Notfall im VM - was kann man tun?

AW: Notfall im VM - was kann man tun?

Hier ist die regel helm auflassen, wegen mogliche schaden am genick und mogliche querschnitslahmung. Der motorradfahrer war bei bewustsein und redete ab und zu zuruck, augen waren auf. Eine stacheldraht leine hat sein genick erwischt und eine purpurfarbene streife hinterlassen. Deswegen hab ich mir entschieden "helm auflassen".

Fahrradhelme kann mann in der regel abnehmen ohne der kopf viel zu bewegen. Die wurde ich ohne bedenken abnehmen.
 
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Hier ist die regel helm auflassen, wegen mogliche schaden am genick und mogliche querschnitslahmung
So kenne ich das auch. Riemen lockern, aber um Himmels Willen nicht abziehen.

Aber was macht ihr in NL, wenn der Verunfallte sich erbrochen hat, oder nicht mehr atmet? Beatmung durch das Klappfenster stelle ich mir sehr schwer bis unmöglich vor.

Weil ich just heute abend im Gewitter-Wind-Regen-alles-auf-einmal-Sauwetter mit den Fahrrad zu einem verunfallten Ford "Fiasko" (Fiesta) kam (von der Straße abgekommen, Baum geküsst, Airbag-Watschn):

Ein Smartfon mit Touchscreen ist im strömenden Regen mit vom Adrenalin und im Auwald neben der Straße herumkraxeln saukalten, klammen, dreckigen Fingern gar nicht gut zu bedienen.
Da war das alte wesentlich besser, und das kommt auch zukünftig wieder mit.
Der Tussi ist ausser Hämatomen nix passiert, ihrem Auto und dem Führerschein schon. Den Doppeldecker am Dienstag wird sie jetzt erst mal eine Zeit lang ausfallen lassen müssen.
 
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Da ich früher in der Radindustrie tätig war, sind mir leider auch eine ganze Reihe von Personen bekannt, die an plötzlichem Herzversagen auf dem Rad verschieden sind. Alle auf normalen Rädern, mit perfektem Zugang für alle Massnahmen. Viel wichtiger als eine Diskussion über die technischen Änderungen an aktuellen Velomobilen, ist meiner Meinung nach das auffrischen oder der Besuch bei einem Erste-Hilfe Kurs.
Wenn man die Brisanz der Situation erkenne, kann mich auch kein Kohle/Kevlar Gewebe aufhalten, die Person schnellstens aus dem Gefährt zu kriegen.
 
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hallo
wie wärs denn,wenn die Velomobilhersteller wenigstens einen Aufkleber z.B. hinter dem Kopf anbrächten mit Hinweisen ,was im Notfall zu tun ist,und wie man wo rankommt,oder wie man Karosseriteile abbekommt...

Michel
 
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Ein Smartfon mit Touchscreen ist im strömenden Regen mit vom Adrenalin und im Auwald neben der Straße herumkraxeln saukalten, klammen, dreckigen Fingern gar nicht gut zu bedienen.

Touch ist nicht gleich Touch. Die kapazitiven Displays, die gerade in sind, sind die Problematischen. Diese Technik ist billig herzustellen und funktioniert noch mit am besten, hat fuer Radfahrer einen elendigen Nachteil. Die Feuchtigkeit ausser und innerhalb des Koerpers muss optimal sein. Zu viel Wasser ist nicht gut. Ein Schweisstropfen auf dem Display laesst das Handy schnell durchdrehen. Da kann man sich noch recht einfach mit "Your are holding it wrong" reagieren. Leider funktionieren sie auch nicht, wenn man stark dehydriert den Teambus rufen will. Dann muss man doch alleine weiter fahren, auch wenn man weiss, dass dies nicht gut fuer einen ist.

Wenn man laenger unterwegens ist, sollte man sich einen Handystift oder wenigstens den leitenden Gummiteil mitnehmen. Das Dehydrieren geht recht schnell, wenn man im Sommer im Gebirge unterwegens ist und der Magen die ISO-Mischung nicht mehr vertraegt.

Der alte Folienaufsatz hatte sich zwar staenig verstellt, hatte aber dafuer keine Probleme mit der passenden Feuchtigkeit.

Peter
 
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Wenn man laenger unterwegens ist, sollte man sich einen Handystift oder wenigstens den leitenden Gummiteil mitnehmen. Das Dehydrieren geht recht schnell, wenn man im Sommer im Gebirge unterwegens ist und der Magen die ISO-Mischung nicht mehr vertraegt.

