Standlichtkondensator am Rücklicht nachrüsten

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Hallo zusammen,

ich habe folgendes Rücklicht mal aus irgendeiner Kiste geklaubt:

CIMG8508.JPG CIMG8507.JPG

Scheint es wohl auch in einer Standlichtoption zu geben, sonst wäre kein Platz für den Kondensator vorhanden. Ich habe von B+M Scheinwerfern ein paar Standlichtkondensatoren übrig.

1. Kann mir jemand aus Elektrikkenntnis sagen, ob sich hier ein Kondensator einbauen und anschließen läßt?

2. Wenn jemand dasselbe Rücklicht mit Standlichtoption hat, könnte er mal schauen, wie der Kondensator angeschlossen ist!

Grüße + Danke, Martin
 

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Die einzige Stelle wo Du sinnvoll was anlöten kannst ist dort wo bereits der Kondensator eingelötet wurde. Nur dort ist die Platine durchkontaktiert (hat ein Loch mit Lötfläche auf der grünen Seite). Die eine Lötstelle sieht übrigens ganz schlecht aus, möglicherweise kein Kontakt. Eventuell hast Du ihn auch falsch rum drin, also verpolt, was Elektrolytkondensatoren zerstört, wenn's mir recht ist. Der Platinenplatz wäre geschickterweise mit C wie capacitor beschriftet, ist aber verdeckt auf dem Bild.
Bei D2 und D3 meine ich Leiterbahnensackgassen zu sehen, als ob da was fehlt. Aber da ist keine Möglichkeit zum Anlöten. Dümmstenfalls ist die Platine auch sonst anders bestückt als die Standlichtversion und man kann deshalb keinen Kondensator nachrüsten.
Was ziemlich sicher funktioniert ist ein Kondensator parallel zu einer LED. Der macht halt nicht lang hell, weil er lediglich mit der LED-Spannung geladen wird.
Was garantiert funktioniert? Schmeiss weg und kauf Dir ein Batterielicht:p
 
...Bei D2 und D3 meine ich Leiterbahnensackgassen zu sehen, als ob da was fehlt...

nee, da fehlt nichts, das sind Durchkontaktierungen auf die andere Seite. Da sieht man wegen der weißen Lackierung nur keine Leiterbahnen. Kann sein, das die Unterseite komplett Massefläche ist. Dafür spricht, außer der schlechten Lötstelle am Kondensator, das die Anschlußfläche der schwarzen Litze sonst keine sichtbare Verbindung zur Schaltung hat.
Neben dem Elko ist ein "+" zu sehen, richtig rum ist er also schonmal. Vielleicht ist die Kapazität nicht hoch genug ?

edit:

hab nochmal versucht nachzudenken o_O , an eine komplette Massefläche auf der Unterseite glaube ich nicht mehr. D2 und D3 sind vermutlich die Gleichrichterdioden, also müssen auf der Unterseite noch weitere Leiterbahnen sein.
 
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Moin Wolfgang,

danke erstmal. Der vorhandene Kondensator ist original und richtigrum drin (ist ein + auf der Platine, und der Streifen auf dem Kondensator ist auf der anderen Seite). Die Kontaktstelle sieht schlecht aus, ist aber fest. Kann ich mal nachlöten.

Ich kann mir ja schlecht vorstellen, daß der Hersteller wirklich zwei verschiedene Platinen verwendet, aber man weiß nie.

Wegschmeißen ist keine Option. Dann könnte ich mir ja auch n neues mit Standlicht kaufen, für 8Euro oder so.

Ich glaube nicht, daß der vorhandene Kondensator ein Standlichtkondensator ist. Hat nur 220µF und es ist halt dieser Platz im Gehäuse vorgesehen, wo ein großer Kondensator reinpassen würde. Kondensator parallel zum Eingang geht nicht wegen Wechselspannung, oder?

Grüße, Martin
 
...Ich glaube nicht, daß der vorhandene Kondensator ein Standlichtkondensator ist. Hat nur 220µF und es ist halt dieser Platz im Gehäuse vorgesehen, wo ein großer Kondensator reinpassen würde.

wenn Du noch Standlichtkondensatoren rumliegen hast, probier es halt aus. Solange die Spannung passt, kann ja nix passieren. Wenn mein Gedanke der Gleichrichterdioden stimmt, wird der C über R1 aufgeladen und dann auch wieder entladen.
 
