War schon letzten Sonntag und nicht mit dem VM, what a night...:
Bin irgendwann nach 22 Uhr in Frankfurt mit dem ICE angekommen, und weil mich die ÖPNV-Anbindungen schon wieder dezent genervt haben habe ich letzten Endes gleich das Brommi aufgeblasen und bin damit die letzten 25 km heimgefahren.
In Bad Offenbach hätte ich unter der Carl-Ullrich-Brücke fast eine Ratte überfahren… der Rad- und Fussweg ist an dieser Stelle zwar ein kurzes Stück superbreit, aber nicht mal die Lichtverschmutzung von Frankfurt und Offenbach vermag diese Stelle so zu erhellen dass man wirklich im Voraus sieht wo man hinfährt – man fährt über eine Rampe nach unten, entsprechend leuchtet der Scheinwerfer dann die Ebene (nicht) aus, die nächsten Laternen sind gefühlt meilenweit weg.
Man könnte es also schön rollen lassen, aber man sieht dafür eigentlich zu wenig...
Und da sass eine Ratte mitten auf dem Weg, fand offenbar irgendwas dort total interessant, und lief erst sehr spät im Zickzack weg, ziemlich unberechenbar.
Jetzt weis ich auch wie es auf diesem Weg zu den überfahrenen Ratten kam die ich dort früher schon öfter gesehen habe.
Dass Rehe ziemlich kopflos reagieren bin ich gewohnt, mit Hasen habe ich gute Erfahrungen gemacht, mit Ratten fehlte mir die Erfahrung…
Keine 100 m weiter auf Höhe Mainparkplatz war die nächste Ratte, die huschte aber einfach nur über den Weg, wie ich das erwarten würde.
Dafür sprang mehr oder weniger am anderen Ende von Offenbach, ich fuhr auf dem Fuss- und Radweg neben dem ehemaligen Schlachthof-Gelände, ein dunkel gekleideter Mann wenige Meter neben dem Weg regelrecht aus dem Gebüsch und leuchtete mich mit einer Taschenlampe voll an.
Ich fands mehr so semi-lustig, aber er blieb dann gleich wieder stehen, und ich erkannte aus dem Augenwinkel gerade noch den Schriftzug „POLIZEI“ auf seiner Kleidung.
Es gibt zwar schlimmere Ecken in Offenbach, aber der Mann machte das vermutlich nicht aus Jux…
Es sei denn er wäre falscher Polizist gewesen, und dachte sich bei meinem Anblick dass es bei mir eh nichts zu holen gibt
…
Als ich dann schon bei mir im Ort war sah ich auf der Bundesstrasse von weitem einen etwa faustgrossen dunklen Fleck auf der Fahrbahn auf Höhe einer Verkehrsinsel (Querungshilfe), offenbar lag dort etwas mitten auf der Fahrbahn.
Ich dachte noch, das schaue ich mir mal an wenn ich auf der Höhe bin, und entferne es von der Strasse, inklusive fachgerechter Entsorgung.
Muss ja nicht sein dass da Zeug auf der Fahrbahn herumliegt.
Bis ich dort ankam fuhr noch ein Auto drüber, ab da es mittig auf der Fahrbahn lag fuhr das Auto nicht mit den Reifen drüber.
Als ich dort hinkomme stehe ich vor einem Igel - eben mitten auf der Fahrbahn bzw. der einen Fahrspur… aber zum Glück zumindest ohne sichtbare Verletzungen.
Jetzt haben Igel nicht nur gerne Parasiten – man kann sie auch aus anderen Gründen schlecht einfach so packen und wegtragen…
Da kamen schon die nächsten zwei Autos, trotz später Stunde, ich zog schnell die Stirnlampe heraus und habe den Igel so gut es ging damit angeleuchtet – der erste Autofahrer reduzierte das Tempo, bremste dann doch nochmal recht hart ab – und bedankte sich bei mir.
Nochmal gut gegangen.
Ich überlegte noch ob ich ein T-Shirt aus meinem Gepäck hole um den Igel zu packen, oder ihn mit dem Fuss wegschiebe (Notlösung...) – da läuft er los.
Teils hat er den einen Fuss verdreht, teils lief er normal – vielleicht nur etwas fertig und erschöpft, hoffe ich.
Natürlich lief er auf nicht auf der Seite auf der er sich befand an den Rand, sondern an der Insel vorbei bis auf den entgegengesetzten Strassenrand.
Dummerweise kommt da kein Grünstreifen, sondern eine recht lange parallel verlaufende Rampe zu einer etwas tiefer liegenden Parallelstrasse – für den Igel an der Stelle ein Absatz von fast einem halben Meter.
Nach kurzer Verschnaufpause beschloss er wieder zurück zur Insel zu laufen – dort habe ich ihn mit dem Fuss eingekeilt bis die nächsten Autos vorbei waren…
Dann lief er endlich an den anderen Strassenrand, mit breitem Grünstreifen, ein paar Meter weiter kommt ein Waldstück.
Habe noch kurz gewartet, dann war er im Grünzeug verschwunden, lief nicht mehr Richtung Fahrbahn.
Viel mehr konnte ich in dem Moment nicht für ihn tun - man will Wildtiere ja auch nicht unnötig einpacken und mitnehmen um ihnen Hilfe aufzudrängen die sie augenscheinlich nicht brauchen.
Ich hoffe er hat das Abenteuer gut überstanden und ist wohlauf.