Radfahren in London - Tagesschau

AW: Radfahren in London - Tagesschau

Der Film liefert zwar wertvolle Infos, die Frage ist bloß: was bleibt hängen? Auf welchen emotionalen Knopf wird gedrückt?
An den Kommentaren kann mans ablesen: das Filmchen passt natürlich zum Rüpelradler-Mythos - wie andere ähnlich TV-Beiträge auch. Ich gehe nicht davon aus, dass die Filmchenmacher ausgesprochen Radfahrer-Hasser sind. Sie glauben offensichtlich, sie müßten einen Reisser machen. Der normaler Radfahrer wird nicht gebracht, schon gar nicht das typische Opfer.
In der öffentliche Diskussion hat es zwar im letzten Jahr Fortschritte gegeben, aber irgendwie führen die TV-Leute immer wieder auf die alte Schiene zurück.
 
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Hallo,

es wird im Film ganz klar gesagt, dass schwarze Schafe auf beiden Seiten sind, und dass der Radfahrer keinen Schutz hat. Und auch die Szenen sind recht ausgewogen: Da gibt es den Lkw-fahrer, der den Radler abdrängt beim Linksabbiegen, den Kamikazeradler, der zwischen Bus und Pickup eingequetscht wird, den Autofahrer, der aussteigt und einen Radfahrer prügelt, der Radler, der beim Anfahren dem Auto die Vorfahrt nimmt.

Gruß, Klaus
 
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Naja, ich sehe da wenig beaengstigendes fuer die Radfahrer. Ehern von denen.

London kenne ich nicht, aber Cambridge. Wenn das genauso ist, haetten sie ehern die Roten Fahrbahnmarkierungen zeigen sollen, die auf den Rest der Fahrbahn gepinselt wird, der von einem PKW nicht benoetigt wird. Je nachdem wieviel Rest so da ist, ist es eine vollwertige Spur oder nur eine Handbreit in der Rinne. Erstaunlicherweise fahren die Briten dann auch nur auf diesem roten Stueckchen. Der Film hat mit den Szenen fuer Radfahrern einen Baerendienst geleistet, wie man das auch gut in den Kommentaren lesen kann.

Wie bescheuert muss man sein, sich zwischen Bus und Pickup zu draengen? Selbst wenn der Bowdenzug gerissen oder die Bremse wegen Dreck nicht greift, knallt man doch huderttausend mal lieber gegen den Pickup als in diese Luecke zu fahren. Und wer zum Teufel hat das da rein geschnitten? Wenn es um die hoehe der Spritpreise geht, zeigen sie ja auch niemanden, der betrunken durch den Vorgarten in ein Haus gecrashed ist?

Peter
 
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es wird im Film ganz klar gesagt, dass schwarze Schafe auf beiden Seiten sind, [...]

Gruß, Klaus

So sehe ich das auch. Irgendwie anders als alles bisher gezeigte. Nicht die Fahrradkuriere, und die lauernden Ordnungshüter sondern "bunter" Alltag. Vermutlich hätte das auch so in irgendeiner Stadt in D gedreht werden können.
 
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Und wer zum Teufel hat das da rein geschnitten?

Rund 3/4 der gezeigten Szenen sind Resteverwertung aus der Doku "war on Britain's roads". Einfach die reißerischsten Szenen und fertig.
 
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Rund 3/4 der gezeigten Szenen sind Resteverwertung aus der Doku "war on Britain's roads". Einfach die reißerischsten Szenen und fertig.
Das ist die Definition von "modernem" (aka "investigativem") Journalismus: Die Vorurteile des Publikums mit günstigen Bildern zu bedienen, ohne dabei die Werbekunden zu vergrätzen. Im englischsprachigem Raum ist man da etwas weiter, wie die Wortneuschöpfung "presstitutes" zeigt...

Gruß
Chris*vielleicht zu pessimistisch heute*toph
 
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......es wird im Film ganz klar gesagt, dass schwarze Schafe auf beiden Seiten sind, ......

Das war gleich am Anfang - und es war mir sofort klar, dass das Niveau entsprechemd niedrig sein wird. Solche scheinbar versöhnende ausgleichende Sprüche dienen in erster Linie dazu, die extreme Schieflage der Rechte zu zementieren. Es geht ja hier nicht in erster Linie um ein moralisches Problem. Ich denke, dass diese Autofahrer - bevor sie in das Auto einsteigen - sehr freundliche höfliche Engländer sind, die keinen was zuleide tun würden.
http://www.youtube.com/watch?v=mZAZ_xu0DCg
Ich denke, dass den meisten PKW-Fahrern gar nicht klar ist, wie absurd sie sich bewegen und wie maßlos ihre Ansprüche sind, wenn 1,5 Tonnen eine Person befördern. Der Widerspruch zwischen Motorleistung und tatsächlicher Geschwindigkeit wird in seiner ganzen Tragweite gar nicht erkannt. Eine Änderung kann eigentlich nur dann erfolgen, wenn die Medien im positiven Sinne eine Art Gehirnwäsche in Gang setzen. Was folgert der autozentrierte Stammtisch, wenn er die Andeutungen einer fahrradbahn quer durch London sieht? Richtig: jetzt wollen die Chaoten und grünen Weltverbesser auch unsere Straßen, mit unseren Steuergeldern!
 
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Doku "war on Britain's roads"???

