wie die angeordnet sein müssen. Aber da es ein Shimano-Freilaufträger mit SRAM-Ritzeln ist, kann man die Ritzel gar nicht in anderer Stellung montieren (ohne sie mechanisch zu modifizieren).
 
........... kann man die Ritzel gar nicht in anderer Stellung montieren (ohne sie mechanisch zu modifizieren).
Das ist sehr einfach.
An den Ritzeln, die eine andere Position brauchen, mußt Du nur die breite Nase an der Vielkeilverzahnung mit einer guten Feile schmäler feilen.
Dann hast Du freie Bahn, mußt aber aufpassen, dass die Ritzel alle wieder zusammen harmonieren.

Die richtigen Positionen der Ritzel habe ich mir von Bildern der Kränze abgeschaut und wo es nicht ging, wie bei den großen Schaltsprüngen, habe ich mit einem kurzen Stück Kette das simuliert.

Megarange-Kranz von Shimano kann für große Schaltsprünge eine Vorlage sein.

Megarange.jpg

Ein von mir zusammengestellter Kranz, der sehr gut ist:

k-P1010994mit Z26 gut.JPG
 
Zwischen 22 und 28 klettert die Kette nur ungern hoch, ich brauche meist mehrere Versuche.

War bei meinem Milan auch so. (26 > 34)
Durch verdrehen auf dem Spyderarm mit Fünferteilung konnte ich die richtige Position finden.

habe ich mit einem kurzen Stück Kette das simuliert.

Die Positionen der Steighilfen müssen zu der Teilung des kleineren Kettenblattes passen.
Ich bin mir nicht sicher, ob man das durch verdrehen immer erreichen kann.
Dann würde ich versuchen, dass wenigstens eine Steighilfe passt.
 
Mindestens eine Schaltgasse sollte sich fast immer zum Funktionieren bringen lassen.
Es geht dann nicht, wenn das kleinere Ritzel eine durch Neun - bzw. allgemein durch die Zahl der Nuten auf dem Freilaufkörper oder bei Kettenblättern durch die Zahl der Arme im Kurbelstern - teilbare Zahnzahl hat. Da verschiebt man das Muster um eine ganze Zahl von Zähnen und bekommt immer wieder dieselbe Konstellation.
 
also ich versteh das noch nicht so ganz mit den Schaltgassen...

das die in einer Flucht sind.... ok, wenn man mehrere Ritzel auf einmal schalten will, damit die Kette schnell raufklettert...

im Fall von @Christoph Moder geht's ja jetzt mal nur um Ritzel A auf Ritzel B, also 22 auf 28, Sprung direkt zwischen 2 Ritzeln

was die Schaltweichen davor sagen, ist ja dann eigentlich mal völlig egal...
was die danach sagen: ebenfalls..

wenn ich mir eine käufliche Kassette anschaue - hab mal eingezeichnet - ist da auch teilweise recht chaotisch, was da zu sehen ist:
index.php


was dann vielleicht noch zu bedenken ist: die Zähne sind ja mla so und mal so "angeschliffen"...
das sollte ja eigentlich das Schalten beeinflussen..

vielleicht sollte man auf die Zähne achten ?
wo bei mir das auch irgendwie chaotisch vorkommt
 
also ich versteh das noch nicht so ganz mit den Schaltgassen...
das die in einer Flucht sind.... ok, wenn man mehrere Ritzel auf einmal schalten will, damit die Kette schnell raufklettert...
Geht mir auch so.

Auf den ersten Blick habe ich gesehen, dass die Vertiefungen in den Zähnen offensichtlich auf einer Linie sein sollen. Aber dann habe ich das Bild auf dieser Seite gesehen, mit der Aussage:
  • Die Vertiefungen seitlich am Ritzeln sind für das Hinunterschalten auf kleinere Ritzel.
  • Die angefressenen Zähne rechts daneben sind dagegen fürs Hinaufschalten auf größere Ritzel, und sorgen wohl dafür, dass die Kette sofort an einem Zahn Halt findet, statt erstmal aufzuklettern und dann irgendwann in die Zähne reinzufallen.
(Auf dem Bild von @Kraeuterbutter sieht man schön, dass große Ritzel vier Schalthilfen haben, kleinere drei, und die ganz kleinen nur zwei.)

Das Herunterschalten funktioniert bei mir ja super, aber das Hinaufschalten klappt nicht.

Meistens will ich tatsächlich mehrere Ritzel hochschalten, z.B. wenn ich anhalten muss, damit die Schaltung in „Anfahrstellung“ ist. Aber genau dann geht es tendenziell besser, d.h. wenn die Kette schon schräg läuft, dann habe ich eine Chance, dass sie auf das größere Ritzel klettert; direkt vom Nachbarritzel aus brauche ich oft 3–4 Versuche, bis die Kette raufsteigt, statt nur zu rasseln.

=> Ich schaue mir in den nächsten Tagen die Zähne mal genauer an, und versuche mit einem Stück Kette nachzuvollziehen, was da los ist.
 
Klingt tatsächlich so, als ob Du mit anderen Ritzelpositionen mehr Glück haben könntest und einfach derzeit keine Schaltweiche passend angeordnet ist.
Je nach verbauter Nabe mußt Du nichtmal feilen, evtl. ist das ne Leichtbaunabe, bei der alle Nuten im Freilauf die gleiche Breite haben?
 
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