Trike fahren - leicht gemacht

Hallo,

Ich bin kein Fan von getrennten Bremsen. Ich denke es braucht viel Übung, um die optimal zu bedienen, und insbesondere um das so weit zu automatisieren, daß es auch im Notfall klappt.

Sehe ich komplett anders. Ich habe von gekoppelt auf getrennt umgerüstet und kam damit besser klar, u.a. weil in praktisch keiner Bremssituation die beiden vorderen Bremsen gleich stark bremsen, denn entweder ist die Friffigkeit des Untergrundes unterschiedlich oder eines der Räder ist weniger belastet als das andere (schiefe Fahrbahn, leichte Kurve). Auch als motorisch unbegabter lernt man es schnell, den Bremshebel des dann blockierenden Rades etwas zu lösen.

Daß sie separat einstellbar sind. Von den serienmäßig an Trikes verbauten Systemen ist das leider keines.

Wieso? Werden Seilzugbremsen nicht mehr serienmäßig an Trikes verbaut?

Mechanisch gekoppelte haben meistens diese seltsame Ausgleichwippe, deren einziger Effekt ist, daß sie eine getrennte Einstellung der Bremsen unmöglich macht.

Es gibt Bremshebel für zwei Züge ohne Wippe, außerdem gibt es Doppelbremszüge, da beginnt der Zug am normalen Bremshebel und teilt sich dann auf zwei Züge für die Bremsen.

Damit eine Hinterradbremse wirklich verzögert, muss man entweder sehr langsam unterwegs sein oder ordentlich Last auf dem Hinterrad. Alle Trikes, die ich bisher probefuhr, hatten bei einer Vollbremsung schon bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h hinten grundsätzlich keinen Bodenkontakt mehr.

Neben dem in-die-Kurve legen hilft es auch gegen Umkippen, wenn man die ersten Paragrafen der StVO ernstnimmt, nämlich nur so schnell zu fahren, dass man sein Fahrzug auch beherrscht, und nur so schnell zu fahren, wie man weit gucken kann.

Wie man Bordsteine rauf kommt

Wozu? Ich WILL nicht auf den Gehweg.

Gruß, Klaus
 
Zu den Bremsen gekoppelt oder nicht gibts doch einen langen ergebnislosen Thread, den kann man auch einfach lesen, neue Erkenntnisse wirds da wohl nicht geben.

Ich suche noch Tipps und Erfahrungen zum Überwinden von (nicht abgesenkten) Bordsteinen und ähnlichen Hindernissen. Lieber frontal nehmen und die fantastische Federung schlucken lassen, oder leicht schräg ansetzten? Runter erscheint mir leicht schräg angenehmer, wenn man es einrichten kann. Hoch habe ich mich noch nicht getraut oder war noch nicht in die Situation gekommen.

Runter geht doch alles, was mit dem Unterrohr/Unterseite Hauptrahmen passt. Ich fahr lieber schräg/versetzt, wenn man schnell fährt ergibt sich das ja auch aus der Fahrtrichtung. Also: einfach machen.
Hoch: auch einfach Mal machen und langsam rantrauen. Wird schon nicht kaputt gehen! Kanten, alles abgesenkte oder bis 5cm ist egal, einfach drüber. "Richtige" Bordsteine in verrundet fahren sich auch unauffällig, wenns welche mit richtiger Kante sein sollen mach ich es dann wie mit dem Auto: lieber mit gerade so viel Schwung ran, dass das Rad hoch fährt.
 
Gibt es bei Euch keine abgesenkten Bordsteine?

Manchmal einfach an den falschen Stellen...
Ich hab auf dem Arbeitsweg einen hohen, den ich standardmäßig runter fahr: Eine Autoampel auf dem freigegebenen Gehweg umschiffen und danach runter, bevor es unübersichtlich und gefährlich wird, die erste Absenkung nach der Kreuzung wär schon die erste Einfahrt, die ich ja bereits auf der Fahrbahn passieren will.
Hoch: ja mei, kann halt vorkommen. Plötzlich ist er vor einem, Blödparker, Baustellen o.ä. wirken da schon Mal mit. Nix alltägliches, aber bevor ich absteige fahr ich doch lieber einfach hoch und weiter.
 
