Da ich die letzten Tage sehr beschäftigt war, wozu auch das Quest beigetragen hat, komme ich erst heute dazu meinen angekündigten Bericht zu schreiben.
Zum Treffen in Hannover habe ich mich mit meiner Greenmachine angemeldet. In der Meldeliste wurde ich jedoch mit einem Quest geführt und alle Versuche das zu korrigieren scheiterten. Da passte es ganz gut, dass ich mir kurz vor dem Termin ein interessantes Quest sichern konnte. So reiste ich mit der Greenmachine an und mit dem frisch gekauften Quest wieder ab.
Eigentlich wollte ich gegen 11 Uhr starten, da mir arbeitsreiche Tage bevorstanden. Ich musste jedoch erst mal die Kette am Quest verlängern, damit meine Knie sich frei bewegen konnten.
So kam ich dann deutlich später los.
Nach dem ersten Kilometer fing die Kette gelegentlich mit einem lauten Geräusch an sich bemerkbar zu machen. Die Ursache war mir ein Rätsel. 2 Kilometer später entschloss ich mich zur Umkehr, um die gesammelte Fachkompetenz am Kanuclub zu nutzen.
Dort war inzwischen die großer Kanutour beendet, und erstaunte Gesichter erblickten meine Rückkehr.
Nach einigem Suchen stellte sich heraus, dass die, zur Kettenverlängerung benutzen, Kettenschlösser für eine breitere Kette gedacht waren. Also wurden diese entfernt und die Kette vernietet.
Nach einem kleinen Mittagssnack, konnte ich dann erneut starten.
Anfangs musste ich in Hannover Slalom um einige Touristen fahren, und wurde gleich vielfach fotografiert. Es ist schon erstaunlich, dass ein Velomobil sooooo viel mehr Aufmerksamkeit erregt, wie ein Liegerad. Selbst auf der Liege kam ich mir ja schon vor wie eine fahrende Litfaßsäule.
Beim Verlassen von Hannover lies mich dann eine Ampel verhungern, da die Induktionsschleife mich nicht erkannt hatte. So musste ich auf den Fußweg wechseln und zum Betätigen der Ampel auch noch aussteigen, der Drücker war sehr ungünstig angebracht .
Jetzt konnte ich endlich schneller fahren, verfuhr mich dabei aber mehrfach. Ich hatte blöderweise den Track bei der Erstellung auf die Hintergrundfarbe des Navis eingestellt. So konnte ich meinen Track zeitweise nur erahnen, was bei zügiger Fahrt oft nicht möglich war.
Erstaunt war ich über die akzeptable Geräuschentwicklung.
Lange Zeit hatte ich bedenken, dass mir ein Velomobil viel zu laut sein würde, nun störte mich das leise Pfeifen meiner Trinkflasche, welche die Kohlensäure über das aufgeschraubte Mundstück entweichen lies.
An den Ampeln hatte ich wie bereits in Hannover oftmals den falschen Gang eingelegt, da ich erstens bei meiner Greenmachine nicht vor dem Bremsen schalten muss, und zweitens der Rohloff Drehgriff in die entgegengesetzte Richtung schaltet. So war es dann oft sehr schwer wieder in Gang zu kommen.
Bald fing es dann auch an leicht zu Regnen. Ich war doch recht angenehm überrascht, wie trocken ich blieb. Selbst meine Brille musste ich erst nach 20 Minuten trocken wischen.
Dies blieb selbst bei starkem Regen so, als ich bereits die Einstiegsöffnung verschlossen hatte. Nun war es mir aber nicht mehr möglich etwas zu trinken, da die Flasche vor meinem Mund keinen Platz mehr fand. Wenn der Regen dann schwächer wurde, merkte ich wie die feucht-warme Saunaluft am meinem Kopf vorbei aus dem Quest entwich.
An der B6 suchte ich mir irgendwann ein trockenes Plätzchen unter einer Brücke, um meinen Wasser- und Nahrungsbedarf zu decken.
Der Tretlagerabstand war mir immer noch zu kurz, so dass meine Knie oftmals anstießen. Mit einer Fahrgeschwindigkeit oberhalb 36 km/h war ich somit sehr zufrieden.
Irgendwann wurde ich jedoch etwas langsamer, und ich spürte Erschöpfungserscheinungen aufkommen. Ich bildete mir auch starke Müdigkeit ein, womit ich dann auch die Schlangenlinie erklärte, die ich inzwischen fuhr. Die Fahrgeschwindigkeit nahm immer stärker ab, bis ich nur noch mit 26 km/h unterwegs war. Ein wenig Enttäuschung machte sich somit auch breit. Etwa 20 km vor meinem Heimatort, war es mir dann völlig unmöglich auch nur annähernd geradeaus zu fahren. Mit Müdigkeit lies sich das nicht mehr erklären. Also hielt ich an und flickte das Hinterrad.
Dabei konnte ich auch gleich testen, ob meine kleine Luftpumpe mit den französischen Ventilen klar kommt. Dass sie genug Druck aufbaut, war mir bereits bekannt.
Nach dieser ersten Flickübung stellte sich die Müdigkeit und Erschöpfung als Einbildung heraus, und es ging mit 40 km/h nach Hause.
Inzwischen habe ich 500 km mit meinem Quest zurückgelegt und habe die Entscheidung zu einem gebrauchten Quest noch keinen Moment bereut.
Gruß
Bernd