Dann musst du den Finger an eine feuchte stelle stecken, zum beispiel in den Mund.;)
 
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Könnte man zur Fixierung einer Oberschale ggf. auch die Magnete verwenden, die in den Türdichtungen von Kühlschränken für dichten Schluss sorgen? Ich habe mir diese für einen anderen Zweck mal aus Kühlschränken im Recyclinghof besorgt, diese scheinen mir recht leicht und dünn zu sein, und bei entsprechend großer Fläche/Länge auch für guten Schluss sorgen zu können.

Das hab ich ausprobiert, funktioniert auch, die Magnetbänder sind nur elendiglich schwer. So verschlies ich meinen Bug wieder mit Klebebändern.
Da mein Mmbau vom EVO-R zum EVO-RS so stabiel ist das ich auch ohne Oberteil fahren könnte reicht ein normales Isolierband.
 
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Dann musst du den Finger an eine feuchte stelle stecken, zum beispiel in den Mund.;)

Das war ja das Problem, isch hatte gar nicht mehr genug Fluessigkeit im Koerper, damit ich genug Spucke fuer den Finger hatte. Ich haette noch eine halbe Flasche ISO-Zeugs gehabt. Aber wer denkt denn schon in solchen Situationen vernueftig. Die Schutzreaktion vom Koerper war, das Zeug so schnell wie moeglich wieder raus zu bekommen. Da steckt man halt nicht einfach so seinen Finger rein :)

Das zeigt halt auch, wie schnell das Denken in Ausnahmesituationen eingeschraenkt wird und man bei Unfaellen nicht in der Lage ist richitg zu helfen. Das bloede ist es gewinnen dann so uralte ROM-Programme wie die Schockstarre oder in fruehster Jugend eingepflanzte Durchhalteprogramme. Und das ist gerade etwas, das einen schnell in Gefahr bringen kann. Wenn man gewohnt ist, dass leichte Schmerzen und Schleim aus den Bronchien nach ein paar Kilometern leichten Einfahrens normalerweise verschwunden sind, tritt man auch schon mal in einem Zustand bei einem Rennen an, bei dem Otto-Normalbuerger lieber zu Hause vorm Fernseher bleibt. Mit "ich will ja nur ins Ziel kommen, die Zeit ist mir egal" mutet man seinem Koerper doch manchmal etwas zuviel zu.

Peter
 
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Ich habe die Tage mit Jens und Helge vom Räderwerk telefoniert. Beide erklärten sich bereit und interessiert, zu erproben, wie man einen Fahrer aus einem Milan bergen kann. Jedoch stehen erst einmal die Vorbereitungen zur Spezi an und wir werden uns wahrscheinlich Ende April treffen. Danach wird es hier einen Bericht geben und hoffentlich auch Bilder.
 
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hallo
wie wärs denn,wenn die Velomobilhersteller wenigstens einen Aufkleber z.B. hinter dem Kopf anbrächten mit Hinweisen ,was im Notfall zu tun ist,und wie man wo rankommt,oder wie man Karosseriteile abbekommt...

Gute Idee!

Der ADAC hat dazu einen Beitrag, was die Rettungskarten im PKW betrifft, die man aus eigenem Interesse hinter der Fahrersonnenblende seines PKWs stecken hat (falls schon verfügbar):

http://www.adac.de/infotestrat/ratgeber-verkehr/sicher-unterwegs/rettungskarte/default.aspx

fluxx.
 
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wenn ich als Ersthelfer zu einen Velomobilfahrer kommen sollte, der nicht mehr ansprechbar ist und nicht mehr atmet, trete ich die Oberschale ein, um die die Fuesse aus den Klickpedalen zu bekommen. Danach werden die gelernten Wiederbelebungsmassnahmen eingeleitet. Hier geht es ja hoffentlich nicht um das Material sondern um den Menschen, der Hilfe benoetigt. Ersthelfer haben in solchen Situationen alle Freiheiten, die sie sich nehmen um Leben zu retten, ohne dafuer belangt zu werden.

Leider wissen vermutlich viele Ersthelfer nicht, wie duenn die Oberschale ist. Probleme wird es sicherlich beim Alleweder geben.
 
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... trete ich die Oberschale ein, um die die Fuesse aus den Klickpedalen zu bekommen...

das war auch mein Gedanke, als ich die Schilderungen von Uwe und Hartmut über die Probleme mit den Pedalen gelesen hatte. Da hatte ich aber schon den ersten Schock verdaut. Ob ich, mit einer solchen Situation konfrontiert (noch dazu, wenn es um einen guten Bekannten oder Freund geht), auch so gehandelt hätte, steht auf einem ganz anderen Blatt, und ich möchte das auch niemals überprüfen müssen.

