Kettwiesel Bremsen (war: Hallo alle zusammen, ich bin Neu und brauche Hilfe (Bremsen))

Beiträge
6
Ich habe ein Alu- Kettwiesel gebraucht gekauft und bin auch soweit ganz zufrieden nur die Bremsen sind eine voll Katastrophe. Verbaut ist eine Seilzugbremse von Avid und die Scheibe der Antriebsseite hat einen schlag, also ich bräuchte was neues mit Scheiben. Wer kann mir da einen Tipp geben? Bei der Vielfalt bin ich mir nicht sicher was ich nehmen soll. Ich lebe in Bayern also rauf und runter.
Vielen Dank im voraus schon mal.
Monica
 
Hallo und willkommen im Forum!
Schlag in Bremsscheiben kann man zur Not mal vorsichtig richten - sonst halt die Scheiben tauschen.
Bremsen sollten sie aber auch mit Schlag noch - wenn nicht mal nach den Belägen schauen und die erneuern.
Im Zweifel auch Züge und mal durchschauen, tauschen und gängig machen.
Oder gibt es grundsätzliche Probleme mit den Bremsen, dass man direkt alles tauschen muss?

PS: Das ist aber alles ganz normale Fahrrad-Technik, also damit sollte sich jede Werkstatt auskennen und gut zugänglich ist es ja auch - zur Not.
 
Hallo Christian,
also ich wollte alles neu machen denn die Bremsen müssen gut funktionieren und die jetzt drauf sind wohl schon etwas in die Jahre gekommen, und da es bei uns schon steil Bergab geht solle was gescheites her. Die Züge sind schon Neu. Was kannst Du empfehlen auch von der Marke her?
Ich möchte es selber verbauen. Bin gelernte KFZ Mechanikerin und ich denke das müsste ich hinbekommen.
 
Puh - so viel Scheibenbrems-Erfahrung habe ich gar nicht. Nur ein Rad (Tandem). Hat eine alte Magura Julie. Niederdruck. Kommt also mit den selben Leitungen wie die HS33 aus.
Das Entlüften ist zunächst ein herrliches Rumgesaue, wenn man es nicht ständig macht.
Womöglich sind aktuelle mechanische simpler und gar nicht schlechter, Züge sind ja recht kurz, meine ich.

Warte mal auf andere Rückmeldungen vielleicht zu Marken und Typen.
Ich bin selber eher der Typ, der noch versucht, was bestehendes zu reparieren und wieder gängig zu machen, wenn es nicht hoffnungslos ist...
 
Mir hat @Andreas Seilinger von Traumvelo für meinen Grasshopper die.mechanischen Avid BB7 empfohlen, und mit denen bin ich nach 5 1/2 Jahren und über 5.000km auch sehr zufrieden. Das Quietschen bei Nässe ist ein Sicherheitsfeature.
Wichtig finde ich, daß die Züge so verlegt sind, daß eingedrungene Nässe ablaufen kann, damit im Winter die Züge nicht einfrieren können.
Falls das nicht geht und ein Bogen nach unten hängt, könnte das ein Argument für hydraulische sein.
Ansonsten mal mit der Suchfunktion hier im Forum stöbern, da gibt es sicher schon einige Fäden dazu.

Viel Erfolg,
wolf
 
Wenn du komplett tauschen möchtest würde ich eine gekoppeltes hydraulische Bremse nehmen. Wie eine Tektro Auriga Twin oder Magura Big Twin. Bei beiden Systemen bremst du mit einem Hebel auf beiden Seiten. Bei der Tektro hast du die Möglichkeit der Parkbremse. Die Aufnahme für die Sättel sind Standard.
 
Also, ich weiß nicht, gekoppelte Systeme sind noch viel nerviger zu warten und dazu auch noch teuer, wenn überhaupt erhältlich. Kommt hinzu, dass die TO dann noch aufpassen muss, nicht die falsche Version (hier mit einer normalen und einer gespiegelten Seite), zu bekommen - denn sie braucht 2 ungespiegelte Scheibenbremsnehmer. Zudem kann ein Wiesel nicht so einseitig verreißen wie ein Tadpole, sodass gleichmäßiges Bremsen nicht so wichtig ist.
Wenn @Häschen2 nicht an einem Arm Probleme hat - was spricht gegen die normale Variante, zwei einzelner Scheibenbremsen zu nehmen? TRP Spyke oder Spyre als einfach zu wartende mechanische Scheibenbremsen oder auch irgendwelche einfachen hydraulischen Scheibenbremsen von Shimano.
Die Avid fand ich am meinem Wiesel damals auch doof, ich hatte auf TRP Spyke/Spyre gewechselt. Nach vielen Wintereinsätzen des Wiesels würde ich jetzt aber eher auf hydraulische am Wiesel setzten, während am Flux S-600 die mechanisch angesteuerten TRP Spyke super und wartungsarm funktionieren.
 
