Velomo HiFly - MBB

Hallo zusammen. Ich war am Wochenende bei @speedmanager, um mir das Velomo HiFly MBB anzusehen und bei Gefallen mitzunehmen.

Ich kam Freitag um 16.00 an. @speedmanager hatte netterweise schon vorgearbeitet und das Rad passte bei der Sitzprobe auf Anhieb.
Am liebsten wollte ich sofort eine Testrunde fahren, weil ich so gespannt auf das für mich unbekannte Fahrgefühl war. Wir mussten allerdings erst eine Umwerferkonstruktion bauen, und das dauerte dann doch länger als gedacht. Wir wurden am Freitag nicht fertig. Am nächsten Morgen machten wir um 8.00 weiter. Wir mussten die erste Umwerferlösung verwerfen, weil sie nicht funktionierte, und so dauerte tatsächlich bis zum Nachmittag, bis das Rad testbereit war.

Und was soll ich sagen: Es lief wesentlich besser und einfacher, als erwartet. Ich konnte nach ein paar Versuchen die Straße hoch und runter fahren. Im Vergleich zum M-Racer, wo man bei einer unbedachten Lenkbewegung beim Anfahren gleich die Kette runterschmeißt, war es sogar wesentlich einfacher - wahrscheinlich haben diese Erfahrungen auch dabei geholfen, dass es so schnell ging.
Viel Zeit blieb auch nicht mehr, @speedmanager fuhr mich kurz darauf zum Zug und ich trat den Heimweg an.

Unverhofft kam ich noch in der selben Nacht zur zweiten Testfahrt: Wegen Zugverspätung stieg ich in Rostock aus, wo meine Schwiegereltern wohnen, weil ich den Anschluss nach Greifswald nicht bekommen hätte. Die holten mich am Bahnhof ab, ich entschied mich aber, ihnen nur meinen Rucksack mitzugeben, um gleich das Rad nochmal zu testen. Und auch das klappte ziemlich gut, lediglich beim Einfahren habe ich immer paar Versuche gebraucht.
Am nächsten Tag konnte ich dann die ersten engen Achten testen (alle sehr ungewohnt nach den eingebrannten M-Racer-Erfahrungen, wo man so eine Sondertechnik aus Hüftknick, Knie-Auslenkung und Radschräglegen fahren muss, um überhaupt um die Kurve zu kommen). Dem folgte eine kurze Überlandausfahrt über ca. 10km. Ich fühlte mich sicher genug, auf der Tour auch schon relativ schnell zu fahren (40 km/h), aber was ich mir noch nicht zutraue, ist so richtig fest in die Pedale zu treten und z.B. zu sprinten. Da fehlt noch Vertrauen in mich und das Rad. Auch enge Stelle flößen mir noch ziemlichen Respekt ein, oder Gegenverkehr am Radweg, weil das Rad sich einfach so anders lenkt.

Ich werde an dem Rad erstmal alles so lassen, wie es ist, bis ich mich dran gewöhnt habe. Irgendwann werde ich dann wie am M-Racer daran gehen, die Sitzposition möglichst flach zu gestalten. Es wird also wieder gebastelt werden.
Vielen Dank an @speedmanager für das schöne Basteln, die liebe Aufnahme bei dir Zuhause mit der Übernachtungsmöglichkeit und den freundlichen Austausch, und danke, dass du das Rad schon vorher mit so viel Aufwand so gut auf meine Länge eingestellt hast, obwohl es ja gar nicht klar war, ob ich das Rad nehmen würde. Durch das gemeinsame Basteln habe ich gleich so viel über das Radkonzept und Umbaumöglichkeiten gelernt.

Und auch ein Riesenlob @Jack-Lee. In diesem Thread wurde ja dein MBB-Konzept schon positiv gewürdigt. Wenn man nicht selbst ein MBB bauen kann oder will, dann ist das doch gerade die einzige Alternative zum Cruzbike. Ich habe nach einem Cruzbike Vendetta gesucht, aber ich glaube, dass ich letztendlich mit diesem Konzept aufgrund der Features und Modifikationsmöglichkeiten viel glücklicher bin. Zum Beispiel Velomo HiFly im Gegensatz zur Vendetta heckgefedert, was ich eine großartige Option finde. Man kann durch die Scheibenbremsen 28 oder 26 Zoll einbauen und ist damit noch variabler bei den Reifenbreiten. Und das Rad lässt sich, wie wir an meinem Beispiel sehen, relativ gut auf verschieden große Menschen anpassen.

Ich freue mich auf die nächsten Tage und meine weiteren Erfahrungen damit. Ich werde berichten.
Liebe Grüße..
wartetaufwind
 

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Die ersten 50 Kilometer sind vorbei. Es macht nach wie vor viel Spaß, doch kündigt sich schon die ersten Umbauten an.

1. Umbau auf Alurohr zwischen Tretlager und Lenker
Momentan ist ein normaler Tiller verbaut und zwei Stahlstangen zum Tretlager nach vorne. Das war eigentlich eine Impro-Lösung von @speedmanager, um das Rad auf meine Größe anzupassen, aber ich fand das eigentlich ganz schick. Das Problem ist nur, dass der Tiller m.E. den großen seitlichen Druck beim Gegenhalten am Lenker nicht verträgt. Ich habe ziemliche Verwindung und lautes Knarzen, wenn ich stark treten will und dementsprechend stark gegenhalten muss. Ich habe die ganzen Teile für die "Original-Velomo"-Alurohrbefestigung von @speedmanager mitbekommen.

Da wollte ich gleich mal fragen, wie ihr das mit dem Gegenhalter für den Umwerferzug gelöst habt. Wo habt ihr den angebracht und was habt ihr dafür für ein Teil hergenommen (@speedmanager ich glaube du hattest es mir gesagt, aber ich weiß es nicht mehr ;)?

