Verschwindet das Auto aus der Stadt?

Für Familien wird das nix mit dem Carsharing/Leihwagen/Mietauto.
Bei uns genau andersrum:
Im Alltag fuhren wir einen Prius, für den Urlaub mit drei (großen) Kindern haben wir uns einen Kleinbus gemietet, um räumlich entspannter zu sein.

Inzwischen ist der Prius einem aufs Stauende fast ungebremst auffahrenden SUV bzw. dem Impulserhaltungssatz zum Opfer gefallen inkl. der drei Fahrzeuge davor. O-Ton Fahrer: „Mein Assistenzsystem hat gewarnt, dass der Abstand nicht ausreicht, aber da konnte ich nicht mehr schnell genug bremsen.“
Die nächsten drei Jahre fahren wir einen Zoe…
(…aber sicher nicht in den Urlaub zu fünft ;-)

Keiner kommt auf die Idee das ganze Jahr mit leeren Urlaubskoffern unterwegs zu sein, aber die Größe eines Alltagsfahrzeug am Urlaub auszurichten kommt dem schon nahe, oder?
 
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Keiner kommt auf die Idee das ganze Jahr mit leeren Urlaubskoffern unterwegs zu sein, aber die Größe eines Alltagsfahrzeug am Urlaub auszurichten kommt dem schon nahe, oder?
Wir haben unser Familienauto nach den Alltagsanforderungen ausgesucht. Für längere Urlaube vergrößern wir ja die Transportkapazität per Dachbox. Aber auch für Freizeitaktivitäten zwischendurch hat es sich mit seiner Größe bewährt.

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Dass die Schwiegereltern 500 km weit weg wohn(t)en (inzwischen nur noch die Schwiegermutter) und der Rest der Familie ebenfalls weit verstreut ist, setzt gewissen Prioritäten. Das hindert mich aber nicht daran, für nahezu alle übrigen Fahrten das Rad zu nutzen. Dennoch würde ich weder ein kleineres, noch statt dessen einen Mietwagen nutzen wollen.

Das Schöne ist ja, dass das jeder so halten kann, wie er mag.
 
Das ist doch alles unrealistisch; eine völlig autofreie Innenstadt/Stadt ist nicht denkbar, denn dafür benötigt es mindestens einen optimierten öffentlichen Nahverkehr, der auch, im Grunde, rund um die Uhr incl. WE funktioniert.

Und dann hat es noch Rettungsdienste, (incl. Ffw), Lieferdienste, Pflegedienste mitsamt der Privatfahrzeuge sämtlicher Mitarbeiter/-innen in diesen Branchen, Handwerker, etc.
 
"Keine Privatautos" ist aber auch was anderes als eine "autofreie Innenstadt".

Selbst eine "privatautofreie Innenstadt", in der der KFZ-Verkehr nur noch aus ÖPNV-, Handwerker-, Liefer- und Robotaxifahrzeugen besteht, kann ich mir schwer vorstellen.
durch Robotertaxis wird das Konzept "Autobesitz" vielleicht geringere Bedeutung haben...
gerade in der Stadt... da sind tagsüber bei Parken schnell mal 20 Euro fällig

ich könnte mir aber vorstellen, dass die Fahrten ANSICH steigen...

wenn die Technik eines Robotertaxis kaum mehr kostet als ein normales Auto (in Zukunft mal)
und der Hauptkostenfaktor beim heutigen Taxi: der Fahrer - wegfällt..

dann kann ich mir vorstellen, dass ein Robotertaxi derart günstig ist, dass es in Konkurrenz zu den Öffis tritt..

und wenn ich dann - statt 100te Meter zu den Öffis zu gehen, zu warten, eventuell überfüllt und dann am Ankunftsort wieder 100te Meter zu fuß gehen muss - wenn ich eben dann weiterhin einen motorisierten "individualverkehr" genießen kann:
abholung vor der Haustür, direkter Weg hin zum Ziel, Absetzen direkt vorm Ziel (und kein Gedanke an Parkplatzsuche etc.)

könnte ich mir vorstellen dass dann auch viele Leute aus den heutigen Öffis abwandern hin zum Robotertaxi...

statt 2,50 in der U-Bahn dann halt 3,50 fürs Robotertaxi -- dafür aber direkt zum Ziel
 
