Mein erster Kurzlieger

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Gestern fand ich mich durch Zufall in einer Tiefgerage wieder wo ich ein Liegerad entdeckte. Der Besitzer meinte: das soll weg. Leider habe ich nur dieses eine miese Bild:
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Der Umwerfer fehlt und die Bereifung ist fertig. Ansonsten macht das Bike nen guten Eindruck. Hinten ist sogar gefedert und das Gepäckfach finde ich sehr cool.

Hat jemand eine Idee um was für ein Modell es sich handeln könnte?
(steht nichts dran)
Was kann ich dafür ausgeben?

Denke mal 1-200€ werden dort einfließen bis es richtig top ist...
 
Vermutlich so eins..
 
Blue Glide by Speedliner.

Speedliner Blue Glide
Fahrrad des Jahres 1997. Diese Bikes werden von Speedliner unter Lizenz von M5 hergestellt. Speedliner war übrigens komplett unabhängig vom M5. Der Verkaufspreis betrug ab 1499 Gulden. Wegen der billigen und nicht sehr guten Ausstattung des Basismodells, in Kombination mit Serviceproblemen, bekam Speedliner einen schlechten Ruf, und teilweise ging man deshalb pleite. Die Produktion des M5 selbst hat nie eingestellt, und so wird dieses Liegerad immer noch von M5 hergestellt, mit einem anderen Preisschild, aber auch einem anderen Qualitätsniveau.

Preisangabe: ab fl. 1499,-

Laut: https://ligfiets.net/bicycles/62

Ah,seufzer, @alex123 , hatte deinen Link übersehen.
 
Vielen Dank an @alex123, @Aslan und @martinus für die Modellbestimmung.

Als nächstes Frage ich mich ob dieser Kofferraum der zugleich den eigentlichen Sitz ersetzt ein Eigenbau sein könnte
20240315_102130.jpg
Das ist aus genieteten Alu-Blech.
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Außerdem schien es mal Probleme mit einer rutschenden Höhenverstellung zu geben...
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Ich baue einfach erstmal alles auseinander und gucke mir das an. Finde ich spannend. Danach werde ich es wohl mit  richtigen Fahrradkomponenten wieder vervollständigen. Diese Baumarkt V-Brakes und Schaltungsatrappen sind gruselig.
 
Hier ein noch ein Vorbild eines Kofferraums des Speedliner Blue Glide,
(Foto: M.Creemers)Schermafbeelding 2024-03-15 om 18.55.23.png
 
Ist ein Blueglide, das Kofferraum gab es als option. Bei M5 steht normalerweise denn Lenker mit den enden hoch, nicht nach unten.

An denn Umwerferstummel fehlt ein Propfen, massives stuck Metal oder Pom in Sattelrohr diameter. Hab bei den Version die meine Frau fahrt, die Kettenrolle eine neue Position gegeben, am Schwingendrehpunkt. Dann pumpt die Federung nicht so.

Von Decathlon gibt es ein reverse mini V brake https://www.decathlon.nl/p/mini-v-brake-reverse/_/R-p-X8521848 mit kabelanlenkung von die andere seite, wo keine probleme mit die Kette enstehen. Ist ein Mini V, fur normale cantihebel, nicht V brake und ziemlich nah an die Felge. Mit Koolstop salmon belage aufgewertet ziemlich gut.
 
Die armchen sind so 80-85mm lang, 20 weniger als normal. Es hängt auch davon ab, wo die Sockel angeschweisst sind. Bei mir ziemlich hoch, die Belage sind ziemlich unten im Schlitz, dann noch fast 60mm bis zum Querkabel. Da wurden 50mm noch passen vermutlich. Bei Belage oben im schlitz ist vermutlich so bei 42mm Schluss.
 
Hier noch was gefunden:

Auf Deutsch:
Zweites Liegerad: Speedliner (M5) Blueglide (verkauft)
Nach etwa fünf Jahren wollte ich ein niedrigeres und schnelleres Fahrrad, komfortabler und praktischer. Deshalb bin ich zu den Liegetagen des Liegenden Holländers nach Eindhoven gefahren, um eine verschiedene Räder auszuprobieren. Denn auch bei Liegerädern reicht der Charakter vom Rennrad über den Allrounder bis hin zum Mountainbike. Am Ende habe ich mich für einen Blueglide entschieden.

Bilder,siehe Link.

