Schwammiges Fahrverhalten

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Die letzten Wochen hatte ich immer wieder das Gefühl, ich sei auf Glatteis oder in Spurrinnen unterwegs, das Hinterrad wäre platt oder mich erwischt grad eine Seitenwindböe. Aussteigen und Luftdruck prüfen, an allen Rädern ziehen und wackeln, Hinterradschwinge überprüfen hat alles keine Defizite zu Tage gebracht. Ich habe inzwischen die alten und nicht mehr taufrischen Kolbenstangen der Federbeine in Verbindung mit den weißen Kunststoffhülsen im Verdacht, auch wenn ich diesbezüglich von außen kein Spiel feststellen kann und ich vor kurzem das rechte Federbein ausgebaut hatte, wo die Kunststoffhülse noch passabel rund aussah.

Hatte jemand schon mal solch ein Fahrverhalten? Woran lag es?

Viele Grüße,
Martin
 
Vlt solltest du noch erwähnen um was für ein Fahrzeug es sich handelt (vermutlich Quest)
 
Hast Du mal am Vorderrad gezogen? Ich hatte links letztens ein paar Millimeter ungedämpften Hub, dachte erst Spiel in Gummischeiben oben. Da war aber tatsächlich Schraube vom Reibdämpfer lose gegangen.

Oder ist vielleicht ein Kugelkopf locker?
 
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Vlt solltest du noch erwähnen um was für ein Fahrzeug es sich handelt (vermutlich Quest)
Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, an was anderes als mein Quest zu denken. ;)
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Hast Du mal am Vorderrad gezogen? Ich hatte links letztens ein paar Millimeter ungedämpften Hub
Du meinst, das Rad nach unten gezogen? Da kann ich sicher zwei bis drei Zentimeter siehen, das war aber m.E. schon immer so und dürften an den extrem kurzen gelben Federn liegen, die ich drin habe.
Oder ist vielleicht ein Kugelkopf locker?
Sie sitzen alle fest. Allerdings habe ich sie noch nie ausgetauscht, sie haben also über 60.000km runter. Merkt man es am Spiel, wenn sie durch sind?
 
Ich meine ungedämpft rein und raus "klackerig". Daran merkt man ne Lose.

Wegen Verschleiß: Die Schwammigkeit ist bei Dir aber nicht schleichend gekommen, oder?

Schwinge ist bei Dir ja aus Carbon, die neigt doch wohl nicht zu Ermüdungsrissen, evtl. die Halterungen am Body defekt oder lose?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine ungedämpft rein und raus "klackerig".
Nein, es klackert nichts.
Wegen Verschleiß: Die Schwammigkeit ist bei Dir aber nicht schleichend gekommen, oder?
Doch schon. Im Herbst war nichts, im Winter wars öferts mal schwammig durch Eis, aber vereiste Straßen fallen allmählich aus dem Ursachenkatalog raus.
Schwinge ist bei Dir ja aus Carbon, die neigt doch wohl nicht zu Ermüdungsrissen, evtl. die Halterungen am Body defekt oder lose?
Nein, die Schwinge schaut gut aus und sitzt fest im Chassis.
 
Ahso. Hast du die Spur schon geprüft? Evtl. vorne mehr zusammen sofern es nicht messbar bremst?
 
Nein, die Schwinge schaut gut aus und sitzt fest im Chassis.
Bist du sicher?
Ich habe Monate gebraucht, bis ich den Schaden am Radkasten gefunden habe. Rund um die Halteplatte war das Laminat an drei Seiten vollständig durchgetrennt. Nur sehen konnte man das nicht.
Einzige Hinweise:
1. Schwammiges Fahrverhalten
2. Auf der Heckhutze sitzend wippen und die Halteplatte beobachten, ob die steif anliegt.
3. Bei sehr nasser Fahrbahn bildete sich eine winzige Wasserrinne unterhalb der Halteplatte.