Zusätzliche Verletzungen an Füßen und Unterschenkeln, gerade in den engen Kohlekarossen, müssen aber in Kauf genommen werden. Eine gewisse Verletzungsgefahr für den Helfer besteht dabei natürlich auch.

Aber wie soll man das wissen, wenn man nicht selbst mit VM vertraut ist ? Hinweisaufkleber: "im Notfall hier eintreten" ?
Sowas möchte ich mir auf meinen Milan nicht draufkleben, dafür gibt es zu viele Dumpfbacken, die "Notfall" anders definieren als vernünftige Menschen.
 
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Probleme wird es sicherlich beim Alleweder geben.

Welche Allewederbaureihe meinst Du? die mit dem Textilverdeck (A1 bis A4) haben meines Erlebens den einfachsten Rettungszugang. Die Reißverschlüsse sind meines Erlebens als solche eindeutig zu erkennen.
Z.B. bei einer X-Stream mit geschlossener Winterhaube, deren Haubenauslöser ich nur durch das hochgeschobene Visier ertasten kann, wenn ich ungefähr weiß, wo sie sitzen, wird es deutlich schwieriger.

Grüße, Martin
 
AW: Notfall im VM - was kann man tun?

Ich fahre auch Time und kenne dieses Problem nicht.

Welche Pedale hast du?
Ich fahre Time RXE und RXS RennPedale.

Endlich bin ich dazu gekommen mal nachzuschauen. Ich fahre Time Impact. Welche Version kann ich Dir nicht sagen. Die Pedale waren zu meiner Verwunderung damals schon am Rad dran.

Peter
 
AW: Notfall im VM - was kann man tun?

... Leider wissen vermutlich viele Ersthelfer nicht, wie duenn die Oberschale ist. ...

Seit ihr euch sicher, dass ein dünner Faserverbundwerkstoff wirklich zerbricht?
Intuitiv würde ich als VM-Laie eine elastische Verformung erwarten, bei welcher die Gewebelagen intakt bleiben könnten, selbst wenn der bindende Kunststoff Risse bekäme ? Eine Fehleinschätzung von mir ??

Selbst wenn es mit dem Eintreten klappt (man stelle es sich bildlich vor), befürchte ich Missverständnisse bei Personen, welche erst in diesem Moment am Ort eintreffen (könnte vielleicht mit Aggression verwechselt werden?) Würden solche Missverständnisse die Rettungsmaßnahmen behindern ?
Martin
 
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Bei CFK (Carbon) und GFK (Glasfaser) denke ich dass es klappen könnte, wenn man harte Radschuhe an hat und vor den Pedalen tritt, so dass man genügend Hub hat. Bei Aramid (Kevlar) wie beim neueren WAWs hoffnungslos ohne irgendein Werkzeug:
http://2.bp.blogspot.com/-MfgERcBKgLo/UWkrhBkLmpI/AAAAAAAAGv0/neCm1JwhkxE/s1600/vandalisme.jpg
Gut wäre eine kleine Säge (oder eventuell ein gewelltes Messer), bei CFK und GFK tun die normalen Eisensägen die Arbeit ganz gut, bei Aramid habe ich keine Erfahrung. Vielleicht kann Daniel Düsentrieb etwas dazu sagen (wie ist es bei Wabe?). GFK kann man mit einer guten Schere auch schneiden, vielleicht auch CFK (?).
Am besten, denke ich, wären ausreichend grosse Öffnungen. Oder Bereiche die leicht abgenommen oder zerstört werden können.
Wenn eine Rettungskarte notwendig ist, soll so einfach wie möglich gehalten werden, unter Stress kann schon schwierig werden dass überhaupt zu lesen. Ich würde auch vorschlagen "Achtung Klickpedale, Schuhe öffnen (aufmachen?)!", das sollte jeder können (hoffentlich ist meine Formulierung richtig ;) ). Ausserdem kann bei anderen Unfälle eine Drehung der Ferse vielleicht nicht indiziert sein (bei Knochenbrüche).
Edit, beim Treten könnte man sich eventuell verletzen (CFK) und es kann missinterpretiert werden, wenn man was hartes zur Hand hat (Werkzeug, Messer, scharfes Stein) damit einschlagen könnte besser sein.

Viele Grüße,
Cumulus
 
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