Unfall mit entgegenkommendem Hund-Radfahrer-Gespann

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Hallo an alle, schöne Ostergrüsse aus dem Norden!
Ich hatte heute ein Erlebnis der weniger schönen Art: Nach einer langen Bergabstrecke, die mit ca. 35 Km/h rollte ohne mitzutreten kam mir am Ende des Gefälles eine Radfahrerin mit einem Hund an der Leine entgegen. Wir sind beide jeweils am rechten Rand des Radweges (ca. 1,20 - 1,40m breit) gefahren und haben uns auch ohne Probleme passiert.
Doch dann sah ich im Rückspiegel wie das Mädel mitsamt Rad und Hund plötzlich von der Bildfläche verschwand.
ich habe sofort gebremst und bin ausgestiegen und zurückgelaufen. Zum Glück kam zuerst der Hund und gleich darauf das Mädchen aus dem Graben gekrochen, offensichtlich beide unverletzt. Als ich bei den beiden ankam knurrte mich der Köter erstmal an (Jagdhund/Schäferhund-Mixtur). Das Mädchen beruhigte ihn wieder und wir fuhren dann beide in unsere ursprüngliche Richtung weiter. Während der Fahrt habe ich mir so meine Gedanken gemacht, was wohl passiert wäre, wenn die Radfahrerin sich ernsthaft verletzt hätte (Unten im Graben war zu allem Überfluss auch noch ein Stacheldrahtzaun). Vermutlich hätte ich noch nicht einmal erste Hilfe leisten können ohne mich selbst in Gefahr zu begeben (Hund). Bestenfalls mit Handy 112 rufen! Wie ist in so einem Fall die Rechtslage, hat schon mal jemand von euch ähnliches erlebt?

Uwe
 
AW: Unfall mit entgegenkommendem Hund-Radfahrer-Gespann

Moin,

ich verstehe nicht warum hier immer so eine Anti Hunde Stimmung gemacht wird. Der Hund hat recht normal reagiert. Für ihn/sie gab es eine Situation in der seine/ihre Rudelführerin irgendwie mitsamt seiner Leine in einen Graben gefallen ist und er/sie hat dann erstmal dafür gesorgt die Situation zu stabilisieren und sein/ihr Frauchen durch knurren verteidigt. Sollte in einem solchen Fall keine direkte Hilfestellung der verunfallten Person möglich sein, reicht es im Rahmen des Selbstschutzes aus 112 zu rufen oder anderweitig für Hilfe zu sorgen. Mit ein wenig Hundeverstand und einer angepassten Verhaltensweise ist es in der Regel möglich beruhigend auf den Hund einzuwirken und nach der Sicherung des Hundes an einem festen Gegenstand, der Halterin zu helfen. Insofern sind Deine Überlegungen durchaus korrekt und Dein Verhalten war es auch.

Gruß,

Claas
 
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Waren die 35 km/h im Begegnungsverkehr mit einem Radfahrer, der auch eine gewisse Breite auf dem Weg benötigt, auf einem maximal 1,40 m breiten Weg eine angemessene Geschwindigkeit?
 
AW: Unfall mit entgegenkommendem Hund-Radfahrer-Gespann

Ich hatte heute ein Erlebnis der weniger schönen Art: Nach einer langen Bergabstrecke, die mit ca. 35 Km/h rollte ohne mitzutreten kam mir am Ende des Gefälles eine Radfahrerin mit einem Hund an der Leine entgegen.
Mal ne ganz bloede Frage, wer war denn hier der "Geisterradfahrer" ??

Radwege auf der falschen Seite, ignoriere ich ... Radwege die auch aus der Gegenrichtung befahren werden vermeide ich ganz prinzipiell, auch zum Selbstschutz ...

Vermutlich hätte ich noch nicht einmal erste Hilfe leisten können ohne mich selbst in Gefahr zu begeben (Hund)
Formaljuristisch rufst Du 112 keiner muss sich selbst gefaerden, aber man sollte halt versuchen ruhig auf den Hund einzuwirken, und wenn es gelingt den Hund ausser Reichweite des Verletzten anzubinden, zu helfen. Hundehalter kennen das Problem und wissen um Ihr persoenliches Restrisiko.

mfG
Matthias
 
AW: Unfall mit entgegenkommendem Hund-Radfahrer-Gespann

Was erst problemlos aussah,war vielleicht doch ein Problem. Hat der Hund einen Schreck bekommen und an der Leine gezerrt? Hat der Luftdruck des vorbeirauschenden Velomobils den Radfahrer in den Graben gepustet?
 