Der Speedliner Blueglide (Bike of the Year 1997) ist ein schnelles Allround-Liegerad, das das anspruchsvolle Design des M5 mit einem erschwinglichen Preis kombiniert (leider werden sie nicht mehr hergestellt). In der stromlinienförmigen Gepäckaufbewahrung können Sie 65 Liter Lebensmittel (fast einen ganzen Einkaufswagen) verstauen, während Sie 3-4 km/h geschenkt bekommen! Handlich für Einkäufe, wasserdicht und auch abschließbar. Das Kissen ist ein selbstgemachtes Kissen aus dem Reclining Dutchman, das für zusätzliche Belüftung sorgt. Später habe ich die V-Brakes durch hydraulische Magura's ersetzt (billig stellte sich wieder als teuer heraus).
Die V-Brakes waren so laut, dass man keine Klingel brauchte, und die Bremsbeläge mussten regelmäßig nachjustiert werden. Neben der Tatsache, dass die Magura leise ihren Job verrichten und gut bremsen, passen sich die Bremsbeläge automatisch an. Um die Wartung von Kette und Schaltwerk loszuwerden, erfand ich eine neue Art von Umwerfer, leider gab es bereits ein Patent auf etwas, das so aussah. Schade!

Nachdem ich jahrelang jeden Tag zur Arbeit gefahren bin (16, 22 und später 7 km bei 30-35 km/h, kostenlose Fitness!) bin ich nun gezwungen, mit dem Zug zu fahren. Aber wenn ich zu Hause bin, habe ich es für alles verwendet. Wenn ich mir den Hybrid meiner Frau für eine schnelle Besorgung ausleihe, ärgere ich mich eigentlich die ganze Zeit über die niedrige Geschwindigkeit, den hohen Luftwiderstand, die Pedale, die in einer Kurve auf den Boden schlagen und vor allem die Sattelschmerzen, die schon nach 10 Minuten auftreten!! Selbst im Radurlaub erwiesen sich die Geschwindigkeit, der Komfort und der geräumige Gepäckraum als überlegen. Jetzt noch ein Versuch in den Bergen....

Verkauft
Aufgrund des Kaufs eines Challenge Seiran stand der Blue Glide zum Verkauf und wurde inzwischen verkauft. Ich hatte die Hoffnung, dass meine Frau es benutzen würde, aber das wird nicht passieren. Ein schönes Rad, an dem der neue Besitzer hoffentlich viel Freude haben wird.

Gruss,Gregor
 
Das sind ja durchaus alles eher positive Erfahrungen zu diesem Modell. Ich bin schon sehr gespannt ob ich damit klar komme. Die Aufwertung mit einigen Teilen die ich noch liegen hatte schreitet vorran.
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Es gab schon einen neuen breiteren Lenker mit neuen Griffen. Ob die Position so bleiben kann weiß ich noch nicht. Möglicherweise muss ich das nochmal ändern. Auf Hochlenker möchte ich nicht umbauen.
20240322_143412.jpgAußerdem wird jetzt mit Magura gebremst und das Hinterrad mit 7-fach Kassette habe ich gegen ein sportlicheres Hinterrad getauscht das eine 10-fach Kassette zulässt.
20240322_143427.jpg
Dafür starte ich aber zunächst mit einem einzelnen 50er Kettenblatt vorne. Dort soll eine Ultegra (6400) Kurbelgarnitur vom Rennrad ihren Platz finden. Obwohl ich an der Kurbel keine Risse oder ähnliches fest stellen kann knackt diese bei Belastung. Ich denke an einem Liegerad ist sie ganz gut aufgehoben...
 
Bis ich verstanden habe, dass man durch Bremsen und nach vorne auf den Boden springen einen Sturz verhindern kann lag ich mehrmals im Dreck. Denke mal das ist ein normaler Lernprozess. Am meisten Schwierigkeiten bereitet mir das Umdenken in Momenten in denen sich das Liegerad gegensätzlich zum Rennrad verhält. Um Schräglage zu erreichen muss zunächst etwas in die entgegengesetzte Richtung gelenkt werden was durch den schubkarrenartigen Lenker extrem stark ausgeprägt ist. In Momenten der Panik funktioniert das nur sehr mäßig ubd kostete Anfangs einiges an Überwindung. Außerdem reicht der Lenkeinschlag oft nicht aus um starker Schräglage entgegen zu wirken, sodass eine zu große Schräglage unvermeidlich zum Sturz führt und nurnoch die Notbremsung hilft. Wo dieser Punkt ist musste ich erstmal herausfinden.

Nach 45Minuten Trainingseinheit auf dem für KFZ gesperrten Campusgelände, welches unsere studentische Selbsthilfewerkstatt umgibt, traute ich mich dann doch noch in den öffentlichen Straßenverkehr. Ich fuhr einmal den Stadtrung und traf Freunde am Kiessee um den ich noch einige Runden drehte.
Screenshot_20240407_140752_Gallery.jpg
Die Maguras geben mir viel Sicherheit weil sie beide Räder quasi sofort zur Blockade bewegen können. Der 10-fach Antrieb mit 11-34 Kassette und 1-fach Kettenblatt dürfte für meine Zwecke tatsächlich ausreichend sein wenn ich das 52er KB noch gegen ein 46er oder 44er eintausche.