Ich war mehrfach mit dem Auto in Südengland, auch in London. Nirgendwo habe ich bisher zurückhaltendere und rücksichtsvollere Autofahrer erlebt als dort. Beim letzten Besuch in London habe ich die Anfänge einer Fahrradinfrastruktur gesehen und dabei den Wunsch entwickelt, diese auch einmal zu nutzen. Bilder wie in dem Bericht habe ich auch nicht ansatzweise gesehen.
Ich kann mir aber sehr wohl vorstellen, dass die Briten noch weniger mit Radverkehr, insbesondere schnellen Rädern rechnen als wir in Deutschland. Aber war on Britains road kann ich mir kaum vorstellen - da scheinen mir eher zu einer vorgefaßten Meinung die passenden Bilder gesucht worden zu sein
 
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Naja, die Todeszahlen in London sind doch ziemlich frappierend - also zumindest für mich als Außenstehenden ist der Titel dann nicht ganz aus der Luft gegriffen. Natürlich möchte ich keine Tötungsabsicht wie in einem Krieg unterstellen. Aber die - wie sagt man so schön euphemistisch-neudeutsch - Kollateralschäden sind dort halt zu hoch.
 
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Hallo,

Das war gleich am Anfang

Der Film ist 2:50 lang und die Aussage kommt bei 1:10, also ganz klar "gleich am Anfang". ;)

Ich denke, dass diese Autofahrer - bevor sie in das Auto einsteigen - sehr freundliche höfliche Engländer sind, die keinen was zuleide tun würden.

Dann sollte man das Auto verbieten, wenn Menschen darin so mutieren.

Was folgert der autozentrierte Stammtisch, wenn er die Andeutungen einer fahrradbahn quer durch London sieht? Richtig: jetzt wollen die Chaoten und grünen Weltverbesser auch unsere Straßen, mit unseren Steuergeldern!

Dann wird der Bürgermeister wohl demnächst nicht wiedergewählt werden.

Gruß, Klaus
 
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Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal Tagesschau gesehen habe? Ist in den übrigen Beiträgen das Niveau auch so hoch?

Gruß pedalux
 
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Hallo,
ich fliege seit 1975 fast jedes Jahr einmal nach London. Niemals würde ich auf den Gedanken kommen, dort mit dem Rad zu fahren. Wenn man an zB. an der Oxfordstreet dem Verkehr(insbesondere dem der roten Busse zusieht, dann scheint öffentlicher Verkehr, hier in Berlin wie eine Reha-Maßnahme zu wirken.
 
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Doku "war on Britain's roads"???

Ich war auch schon öffter in GB, London, der Metropolmoloch bildet eine glanzlose Außnahme in England, bezüglich Verkehr, währen auf dem Land angenehm Radfahren kann und auch selten auf Autorowdies stößt, ist London hektisch, gerade in der City. Dennoch kann man da durchaus radfahren, es kommt auf einen selbst an, was der Film wieder mal zeigt sind rastlose, hecktische Radfahrer, die "keine Zeit" haben. Diese Verkehrsteilnehmer stellen sich auf eine Stufe mit den Dosentreiben gleicher Couleur. In den Medien ist es leider Normail diese 1% der Verkehrsteilnemer heruszustellen und so die Wahrnehmung zu manipulieren. Was soll das also ?
Gruß JJ
 
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London hat alleine durch die Millionen Einwohner plus Pendler, jede Menge Berufsverkehr etc. und hat dadurch schon, auch ohne Fahrräder, mehr als genug Verkehrsprobleme. In Kombination muss das natürlich zu Problemen führen. Dass es auf beiden Seiten schwarze Schafe gibt, ist auch klar... Aber was man so an Berichterstattung aus London mitbekommt, ist schon hart. Sicherlich ist die Sichtweise natürlich bewusst gewichtet, die Schreiber wollen natürlich auch etwas erreichen...

Hier ist ein Blog aus meinem feedreader zum Radverkehr in London: http://cyclelondoncity.blogspot.de/ - im gestrigen Artikel geht es witzigerweise um exakt den oben verlinkten ARD-Artikel und um Radfahren in Deutschland.
 
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Naja...warum nannte man kleine Kinder die sehr ruppig und unartig waren früher wohl "kleiner Brit":D
..und woher kommt wohl der Begriff Hooligan?

In England und speziell in London gibt es schon eine Bevölkerungsschicht die ganz schön ruppig zur Sache geht.
Und wenn man die Bevölkerungszahlen anschaut:
8.173.900 (Stadt, 2011)
9.294.800 (Travel to Work Area, 2005)
13.945.000 (Metropolitan Area,
..und das dort wo das Prolltum eigentlich erfunden wurde..dann wundert mich das Leute sich wundern.
...aber ungeachtet dessen: Lebten in der metropolregion Berlin 14Mio Menschen, dann würde auch da der, äh, Bär ganz anders abgehen.
(Man darf Berlin auch gerne durch Hamburg oder München ersetzen)

..und im übrigen essen alle Franzosen Frösche


...und noch ein interessanter Wert: Einwohnerdichte!! (pro Quadratkilometer)

London: 5200
Berlin: 3973
Hamburg: 2401
München: 4440 (das erklärt einiges)
Amsterdam 3561


und diesen Wert unterschlage ich mal da er meiner Theorie widerspricht: Kopenhagen 7351
 
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Das, was ich so hin und wieder auf BBC aufschnappe sieht mir auch eher danach aus als ob London eine Brutstätte für Rüpel-Radler ist. Dabei sind Radler nicht einmal am Rande Thema der Sendungen. Großstadt-Einfluß?
 
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