@Sammi ElPadre - Ich versuche mir das gerade vorzustellen: Nachdem ich auf den Rufknopf gedrückt habe, fährt also etwa 15 km ausserhalb der Stadt ein Auto los, holt mich 20 min später an meiner Wohnung ab, bringt mich die zwei Kilometer zum Konzertsaal, und fährt dann wieder nach ausserhalb, um dort bis 22:10 zu warten - dann macht es die gleiche Runde nochmal in umgekehrter Richtung, um mich wieder nach Hause zu bringen? Macht etwas über 60m Autoverkehr, davon 4 mit einem oder vielleicht zwei Passagieren? Herrlich autofreie Stadt...
wieso muss das Auto irgendwo außerhalb weit weg parken..

die heutige Taxi-Flotte ist wohl deutlich geringer als eine fiktive Robotertaxi-Flotte in Zukunft sein wird (wenn viele das dann nutzen)

und schon heute ist in der Regel ein gerufenes Taxi in 2-5min vor der Haustür
warum sollte das also so lange dauern?

könnte mir eher vorstellen - wenn die Dichte dann mal recht hoch ist - das es oft nur 1 Minute dauert bis ein Robotaxi bereit ist
(wenn wir eben von einer Anzahl reden, die so hoch ist, dass sie tatsächlich Leute daran hindert selber Autos für sich zu kaufen)
 
Wenn die Parkgebühren in den Städten weiter so ansteigen, wird vollautonomes Fahren noch ganz andere Besonderheiten hervorbringen:

Sofern man den staatlich geförderten PV-Strom aus der hauseigenen Photovoltaikanlage kostenfrei in seinen ebenfalls staatlich bezuschussten E-Wagen geschaufelt hat, wird man sich die 15 € je angefangene Stunde Parkgebühren im Parkhaus sparen und statt dessen - am Zielort angekommen - einfach sein Auto so lange alleine um den Block fahren lassen, bis dass man mit seinen Erledigungen fertig ist.

Das schafft zwar deutlich mehr Verkehr insgesamt, aber wen kümmert's, wenn das Fahrenlassen des Autos billiger ist, als das Parken?

D.h. es wird über kurz oder lang eine Art PKW-Maut kommen, die auf allen Strecken greift und jeden gefahrenen Kilometer mit einer Art Mobilitätssteuer belegen wird. Aber das ist nur so eine Theorie...
 
bei vielen Robotertaxis - und dann auch noch praktisch nur in der Stadt unterwegs - kann ich mir kleine, effiziente Fahrzeuge vorstellen... da muss dann nicht ständig der große Merzedes rumfahren...

wenn das dann mit 10kWh/100km auskommt... gehen sich für 15Euro (Was sonst das parken kosten) tatsächlich viele km "Rumfahren" aus - selbst wenn nicht Solarstrom sondern normaler Haushaltsstrom
 
Die meisten neu dazu gekommenen "Fahrräder", die den Anfang einer Verkehrswende erscheinen lassen können, haben einen Motor. Sind in meinen Augen also keine echten Fahrräder.
Ob das jetzt rein muskelbetriebene Räder sind oder noch ein Motor drin ist, ist der "Verkehrswende" doch egal. Im Vergleich zum Auto spart man damit auch viel Energie und Ressourcen, sie benötigen weniger Platz, sind leiser und nicht so tödlich für andere Verkehrsteilnehmer. Und strampeln tun die E-Bike Fahrer auch noch genug, so dass es sich positiv auf die Gesundheit auswirkt.

Ich versuche mir das gerade vorzustellen: Nachdem ich auf den Rufknopf gedrückt habe, fährt also etwa 15 km ausserhalb der Stadt ein Auto los, holt mich 20 min später an meiner Wohnung ab, bringt mich die zwei Kilometer zum Konzertsaal,
Du beschreibst ganz gut den Rufbus, außer dass der etwas größer ist als ein PKW und noch einen Fahrer hat und nur Busstationen anfährt. Ineffizienz ist aber ähnlich. Ich denke ein Robo-Taxi mit "AI" Routenplanungssystem kann das effizienter.

O-Ton Fahrer: „Mein Assistenzsystem hat gewarnt, dass der Abstand nicht ausreicht, aber da konnte ich nicht mehr schnell genug bremsen.“
Ich sag ja, Menschen sollten kein Auto fahren ;)
 
durch Robotertaxis wird das Konzept "Autobesitz" vielleicht geringere Bedeutung haben...
Ich vermute, die Zweit- und Drittautos fallen weg.
Auch mit ÖPNV, Robotaxis oder Leihwagen bleibt das Problem, dass es stark schwankende Nachfrage gibt und die Kapazität auf die Spitzenbelastungen ausgelegt sein muss. Für die Anbieter schlecht, weil das Zeug den größten Teil der Zeit rumsteht, aber wenn zu viele Leute feststellen, dass sie für den Urlaub doch kein passendes Auto zum Wunschtermin gebucht bekommen, kippt die Stimmung schnell zum eigenen Auto.
 