Aus rein theoretischen Überlegungen (mir fehlt die Erfahrung) würde ich in Kritischen Situationen also eher aufrecht und geduckt fahren, und nur im allerletzten moment (wenn alles Andere nichts mehr bring) den Oberkörper einsetzen.
Was meint ihr?
ehrlich: halte ich für völlig falsch...

eine Kurve die sagen wir mit 20km/h aufrecht sitzend (also ohne sich in die Kurve zu lehnen) gefahren werden kann, und man ist knapp am kippen, was man durch Oberkörpereinsatz im allerletzten Moment noch schafft...

diese Kurve wäre wen man sich von anfang an in die Kurve lehnt völlig sicher zu fahren, mit viel REserve (auch für höheres Tempo)

Kurven die ich mit 20km/h ohne Oberkörperseinsatz fahre und das kurveninnere RAd kommt bereits leicht hoch, man ist quasi am Beginn des Kippens: die selbe kurve geht mit Reinlehnen, also Oberkörpereinsatz auch mit 30km/h ohne Gefahr des Kippens oder noch schneller

vondaher ist es natürlich besser sich in die Kurve zu lehnen
klar: wenn man das dann bis zum Limit ausreizt, hat man keine "Reserven" mehr (wobei mein Trike in diesen Situationen zu rutschen beginnt, nicht zu kippen)
aber aufrecht sitzend könnte man solche kurven gar nicht fahren, da schon viel früher kippt
da ich ein schmales Trike fahre sind bei mir diese Grenzbereiche früher zu bemerken, als z.b. bei einem WildOne...
dieses kann man auch recht passiv in Kurven reinprügeln, bevor das Beinchen hochkommt..

bei meinem kann ich auch bei 10-15km/h auf gerade STrecke wenn ich will leicht ein RAd hochheben... mir taugt das aber so
andererseits - wenn man sich ordentlich raushängt - gehen auch Kurven mit 40km/h und dahinrutschenden Vorderreifen (Untersteuern)
siehe Zeitlupe bei meinem 2ten Video in der Signatur
 
Bitte was? Du merkst nicht wenn eines von den Vorderrädern blockiert?
Da mußt du in Physik aber ziemlich schlecht aufgepasst haben....
Bei einer NOTBREMSUNG (bei mir sind das 1,5sec. aus 25km/h , Asphalt) kann ich nicht individuell , wie ein ABS , die Bremsdrücke erhöhen und absenken , so wie der Untergrund kommt. Da ist es mir lieber gekoppelt zu Bremsen und meine Aufmerksamkeit auf das Gegenlenken zu legen.
Gezieltes anbremsen ist natürlich kein Problem.

Lg
Gandalf
 
Klasse, diese Diskussion ist genau das was man als Einsteiger braucht (y)

Was ich vielen Posts entnehmen kann - Es gibt mindestens zwei generelle Kernunterschiede zum Up:

DER OBERKÖRPER MACHT MIT
Nur mit aktiver Schwerpunktsverlagerung in Richtung Kurvenmitte ist ein Trike sportlich und sicher durch Kurven zu bewegen.

TRETEN, TRETEN, TRETEN
Nur mit höheren Trittfrequenzen als am Up ist Trike fahren Knieschonend. Niedrige Drehzahlen in Kombination mit dem Gegendruck der Sitzlehne kann eher Schmerzen provozieren.

Aber warum soll ich denn in der Kurve weitertreten? Mein Rad ermöglicht mir gemäß Kammschen Reibungskreis doch bei weniger Antriebskraft mehr Seitenführung??

Als ex upfahrer mußte ich mich jedoch sehr an die Möglichkeit des Durchtretens in Kurven gewöhnen.

Viele Grüße aus der nördlichsten Stadt Italiens, Martin
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Mit meiner gekopelten Vorderbremse und Hinterrad Bremse meine ich, dass ich mein Trike einfacher wieder fangen kann, wenns irgend wo ausbricht.

Hallo Velo68, merkst du eine Bremswirkung vom Hinterrad? Der Schwerpunkt bei Trikes (zumindest Tadpoles) liegt ja ca. zu 75% auf der Vorderachse...oder?
 
Hallo,

Daß es die gibt weiss ich. Und an welchem trike werden die serienmäßig verbaut?

Bei Anthrotech wurde zumindest ein Doppelbremshebel ohne Wippe verbaut, was die aktuell machen, weiß ich nicht. Für HP weiß ich nicht, welche Bauteile die bei gekoppelten Bremsen verwenden, ich habe getrennte. Und was heißt schon serienmäßig? Ein Trike kauft man ja nicht aus dem Schaufenster, sondern kann die Komponenten mitbestimmen.

Bei einer NOTBREMSUNG (bei mir sind das 1,5sec. aus 25km/h , Asphalt) kann ich nicht individuell , wie ein ABS , die Bremsdrücke erhöhen und absenken , so wie der Untergrund kommt. Da ist es mir lieber gekoppelt zu Bremsen und meine Aufmerksamkeit auf das Gegenlenken zu legen.

Das ist völlig wurscht: Bei einer Notbremsung ziehe ich beide Bremshebel voll durch, die Räder blockieren. Das Bremsverhalten hängt damit komplett von der Haftung der Reifen auf dem Untergrund ab. Im Falle des Drehens könnte ich nun einen Hebel loslassen, wenn die Bremsen getrennt angesteuert sind. Wenn mir das gelingt, ist es gut, wenn nicht, habe ich das Bremsverhalten gekoppelter Bremsen. Abgesehen davon läuft sowohl das Gegenlenken als auch das Bedienen der Bremsen weitestgehend intuitiv oder gar nicht ab.