Gruß
Bernd
 
Ahso. Hast du die Spur schon geprüft? Evtl. vorne mehr zusammen sofern es nicht messbar bremst?
Geprüft nicht, aber es gab keine Vorkommnisse, das Quest läuft weiterhin genauso schnell wie sonst, es ist kein vermehrter Abrieb am Reifen sichtbar. Spurprobleme habe ich deshalb als unwahrscheinlich eingestuft.
Rund um die Halteplatte war das Laminat an drei Seiten vollständig durchgetrennt.
Ich denke, das könnte der Grund sein. Die Bewegung ist nur zu erahnen und lang nicht so krass wie in deinem Video. Ich bin mir aber nicht sicher, vielleicht ist das auch nur die normale Verformung des Radkastens. Vom Radkasteninneren aus ist auch nichts zu sehen oder zu fühlen. Ich habe allerdings im Innenraum unterhalb der Halteplatte einige Wasserrinnenspuren.
Wie hast du das Problem gelöst? Jeweils innen und außen ein paar Lagen Glas drauf?
 
einige Wasserrinnenspuren
Somit ziemlich eindeutig der Anfang dieses Schadens.
Als das dann so krass sichtbar war, wie im Video, fing das Hinterad in Kurven schon das Schleifen an:eek: und führte mich so zur Fehlerquelle.
Wie hast du das Problem gelöst?
Mit einer Fahrt nach Dronten......kostenlose Reparatur bei Velomobiel.nl(y)Unglaublich dieser lebenslange Service:).
Nebenbei habe ich dann gleich einige kostenpflichtige Schäden beheben lassen.
Jeweils innen und außen ein paar Lagen Glas drauf?
Nur innerhalb des Radkastens wurden einige Lagen Karbon aufgelegt.

Gruß
Bernd
 
Nur innerhalb des Radkastens wurden einige Lagen Karbon aufgelegt.
Sehr gut. Dann kann sich die Position der Schwinge nicht verändern. Wenn mein Jahre altes Harz noch gut ist, versuche ich mich mal selbst dran.
Evtl. sind ein paar Speichen locker?
Nein, alles bestens. Die Ginkgo-Räder sind steif wie eh und je.
Wie wäre es mit Spiel in den Radlagern hinten? Einfach mal an der Felge wackeln?
Kein Spiel. Alles bestens.
 
Ich habe Harz und Härter das ich Dir schicken kann, es ist bestimmt giftig aber dafür kostet es nichts.
Meine Firma hatte es über da es aus dem System heraus war und deshalb keine Flugzeuge mehr damit repariert werden dürfen.
 
Hmm - da ich in meiner Strada seit einiger Zeit ein knarzendes Geräusch von hinten vernehme, habe ich aufgrund dieses Threads mal auf diese Symptome hin untersucht
Einzige Hinweise:
1. Schwammiges Fahrverhalten
2. Auf der Heckhutze sitzend wippen und die Halteplatte beobachten, ob die steif anliegt.
3. Bei sehr nasser Fahrbahn bildete sich eine winzige Wasserrinne unterhalb der Halteplatte.
- und siehe da, es scheint, dass ich das gleiche Problem habe :(. Umso ärgerlicher, als ich vor 2 Jahren schon mal den Radkasten reparieren musste und ich dummerweise diese Stelle nicht mit verstärkt hatte (obwohl mir einige Leute im Forum dazu geraten haben :whistle:).
Also muss ich jetzt wohl auch nochmal ran und ein paar Lagen Laminat aufziehen. Wenigstens habe ich mittlerweile schon etwas Übung;).
 
- und siehe da, es scheint, dass ich das gleiche Problem habe :(. Umso ärgerlicher, als ich vor 2 Jahren schon mal den Radkasten reparieren musste und ich dummerweise diese Stelle nicht mit verstärkt hatte (obwohl mir einige Leute im Forum dazu geraten haben :whistle:).
Da heute schönes Wetter angekündigt war, wollte ich mich ans Reparieren des vermeintlich gerissenen Laminats bei der Halteplatte der Schwinge machen. Nachdem ich Hinterrad und Schwinge ausgebaut hatte, hat eine penible Untersuchung von allen Seiten ergeben, dass alles absolut stabil ist - keine Spur von irgendwelchen Rissen im Laminat :eek:(y). Weitere Untersuchung ergab, dass das knarzende Geräusch einfach davon kam, dass lediglich die Verschraubung des Rahmens an der Hutze (quasi da, wo die Kopflehne ist) locker war. Und das Wasser kam wahrscheinlich von oben - hat halt reingeregnet und sich dort gesammelt :whistle:. Also alles wieder fix zusammengebaut, lockere Schraube angezogen, und gleich noch eine kleine Tour gemacht :).
Was ich heute gelernt habe:
a) nicht immer vom Schlimmsten ausgehen - manchmal ist einfach nur eine Schraube locker ;)
b) seeehr genau untersuchen, bis man sicher ist, das Problem lokalisiert zu haben, bevor man das Schrauben beginnt.
c) mittlerweile haben Reparaturen ihren Schrecken verloren. Ausbauen von Hinterrad, Schwinge, etc - alles kein Problem mehr, auch Laminieren würde mir einigermaßen leicht von der Hand gehen (auch wenn's heute nicht nötig war). Übung macht den Meister (y)
d) Am VM rumschrauben macht Spaß - VM fahren noch mehr :D
 
