Auch wenn wir eigentlich wissen, dass in solch einer großen Familie wie wir es hier im Forum inzwischen sind, solch ein Schicksal immer wieder auftritt, so macht es einen doch sprachlos und tieftraurig. Leider kannte ich Robert nicht persönlich, ich habe aber seine besonnene und abgeklärte Art zu schreiben sehr geschätzt, ebenso wie seinen manchmal trockenen Humor. Seiner Familie wünsche ich viel Kraft für die kommende schwere Zeit. Und uns allen wünsche ich, dass wir immer wieder daran denken, nicht alles auf später aufzuschieben. Wer weiß, was später sein wird.
Es mag jetzt der falsche Zeitpunkt dafür sein, aber wenn später einmal jemand etwas dazu sagen könnte, ob der Infekt (oder die Infektion?) etwas mit dem Unfall zu tun haben könnte? Oder ob er auch krank immer weiter gefahren ist und sich das auf's Herz gelegt hat? Vielleicht können und sollten wir alle daraus etwas lernen...
Liebe velophile GenossInnen und Genossen,
auch ich kannte Robert nicht. Wahrscheinlich haben sich unsere Wege auf einer Spezi gekreuzt. Sein Tod ist mir sehr nahe gegangen. Ich verneige mich vor ihm und seiner Menschlichkeit und möchte seiner Familie mein Beileid aussprechen. Er hat wichtige Footprints gesetzt und wird in uns allen weiterleben. Ich denke, es mag vielleicht komisch sein, aber vielleicht wäre es für uns und die betroffenen Familien gut, einen Ort der Erinnerung für wichtige Forumsmitglieder einzurichten, ich denke da auch an
@CAS.
Ich habe deshalb
@Sutrai zitiert und bin ihm für das Aufwerfen der Frage dankbar, da mir diese Frage während meines Urlaubs immer wieder durch den Kopf ging: Als VM-FahrerInnen und -Fahrer sind wir hoffentlich zwar i.d.R. besser trainiert als andere, wir sind aber bedingt durch klimatische Temperaturschwankungen und unterschiedliche Aufwärmung vor Fahrtantritt und Abkühlung nach Fahrtbeendigung einem thermischen und wohl damit auch autoimmun relevanten Stress ausgesetzt. Somit können kleinste Infekte sich Bahn brechen und sich zu einem großen foudroyant verlaufenden Infekt-Ereignis aufbauen.
In diesem Kontext wäre es vermutlich auch sinnvoll, die Frage zu diskutieren, wie man klug mit Kleidung umgeht. Es ist sicher nicht sinnvoll, sich zu gewissen Jahreszeiten in der Unterhose ins VM zu setzen, egal wie sexy das sein mag.
Ich selbst erkrankte heuer Mitte 12.2017 an einer Virusgrippe mit Kehlkopfentzündung, die richtig schlimm verlief und ich hatte zwischen 20.12.17 und 6.1.18 keine Stmimme mehr. Selbstredend habe ich auch zwischen den Jahren als niedergelassener Arzt weitergearbeitet, da ich auch noch meine Kollegen zu vertreten hatte.
Nun aber zu meiner eigenen Vermutung bezüglich Roberts Infekt und den sich daraus ergebenden Konsequezen: Wenn sich bei Robert auf einen banalen viralen Infekt ein Infekt mit vergründenden Streptokokken aufgepropft hat und zu einer bakteriellen Endokarditis (Endocarditis lenta) geführt und darüber hinaus auch zu einem Befall mit Schädigung der Herzklappen geführt hat, dann sieht die Sache plötzlich ganz anders aus.
Ich möchte an dieser Stelle feststellen, dass es nicht erforderlich ist, die Krankenakten von Robert zu öffnen. Viel wichtiger finde ich, dass wir uns alle über den Zusammenhang klar sind, dass nicht ausgeheilte banale Infekte zu dramatischen Folgen führen können.
Also: Nicht zu früh ins VM steigen und denken, es ist alles ok ist. Ein Infekt muss ausgeheilt sein. Das Konzept der Rekonvaleszenz bedeutet auch, dass man sich Zeit für die Erholung nach einer Erkrankung zugestehen sollte. Ich glaube kein Arzt wird deswegen eine weitere Krankschreibung verweigern.
Wir sind eben nicht unsterblich und wir sind auch keine Heroen. Aber wir sind wohl hier alle Menschen, die ihre Grenzen austesten und kennen wollen. Das verbindet uns, aber die letzte Grenze wäre klug, längstmöglich zu vermeiden.
Vielleicht wäre es gut, wenn wir zum Diskutieren wenn wir einen neuen Faden aufmachen würden.
Grüße Ivo