Stirling-Motor

Mir hat es da eine Menge offener Schrauben und scharfe Kanten...

So wie ein Ottomotor mit demontiertem Ventildeckel halt auch. Der Anschauung und dem Verständnis war das äußerst dienlich.


Ob er die Seite Stirling-und-mehr schon kennt?

Weiß nicht, vielleicht schon. Zusätzliche Suchmaschinenbegriffe (aus seinem Vortrag):
  • andy ross stirling --> Fahrrad mit Stirling aus den 80ern
  • philips stirling --> Literleistung wie Dieselmotoren
  • kockums stirling --> moderner (sicherlich kontrovers zu diskutierender) Stirling
Gruß,

Christian
 
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Schon bemerkenswert, wie laut die Hebelei oben an Haralds Motor ist. War mir vorher noch gar nicht als Lärmquelle klar.

Ohne den Thread kapern zu wollen, ein kurzes OT Richtung Stirling, die ich in einer alten "Bild der Wissenschaft" von etwa 1986 gelesen hatte. Da Grundlagenwissen, sollte es immer noch zutreffen:
Ein hier noch gar nicht erwähnter Pluspunkt: Bei Wärmezufuhr über Brennstoff (nicht Solarwärme etc.) gibt es eine gleichbleibende Flamme- also keine Explosionen -, dazu kann die Flamme soviel Sauerstoff heranführen, wie sie benötigt: D.h. keine Stickoxide und viel weniger Rußbildung.
Es gab in den 80-er Jahren Versuche mit Stirlingmotoren im Automobilbau, die im Wesentlichen in 2 Richtungen liefen:
-Der Stirling treibt einen Generator an, der Strom an (Radnaben-?) Elektromotoren bringt.
- Ein Riemengetriebe, wie es bei der alten DAF-Variomatic zum Einsatz kam. Beides kam nicht über die Versuchsphase hinaus.
- Der Stirling kann bei Antrieb von außen auch als Wärmetauscher verwendet werden, z.B. bei Messinstrumenten für Satelliten, die gekühlt werden müssen. Die Abwärme strahlt dann in den Weltraum.
 
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Ein Fahrzeug damit anzutreiben ist aber energetisch alles andere als Effizient, wenn man nicht gratis Abwärme als Antrieb nutzen kann.

Hmm ... oder man dreht das ganze um und geht davon aus, dass ohnehin Verbrennungswärme erzeugt werden muss (Elektrofahrzeugheizung im Winter) und ...

Der Stirling treibt einen Generator an, der Strom an (Radnaben-?) Elektromotoren bringt.

... zweigt dabei noch Fahr-/Ladeleistung ab.

Alternativ kann man natürlich auch der Argumentation von Helge Herrmann bei der Podiumsdiskussion folgen und den Charme eines HP-VM auch darin erkennen, dass die Heizung sozusagen eingebaut ist und kein zusätzlicher Aufwand/Gewicht/etc. in dieser Richtung betrieben werden muss.

Gruß,

Christian
 
Alternativ kann man natürlich auch der Argumentation von Helge Herrmann bei der Podiumsdiskussion folgen und den Charme eines HP-VM auch darin erkennen, dass die Heizung sozusagen eingebaut ist und kein zusätzlicher Aufwand/Gewicht/etc. in dieser Richtung betrieben werden muss.
Exakt! (y)

Langsam frage ich mich, ob wir nicht einen separaten Thread zum Thema Stirlingmotor starten sollten. Ich habe in diesem englischsprachigen Video und dem direkt anschließenden 2. Teil die mir bisher am besten zugängliche Erklärung für den Motor gefunden. Sehr interessant auch die Lösung des Beschleuingungsproblems im 2. Teil: Dort wird die Leistung des Motors mit dem Druck des Arbeitsgases gleichgesetzt und "Gas geben" bzw. "wegnehmen" wird erreicht, indem von einem außenliegenden Gasbehälter Arbeitsgas zu- bzw. abgeführt wird.
Die Qualität des Videos entspricht natürlich nicht den heutigen Ansprüchen, dafür übermittelt es viel Zeitkolorit aus den 50-er / 60-er Jahren.
 
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Heißluftmotoren als primärer Fahrantrieb sind nicht wirklich optimal. Letztlich sind sie eine technische Spielerei. Die real in KfZ getesten Modelle lagen bei Drehmoment, Verbrauch usw. in der Praxis kaum besser als ältere Dieselmoren.

Hauptproblem des Heißluftmotors ist seine Gasdichtigkeit. Die ist für hohe Wirkungsgrade und Drehmomente nur über technisch extrem aufwändige und in der Praxis leider verschleiß-anfällige Rolldichtungen zu erreichen. Die typischen Bastlermodelle mit einfachen Gleitkolben sind eben keine Leistungsmotoren...

Das größte Manko des Heißluftmotors ist aber, daß er in der Praxis eben nur fossil befeuert werden kann. Wasserstoff aus regenerativen Energiequellen ist Unsinn, denn im Vergleich zum Energietransport per Elektrizität ist er deutlich verlustreicher.
 
Würde gerne mal einen stirling von Harald an den Krümmer meines 3l polo schrauben um mit den 800Grad Temperaturdifferenz die lichtmaschine anzutreiben :-D
 
Mir hat es da eine Menge offener Schrauben und scharfe Kanten...
Die kann man aber auch verkleiden, aber dann sieht man nicht mehr, wie der Motor arbeitet. So wie im Film ist das natürlich eine tolle Verletzungsquelle ...

... und: nachdem ich nun weiß, wie der Stirlingmotor funktioniert, ist mir spontan diese Wärmequelle in den Kopf gekommen: Also, erst mal guten Appetit!

Für den Antrieb eines VMs darf der Appetit auch erst mal etwas größer sein ... :p
Minikettwiesel
 
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Das größte Manko des Heißluftmotors ist aber, daß er in der Praxis eben nur fossil befeuert werden kann. Wasserstoff aus regenerativen Energiequellen ist Unsinn, denn im Vergleich zum Energietransport per Elektrizität ist er deutlich verlustreicher.

Für die Praxis der Mobilität stimme ich voll und ganz zu. Stationär sieht es da schon ganz anders aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Solar-powered_Stirling_engine
Zudem kann der Stirling ja auch noch mit allem befeuert werden, was brennt, also auch "regeneratives" Holz.

Ich habe mir tatsächlich vor ein paar Jahren schonmal gedanken zum Sterling im Velomobil gemacht, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass das Mehrgewicht wahrscheinlich die Abgabeleistung auffrisst. Und die nötige Kühlung der kalten Seite vermutlich aerodynamische Nachteile mit sich bringt. Das was mir aber am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat, ist das zuführen der Energie. Am besten die heiße Seite eines Alpha-Sterling an die Rückenlehne. Der Sitz wäre dann wohl am besten aus Alu, wegen der guten Wärmeleitfähigkeit. Aber will man sich wirklich mit dem nackten oder mit T-shirt bedeckten Rücken auf eine Wärme entziehende Fläche legen? Nach ein paar Km warscheinlich kein Problem mehr, aber zu Fahrtbeginn? Ich muss dabei immer an Fliesenboden denken. Eine gruseliege Vorstellung im verschwitzten Zustand.
 
Da wird der arme Fahrer (bei entsprechener Vergrößerung des Fabrikats) aber ziemlich durchgeschüttelt - auf die Idee bin ich nicht gekommen ... :eek:

Minikettwiesel
 
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