Hydraulische Bremsen gelten als besser, weil der Druck auf die Scheibe von beiden Seiten gleichmäßig ist, auch wenn der Abstand variiert. Es gibt auch eine hydraulische Bremszange von TRP, der Name fällte mir grad nicht ein, die über normale Seilzughebel betätigt wird; billiger ist die allerdings nicht. Grundsätzlich unterscheiden sich die hydraulischen Bremsen in der Flüssigkeit, manche nehmen Dot (z.B. Avid) und andere Mineralöl (Magura, Shimano); letzteres ist ungiftiger. Hydraulik ist nach meiner Beobachtung weniger wartungsanfällig, dann allerdings aufwändiger.
 
@heisseiliger nein meine Arme funktionieren beide. Ich hatte auch schon mal mit Hase direkt Kontakt und da kam das Gespräch auch auf die Bremsen, da war meine Frage auch nach gekoppeltes hydraulische Bremse und der Mitarbeiter sagte mir dass laut STVO ich trotzdem eine zweite Bremse brauche :rolleyes: Ob das so stimmt weiß ich allerdings nicht. So wie ich es hier raus lese ist wohl das Hydraulische System am besten.
Auf jeden Fall möchte ich alles Neu denn das was jetzt drauf ist geht gar nicht. Auf der rechten Seite bremst es so gut wie gar nicht.
Jetzt muss ich nur noch schauen welche Marke das beste ist.
Vielen vielen Dank !!!!
Toll das Forum hier.
 
Ich habe an meinem Kettwiesel hinten hydraulische Tektro Auriga Twin mit dem rechten Hebel zu betätigen und vorne eine Avid BB7 mit dem linken Feststellhebel zu betätigen. Somit hast Du die Gesetzlichen Voraussetzungen eingehalten.
So hatte ich es auch an dem alten Stahlwiesel.
So fahre ich schon lange Zeit und einige Kilometer durch die Gegenden.
Norbert IMG_0034.jpeg
 

Anhänge

  • IMG_0026.jpeg
    IMG_0026.jpeg
    333,8 KB · Aufrufe: 7
Unsere 2 Kettwiesels waren auch beide mit mechanischen Scheibenbremsen ausgestattet. Diese haben wir kurz nach dem Kauf durch einen Satz hydraulische Bremsen von Shimano ersetzt. Diese Bremsen sind seit mindestens 10 Jahren an dem ältesten Trike und abgesehen von der normalen Wartung hatten wir nie Probleme mit ihnen.

Letztes Jahr haben wir ein 2020er Modell mit AVID BB7s gekauft, die wir ebenfalls sofort durch hydraulische Bremsen ersetzt haben. Ein Satz wie zum beispiel BL-MT401/BR-MT420 kostet nicht viel, die Montage ist supereinfach und funktioniert viel besser als die mechanischen ....
 
etzt habe ich gerade das Entdeckt, da ist nur dere Bremssattel Hydraulisch und es wird der Seilzug verwendet. Hat damit jemand Erfahrung ?

Hydraulischer Bremssattel XTech HB100 https://eskute.de/products/fahrrad-...j4GRv4M9CpNRenPMldalTcr7HI4kTcqRoCZ6MQAvD_BwE
Das muss nicht schlecht sein. Die Tektro Hy/RD macht das ähnlich - vom Bremshebel zum Sattel Seilzug, im Sattel Hydraulik. Sehr nützlich wäre es, wenn der Seilweg für V-Brake-Bremshebel ausgelegt ist, denn das ist deutlich weniger empfindlich gegen Zugreibung als der Seilweg von Rennradbremsen. Wenn man nach weiteren Angeboten zur HB100 stöbert, könnte man vermuten, dass das hier der Fall ist.
Die Anbaulage würde ich allerdings noch genauer anschauen. An üblichen Vorderradgabeln sieht das gut aus, aber am Hinterrad würde bei mir der Geberzylinder nach schräg hinten oben zeigen, da läuft Dreckwasser nicht raus, sondern bleibt vor den Dichtungen stehen. Meine Befürchtung ist, dass es ähnliche Probleme gibt wie an Hydraulikbremshebeln, wenn da das Zylinderende nach oben zeigt (und bevor der Hinweis auf die Ziehharmonika an der Kolbenstange kommt: Der traue ich nicht zu, auf Dauer Dreck draußen zu halten).

