Speichenbruch im 20er Vorderrad

K

knobi2013

Bei meiner Streetmachine habe ich schon einiges erlebt. Schutzbleche einfach abgebrochen. Felgen durchgebremst und gebrochen und Speichenbrüche besonders am 20 er Vorderrad. Passiert sowas nur mir?
 
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Wie viel fährst du denn, bzw. in welchem Abstand passieren solche Sachen?
 
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Jeden Tag so 20 -30 km. Letztes Jahr habe ich neu eingespeicht hinten und vorne und dachte, dass das Problem damit erstmal gut wäre. aber dieses Jahr wieder aber nur am Vorderrad schon die 2. Speiche, wobei gewisse schlaglöcher oder Stufen auch eine Ursache sein könnte, denke ich mir. Wollte ja nur wissen, ob die 20 er Räder anfälliger sind als die größeren 26er Räder. Das Vorderrad hat ja bei der Streetmachine eher weniger Gewicht zu tragen.
 
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Hallo,

nein, die 20zölligen Räder sind normalerweise stabiler als größer. Seit meine Räder richtig eingespeicht sind, halten sie ewig.

Gruß, Klaus
 
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Ich möchte fast mal behaupten, dass du zu wenig Speichenspannung hast. Beim Bremsen kommt schon erhebliche Last auf das Vorderrad. Die Speichenspannung, sprich Zugkraft muss immer höher sein, als der Druck auf die Speiche. Wenn beides in etwa gleich groß ist, dann wird die Speiche ständig wechselnd belastet und dann reisst sie schnell.
Also Nachspannen, am Besten mit einem Tensiometer überprüfen.
 
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Das waren schonmal gute Antworten. Woher bekomme ich so ein Spannungsmessgerät und wie sieht das aus?
 
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Wie groß muß denn die Speichenspannung sein. Ist sie an 20 er und 26er Rädern unterschiedlich? Habe mir ein Tensiometer bestellt. Muss ich die Räder dafür ausbauen und auf den Zentrierständer stellen oder geht das auch am Rad?
 
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Das waren schonmal gute Antworten. Woher bekomme ich so ein Spannungsmessgerät und wie sieht das aus?

Siehe hier https://www.velomobilforum.de/forum...ng-was-ist-notfalls-quot-besser-quot/page3#44

Wie groß muß denn die Speichenspannung sein.

Meine Speichen sind mit 1000 bis 1200N gespannt. Einen Speichenbruch hatte ich nur, als ein schwerer Stein von einem Auto in mein mit 30 km/h laufendes Hinterrad geschleudert wurde. Auch nach 43000 km haben sich bisher keine Speichen gelockert.

Beim Ablesen der Speichenspannung kann man sich aber leicht versehen, also lieber die Unterlagen zum Tensiometer genau studieren.

Muss ich die Räder dafür ausbauen und auf den Zentrierständer stellen oder geht das auch am Rad?

Das geht auch ohne Zentrierständer am Fahrrad, solange sich die Räder frei drehen können.
Ich habe mir ein kleines Holzstück angeschliffen, welches ich so am Rahmen befestige, dass ein kleiner Spalt zur Felge entsteht. Wenn es hinter dem Spalt hell genug ist, sieht man jede kleine Änderung der Spaltweite, selbst hundertstel Millimeter kann man dann noch erkennen.