2. Umbau auf Luftdämpfer
Ich habe noch einen Manitou Luftdämpfer aus einem alten Mountainbike mit Rahmenbruch rumliegen. Der ist 0,5cm kürzer als der verbaute Elastomerdämpfer. Sobald ich passende Dämpferbuchsen habe, werde ich den einbauen. @Jack-Lee: Ich habe die Buchsen des Elastomerdämpfers auseinandergenommen. Da ist ja so eine Art "Press-Fit-Buchse" im Dämpferauge, dann ein Kunstoff(?)-röhrchen und außen zwei Plastikdistanzscheiben. Was ist denn das für Material? Ich habe leider einen der beiden Plastikdistanzscheiben in der Werkstatt verloren..

3. Sitz flacher
Ich möchte langfristig eine flachere Sitzunghaltung. Dazu muss ich mal sehen, wie weit ich den vorhandenen Sitz tieferlegen kann.

Und weil ich es so schön finde, hier neben dem momentan verbauten 2-Stangen-System nochmal ein Foto vom ganzen Rad in der Oktobersonne der heutigen Ausfahrt..

So weit erstmal. Danke für eure Tips und viele Grüße..
 

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Das sind igus Gelenklager, da durch eine 10mm igus aluwelle mit hartanodisierung und die Distanzscheiben einfach aus POM. Für letzteres kann man aber eigentlich jeden Kunststoff her nehmen.
 
Hi zusammen. Habe mit den Umbauten begonnen.

1. Dämpfer ist drinnen und scheint gut zu passen. Testfahrt steht aus bis

2. Das Alurohr als Tretlagerauslieger befestigt ist. Dazu eine Frage zur Befestigung der Schelle am Gabelschaft. Nehme ich Spacer und dann als letztes die Schelle, so dass der Schaft über nur die eine Befestigungsschraube geklemmt wird?
Siehe Foto - also ganz oben einen dünneren Spacer und dann die Schelle, dann Abschlusskappe mit Schraube für die Kralle? Danke.
 

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Jo die Verlängerung habe ich schon entfernt, so dass nur der Gabelschaft rausguckt und die Spacer (siehe Foto).

@speedmanager
1. Hattest du eine Kralle in den Schaft eingeschlagen?
2. Hast du die drei Spacer wie auf dem Foto verwendet und oben drauf die Schelle?

Durch die Klemmung mit nur der Schelle hat man ja relativ wenig Spielraum mit der Höhe der Spacer.. Danke:)
 
Habe den Umbau heute fertig gemacht. Allerdings bin ich ziemlich enttäuscht. Das Tretlager und der Lenker verwinden sich wesentlich stärker als in der Version mit den beiden Stahlstangen.

Das Tretlager verwindet sich gegenüber dem Alurohr so stark, dass das Kettenblatt den Umwerferkäfig links oder rechts streift, je nachdem, mit welchem Bein ich trete. Im Vergleich zu vorher fährt es richtig eierig, so bald ich fest trete..

Auch hinter der Vorbauklemmung kann ich das Rohr durch seitlichen Zug am Lenker richtig hin und her biegen..

Evtl ist das Alurohr einfach zu weich? Oder zu lang wegen meinen langen Beinen?

Seht ihr eine Möglichkeit, das steifer zu bekommen? Oder habe ich einen Fehler bei der Konstruktion gemacht?

Danke für eure Hilfe..
 

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Also das Allurohr (das ist doch ein Rohr oder?) hätte ich jetzt weniger in verdacht eher die Verbindungsstellen mit dem Rahmen
besonders unten am Tretlager.
Oben am Lenkkopf werden wohl nur noch Zugkräfte ankommen
ich kann natürlich auch komplett falsch liegen :unsure:
 
@Marschu Danke für die Rückmeldung. Es ist EIN Alurohr. Ich denke du liegst falsch, denn ich kann das Alurohr hin und her verwinden durch seitlichen Zug am Lenker. Da bewegt sich das Rohr ab der Schelle am Steuerrohr hin und her.

An der Befestigung am Tretlager wird es auch nicht liegen, denn in der vorherigen Konstruktion mit den beiden Stahlstangen war das Problem nicht da.

@Jack-Lee hast du eine Idee? Würde ein dickwandigeres Alurohr helfen? Jetzt ist 1,5mm. 2mm gibt es auf jeden Fall. Wie verhält sich die Buegestigung von Alurohren bei zunehmender Wandstärke oder Durchmesser?

@speedmanager hat die Idee, einfach ein 32er Rohr mit 2mm Wandstärke über das 28er Rohr drüber zu schieben, um die Steifigkeit zu erhöhen.

Oder evtl ein 30er Rohr an den Enden auf 28,6mm abdrehen lassen? Das 30er Rohr gibt es mit bis zu 5mm Wandstärke. Da müsste man aber probieren, ob die Schelle für die Gabelschaftbefestigung noch drüber geht.

Danke

Hier nochmal zwei Vergleichsbilder. Mit Stahlstangen war es wesentlich verwindungssteifer..
:)
 

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Schau Dir mal die Rohre der Cruzbike an, das sind schätze ich 40mm Alurohre.
Jo das Problem ist, dass dafür die Anbauteile nicht passen, also Befestigung am Tretlager, Schelle am Gabelschaft und Vorbau.Die sind für 28,6mm.

Evtl könnte man da aber zum Teil Teile anfertigen lassen.. Keine Ahnung. Was meinst du?
 
ich dachte da an 2K-PU-schaum
oder epoxy (aber epoxy wäre schon sehr Speziel)
 
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