sollten LR Hersteller mehr graveln?

Beiträge
7.177
Hallihallo,

in der aufrecht rad fraktion scheint ja die Gravel Geschichte sehr gut anzukommen, es hat für mich viele einleuchtende Gründe...
Sollten Liegerad Hersteller (sofern es die noch gibt) auch in der Schiene weiterentwickeln?
Ich mein jetzt nicht fettreifen wolfwolf idee sondern sportliche Modelle Zox, M5 usw. in Gravel Ausführung...
Was denkt ihr darüber? Grüsse HFKLR
 
Nö. Auch wenn der Trend nun schon verhältnismäßig lange anhält, sollten die wenig verbliebenen Liegeradhersteller in meinen Augen nicht jedem Trend hinterher laufen.

Wobei: Bei Wolf&Wolf sind das eh Modelle, die zunächst eher für geschotterten/unbefestigten Wegen konzipiert wurden und beim S9 von Flux sind standmäßig breite Billy Bonkers drauf. Da sind wir ja schon fast in der Gravel-Sektion.

Für den Rennradbereich heißt der Graveltrend ja in Abgrenzung der reinen Roadbikes, sich von den extrem dünnen Dackelschneidern hin zu moderateren Reifenbreiten und etwas komfortorientiertere Sitzposition zu entwickeln. Man könnte sagen, dem Roadbike wurde ein Schuss Citybike hinzugefügt -> für mehr Komfort und Alltagstauglichkeit.

Man könnte auch sagen: Das haben wir Liegeradfahrer doch schon immer so: Komfortablere Sitzposition und mehr Alltagstauglichkeit als ein Rennrad. Für mich reicht das so. Ich brauche jetzt kein Liegerad, das noch weiter hin zu Offroad-Tauglichkeit entwickelt wird. Ich befürchte, dass - zumindest für mein Anwendungsgebiet - sich dadurch eher mehr Nachteile ergeben würden und die Alltagstauglichkeit verschlechtern würde. Ich bin überwiegend auf befestigten Wegen unterwegs und Waldwege kann ich auch locker mit meinem S-Comp 20 und den dünnen 451er fahren. Da muss nichts in Richtung Gravel entwickelt werden. Wer mehr Offroad-Potential braucht, findet bei Azub ja eine breite Palette passender Modelle.

Und dass es für sportlich-schnell orientierte Fahrer noch ausreichend Auswahl gibt, gefällt mir auch und sollte nach Möglichkeit auch so bleiben.
 
Vielen Dank, andere Meinungen?
Ich kam auf die Denke auch wegen dem momentanen Verkaufsthread des carbon-HR Geschosses troytec...
 
Zugegeben, das Troytec ist schon sehr extrem und für mich weit weg von Alltagstauglichkeit. Aber schön, dass es das gibt.

Die Zielkunden sind handverlesen und mich wundert immer wieder, wie Hersteller da überleben können. Aber ob es das bessere machen würde, wenn man im Gravel-Segment versucht zu wildern?

Ich bin auf andere Meinung auch sehr gespannt.
 
gravelbike war gegenüber dem rennrad doch eigentlich nur scheibenbremse und platz für breitere reifen. seitdem hat sich das rennrad dem gravelbike auch noch angenähert.

viele liegerräder sind ja eher trekkingräder. und einige schnelle haben genug platz für breite reifen. und dann gibt es die vollgefederten, die sind sicher auch gravel geeignet. soweit es liegeräder halt sein können.

für die marktlücke halt ich das jetzt nicht. das LR ist nicht wirklich das bessere gravelbike.
 
Ich habe ein Gravelrad und das macht durchaus Spaß! Es ist allerdings schon etwas mehr anders , als RR mit dickeren Reifen. :). Für mehr als Schotter geht mir auf der Liege die Wendigkeit und auch die Balance ab. Mir fällt das auf dem Up leichter als auf der STM, der Baron war noch fahrbahnorientierter. Ich wäre ja schon froh, wenn es wieder mal ne CarbonLiege nicht nur über exotische Wege geben würde… und für leichtes Gravel gibt es doch Taugliche LR in größerer Auswahl.
 
Ich meine: Nein. Für unbefestigte Wege sind und bleiben Liegeräder nur die letzte Wahl. Probleme beim Balancieren, kein aus dem Sattel gehen, durchgerüttelt werden oder schwere Federung? Warum in eine Richtung gehen, in der Liegeräder sich ohnehin schwer tun? Wo man mit einer Streetmachine oder einem Azub nicht durchkommt, da ist sowieso ziemlich Schluss.
 
Ich wurde neulich- mit dem 26er Zox im Schönbuch- immerhin auf mein Chiller-Gravelbike angesprochen.
Ausschlaggebend waren wohl Scheibenbremsen sowie Packsäcklein und Bialetti-Kännchen, die ich hinter dem Sitz
verzurrt hatte.:giggle:
 
Such mal nach dem Video von troytec, wo sie ein "Rennen" im Wald gegen MTB gefahren sind. Das gibt/gab es im Prinzip schon, hängt aber sehr von den Fähigkeiten des Fahrenden ab.
 
