Kette nach knapp 10.000 km an der Verschleißgrenze. Gut oder schlecht?

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Hallo,

Wollte mal bei den Radhändler mal etwas mit meinem Troytec Highracer angeben, und habe mal dort die Kette mit der Rolhoff Messlere messen lassen.

Danach ist mir irgendwie der Spass vergangen.

Er meinte das die Kette innerhalb der nächsten 100km
gewechselt werden sollte da sie grade so Verschlissen ist.

Kommt mir aber sehr sehr früh mit dem Verschleiß vor.

Ist das normal.

Bin wie gesagt grade mal 10tkm gefahren.

Was mache ich jetzt.
Soll ich jetzt Kette Wechseln oder ist es ratsam so lange zu fahren bis nichts mehr geht und dann alles Tauschen.

Habe ja schon gehört das es mit der neuen Kette auch probleme wegen den älteren Ritzel gegeben hat.

Also lieber fahren bis nichts geht und dann alles Tauschen?

Wenn ja wie lange kann man dann noch ca fahren bis das Rad zu Husten beginnt?

Danke schon mal

Gruß
Hans-peter
 
Hi Hans-Peter,
Ich finde 10k mit einer Kette schon ganz ordentlich... Bei mir waren die Ketten am Up/Hornet/Fuego schon bei 2-3k fällig, bei Allwettergebrauch, auch mit Kettenlehre vermessen. Bin aber absolut kein Kettenpfleger.

Da ich lieber Ketten tausche als alle Ritzel, wobei ja meist nur die Hauptritzel richtig eingefressen sind und die daneben dann das Springen anfangen, habe ich regelmäßig bei 2k getauscht, allerdings auch nur einfache Ketten, Sedis schwarz oder einfache Shimano.
Gruß
Jörg
 
Servus,

Matthias (MBI03) hatte mal dargelegt, dass die Rohloff Lehre nur für Rohloff Ketten taugt und bei allen anderen Ketten vorzeitig Verschleiß anzeigt. Wirklich aussagekräftig dürfte daher nur eine Messung mit Schieblehre sein, von Nietbolzen zu Nietbolzen (z. B. 10 Glieder: <128 mm IO, >= 128 mm Verschlissen).

--Rainaari

PS.: Vielleicht wars einfach nur eine Retourkutsche? ,)
 
Oh

Vielen Dank an euch.

Das mit den 128mm muss ich mir merken.

Jetzt muss ich mir nur noch vom Baumarkt
nen Messschieber besorgen und ich weis bescheit.

Danke.

Das der Händler neidisch war und mir eins Auswischen wollte glaube ich eher nicht.

Er machte n ehrlichen eindruck und hat mir
es sogar genau gezeigt.

Obwohl?
Die Augen waren fast so groß wie in der Vodafone Werbung.

Gruß
Hans-peter
 
Was ist denn fürn Antriebsstrang verbaut? Wenn es irgendwelche Billigteile sind. Im Berich von 50€ für Kassette und Kurbel würde ich weiter fahren und gut. Wenn es hochwertige Teile sind. Kann man doch nach 10tkm mal für 30Euro ne neue Kette drauf machen. Ich verbaue nur noch die Shimano Ketten für 10€ das Stück, die halten super. Eventuell sind auch gleich neue Reifen fällig??
 
Nietbolzen zu Nietbolzen (z. B. 10 Glieder: <128 mm IO, >= 128 mm Verschlissen).

Meinst Du vielleicht 120,8?
Bin ohnehin gerade beim Kettenwechsel, und habe innen in der Kette von Bolzen zu Bolzen über 10 Glieder nachgemessen, und es waren 120,8mm (Kette ist 3000km gelaufen) - 128mm werden das wohl nicht werden...
Bei einer neuen Kette waren es ca. 119,6mm
 
IIRC ist die Kettenlänge 1/2 Zoll, d. h. 12,7 mm, entsprechend 127 mm über 10 Glieder. Als Verschleißdehnung nimmt man im allgemeinen 1% an, also 1,3mm / 10 Glieder. Mit Bolzen meine ich die kleinen runden TEile, die mittig in den Kettengelenken stecken, diese sind nur von Außen sicht- und Meßbar...