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AW: Unfall mit entgegenkommendem Hund-Radfahrer-Gespann

Haben Geschwindigkeit, Form und Material des mit 35 km/h für viele Radfahrer schon im transsonischen Bereich operierenden Alleweders eine optische / psychologische / physische Schockwelle ausgelöst? :D
Nein, im Ernst Uwe, ich finde dass Du genau richtig gehandelt hast: RR-Fahrer, die ähnliche Geschwindigkeiten erreichen, haben keinen Rückspiegel und wären ohne jedes Wissen dessen, was hinter ihnen passiert ist, weitergefahren. Die einzige Frage wäre ggf. die nach der situationsangepassten Geschwindigkeit.
Ich kenne genau diese Situation: Der kombinierte Rad-/Fußweg, der Teil meines Arbeitsweges ist, beginnt am Ende eines langen Gefälles und wird morgens früh von vielen Hundebesitzern frequentiert, weshalb ich i.d.R. eine ganze Weile parallel dazu auf der Landstraße fahre, bis sich meine Eingangsgeschwindigkeit von > 40 km/h an der nächsten Steigung auf ein verträglicheres Tempo reduziert hat.

Grüße, Martin
 
AW: Unfall mit entgegenkommendem Hund-Radfahrer-Gespann

Hat die Radlerin denn nicht noch gesagt, was passiert ist, also warum sie in den Graben fuhren? Hat sie sich umgedreht oder zog der Hund anders? Oder kam beiden zusammen in einem Zeitpunkt?
j.
 
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Moin,

@dann,am Gassi "fahren" ist nmM nur die Leine bescheuert....das muss ja irgendwann schiefgehen. Mein Hund hat genügend Übersicht und Eigennutz, dass er allem und jedem ausweicht und er läuft frei am Rad. Oder aber er sitzt in seinem Anhänger und dann komme ich zu meinem Recht, mal reinzutreten:)in die Pedale;)
Dass der eben verunfallte Hund geknurrt hat in seinem Schreck und Verwirrung ist doch klar, weiss erdoch nichts von den guten Absichten des nahenden Helfers....
Insgesamt bin ich einigermassen bestürzt über die Canophoben Bemerkungen hier.....:eek:

Allen hier weiter unfallfreie Fahrt
 
AW: Unfall mit entgegenkommendem Hund-Radfahrer-Gespann

Irgendwie lernen es manche Leute nie, entweder geht man Radfahren oder Gassi mit dem Hund, aber nicht beides zusammen..

Ich hatte nie mit dem Hund am Rad ein Problem oder gar einen Unfall. Und für 50-60 Kilometer zu Fuß Gassi gehen hatte ich weder Zeit noch Kondition.
 
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Insgesamt bin ich einigermassen bestürzt über die Canophoben Bemerkungen hier.....:eek:

Ich habe überhaupt nichts gegen Hunde, ich denke auch dass es nicht darum geht.
Tatsache ist dass viele Hundehalter schon zu Fuss reichlich zu tun haben einigermassen mit ihrem Hund klarzukommen, es muss nicht zwingend etwas passieren aber ich denke es ist klar dass das Risiko massiv erhöht wird, mit einem Hund an der Leine auf dem Fahrrad. Angenommen der sieht einen anderen Hund oder ein Tier auf der anderen Seite, der Hund wird einfach rüber ziehen..
 