Was ist Gravel?:
- schnell (aerodynamische Haltung)
- leicht
- dauerhaft bequem
- all das auf schlechten Wegen / leichtem Gelände

Schnell und bequem sind liegeräder eh im Vorteil. Leicht leider nicht so. Auch die leichten Carbon-Renner sind einem Rennrad noch hinterher. Und es gibt sie meines Wissens nach eben nur als Asphalt-Renner.
Wie sieht das mit dem Gelände aus? Im Handlung ist das Liegerad etwas im Nachteil. Kann man das verbessern? Ich kenne Spezialmodelle, die für's Gelände für eher auf Langlieger setzen. (Leichter ist das wahrscheinlich nicht gerade und natürlich etwas unhandlich und vielleicht befremdlich fürneinen Einsteiger.) Mit breiten Reifen mit nicht zu geringem Außendurchmesser und einer dicken Sitzmatte geht schon was an groben Untergründen. (Ich fahre Liege-Fatbike Velomotion Sequoia mit Reifen 120-559. Wer nicht so groß ist, kann 100-406 drauf schrauben, das sollte noch was bringen und von 100-507 hatte ich auch gehört, meine ich. Velomotion Scopa kann aber auch schon ordentlich breite Reifen.) Der man nimmt das Gewicht einer Federung inkauf. Das bietet auch gesteuerte Dämpfung, die man im Liegen eher brauchen kann als im Stehen. Gibt für Gravel auch extra Federgabeln, die nicht ganz so schwer sind. (Ich glaube, AZUB hatte auf der letzten Spezi ein Max mit Lauf-Carbonblatt-Federgabel - so eine Option ist aber ohne Dämpfung.) Ob man die Federung hinten, falls man sie braucht, noch leichter bekommt, keine Ahnung. Nachgibigen Rahmen statt Gelenk und Federbein? Sitzfederung?

Also was fehlt, wären vielleicht leichte Carbonrahmen im Bereich breitere Reifen und nicht zu flacher Sitz. Und gabz viel Marketing zu Modellvarianten mit der richtigen Ausstattung. Zoxy hat sein ZR mit 40-406 Schwalbe G-One Speed und 1*11-Schaltung als Gravel-Ausführung angepriesen, ich weiß aber nicht, ob sie damit was erreicht haben und ob sie überhaupt die richtigen Leute ansprechen konnten. AZUB macht da was in die Richtung. Sonst noch wer?
Was außer dem Gewicht noch fehlt, sind oft moderne Details wie Steckachsen, aber man könnte aus einigen existierenden Rahmen schon was brauchbares in die Richtung aufbauen. Halt eher am Ende "Schnelles Touren" (Dad Bike?) als an den Enden "Rennrad" (Allroad) oder "Mountainbike" (Monstergravel)


@Radwunschmeister &co
In euren Kreisen werden doch die Qualitäten eines Gravelbikes auch oft gefragt, oder? Nach ein paar Modellwechseln hast du bestimmt auch Erfahrungen, was Liegeräder da aktuell so können. ;)
 
Gravel ist für mich eine Modebezeichnung.
Früher sprach man von Radonneur und meinte was ähnliches, ein Rad fast so schnell wie ein Rennvelo aber deutlich universeller einsetzbar mit breiteren Reifen, Möglichkeiten für Gepäcktransport, Schutzbleche oder sgar einer Lichtanlage.

Mit dem Peregrin entstand um 2005 ein Liegevelo welches diese Philosophie gut abdeckt.
Ein schnelles leichtes Liegevelo welches sehr breit einsetzbar ist.
@carbono war quasi der Zeit voraus.
Seit über 10 Jahren hat sich das Peregrin in unserer Familie und im Kreise des Futurebikes auf zahlreichen Fahrten und Touren sehr bewährt.
@2Fast kann von etlichen Gravelabenteuern in den Alpen wie dem Col di Tenda berichten.
Es ist erstaunlich wie viel mit einem entsprechenden Liegerad machbar ist, aucch wenn ehrlicherweise auf harten Schotterstrecken ein entsprechendes Buckelrad seine Vorteile hat.

Der Bezug aufs Peregrin weil ich damit Erfahrung habe, wie schon aufgeführt haben andere Hersteller wie W&W, Flux oder Azub Liegevelos im Angebot welche ähnliche Bereiche abdecken.
 
Gravelräder haben eine ziemliche Breite in ihrer Auslegung. Mit meinem ( Fokus Atlas) geht es in Richtung Bikepacking und schon mehr Gelände.Im Wintertraining war ich damit auch auf leichtem Singletrail unterwegs, da wäre ich weder mit STM noch meinem alten Klein Randonneur langgefahren. Klar wird Könner geben, die das mit dem Troytech schaffen. Ich nicht. :)

Leichtes Gravel im Sinne von Allroad geht aber prima, und da gibt’s ja dann auch ein paar Angebote.