Komplett hydraulisch hätte den Vorteil, dass der Bremsdruck an beiden Hinterradbremsen immer gleich ist. Mechanisch bist Du in der Auswahl der Bremse freier - Doppelzughebel gibt es, und wer die Bremssättel herstellt, ist egal, solange der Seilweg passt.
 
Diese Bremsen sind seit mindestens 10 Jahren an dem ältesten Trike
Dann müsste dieses Trike wie mein altes Lepus Isomount-Aufnahmen haben statt Postmount, oder? Wie habt ihr die Kolben da montiert? Es gibt ja unzählige Adapter, den passenden finden, ist knifflig. Habt ihr einen Kolben überkopf montiert? Eigentlich müssten sie je gespiegelt sein.
 
Wichtig finde ich, daß die Züge so verlegt sind, daß eingedrungene Nässe ablaufen kann, damit im Winter die Züge nicht einfrieren können.
Dieses Ammenmärchen stirbt wohl nicht mehr, hmm? :rolleyes: Leider stellt dir dabei die Physik ein Bein (kleines Biest!).

Dank Kapillareffekt "saugen" die Züge wie ein Docht das Wasser auf und es kann nicht mehr aus den Zügen "ablaufen". Dichtungen an den Hüllenenden helfen deshalb auch nicht um das Wasser am eindringen zu hindern.
Der Kapillareffekt beschreibt das Verhalten von Flüssigkeiten bei Kontakt mit Kapillaren, also genügend engen Röhren, Spalten oder Hohlräumen in Feststoffen. In diesem Fall befindet sich eine deformierbare Grenzfläche zwischen Flüssigkeit und Gas in der Umgebung einer festen Oberfläche, so dass neben Kapillarität auch Benetzungsprozesse den Kapillareffekt erheblich beeinflussen. Dieser wird durch die Wechselwirkung zwischen der Oberflächenspannung der Flüssigkeit (Kohäsion) und der Grenzflächenspannung zwischen der Flüssigkeit und der festen Oberfläche hervorgerufen (Adhäsion). Da das Gewicht der Flüssigkeit in engen Hohlräumen gering ist, überwiegt die Kapillarkraft gegenüber der Schwerkraft und hilft etwa Bäumen dabei, Wasser aus den Wurzeln bis zu 100 Meter hoch aufsteigen zu lassen (siehe Wassertransport in Pflanzen).

Das Eindringen von Wasser in den Zügen kannst du nur verhindern, wenn du die Züge mit einem hydrophoben Medium füllst (zb Mineralöl, hier ist die Kapillareffekt dein Freund), oder das eingedrungene Wasser mit Frostschutz am festfrieren hinderst. Das funktioniert leider beides nur für ein paar Monate.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses Ammenmärchen
hängt wohl auch davon ab,wie groß der Spalt zwischen Zug und Hülle ist.
Nach unten geschlossene Bögen helfen jedenfalls durch die Kombination von Schwerkraft und Kapillarkräften, daß das Wasser sicher drin bleibt.
Als mein Leitra-Trike auf der Terasse stand, hatte ich das Problem mit dem Einfrieren, und Frostschutzmittel (für Autokühler gedacht) hat ein bißchen was gebracht. Die Züge wiesen nur nach oben offene Bögen auf.
Die Jahrzehnte davor bei Ups hatte ich nie Probleme mit eingefrorenen Bremszügen, und da gab es nur nach unten offene Bögen, wo Wasser durch die Schwerkraft eher zum Auslaufen angeregt wurde.
Vielleicht hatte ich vergessen, den Bremszügen was von Kapillarkräften zu erzählen, und das Wasser wußte es daher nicht besser? ;)
 
Zurück
Oben Unten