TABR 2023

Hier ein Eintrag eines früheren Teilnehmers aus der TABR Facebook Gruppe, der ganz gut zeigt worum es geht — es ist ein Ringen mit sich selbst:

„They are about a week into the racing. The great shot of adrenalin from the start has warn off. You miss it. The fatigue sets in. I think my saddle sores were the worst at one week. Most (not all) racers had them. Mine were quarter size open wounds. The first 5 minutes in the saddle every morning was one of intense pain. Then I would just get numb. Your dirty. You stink. Things that mattered before you don't give a rip about. The sores did get better but never went away. At 7 days in my performance was not what I had intended. I was depressed and raw, and tired beyond description. My military training told me to STOP and get my shxx together or I would fail. I took a day in Lolo to rest and think my way out of the box. You have no time to really think when you are on the bike. I know my wife couldn't understand that. It's not like any other bike ride. You are constantly calculating and recalculating as conditions and events change. Will I make it to this next town in time to resupply? There was a lock on that water hydrant where is the next one? That hotel is full where will I stay? I don't think I can make it to my intended destination now what? I'm low on water, real low, WTH am I going to do. Should I ride in this on coming storm or should I find cover. (Most of you know I almost met my creator save for the kind trail angles in Rosalia.) If I stall for the storm then where will I sleep tonight? At 1,000 miles in you realize that the toll of the race is much more than you anticipated. And for me the thought of 3,200 more miles was a weight I've never in my life felt. I mean it was 2 ton heavy. And I knew if I did not eliminate this massive mental weight Yorktown would never be made. So in Lolo I came up with a new game plan. The night before plan 3 way points. 1) Long perfect day 2) Good day 3) Bad day. This preplanning helped me deal with bailing out early if it was a necessity. Then I came up with my own personal rule to deal with the 3,200 mile monster. "Can I bike today so that I can bike tomorrow?" "If I just put two days together over and over I'll make it!" When I left Lolo I was still dog axx tired but my mind was free of the monster. I'm with every one of these riders on the course. My heart and spirit cheer for them. Some times I cry for them. It's a great great wonderful ride but it's also a gauntlet that most people have never experienced and never will. I pray everybody no matter how far they go stays safe.“
 
...

Was meint ihr, was das Auftauchen von 36 Velomobilen 2011 auf denselben Straßen ausgelöst hat...

"Da fahren Kinder mit Ihren Spielzeugautos auf den Straßen rum !" :D

Oder die Polizistin bei der Kontrolle von Dir und Machiel, als Du Ihr erzählt hast, wo wir morgens losgefahren waren: "SHUT! UP!" :ROFLMAO:
 
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Oder die Polizistin …
… oder der Sheriff der im ersten camp hinter den Rockies abends vorbeikam, Colt links und rechts, sich den Hut in den Nacken schob und mal gucken wollte ob alles mit rechten Dingen zugeht …
… oder über Sheriff der mich irgendwo in den Dakotas rauswunk um mir zu sagen er stünde jetzt schon den halben Nachmittag hier, weil er vorgewarnt worden sei, und habe erst 3 vorbeikommen sehen, und zwar die, die und die Farbe …
… oder der Ranger der uns abends im Indiana Dunes State Park kontrollierte und mit Blick auf unsere Becher und die große Kühlbox vor uns fragte, „are you having what I smell you have?“ und wir sagten, ice tea, und er meinte, dann wäre es ja gut …

Sowas gab es fast jeden Tag zu erleben
 
Wenn ein Velomobilfahrer dabei wäre mit ähnlichem Turnus, hätte er sehr gute Karten, gleichschnell zu sein bei viel weniger Watt. Oder könnte eben mehr schlafen. Aber allein die Distanz zu schaffen ist doch schon irrwitzig!
Mit Verlaub…. also, das ist schon ein Unterschied, ob man leer auf einem Oval fährt, oder beladen bis unters Dach (unsupported: das heißt, Du musst Deinen ganzen Shizzle selbst mitschleppen) durch die Rockies. Bei diesem Rennen hast Du mit einem Velomobil wenig Chance. Es stimmt eben nicht, dass Du ‘weniger Watt bei gleich schnell bist’. Bei den Bergauf-Passagen bist Du im ersten Drittel dieser Tour mit deutlich mehr Watt auch deutlich langsamer und ermüdest obendrein auch noch schneller. Daher ist schon alleine der Schlaf-Modus nur schwer einzuhalten.