Gruß
Bernd
 
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Das geht am montierten Rad, aber es ist natürlich besser, dies am demontierten zu machen. Die Vergleichstabelle liegt dem Tensiometer bei. Also keine Sorge, du kannst das dann selber ausrechnen. Unterschiedliche Felgendurchmesser erfordern auch unterschiedliche Spannungen. Je kleiner der Durchmesser, um so schwerer wird das Messen.
Bei 20" ist es deshalb besser alle Speichennippel zu lösen und wie beim Neueinspeichen auf Gewindeende zu drehen. Dann gleichmäßig anspannen, Schlag kontrollieren und wenn die Speichen, beim Anschlagen nicht blechern klingen, sondern einen "Klang" haben, dann kannst du mal messen, wie weit du bist. Das einfach bei mehreren Speichen nachmessen und weiterspannen und nachmessen usw. bis sicher die benötigte Spannung erreicht ist. Eine viertel bis halbe Umdrehung mehr an Vorspannung ist besser als genau dort aufzuhören.
Die Nippel vorher mit etwas Leinöl einsetzen, dann drehen sie sich leichter, der Reibungswiderstand wird geringer und Leinöl verharzt mit der Zeit etwas und hindert die Nippel daran, sich von alleine bei Erschütterungen wieder zu lösen.
Die Speichenspannung nach ein paar km noch mal kontrollieren, weil die Speichen sich noch setzen können und dann dürfte nichts mehr passieren.
 
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Wie groß muß denn die Speichenspannung sein.
Das ist nicht die Frage.
Die Frage ist, was dir dein(e) Tensiometer(-Bauart) anzeigt.

Meist misst du die Verformung der Speiche, wenn daran mit bekannter Feder-Kraft "gezupft" wird, die Anzeige ist irgendein abstrakter dimensionsloser Wert, und es gibt es noch eine Tabelle dazu. Manche Fahrradtechniker spannen eine Speiche der zu verbauenden Bauart mit bekannter Last und messen die Verformung und erstellen sich diese Tabelle erst selber. Ein Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=xgsz7l1GWoI

Irgendwo hab ich noch ein schlaues Nomogramm, welches man mit freiem Auge sehr gut ablesen konnte, jedenfalls besser als so eine schäbige x-mal faksimilierte Kopie einer Tabelle.

Ist sie an 20 er und 26er Rädern unterschiedlich?
Schuß aus der Hüfte: der Durchmesser des Rades ist egal. Die Anzahl der Speichen hat einen Einfluß (weil sich die Radlast durch die Speichenanzahl teilt), die Speichenbauart einfach- d- DD- Speichen…


Bist du des Englischen mächtig? dann google mal nach "thebicyclewheel.pdf" (*mit* Anführungsstrichen).

Radbauvollprofis brauchen ein Tensiometer nur, wenn sie die Speichen bis an die Grenze des möglichen spannen wollen, bei delikatem Leichtbau etwa. Gitarrenvollprofis gibt es ja auch, die die Stimmgabel im Kopf haben, ein Tommy Emanuel stimmt sogar während des Spielens nach…

Ich brauch beides.
 
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Bin sehr auf mein Ergebnis gespannt. Werde nächste Woche mich melden, was ich gemessen habe. Erst mal vielen Dank
 
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Radbauvollprofis brauchen ein Tensiometer nur, wenn sie die Speichen bis an die Grenze des möglichen spannen wollen, bei delikatem Leichtbau etwa. Gitarrenvollprofis gibt es ja auch, die die Stimmgabel im Kopf haben, ein Tommy Emanuel stimmt sogar während des Spielens nach…
Die Speichen von 27 und 28er Zöllern müssen ungefähr auf Fis gestimmt werden, das entspricht >1000N. Für 20 Zoll kann man sich das auch errechnen, über die frei schwingende Länge der Speiche kann man dann jeder Speichenspannung eine Tonhöhe zuordnen. So wird das Gitarrenstimmgerät was ja manche eh haben, zum Speichenspannungsmessgerät.
Formel hab ich jetzt aber grad nicht parat.

Es ist nicht wichtig ob 20Zoll oder 26Zoll. Die Radlast verteilt sich auch nicht auf unterschiedliche Speichen, sondern immer die Speiche die direkt unterhalb der Nabe ist, wird maximal entlastet, und das egal wie groß das Laufrad ist, mit dem gleichen Betrag. Diese Entlastung (im Bereich von 300-400N bei 100kg Systemgewicht) killt die Speiche, nicht dass die restlichen Speichen um 50N stärker gespannt werden.