AW: Unfall mit entgegenkommendem Hund-Radfahrer-Gespann

Moin all, ich denke die Radfahrerin ist in dem Moment als wir uns passiert haben einfach zu weit rechts gefahren und somit auf die seitliche Bankette gekommen. Und von dort waren es nur noch wenige cm bis es abwärts in den Graben ging. Auf einem wackeligen Mountainbike nur mit einer Hand lenkend (Andere Hand Hundeleine) eine halbwegs gerade Linie zu fahren ist ja auch nicht so einfach, schon gar nicht wenn es rechts die Böschung runter geht und links Gegenverkehr in Form eines viel zu schnellen VM den Platz beansprucht.:eek: Jedenfalls habe ich daraus gelernt, in Zukunft werde ich in solchen Situationen langsamer fahren und wenn möglich auf die Bankette ausweichen. Und um die Frage, wer denn von beiden der Geisterradler war zu beantworten: Keiner! Es ist ein Radweg wie sie typisch sind im südlichen Schleswig-Holstein. Ein Weg für beide Richtungen. Und auch die Frage, warum ich bei der Geschwindigkeit nicht auf der Strasse gefahren bin, möchte ich beantworten. Nämlich aus reinem Selbstschutz, weil die Autos und am Ostersonntag auch viele Motorräder einem mit 100km/h und viel zu geringem Überholabstand an einem vorbeirasen! Und das sogar bei Gegenverkehr :mad:. Diese leidliche Erfahrung muss ich leider sehr häufig machen, deswegen habe ich es mir angewöhnt auf Strecken zwischen den Ortschaften den Radweg zu nutzen. Vorrausgesetzt es gibt einen und er ist zumutbar. Und da ich mit dem schweren FAW ohnehin in der Regel nicht in Geschwindigkeitsbereiche komme, wo ich auf der der Strasse besser aufgehoben wäre war das bisher auch noch nie ein Problem. In den Ortschaften wechsel ich dann fast immer von dem Radweg auf die Strasse, auch aus dem oben bereits erwähnten Selbstschutz.

Grüße, Uwe
 
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Allerdings sollte man auf dem Rad beide Hände am Lenker haben und sie bestenfalls zum Zeichengeben vom Lenker nehmen. Es gibt auch solche seitlichen Haken für den Gepäckträger, mit denen man den Hund mit kurzer Leine am Rad führen kann. Wenn ich allerdings an meinen vor einigen Jahren verstorbenen Hund denke, dann hätte ich den bestenfalls auf dem Trike (das ich damals noch nicht besaß) ausführen mögen, so wild wie der in alle Himmelsrichtungen gezogen hat. Geliebt habe ich ihn trotzdem.

Grüße, Martin
 
AW: Unfall mit entgegenkommendem Hund-Radfahrer-Gespann

Irgendwie lernen es manche Leute nie, entweder geht man Radfahren oder Gassi mit dem Hund, aber nicht beides zusammen..

Das kommt doch sehr auf den Hund an. Der eine läuft nebenher, da kann ringsrum die Welt untergehen, der andere will überall hin und zieht entsprechend.

flo
 
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Hallo,
es kommt sehr auf den Hund an, auch welche Größe. Mit einem 30 kg schweren Hund, der seinen eigenen Weg laufen will, hätte ich auch einige Probleme.

Unsere Hündin wiegt nur 11 kg, liebt es mit dem Fahrrad oder Mango mitzulaufen. Für das Normalrad haben wir eine Halterung mit starker Feder, sie läuft rechts auf der Grasnarbe. Alles andere interessiert dann nicht mehr.
Am Mango wird sie mit zwei Leinen gesichert, auch wieder rechts. Sie läuft direkt neben meinem Kopf, ich kann sie ansprechen, sogar noch näher an das Mango heran ziehen. Das Mango hat eine glatte Außenhülle, selbst das Laufrad ist verkleidet.

Es versteht sich von selbst, dass derartige "Gespanne" mit Vernunft bewegt werden sollten. Ich bleibe auch hinter anderen Radfahrern und Frage, ob ich rechts passieren kann, damit der Hund weiter auf der Narbe laufen kann.

Gruß
Reinhard
 

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Richtig. 35 Klamotten sind auf einem schmalen Radweg mit einem mehrspurigen Rad im Begegnungsverkehr eben zu schnell. Auch wenn es gerade eben so passt mit dem aneinander vorbeikommen.... Genauso denke ich, dass man als Hundeausführer im Begegnungsfall eben zur Not anhalten und passieren lassen muss, wenn man nicht beide Hände am Lenker halten kann und der Hund wömöglich Einfluss auf die Fahrtrichtung nehmen kann.
 
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