Da ist doch eine ganze Menge Idealismus in Deiner Aussage, die in der Realität nicht wirklich bis nur sehr schwer haltbar ist. Sie träfe zu, wenn die gesamte Tour vielleicht so um die 200 verticals hätte.

Aber vielleicht irre ich mich ja auch. Daher: melde Dich doch fürs nächste Jahr einfach mit einem Serien-VM an.
 
Jo, hatte auch den Eindruck dass es langsam für Niklas besser läuft. Die erste Woche Eingewöhnung ist rum.
Seine Standzeiten werden deutlich kürzer bzw regelmäßiger.
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Das ist noch nicht auf dem Niveau von Tanja Hacker die zur Zeit vierte ist.
Obwohl Tanja Österreicherin ist könnten nach ihren Rhythmus Schweizer Uhren gestellt werden.

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Das Führungs Trio von Omar (1916 miles) Pawel (1882 miles) und Henri (1843 miles) liegt bereits deutlich vor Tanja, die bei 1716 miles ist.
Sprich Omar hat 320 km Vorsprung in einer Woche raus geholt! Zur Erinnerung Tanja hätte fast Northcap-Tarifa gewonnen (weil sie an einem Sonntag in der Pampa von Spanien keinen offenen Radladen fand wurde sie zweite)
 
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Mit der Motivation von gestern, hoffe ich das Niklas frohen Mutes ist. Wenn die Beine mitspielen sind es heute 250 km bis Lolo.
Davor liegt aber ein mühsamer nicht enden wollender Anstieg von 80 oder 160 km. Je nachdem wie man misst Der Lolo Pass
Der aktuell zweite Pawel hat dazu folgenden Kommentar:
"For example, having to climb 180 kilometers, like Lolo Pass, it's mind-blowing, but, in a way, like destroying," he said. "It's — one word's coming to mind — ultimate. It's ultimate. This is the ultimate race. If I have climbs and descending, wide roads, for endless kilometers. You know, you climb for 180 K's, then you descend another 60, 70, and you have headwind and you still have to work. This is amazing. Everyday I hit some challenge. I feel that it's big."
https://missoulian.com/news/


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Diejenigen, die hier wirklich mitreden können, sind die wenigstenvon uns. Da sind eigentlich nur Marcel und Niklas selber, maximal noch die ROAM-Teilnehmer von ihrer Streckenerfahrung her. Alle anderen können entweder nur theoretisieren oder haben wenigstens Brevet-Erfahrungen. Teilnahmen an LEL oder PBP oder dergleichen sind zwar auch beachtliche Leistungen, die sich viele "normalsterbliche" nicht vorstellen können, aber eben auch nicht mit einer solchen konstanten Dauerherausforderung und -belastung über 2-4 Wochen vergleichbar sind.

Aus einer solchen Position, nur mit Kenntnis über Velomobilfahren generell und zumindest 3 Wochen 3W4F und private Fahrten über 2 Wochen: in der Fahrtrichtung Ost-West ist die erste Woche die ungünstige für Velomobile und es ist kein Wunder, dass Niklas da hinten hängt. Wenn er erst über die ganzen Pässe drüber ist, wird er schneller werden und immer weiter aufholen.
 
Davor liegt aber ein mühsamer nicht enden wollender Anstieg von 80 oder 160 km. Je nachdem wie man misst Der Lolo Pass
Der aktuell zweite Pawel hat dazu folgenden Kommentar:

Am Clearwater River und Lilo Pass kann man den Unterschied von RR zu Velomobilen besonders gut sehen. Das war Teil der ROAM Strecke.
Es geht deutlich über 100 km bergauf, aber mit 1-3%, vielleicht mal eine kleine Rampe mit 4, dafür aber auch ab und an eine Miniabfahrt. Aber eben hoch. RR sind gepolt, auf solchen Strecken Druck zu machen, VM mit Erfahrung nehmen es relaxter. Der eigentlich Anstieg kommt erst ab der Lochsa Lodge, wo ich und etliche andere ROAMies ein kräftiges Mittagessen eingenommen haben, dass sich auf den letzten 15 oder so km zur Passhöhe nicht vorteilhaft ausgewirkt hat — in der Hitze des frühen Nachmittags, mit vollem Bauch, das war hart.

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Dafür aber bis Lolo über 50 km runter, breiter Highway, guter Belag, keine Stops, sanfte Kurven. RR kämpfen weiter, gegen den Wind oder um das Tempo zu halten wenn das Gefälle nach den ersten 10 km nachlässt, VM rollen dagegen. Seid ihr schon mal 50 km am Stück gerollt, habt allenfalls gebremst?