Die Entlastung unterhalb der Nabe kann man auf zwei Arten verringern: Entweder eine möglichst hohe Gesamtsspeichenpannung im Laufrad, dadurch verteilt sich die Entlastung mehr auf die benachbarten Speichen und eine möglichst hohe Felge.

Dadurch dass sich allein durch die normale Achslast schon die Speichen um 400N entspannen können, und da Bremskräfte bei ner Scheibenbremse noch hinzukommen, sollte man Scheibenbremsen-VR auch mindestens mit 1000N spannen. Bei Felgenbremse kann man wohl auch mit 800-900N hinkommen. Beim Hinterrad muss man auf Ritzelseite 1300N haben, damit man auf Nicht-Ritzel-Seite noch bei sicheren 850N ist.

Speichenbruch ist eigentlich immer zu niedrige Speichenspannung und damit zu starke Lastwechsel, zu nahe an die komplette Entspannung heran. Theoretisch kann man eine 1.8er Speiche locker mit 4kN anziehen, bevor das Material an seine Grenze kommt. Man kann eine Speiche gar nicht zu stark anziehen, theoretisch wären 3000N auch immer noch besser als 1300N, aber es ist immer die Nabe oder die Felge die das Limit setzen.
Bloß halt die ständigen Lastwechsel, pro km allein 500 Stück, pro Mm fünf Millionen Stück, das spielt sie kaputt.
 
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Bin sehr auf mein Ergebnis gespannt. Werde nächste Woche mich melden, was ich gemessen habe. Erst mal vielen Dank
Du wirst da deutlich unter 800N drauf haben, und wenn du das nicht selbst eingespeicht hast, dann ist dieses mangelhafte Einspeichen für die Speichenbrüche verantwortlich.

Auch muss man ein richtig gebautes Laufrad nicht einfahren und nochmal nachziehen lassen. Wer einem sowas sagt, gibt in dem Augenblick nur zu, dass er billig-Laufräder verkauft, die niemals eine menschliche Hand vorher gesehen haben, die aus Einspeichmaschinen kommen, die mit zuwenig Kraft die Speichen spannen (dadurch kommen mehr Laufräder aus der Maschine), wo der Laufradhersteller keine Maschinen zum Abdrücken des Laufrades nutze, und auch der Laden, der die Laufräder verkaufte, sich diese kurze Arbeit des Abdrückens nicht machte.

Ich würde dann den Laden wechseln. Ca 99% der Radhändler gehen auf Dummenfang und wenn man nicht selbst ein halber Fahrradtechniker ist, dann schaffen sie es immer wieder einen dem größten Schrott als "Muss so sein" zu verkaufen.
 
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Damits eine vollständige Erläuterung wird: 20 Zöller sind natürlich schon stabiler.
Dass sie gegen normale Speichenermüdung resistenter sind, sollte sich aber daraus ergeben, dass die Felgen bei gleichen Profil aber geringerem Durchmesser steifer sind und damit die Felge sich im Aufstandspunkt nicht so eindellt und die untere Speiche entlastet. Halte ich aber für keinen so riesigen Unterschied, die Speichenspannung steht klar im Vordergrund.

Wo 20 Zoll wirklich Vorteile hat, sind Achter-verursachende Ereignisse. Die Speichen stehen nicht so steil und können so seitliche Kräfte besser halten. Außerdem kommt hier wieder die kleinere Felge zum tragen. Allerdings kann man mit einer möglichst breiten Felge da auch bei großen LR ausreichend Steifigkeit erreichen.
 
AW: Speichenbruch im 20er Vorderrad

Damits eine vollständige Erläuterung wird: 20 Zöller sind natürlich schon stabiler.
Dass sie gegen normale Speichenermüdung resistenter sind, sollte sich aber daraus ergeben, dass die Felgen bei gleichen Profil aber geringerem Durchmesser steifer sind und damit die Felge sich im Aufstandspunkt nicht so eindellt und die untere Speiche entlastet. Halte ich aber für keinen so riesigen Unterschied, die Speichenspannung steht klar im Vordergrund.