Hi Markus,

er hat halt im Moment ganz garkein Standlicht (und flackert auch ganz schön bei niedrigen Geschwindigkeiten). Ich probiers aus.
 
miss erst mal nach, auf welche Spannung der vorhandene Kondensator beim Betrieb am Dynamo aufgeladen wird. Die Standlichtkondensatoren sind üblicherweise Goldcaps mit 5V Spannungsfestigkeit und sehr(!) empfindlich gegen Überspannung. Normale Elektrolytkondensatoren gibt's für deutlich höhere Spannungen (wobei 16V oder so hier natürlich schon reichen). Wenn da keine zuverlässige Begrenzung drin ist (warum sollte der Hersteller sowas ohne Not einbauen...), wird das mit Gleichrichtung per Diode bei üblichen Dynamospannungen deutlich überschritten und Du müsstest zum Goldcap noch eine Spannungsbegrenzung auf knapp unter 5V realisieren.
Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass der Hersteller für die Standlichtversion eine andere Platine hat.
 
Normalerweise gibts da eine kleine Schaltung die den Kondensator parallel zur LED auf seine Maximalspannung aufläd (ne Zenerdiode, ein Widerstand und ein winziger Transistor) und wenn die Eingangsspannung absinkt wird "umgeschaltet" und der Goldcap entläd sich.
Nach kurzer Suche habe ich das hier gefunden:

http://www.standlicht.rnolde.de/html/funktion.html

Wenn man von Elektronik ein bisschen Ahnung hat, sollte das kein Problem sein.
 
D3 und D5 könnten dem Aussehen nach Zenerdioden sein.

Kondensator am Wechselspannungseingang wäre zwecklos.

Das Flackern deutet darauf hin, dass der Kondensator nicht funktioniert bzw. die Lötstelle halt doch schlecht ist. Wozu wäre sonst ein Kondensator drin, wenn nicht zum Glätten der Dynamosauerei?
 
Was ziemlich sicher funktioniert ist ein Kondensator parallel zu einer LED. Der macht halt nicht lang hell, weil er lediglich mit der LED-Spannung geladen wird.
Bei LEDs mit ihrer steilen I/U-Kennlinie würde ich den Kondensator eher vor Spannungsregelung und Vorwiderstände hängen statt dahinter. Zumindest die Widerstände der drei LEDs sind ja zu erkennen (R3, R4, R5), und das nicht beschriftete Teil im SOT89-3-Gehäuse neben D4 könnte ein Spannungsregler sein. Vor dessen Eingang würde ich's versuchen, wenn ich den finde. Spannungsfestigkeit entsprechend dem Überspannungsschutz des Rücklichts, und mit Vorwiderstand, damit nach dem Einschalten nichts überlastet wird oder das Licht dunkel bleibt, weil zunächst der Kondensator allen Strom aufsaugt.

Nachteil einer einfachen Kondensator-Nachrüstung ist prinzipiell, dass das Rücklicht im Standlichtbetrieb genauso hell ist wie im Dynamobetrieb und daher den Kondensator relativ schnell entlädt. Was man so fertig kaufen kann, leuchtet als Standlicht ja normalerweise weniger hell.
 
keine gute idee da ist Wechselstrom
Würde mich wundern. Der dürfte durch D1 und D2 (im Bild mit der Platine rechts oben) gleichgerichtet werden.

aber das hier geht gut
Nette Ideen hast Du ja schon. :) Ist das 'ne Art Kaskade? Muss ich heute abend mal simulieren.
Mit neueren LED-Typen muss man allerdings aufpassen, wenn man sie als Gleichrichter mitbenutzen will. Manche haben keine Sperrspannungsangabe mehr, und bei ein paar davon ist der Grund sogar im Datenblatt ersichtlich ("ESD protection device", vermutlich eine antiparallele Diode o.ä.)
 