Wir sind in Lolo links ab, nach Missoula, und später weiter über den McDonalds Pass nach Helena. Ich wollte uns soweit wie möglich nördlich halten, wegen der Hitze und des geringeren Verkehrs. TABR biegt rechts ab, fährt weiter runter um dann wieder Richtung Osten zu schwenken. Die nehmen Yellowstone und Colorado mit, wir dagegen fuhren Montana komplett.

Was jenseits der Rockies mental zermürben kann, sind endlose Weite, Straße immer geradeaus, praktisch kein Schatten. Wind.
Mit dem VM leichter zu ertragen, weil man deutlich schneller vorankommt.
 
Was jenseits der Rockies mental zermürben kann, sind endlose Weite, Straße immer geradeaus, praktisch kein Schatten. Wind.
Mit dem VM leichter zu ertragen, weil man deutlich schneller vorankommt.
/ OT Eigentlich ein Gelände wie gemacht für HeXenmeister @Fritz... Warum höre ich von ihm dazu noch gar keine "Planungsabsichten"? :unsure: /OT
 
...Es geht deutlich über 100 km bergauf, aber mit 1-3%, vielleicht mal eine kleine Rampe mit 4, dafür aber auch ab und an eine Miniabfahrt. Aber eben hoch. RR sind gepolt, auf solchen Strecken Druck zu machen, VM mit Erfahrung nehmen es relaxter...

genau den Gedanken hatte ich dazu auch. Ja, 100km am Stück bergauf, hört sich gruselig an. Aber dieses Tal, der flache Fluss, die Berge, die Kurven, ... :love:

Nach ein paar km hast Du Deinen Rhythmus gefunden und Dich eingegrooved, lehnst Dich entspannt zurück und bekommst staunend den Mund nicht mehr zu.

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Wie jetzt, schon oben ? :cool:

Oben, kurz vor der Passhöhe, Fahrtrichtung Kooskia, also entgegen der TABR-Fahrtrichtung:

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Ok, die letzten km waren wirklich anstrengend. Aber ein Witz gegen die Hügel im Osten.

@Jupp : falls Du mal keine Lust hast, eine neue Tour auszuarbeiten: nimm die von 2011 aus der Schublade, ich bin dabei.
 
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Diejenigen, die hier wirklich mitreden können, sind die wenigstenvon uns.
Na ja. Man muss nicht an einem offiziellen Rennen teilnehmen,um zu wissen,was und wie lange man etwas kann. Es gibt ja auch noch Leute, die das auch in ihrer Freizeit machen ohne es im Netz zu veröffentlichen.
Und dann gibt's noch solche,die anscheinend auch davon leben können,oder zumindest zum Teil,in dem sie Rad fahren. Die würde ich ungern mit den meisten Teilnehmern vergleichen wollen. Das sind andere Liegen ,Vorraussetzungen.
Vergleiche mit einem 22Jahrigen, finde ich da eher unangebracht, nur weil er ein VM fährt.
Du solltest deine Mitmenschen nicht unterschätzen. Ich bin auch 10 Jahre am Stück für 3 Monate am Stück Rad gefahren.Da trägt einen gegen Ende ein normales Stickbike jeden Tag 200 bis 300 km weit. Ohne Ehrgeiz und besonderen Willen. Einfach nur weil es läuft.
Ist halt Urlaub. Von daher würde ich das Problem bei dieser Strecke auch nicht momentan in den Bergen suchen,wie es zum Beispiel auch @ewy sieht, sondern in den kommenden langen gerade aus Stecken,in denen es keine Abwechslung gibt. Stumpf gerade aus fahren,kann nerviger werden als manch ein Berg.
Es kommt auch noch auf die eigenen Erwartungen an sich selbst an,die sich im Vorfeld gesteckt wurden. Auch die beeinflussen extrem und entscheiden mit über Ankommen oder Ausstieg.
Das spiegeln auch die extrem unterschiedlichen Zeiten wieder,die hier gefahren werden. Leute die relativ weit vorne waren steigen aus,andere die hinten liegen ziehen durch. Am Ende wird es trotzdem eine glückliche Rote Laterne geben.
 
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Jetzt hat er noch ~10km 30hm bergab und dann gehts den endlosen Anstieg.
Mal schauen wie er sich schlägt
 
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