Ob das jetzt rein muskelbetriebene Räder sind oder noch ein Motor drin ist, ist der "Verkehrswende" doch egal.
Es ist eine gute (und wirklich wichtige) Frage, ob das tatsächlich so ist.
David Hembrow stellt ja fest*, dass "nicht-elektrische Fahrräder aus zweiter und dritter Hand [...] das Rückgrat der (niederländischen) Fahrradflotte" bilden, und dass die rückläufigen Fahrradverkäufe...
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...zu einem Rückgang des Radverkehrs führen könnten:
As a result, the pool of usable (mostly second hand) bicycles is now shrinking. As the average age of remaining bicycles gets older and they become un-repairable, there are fewer newer ones available to replace them. This results in shrinkage of the bicycle fleet and will inevitably mean that people cannot cycle so much as they used to.
in den Niederlanden sind 14 Jahre mit drei Besitzern die durchschnittliche Lebensdauer eines Fahrrades.
Die Lebensspanne von Pedelecs ist deutlich geringer und eine 'Nachnutzung' kaum möglich
[autonome KFZ]
Das schafft zwar deutlich mehr Verkehr insgesamt,
Das meinte Mikael Colville-Andersen ja schon vor Jahren:
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Ich denke, dass der innerstädtische MIV weiterhin ansteigen wird. Ebenso der Trend, historisch und touristisch bedeutsame Teile der Innenstädte vor ihm zu schützen.
Letzteres in den Niederlanden halt mehr und großflächiger, hierzulande weniger und kleinteiliger.

*The challenge of declining bicycle sales in the world's leading cycling nation
 
Am Auto ist das Problem der Flächenverbrauch. Jedes Geschäft muss dann auch noch Parkplätze bereitstellen. Jeden Tag in Deutschland > 1Mio qm zu versiegeln, bringt uns irgendwann an den Punkt, dass nicht nur die Hitze in den Städten unerträglich wird, sondern es auch keine Naturflächen mehr gibt. Studien zeigen deshalb Gyrocars und Gyrobusse, die nur wenige Quadratzentimeter Fläche beanspruchen statt vielen Quadratmetern pro Fahrzeug. Auch Lufttaxis und andere Verkehrsmittel, welche wenig Fläche beanspruchen wie z.B. Fahrräder gehört die Zukunft. Garantiert aber nicht mehr dem klassischen Auto mit mehr als 2m Breite.
 
und dass die rückläufigen Fahrradverkäufe...
...zu einem Rückgang des Radverkehrs führen könnten:

(Viel) Fahrrad fahren tut man doch nicht, weil man gerade mal ein günstiges Rad aus 2. oder 3. Hand kaufen konnte bzw. ein altes von Freunden / Verwandten geschenkt bekommen hat. Ein Smartphone hat auch jeder und die sind schon nach viel weniger Jahren nicht mehr brauchbar. Wenn Fahrräder so viel wie VMs kosten würden und die Flotte so klein wäre, könnte ich es nachvollziehen. Gewöhnliche Fahrräder gibt es aber mehr als genug und neu kosten die auch nicht viel. Interessant ist, dass die Verkäufe alle Fahrräder in NL etwas gesunken ist. Fahren die Leute weniger Rad oder werden die Räder länger gefahren?

Die Lebensdauer und Reparierbarkeit von E-Bikes ist sicher nicht optimal. Am Besten dürften hier noch die Billigangebote vom Discounter abschneiden. Mit Nabenmotor muss man nur ein Laufrad austauschen und die Batterie entfernen und schon hat man ein Fahrrad ohne zusätzliche Motorgewicht.
 
Ein Auto hat, neben den praktischen Vorteilen für die Meisten von uns auch einen Prestigewert. (und anekdotisch würde ich sagen, gerade auch in der jüngeren Generation) Das Bedürfnis wird nicht verschwinden, ich VERMUTE, das Lastenrad hat teilweise diese Funktion. Wie wird das vom autonomen LeihfahrZeug abgedeckt?
 
Garantiert aber nicht mehr dem klassischen Auto mit mehr als 2m Breite.
Wieso nicht? Es hat bis jetzt geklappt. Wir tun uns den Mist an und scheinen glücklich damit. Bevölkerung wächst nicht, Wohnraum pro Person wird auch immer größer. Was machen da schon die paar m² Auto ;).

Wir reden die ganze Zeit von Verkehrswende und Zukunft und weniger Autos. Aber wenn wir uns die Entwicklung anschauen, dann geht es klar in die andere Richtung. Wieviele Leute mit dem Rad fahren oder nicht, scheint dabei egal zu sein.
 