Es bleibt der Problem mit dem geringen Lenkeinschlag der auf meinen dicken Hintern zurück zu führen ist. Der Lenker hat mit 58cm schon eine ganz ordentliche Breite.
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Nun überlege ich den Lenker auf beiden Seiten zu zerschneiden und um ca. 2cm pro Seite zu verlängern. Würde ich bei einem normalen Rad nie machen aber hier wird der Lenker an den Enden ja kaum belastet...
 
Probier doch auch mal einen Obenlenker wie oben auf dem Bild in beitrag #10?
VG Otmar
 
Probier doch auch mal einen Obenlenker wie oben auf dem Bild in beitrag #10?
VG Otmar
Die Vorraussetzung wäre so eine Vorbau-Lenker-Kombination zu finden und die Chancen dafür schätze ich noch geringer ein als einen Lenker zu finden der für unten passt. Vorbauten mit 50cm langen Schaft sind selten. Außerdem finde ich die freie Sicht nach vorne ganz angenehm. Ein weiteres Gegenargument sind die Abmessungen des Fahrrads die mit dem Unterlenker geringer ausfallen. Mit einem Hochlenker passt es nicht mehr ohne Weiteres in den Kombi.
 
Bis ich verstanden habe, dass man durch Bremsen und nach vorne auf den Boden springen einen Sturz verhindern kann
Außerdem reicht der Lenkeinschlag oft nicht aus um starker Schräglage entgegen zu wirken, sodass eine zu große Schräglage unvermeidlich zum Sturz führt und nurnoch die Notbremsung hilft.
Das scheint mir der speziellen Geometrie dieses Rad geschuldet zu sein - mit der Streetmachine hatte ich das nie.
Um Schräglage zu erreichen muss zunächst etwas in die entgegengesetzte Richtung gelenkt werden
Das ist bei jedem Zweirad mit normaler Lenkung so, auch bei Motorrädern.
Vermutlich ist der nötige Lenkeinschlag beim Rennrad etwas geringer, und Du hast es so automatisiert, daß es Dir nicht mehr auffällt.
Außerdem fühlt es sich beim Untenlenker anders an.
Bist Du auf der Spezi?
Vielleicht kannst Du da mal ein anderes Rad mit Untenlenker ausprobieren, dann hättest Du einen Vergleich.
 
Die Vorraussetzung wäre so eine Vorbau-Lenker-Kombination zu finden und die Chancen dafür schätze ich noch geringer ein
Ich habe noch einen Klapptiller, den ich hier entfernt habe. Kannst du gerne haben. Ist zwar zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, aber da der Tiller dann recht aufrecht stünde und bei deinem Rad die Griffhaltung nah am Lenkzentrum wäre, vermutlich fast wie ein kompakter UDK Lenker mit kurzem Vorbau und schön direkter Lenkung ohne viel Deichseleffekt zu fahren. Test lohnt sich bestimmt.
 
...Klapptiller...

Das Angebot würde ich auf alle Fälle annehmen! Deine Geschichte erinnert mich kolossal an meine Erfahrungen mit dem M5Streetlegal, wo ich auch mit der direkten Untenlenkung nicht warm geworden und letztlich bei einem Klapptiller von Icletta gelander bin. Der ist zugegebenermaßen auch nicht der Weisheit letzter Schluß, aber in Summe für mich deutlich besser als die originale Lenkung. Zum Verladen einfach das VR "nach hinten" drehen, Lenker umklappen - fertig. Wo das Rad mit dem Untenlenker hineinpasst, sollte es auf diese Art auch unterzubringen sein.

LG Holger
 
Dank schneller und sympathischer Hilfe von @bergsprint erreichte mich bereits letztes Wochenende der Klapptiller.

Vielen Dank!

Schnell bewahrheitete sich meine Befürchtung die Bremsleitungen der Maguras verlängern zu müssen. Da ich um das Öffnen der Bremssysteme eh nicht drumherum kam griff ich mir in unserer studentischen Selbsthilfewerkstatt den großen Karton mit Magura Bremsenresten und stellte mir neue Bremsen zusammen.
Die Schläuche und den Schaltzug verlegte ich durch den Klapptiller.
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Die Verlegung der Schläuche war spannend, da ich den Tiller gerne komplett nach vorne Klappbar haben wollte und der Schlauch der vorderen Bremse, der dummerweise nun rechts hoch kommt, nicht in die Kette geraten sollte. Weil ich die Rückführung der Kette meiner Meinung nach eh blöd war habe ich mit dem Käfig eines alten Rennrad-Schaltwerks jetzt diese Lösung gebastelt.
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Auf dem Bild fehlt der Vorderreifen weil das Ventil laut zischend aus dem Schlauch gerissen ist als ich mit der hinteren Bremse beschäftigt war. Zum Glück bin ich nicht abergläubisch...
 
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