Ne Radreise mit mehr Gepäck wäre mit meiner STM super… ne kurze Travel Light Version würde ich mit dem Gravelbike unternehmen.
 
Mit sich fragen wie solche Firmen überleben hat sich erledigt: troytecgibtsschon länger nicht mehr...
 
Es gibt doch Liegeräder die perfekt für den Graveleinsatz sind
Also mein 28 Zoll Zox ist perfekt auf Feld, Wiesen und Waldwegen unterwegs. Auf der Straße ist es eh schnell.
Fahre seit dem ich das ZOX habe unser weniger Straße und immer lieber auf Naturwegen.

Gravel ist doch mit jedem Liegerad möglich, was 35mm und mehr als Reifenbreiten zu lässt und wo die Sitzposition etwas aufrechter ist. Selbst mit dem Langlieger ging das gut. Es war halt nur etwas langsamer im Vergleich zum ZOX.

Das war meine Tour letztes Jahr um zu schauen was mit den 35-622 Reifen geht.

Und ja es geht eine ganze Menge.

Mit liegen Gruß

Johannes
 

Anhänge

  • 1622280363613.jpg
    1622280363613.jpg
    755 KB · Aufrufe: 31
  • 1623951763962.jpg
    1623951763962.jpg
    946,8 KB · Aufrufe: 32
  • 1622282346220.jpg
    1622282346220.jpg
    1 MB · Aufrufe: 32
  • 1622280566071.jpg
    1622280566071.jpg
    1,2 MB · Aufrufe: 34
  • IMG_20211018_130418.jpg
    IMG_20211018_130418.jpg
    863,4 KB · Aufrufe: 34
  • IMG_20211018_132622.jpg
    IMG_20211018_132622.jpg
    917,8 KB · Aufrufe: 33
Es gibt doch Liegeräder die perfekt für den Graveleinsatz sind
Also mein 28 Zoll Zox ist perfekt auf Feld, Wiesen und Waldwegen unterwegs. Auf der Straße ist es eh schnell.
Fahre seit dem ich das ZOX habe unser weniger Straße und immer lieber auf Naturwegen.

Gravel ist doch mit jedem Liegerad möglich, was 35mm und mehr als Reifenbreiten zu lässt und wo die Sitzposition etwas aufrechter ist. Selbst mit dem Langlieger ging das gut. Es war halt nur etwas langsamer im Vergleich zum ZOX.

Das war meine Tour letztes Jahr um zu schauen was mit den 35-622 Reifen geht.

Und ja es geht eine ganze Menge.

Mit liegen Gruß

Johannes
Du bist auf DEM Untergrund einen 15er Schnitt gefahren über 183 km? Respekt!
Ah, hab grad bei Komoot gesehen: Nicht die ganze Strecke war so. :) Trotzdem tolle Leistung!

Wie hat sich auf dem Matsch der Frontantierb gemacht? Auf den Bildern sieht der Vorderreifen nicht besonders profiliert aus. Hattest du keine Probleme mit durchrutschendem Antriebsrad?
 
Jo, (den Quasi Singletrail außen vor) das geht auch noch mit meiner STM, wenn es nicht zu matschig ist (kleines VR) Die ist ja auch (das Zox auch) ein tolles Tourenrad.
 
@velo-Phli ich weiß nicht genau, wie es bei @WeliJohann ist, aber ich finde Vorderradantrieb geht bei festerem Matsch (und Schotter) besser als Hinterradantrieb, weil es das Vorderrad nicht "verblockt". Flüssiger seitlich abschüssiger Matsch ist dagegen Mist, wenn es das Vorderrad wegzieht hast du keine Kontrollmöglichkeit mehr und landest auf dem A...
 
@velo-Phli ich weiß nicht genau, wie es bei @WeliJohann ist, aber ich finde Vorderradantrieb geht bei festerem Matsch (und Schotter) besser als Hinterradantrieb, weil es das Vorderrad nicht "verblockt". Flüssiger seitlich abschüssiger Matsch ist dagegen Mist, wenn es das Vorderrad wegzieht hast du keine Kontrollmöglichkeit mehr und landest auf dem A...
Interessant! Ich kann mir zwar nicht ganz vorstellen, was du genau mit "verblocken" meinst (beim Kanufahren wären das unüberwindbare Hindernisse in der Fahrspur), aber ein wegrutschendes Antriebsrad kenne ich nur vom Up, weil ich diese bei Schneematsch oder sehr matschigen Waldböden dem Liegerad vorziehe. Daher habe ich auf meinem Winter- und Alltagsrad auch hinten einen Schwalbe GT365 mit entsprechend Profil drauf. Der rutscht so gut wie nie weg. Wobei ein durchdrehendes Hinterrad auf dem Up eigentlich noch ganz gut zu kontrollieren ist. Ich war bislang davon ausgegangen, dass ein durchdrehendes Antriebs-VORDER-rad bei der Liege den Fahrer vor große Manövrierprobleme stellt.
 
Zurück
Oben Unten