Weil z.B. bei mir der mittlere Neckarraum in 50 Jahren komplett versiegelt ist und dann spätestens das Umdenken auch beim dümmsten Bürgermeister und Bürger kommt. Ansonsten würde man sich ja nicht soviel Gedanken über eine Mobilität mit minimalen Flächenverbrauch machen, z.B. siehe Youtube zu
Gyroscopic Transport
 
Warum müssen selbstfahrende Autos denn kleiner sein?
kauft sich heute jemand ein Auto zum Pendeln (was er in der REgel alleine sitzend im Auto macht):
ist es ein 5-Sitzer..
VIELLEICHT wenigstens ein Kleinwagen weil in der Familie ja eh noch ein "richtiges" Auto (für Urlaub) vorhanden ist..

hab ich eine Familie die tatäschlich auf Robotaxi setzt, kein eigenes Auto mehr hat..

kann der Ehepartner seine 2x 240 Fahrten ins Büro mit einem sehr kleinen Robotaxi machen (idealerweise sogar einem kleinen leichten Einsitzer, einem "Pod" - der dann vielleicht nur 500kg wiegt und nur 5kWh/100km verbraucht

und nur für die Fahrten wo mehrere mitfahren (Was seltener ist) wird ein größeres Robotaxi angefordert oder aber: es fahren halt 2 in dem Moment

wenn ich aber ein Auto für 30.000Euro KAUFE.. und BEsitz bedeutet: "ich hab ja jetzt für das Auto bezahlt, also will ich auch ALLE Fahrten damit machen.. vom Pendlen, über Urlaub bis hin zum IKEA-Einkauf"
dann muss es eben der 5-Sitzer sein, weil großer Kofferraum

und heute haben ja auch die meisten Singlehaushalte oder Paar-Haushalte ohne Kinder trotzdem ein Auto mit 5 Sitzen
viele der FAhrzeuge heute sehen wahrscheinlich sogar über Jahre hinweg NIE ne Person hinten auf der Rückbank

ABER: man hat halt die "Eierlegende" Wollmilchsau gekauft

MIETE ich ein FAhrzeug (bzw. ruf mir ein Robotaxi) - kann ich das dann ja an die Größe anpassen, die ich in dem Moment, an diesem Tag, diese Stunde benötige
 
Die Gyroskop-Technik wäre evtl. auch eine Lösung beim Velomobil, um das Umkippen zu verhindern.
 
Es ist eine gute (und wirklich wichtige) Frage, ob das tatsächlich so ist.
David Hembrow stellt ja fest*, dass "nicht-elektrische Fahrräder aus zweiter und dritter Hand [...] das Rückgrat der (niederländischen) Fahrradflotte" bilden, und dass die rückläufigen Fahrradverkäufe...
Anhang anzeigen 359200
...zu einem Rückgang des Radverkehrs führen könnten:

in den Niederlanden sind 14 Jahre mit drei Besitzern die durchschnittliche Lebensdauer eines Fahrrades.
Die Lebensspanne von Pedelecs ist deutlich geringer und eine 'Nachnutzung' kaum möglich
ich verstehs nicht ganz...
die Niederlande ist doch kein armes Land, deren Bürger keine Armen..

Räder kriegst du heute neu (ohne MOtor) für 500Euro und weniger

ist also eine so reiche Gesellschaft wirklich für ihre Mobilität darauf angewiesen, dass man für 50 Euro ein runtergerocktes FAhrrad auf irgendeinem Flohmarkt bekommen kann ?

müssen die NIederländer für die das FAhrradfahren einen hohen Stellwert hat, wirklich soviel mit alten Billigst-Fahrrädern "vom Müll" rumfahren?

auf der anderen Seite: es gibt 17 Millionen Niederländer (von denen NICHT alle Fahrradfahren) und angeblich 23 Millionen Fahrräder




Das meinte Mikael Colville-Andersen ja schon vor Jahren:
Niederlande.jpg

diese Grafik gefällt mir gar nicht - bzw. halte ich für Falsch..

keine Stadt der Welt sieht so aus, wie auf den ersten beiden Bildern

es gibt auch heute schon - ohne eine "moderne Stadt" zu sein
Öffis, Fussgänger, Fahrräder mit RAdwegen, und Micro-Elektro-MObilität (Scooter usw.), Busse und Tram

also was soll diese Grafik suggerieren ?

die Verteilung die man auf der letzten Grafik sieht: ja - die gibts so wahrscheinlich in kaum einer Stadt
da ist heute das Auto stärker vertreten..

die Grafik überzeichnet nicht, sondern stellt finde ich falsch dar
 
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