aber das hier geht gut
C2 muss halt ausreichend Spannungsfest sein. Die typischen 5V-Goldcaps werden da ohne vorgeschaltete Spannungsbegrenzung sicher nicht reichen. Aus nem Fahrraddynamo können - hinreichend großen Lastwiderstand und Fahrgeschwindigkeit vorrausgesetzt - erstaunlich hohe Spannungen rauskommen.
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Ist das 'ne Art Kaskade
X2 und X3 leuchten mit jeder Halbwelle abwechselnd. C2 läd sich mit dem Strom der nicht durch X1 und die KSQ abfließen kann bis zur Scheitelspannung abzügliche Spannungsabfall an X3 auf, während X3 leuchtet. Nach Abschalten des Dynamos leuchted X1 mit dem durch die KSQ begrenzten Strom weiter. Ich vermisse in der Schaltung allerdings irgendwas anderes als C1 bzw den Innenwiderstand des Dynamos, das den Strom durch X2 begrenzt.
 
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C2 läd sich mit dem Strom der nicht durch X1 und die KSQ abfließen kann bis zur Scheitelspannung abzügliche Spannungsabfall an X3 auf...
Ich sehe da keine KSQ. Die Transistorschaltung hält alles mögliche nur nicht den Strom konstant. Das ist eine primitive aktive Last, die einen zusätzlichen Spannungsabfall erzeugt, damit sich C2 auf eine größere Spannung als die Diodenvorwärtsspannung aufladen kann.
Ich vermisse in der Schaltung allerdings irgendwas anderes als C1 bzw den Innenwiderstand des Dynamos, das den Strom durch X2 begrenzt.
Wenn du die Kapazität von C1 ausreichend klein wählst, begrenzt das den Strom durch X2 sehr wohl. Nachteilig daran ist halt, dass ein hochkapazitiver Kondensator C2 relativ langsam lädt.

Gruß Stephan
 
Manche haben keine Sperrspannungsangabe mehr
Sperrspannung ist meistens ca. 5V auch bei neueren LED-Typen
("ESD protection device", vermutlich eine antiparallele Diode o.ä.)
ist mir noch nicht untergekommen :eek:
aber kann schon sein das es sowas gibt o_O
Ich sehe da keine KSQ. Die Transistorschaltung hält alles mögliche nur nicht den Strom konstant. Das ist eine primitive aktive Last, die einen zusätzlichen Spannungsabfall erzeugt, damit sich C2 auf eine größere Spannung als die Diodenvorwärtsspannung aufladen kann.
das ist nicht richtig schau hier
es ist eine temperaturstabile Konstantsromquelle mit 0,8V Spannungsabfall
Wenn du die Kapazität von C1 ausreichend klein wählst
das ist richtig ... C1 ist ein Blindstromwiderstand
Die typischen 5V-Goldcaps werden da ohne vorgeschaltete Spannungsbegrenzung sicher nicht reichen
Ja ein zusätzlicher Shunt (Zener diode) parallel zu C2 ist ne gute Idee falls der Dynamo mehr als 6V liefert
 
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es ist eine temperaturstabile Konstantsromquelle mit 0,8V Spannungsabfall
Gut, ich hab vielleicht einen etwas strengeren Maßstab, was die Bedeutung des Wortes "konstant" anbelangt. Die Temperaturstabilität ist aufgrund ungleicher Basis-Emitter-Spannungen der Transistoren nicht gegeben, vor allem wenn eine Eigenerwärmung von T2 auftritt. Zusätzlich hängt der Widerstand R2 hinter der LED X1, was verhindert, dass hier ein minimaler Spannungsabfall von 0,8V erreicht werden kann, außer man macht R2 wesentlich kleiner. Dann wird aber das Verhältnis von R2/R3 kleiner, was die Spannungsabhängigkeit des Stromes zusätzlich vergrößert. Um das zu verhindern, sollte R2 an C2 angeschlossen werden, wie in der von dir verlinkten Schaltung. Für ein Fahrradrücklicht sind solche Überlegungen natürlich zweckfrei.
Seltsamerweise wird bei Spannungsquellen praktisch nie erwähnt, dass sie die Spannung konstant halten, auch wenn das der Fall ist. Bei Stromquellen meint man, das immer tun zu müssen, auch wenn es nicht 100% stimmt.

Gruß, Stephan
 
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