Hallo

Und bei gleicher anzahl speichen auf geringerem umfang/durchmesser ist der abstand der speichenlöcher geringer, die spannung dürfte sich also gleichmäßiger auf die felge verteilen, theoretisch.:cool:

MfG
Andreas I.
 
AW: Speichenbruch im 20er Vorderrad

Hallo

Und bei gleicher anzahl speichen auf geringerem umfang/durchmesser ist der abstand der speichenlöcher geringer, die spannung dürfte sich also gleichmäßiger auf die felge verteilen, theoretisch.:cool:

MfG
Andreas I.
Du denkst verkehrtherum. Die Aufstandskraft dellt die Felge ein. Das führt zur Entspannung der Speichen direkt unterhalb der Nabe. Durch diesen Punkt wo die größte Entspannung herrscht, muss jede Speiche einmal durch beim Radumlauf.

Wie stark diese Speiche unterhalb der Nabe entspannt wird, hängt von zwei Faktoren ab (ausser von der Höhe der Belastung natürlich): wie stark sich die Felge eindellt, und wie groß die relative Längenänderung der Speiche ist.

Und da ist mir grad aufgefallen, dass 20Zoll-Speichen ja auch viel kürzer sind. Auch wenn sich die 20Zoll-Felge bei gleichem Felgenprofil weniger eindellt, könnte die Entspannung trotzdem gleich sein, weil es ja bei geringerer Länge auch eine geringere Verkürzung braucht.

Am Ende hast du Recht dass geringere Speichenabstände was bewirken, und zwar direkt neben der Zone der Eindellung, muss die Felge die Kreisform nach aussen verlassen. Wie stark sie das machen kann, das beeinflusst der Speichenabstand ein bißchen. Die Felgensteifigkeit und die Gesamtspeichenspannung ist da aber um Welten wichtiger. Shimano stellt für Santana einen 622er-Tandem-Laufradsatz her, Sweet Sixteen, Gewichtsbeschränkung 260-300kg, je nachdem wo man liest. Und das bei 16 Speichen vorne und hinten. Machen die mit ner sackschweren hohen Felge und hohen Speichenspannungen.
 
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Du denkst verkehrtherum.
...
Am Ende hast du Recht dass geringere Speichenabstände was bewirken, und zwar direkt neben der Zone der Eindellung, muss die Felge die Kreisform nach aussen verlassen. Wie stark sie das machen kann, das beeinflusst der Speichenabstand ein bißchen.

Hallo

OT
Meine ich doch; der teil felge zwischen zwei speichenlöchern müsste theoretisch ab irgendeiner speichenspanung ausweichen wollen und je weiter der abstand zwischen den speichenlöchern, um so mehr "hebel" bzw. umgekehrt. Inwiefern das praktisch was ausmacht ...
Dass beispielsweise (übertreibungen machen anschaulich) eine kastenfelge und eine hohlkammerfelge mit extremem v-profil für extra wenig speichen da unterschiedlich sind, ist selbstverständlich.:rolleyes:

MfG
Andreas I.
 
AW: Speichenbruch im 20er Vorderrad

Nun habe ich euren Rat befolgt und einen Speichenspannungsmesser besorgt. Ihr hattet recht. Die Spannung war deutlich zu niedrig. , und auch nicht gleichmäßig . Das habe ich alles korrigiert. Insofern ist das eine große Hilfe, wenn man kein Gefühl für dir richtige Spannung hat.Seitdem ist keine Speiche mehr gebrochen . Mal abwarten, die Zeit ist für eine Aussage noch zu kurz. Gruß und nochmals vielen Dank für eure Hilfe. Michael
 
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