Neuer Laufradsatz - Nippellänge und -material?

Die inverten Nippel (+7mm Speichen) kann man beim montierten Reifen nicht mehr justieren.
Noch nichtmal bei montiertem Felgenband. Wenn dieses eingeklebt wird (gibt's bei 20" anderes?), ist ein Nippelschlüssel ohne Ersatzrolle Felgenband ziemlich wertlos. Passen Veloplugs über invertierte Nippel?

Diese Anglizismen sind mir nicht geheuer- was ist "Stress relief"? Als ich vor 35 Jahren zu meinem Radhändler fuhr, sah ich ihn in einem Laufrad stehend (Also das lag auf dem Boden), um die Speichen vorzustrecken. So etwas?
Ja, das ist eine - etwas unorthodoxe - Variante, bei Rillenkugellagern vielleicht nicht so gut für die Nabe. Es geht so ziemlich alles, was die Speiche irgendwie unter erhöhte Spannung setzt und weder neue Knicke in die Speiche macht noch die Felge in die berühmte Chipform bringt.

Ich bin mir gerade nicht mehr so sicher, wie viel das bei nicht ausreichend schräg stehenden Nippeln bringt. Mein Cheetah-Vorderrad (Felge 406mm DA16, Nabe SP SD-8, Speichen 32x Sapim DD 2-fach gkreuzt) hatte ich auch kräftig "durchgewalkt" nach dem Spannen, trotzdem sind da nach knapp 7500km zwei Speichen gerissen - beide am Gewindeansatz, beide auf der Scheibenseite und beide beim Bremsen auf Zug belastet. Zu geringe Speichenspannung wird's nicht gewesen sein, laut Tensiometer 1300-1400N. Eher glaube ich an das Speichenmuster (2 leading, 2 trailing). Ich habe daraufhin nach Fronleichnam die Felge abgenommen, die Löcher mit einem 4,5mm-Bohrer in der jeweiligen Speichenrichtung leicht schräg aufgebohrt und alles wieder zusammengebaut. Die Speichen haben jetzt am Nippel zumindest keinen Knick mehr. Wenn's nicht geholfen hat, werde ich es vermutlich bald wissen, denn es sind noch zwei Speichen in vergleichbarer Position übrig. Wenn's geholfen hat, werde ich das frühestens am Jahresende sagen können. Allerdings bin ich zugleich auf organische Bremsbeläge gewechselt, was das Quietschen und Heulen beseitigt hat...

Das mit den Nippelunterlegscheiben - schön. Machen sie Sinn, wenn die Speichenlöcher verstärkt sind? Die F. haben nämlich Verstärkung.
Meinst Du geöste Felgen? Da kann ich keinen Sinn in solchen Scheiben erkennen.


Viele Grüße,
Stefan
 
Nur zu Aufklärung ein 12mm Nippel ist gleich zu setzen mit einem 14mm Nippel. Die Anzahl der Gewindegänge ist gleich. Nur kaschiert man dann etwas zu kurze Speichen.
Ciao
Danke: Das heisst also: "Wenn die Speichenlänge korrekt ist sollte man die kürzesten nehmen."
Da nämlich die Gewindelänge im Nippel gleich ist und die Speichengewinde sinnvollerweise gerollt sind das dann sonst kaputt geht.

Unterlegscheiben abuen wir immer serienmäßig bei Leichtbaufelgen ein. Nur bei der Ryde werden keine verbaut, da die Unterlegscheibe nicht mit dem Felgenboden abschließt, sondern am V-Profil "anstößt".
Ciao
Das Argument wiederum verstehe ich nicht- ich habe gefragt, ob es sinnvoll ist und nicht ob es jemand serienmässig macht. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie ich das anders/gemässigter formulieren soll.
Wenn Du mir erklärst, warum Ihr das macht- dann ist das OK. "Serienmässig" ist ein "Pseudoargument".
Aber ich hab' halt am Fahrrad schon so viel serienmässigen Mist gesehen, da ist das kein Sachargument.

Mit 16 habe ich schon das Tretlagergehäuse von meinem Kettler-Rad abgetreten.
Von "Dauerfestigkeit" und "Wöhlerlinie" hatte Kettler noch nie was gehört. Endlich sind sie jetzt inso.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Komponenten habe ich im ersten Beitrag so weit es ging vollständig gelistet.
Um zu vermeiden, dass man aneinander vorbeiredet.
Joggl hat mir erklärt, dass die Plugs bei dieser Kinlin nicht passen.

Damals gab's noch keine Rillenkugellager bei Naben. Da musste man immer mit viel Fett die Kugeln einsetzen und wenn man die Tragfähigkeit erhöhen wollte hat man den Käfig weggelassen und dann ging eine Kugel mehr rein.
 
