Literatur für VM- & allgemeine Fahrradkonstruktionen

AW: Literatur für VM- & allgemeine Fahrradkonstruktionen

1) Einen ganz groben Sitz machen, der die Grundabmessungen vorgibt (also die Sitzwinkeln) und rundherum eine Schalung hat
2) Gipsmasse in den Sitz einfüllen
3) Eine Isomatte oder Sitzmatte auf den Rücken binden und dann in einen Einweg-Overal reinschlüpfen
4) Sich damit in den Gips reinsetzen
5) Am Ende des Films aus dem Gewand "aussteigen"
6) Am Tag darauf die Bekleidung aus der Gipsmasse entfernen (durch Lötlampe, etc.)
7) Die Gipsform schönschleifen und als Form fürs Laminieren verwenden (wobei ich dies noch nie getan habe und keine Ahnung davon habe:eek:)

Das wird nie gerade&symmetrisch. wenn man seinen Hintern in nasskalten Brei tunkt, der beim Abbinden verflixt warm wird, hampelt man ziemlich herum, was das Ergebnis versaut: die Radien der Negativform-Kurven werden zu weit.
Die Menge Gips die man dafür braucht, muss man zu zweit anrühren und in die Form Spachteln.
Das mit dem Einwegoverall würde ich bleiben lassen, das reisst dir beim Aussteigen den Overall oder die Form oder beides kaputt, wenn es blöd läuft.
Aber wenn du dich blanko in den Gips setzt: vorher gut wie ein Atlantikschwimmer mit Vaseline einschmieren, weil die ganzen kleinen Härchen alle im Gips bleiben wollen. Lass Dich von einer Hebamme beraten, die bieten ja auch so Sachen an wie Babybauchabformen.
Und versteck anschließend die Form, sonst gibt es immer wieder blöde Kommentare… ;) frag mich nicht woher ich das weiß. ;)

Auf dieser nicht mehr existenten Seite (die man wieder im archive.org suchen kann: http://web.archive.org/web/*/http:/...k/komponenten/thomas_droesser/droesser01.html ) ist eine Baubeschreibung mit Bildern eines laminierten Liegeradsitzes, anhand welcher man den Bauaufwand ziemlich gut abschätzen kann.

Und hier ist noch ein Sitzdesign, ein leichter Spannsitz mit Durchlüftung: http://www.recumbents.com/mars/pages/proj/tetz/VFS/projtetzVFS03seat.html
 
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Auf dieser nicht mehr existenten Seite (die man wieder im archive.org suchen kann: http://web.archive.org/web/*/http:/...k/komponenten/thomas_droesser/droesser01.html ) ist eine Baubeschreibung mit Bildern eines laminierten Liegeradsitzes, anhand welcher man den Bauaufwand ziemlich gut abschätzen kann.

Ja, das war viel Aufwand. Hat mich ca. 1/2-3/4 Jahr schleifen/spachteln/schleifen/fluchen/schleifen/polieren/etc gekostet. Hat sich im meinem Falle aber gelohnt: ich kann den Sitz ohne Polsterung fahren, auch über viele Kilometer (z.B. bei http://www.swisscyclingmarathon.ch/strecken/index.php#Tour-600). Für in Planung befindliche Optimierung habe ich aber einen 3D-Scan gemacht. Nochmal schleifen wollte ich nicht, und da ich weiß, welche Teile ich wie ändern will, kann ich es auch digital machen. Und symmetrisch wird er dann auch noch!

Thomas
 
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Wo kann man sowas machen lassen?

Ich war in Berlin bei Yacht-Teccon Engineering. Im Netz findet man aber viele Anbieter, einfach mal suchen und Kostenvoranschläge kommen lassen.

Man sollte sich vorher Gedanken machen, welche Genauigkeit und wieviele Punkte man braucht - das ist sehr preiswirksam! Braucht man nur wenige Punkte, dann kann man auch mit Lochrasterplatten (X/Y-Koordinate) und Gewindestangen (Z-Distanz über Anzahl Drehungen...) selber aktiv werden und 3D-Punkte messen. Oder man verwendet eine do-it-your-self-Methode mit Photos und einer Messgrafik im Hintergrund. Oder neuerdings über eine Kinect als Scanner.

Ich habe hohe Genauigkeit haben wollen, daher musste ich in den sauren Apfel beißen :)
Gescannt wurde die Negativform, weil die besser in Schuss war als die Urform (die hatte was gelitten beim Entformen). Aufgepasst - weiteres Hindernis: Scannen geht am besten auf hellen, matten Oberflächen. Rate mal, wie die Urform aussah? Genau, schwarz glänzend. Daher musste die Form vor dem Scan noch mit (abwaschbarem) Titandioxid besprüht werden. Einige Firmen berechnen das extra und man darf selber putzen, andere machen es kostenlos und man kriegt die Form sauber zurück.

Scanergebnis war bei mir ein 34 MB stl, unvernetzt. Man sollte wissen, ob man selber damit was anfangen kann- sonst würde ich die Finger davon lassen. Flächenrückführung und -Vereinfachung ist mit die ekligste Disziplin im CAD-Bereich.

Thomas
 
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Servus Thomas,

danke für die Tipps!
Tja das mit der Flächenrückführung probiere ich schon seit merheren Jahren auf CreoElements (ehem. CoCreate), mit dem ich beruflich arbeite-aber bis heute ist mir das noch nicht geglückt:eek:. Das ging am Wildfire 2 noch einfacher (hatten wir damals in der Schule...).
Mit welchem CAD Programm arbeitest du?

Beste Grüße
Franz
 
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CATIA V5 - damit habe ich beruflich eh zu tun, von daher war das naheliegend.

Thomas
 
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