Da zudem selbst die schweren Trikes (Anthrotech, Scorpion plus) bei Vollbremsungen hinten hochkommen, bringt die Hinterradbremse nur etwas bei Fahrten mit ordentlicher Zuladung oder Anhänger, wenn dadurch dieses Hochkommen verhindert wird. Das spielt aber in der Parxis nach meinen Erfahrungen keine Rolle, zumal sich die Hinterradbremse in der Bauform V-Bremse als sehr wartungsintensiv herausgestellt hatte, weil sie aufgrund ihrer Position ständig völlig zudreckt. Anders gesagt, sie taugt nur als Parkbremse, weil sie im Ernstfall aufgrund von Verschmutzung nicht richtig bremst.

DER OBERKÖRPER MACHT MIT
Nur mit aktiver Schwerpunktsverlagerung in Richtung Kurvenmitte ist ein Trike sportlich und sicher durch Kurven zu bewegen.

Genau diese Verlagerung macht man mit dem Up ständig, mit dem Unterschied zum Trike, dass man das Fahrrad ebenfalls neigt.

Nur mit höheren Trittfrequenzen als am Up ist Trike fahren Knieschonend. Niedrige Drehzahlen in Kombination mit dem Gegendruck der Sitzlehne kann eher Schmerzen provozieren.

Das gilt für das Up auch, nur dass hier der Gegendruck nicht vom Sitz kommt, sondern vom Zug am Lenker, und damit ggf. geringer ausfällt.

Aber warum soll ich denn in der Kurve weitertreten? Mein Rad ermöglicht mir gemäß Kammschen Reibungskreis doch bei weniger Antriebskraft mehr Seitenführung??

Diesen Kamm kenne ich jetzt nicht, aber ich weiß, dass das Kurvenverhalten mehrspuriger Fahrzuge besser ist, wenn man aus der Kurver heraus beschleunigt.

Gruß, Klaus
 
DER OBERKÖRPER MACHT MIT
Nur mit aktiver Schwerpunktsverlagerung in Richtung Kurvenmitte ist ein Trike sportlich und sicher durch Kurven zu bewegen.

Kommt immer auf die Kurve und Rad an. Ich hab mir auch recht das in die Kurve legen angewöhnt, vom Rad her könnt ich oft aber auch einfach liegen bleiben und weiter dösen...

Aber warum soll ich denn in der Kurve weitertreten?
Damit du nicht langsamer wirst! :p Ich hör auf zu treten, wenn ich den Halt im Sitz brauche und mich daher zwischen Sitz und Pedal drücke/klemme. Ich glaube, ich Strecke dazu das innere Bein gerade, muss aber nochmal drauf achten.
 
Ich strecke am Trike immer das kurvenäußere Bein, weil mein gestreckter "Innenfuß" beim Einlenken die Gepäcktasche am Vorderrad stört (Delta mit zwei Hinterrädern und einem Vorderrad).

Minikettwiesel
 
@Thomas Seide - der Kurvenräuber schlechthin - hatte mir 2013 den Tipp mit dem kurveninnerem Bein gegeben, mit folgender Begründung:

Hallo Reinhard ,
freue mich für dich . War ja ein langer Kampf dich auf ein Trike zu bekommen . Lasse bei Kurven das innere Bein gestreckt und lehne dich mit dem Oberkörper stark nach innen , dann rutscht man nicht weg da sich die Innenseite des Oberschenkels vorne an der großen Sitznase abstützt .

allerdings hab ich noch einen alten Sitz, ohne der großen Sitznase
vom Aufrechtfahren gewohnt, hatte ich das Kurvenäußere gestreckt gehabt...
meiner Meinung nach geht's mit dem innerern aber wirklich besser... vielleicht ist es mittlerweile aber auch einfach nur Gewohnheit
 
am Trike das Innere (Stabilisierung am Sitz)
Ich habe mich so umgestellt, dass das äussere gerade ist. Zweck: aussen weniger Ausladung, die weg vom Boden ist, also aussen so flach wie möglich, was von der Wirkung ähnlich -natürlich schwächer- ist wie nach innen lehnen.
Aber warum soll ich denn in der Kurve weitertreten?
Weil Du es kannst, bzw. weil es möglich ist:
 
Kurve? Innen, Aussen? Einfach fahren und weitertreten. Und je rasanter die Kurve gefahren wird desto mehr neigt sich der Oberkörper, das geschieht automatisch.
Beim ungefederten Trike stemme ich mich bei groben Bodenwellen leicht in die Pedale und hebe dadurch den Oberkorper aus dem Sitz, ist gut für die Bandscheiben.
 
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