In jedem Falle verteilst Du die Last, die der Nippel sonst konzentriert auf den Lochrand ausübt.
Viele Grüße,
Stefan

Jaa- das ist ja alles schon diskutiert:
Ich habe die Frage gestellt, ob's und warum es bei Verstärkung Sinn macht, da die Scheibe rundum auf der Verstärkung aufliegt ) und am Rand liegt dann der Nippel auf.
"Serienmässig" ist kein Argument. (Genau wie "Das ist doch patentiert"- hab' ich auch schon gehört).

Das heisst nicht, dass Joggl etwas falsch bzw. besser: überflüssiges macht.
Das kann ich nicht beantworten.
 
Nur zu Aufklärung ein 12mm Nippel ist gleich zu setzen mit einem 14mm Nippel. Die Anzahl der Gewindegänge ist gleich. Nur kaschiert man dann etwas zu kurze Speichen.

Ciao

DT Nippel mit 12mm haben 7,5mm Gewinde.
DT Nippel mit 14mm haben 8,5mm Gewinde.
DT Nippel mit 16mm haben 9,5mm Gewinde.

Mit längeren Nippel lässt sich die Speiche somit jeweils um 1 mm kürzen.

Bei Sapim sind die Gewinde in etwa gleich.
 
Danke, aber soo weit habe ich schon gedacht - also das mit dem "nicht mehr justieren". Kann man nicht "Slime" im Schlauch verwenden- dann geht's wieder?:ROFLMAO:

Diese Anglizismen sind mir nicht geheuer- was ist "Stress relief"? Als ich vor 35 Jahren zu meinem Radhändler fuhr, sah ich ihn in einem Laufrad stehend (Also das lag auf dem Boden), um die Speichen vorzustrecken. So etwas?

Das mit den Nippelunterlegscheiben - schön. Machen sie Sinn, wenn die Speichenlöcher verstärkt sind? Die F. haben nämlich Verstärkung.

Wie lang wählt man die Nippel überhaupt? Möglichst kurz, oder? Wie bereits erwähnt sind mir früher bei zu kurzen Speichen die Alu-Nippelköpfe abgerissen. Und das war eine (Hydr.)Felgenbremse.

"Stress relief" von Jobst Brandt = Die Speiche werden überspannt damit sie sich umeinnander plastisch verbiegen und verformen. Dabei längen sich die Speichen und es entsteht eine handgemachte Konifizierung. Die Spannung wird im oberen Teil über der Kreuzung abgebaut. Im Unteren sitzen die Speichebögen sehr fest.

Deine beschriebene Methode vor 35 Jahren ist schlecht für die Felge, da sie sich verformt, im schlimmsten Fall sogar bricht. Außerdem kann man Probleme mit dem Gleichgewicht bekommen.
Ein weiterer Nachteil ist die Belastung für die Nabe, inbesondere die leichten/schwachen mit Industrielager. Das Gehäuse und die Achsaufnahme ist sinnlosem Belastungen ausgesetzt. Im schlimmsten Fall ist die Nabe deformiert.

Abdrücken, was von 90% der Laufradbauer gemacht wird, hat man bei hoher Spannung zu wenig Kraft. Die Speichen setzten sich nicht perfekt.


Meine bevorzugte Methode ist die von Sheldon Brown. Allerdings nicht mit einer alten Kurbel, sondern einem dünneren Stab aus Edelstahl. Das gibt noch mehr Hebelkraft.
 
DT Nippel mit 12mm haben 7,5mm Gewinde.
DT Nippel mit 14mm haben 8,5mm Gewinde.
DT Nippel mit 16mm haben 9,5mm Gewinde.

Mit längeren Nippel lässt sich die Speiche somit jeweils um 1 mm kürzen.

Bei Sapim sind die Gewinde in etwa gleich.

Stimmt! Wir haben nur Sapim daher 12mm = 14mm.

Ciao
 
Oh- Seite 79 - da steht's! T'schuldigung- wer lesen kann ist klar im Vorteil...:(
Wicke (so hiess er) war nicht soo schwer. Und zu der Zeit gab's noch definitiv keine Industrielager.

Wie macht das Sheldon B? Hast Du vielleicht einen Link?
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Aber am Besten ist es doch, dass die Speiche im Kopf steckt?
Sonst wären mir bei meinen Alu-Nippeln damals die Köpfe nicht abgerissen.

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Mit Jobst hatt' ich schon mal eine heisse Diskussion auf dem Internet.
Da ging's um Luftwiderstand und Schräganströmung.
 
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