Da heute schönes Wetter angekündigt war, wollte ich mich ans Reparieren des vermeintlich gerissenen Laminats bei der Halteplatte der Schwinge machen.
Zwei Doofe, ein Gedanke! :D(y) Ich hab auch am Freitag und Samstag den Föhn (die Wetterlage, nicht das Haushaltsgerät) genutzt, um am Quest zu schrauben. Ebenso wie du fand ich auch keine Risse im Laminat, allerdings hatte ich ja vorher gesehen, dass ich da eine kleine Bewegung drin habe, wenn ich hinten auf der Kopfhutze geschaukelt habe. So sah das ganze bei mir aus:
P1020188_Radkasten_klein.jpg P1020189_Aluhalter_klein.jpg
Das Alu hat schon eine ganz ordentliche Kruste angesetzt. Drei von vier Schrauben hab ich nicht mal mehr raus bekommen, aber das macht ja erstmal nichts. Alles schön gesäubert, das korrodierte Material abgekratzt, den Radkasten innen gesäubert, etwas angeschliffen und mit der frischen Harzlieferung von R+G die völlig überlagerten :whistle: Glasmatten eingelegt.
Tagsüber war's ja schön warm, aber nachts hat es doch noch ziemlich abgekühlt. So habe ich mir noch einen kleinen Temperofen gebastelt:
P1020225_Temperofen_klein.jpg
Die Keksdose sollte dafür sorgen, dass die heiße Birne nicht direkt am Laminat aufliegt und die Wärmeabgabe etwas gleichmäßiger über eine größere Oberfläche gestalten. Beim ersten Versuch hatte ich eine 100W-Birne mitsamt der Fassung in der Keksdose, allerdings fing es schon nach ein paar Minuten zu stinken an. Das Plastik der Fassung war nicht so begeistert von der Idee. Also die Fassung nach außen verfrachtet und statt der 100W-Birne eine 60W-Birne verwendet und schon hatte ich einen hübschen kleinen Ofen, den ich im Radkasten verstauen konnte.
P1020195_VM_Temperung_klein.jpg
Vorne habe ich das Quest etwas aufgebockt, damit die warme Luft nicht hinten an der aufsteigenden Unterseite des Radkastens austritt, sondern auch Gelegenheit bekommt, die Vorderseite des Radkastens zu wärmen. Auch am frühen Morgen bei 2°C war der Radkasten vom Innenraum her richtig schön warm. Später stieg die Außentemperatur wieder auf knapp 20°C, da war der Radkasten dann wohl so bei 50°C. Und so sah das Ergebnis aus, als das Abreißgewebe runter war:
P1020229_Radkasten_innen_fertiglaminiert_klein.jpg
Das mag jetzt kein Edellaminat sein, aber ich bin zufrieden. Dafür dass ich das schon Jahre nicht mehr gemacht habe, sieht es nicht so schlecht aus. Zur besseren Versteifung habe ich die zusätzlichen Lagen teilweise unter 45° verlegt und auch ein wenig um's Eck herumgezogen. Wenn ich jetzt auf der Hutze herumwippe, sehe ich keinerlei Bewegung mehr an der Aluhalterung. Morgen dann die erste Fahrt in die Arbeit, ich bin gespannt, ob ich den Unterschied spüre.
 
Die Reparatur hat leider am Fahrverhalten nicht wirklich was verändert. Es fühlt sich immer noch teilweise schwammig an, gerade auch wenn Wind mit in's Spiel kommt. Wie wenn die Karosse von den Vorderrädern etwas entkoppelt wäre und etwas Eigenleben führen kann.
Hat schon wer die Kugelköpfe ausgetauscht und danach eine Besserung gespürt? War da vorher ein Spiel in den Kugelköpfen spürbar? Ich kann nämlich kein Spiel feststellen, aber die Kugelköfe wäre meine nächsten Verdächtigen.
 
Hast Du mal die Stelle angeschaut, wo die Querlenker mit ihren Gelenken innen befestigt sind?
 
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