--Rainaari
 
Ok - ich meinte die Hülsen innen. Eine Messung an den Bolzen aussen dürfte etwas fummelig sein, da man die Schieblehre nicht ansetzen bzw. nur anhalten kann, zumal die Kette ja unter Spannung sein sollte - da würde ich fürchten, dass die Messungenauigkeit größer ist als die 1/10mm der Schieblehre sind. Wenn man an den Hülsen innen misst, dann kann man die Schieblehre schön einstecken und unter Spannung messen.

Habe den genannten Beitrag von mbi03 gefunden - das Problem bei der Innenmessung ist offenbar der zusätzlich Verschleiss zwischen Hülsen und Bolzen, hm - dann bleibt also doch nur die ungenaue Messung vor der Kette...

Beim ADFC findet sich übrigens eine schöne Maßübersicht, die Hülsen innen haben einen Durchmesser von 7,8mm, d.h. 128mm über 10 volle Glieder gemessen sollten dann 128mm-7,8mm=120,2mm innen zwischen den Hülsen gemessen sein. Bei mir sind's aktuell 120,8mm, werde heute Abend mal nachmessen, wieviel davon auf die Hülsen verfällt.
 
Wäre es nicht einfacher in Zoll zu messen, wenn die Kette schon ein glattes zölliges Maß hat? Gerade Messschieber haben doch in der Regel beide Skalen aufgedruckt, bzw. sind umschaltbar, wenn sie ein Display haben. Durch Anhalten im sub-millimeter Bereich zu messen halte ich für recht fehleranfällig.
 
Wäre es nicht einfacher in Zoll zu messen, wenn die Kette schon ein glattes zölliges Maß hat?

Nein, denn die Kette verschleißt nicht in vollen Zoll, sondern in beliebigen Bruchteilen, die in jeder Maßeinheit krumme Werte sind. ;)

Im Ernst: Das Problem ist ja nicht die nominelle Länge, sondern die Schwankungen darum, die man genau messen muss. Und außerdem, laut dieser Diskussion haben neue Ketten keineswegs die gleiche Länge - eine Campagnolo beginnt kürzer, kann also länger gefahren werden, bis sie gleich lang wie eine andere Kette ist; gut, wenn man sie durch eine andere Kette ersetzt; schlecht, wenn man eine andere Kette durch Campa ersetzt.

Ich seh das etwas locker; wenn die Rohloff-Lehre auf beiden Seiten durchfällt, kann man mal wechseln. Auch wenn der Verschleiß dann z.T. von den Hülsen kommt. Wenn es eine billige Kette ist, tut das auch nicht so weh - am Lieger habe ich eine sehr Dreck-exponierte Kette (da tiefes Schaltwerk), da würde sich eine hochwertige Kette nicht lohnen.
 
Ach ja

Es handelt sich um die Shimano 105er Gruppe
10 Fach und mit ordendlich Bumms gefahren
worden.

Der Radhändler konnte es kaum glauben das
die Kette so lange sich gehalten hat.

Die Ca 50-60 Stunden übern Winter auf der Rolle sind nicht eingerechnet.

Ich werde halt die Kette dann mal sicherheitshalber Wechseln.

Wollte auch halt auch nur mal sehen was so normal ist und so auch mitteilen wie lange meine
Kette so gehalten hat.

Dan scheint die 10tkm schon ok zu sein richtig?

Gruß
Hans-peter
 
Habe den genannten Beitrag von mbi03 gefunden - das Problem bei der Innenmessung ist offenbar der zusätzlich Verschleiss zwischen Hülsen und Bolzen, hm - dann bleibt also doch nur die ungenaue Messung vor der Kette...

Beim ADFC findet sich übrigens eine schöne Maßübersicht, die Hülsen innen haben einen Durchmesser von 7,8mm, d.h. 128mm über 10 volle Glieder gemessen sollten dann 128mm-7,8mm=120,2mm innen zwischen den Hülsen gemessen sein. Bei mir sind's aktuell 120,8mm, werde heute Abend mal nachmessen, wieviel davon auf die Hülsen verfällt.

So, ich habe heute mal nachgemessen: Hinterrad blockiert, und ein Gewicht ans Pedal gehängt, sodass die Kette unter Zug ist, und aussen an den Bolzen angehalten gemessen: ca. 128mm, also gerade an der Grenze. D.h. der Verschleiss zwischen Hülsen und Bolzen macht hier ca. 0,6mm auf zehn Kettenglieder aus. Habe auch noch mal die Rohloff-Leere reingehängt: die verschwindet bei "1mm" so gerade komplett - scheint also doch ok zu sein.
 
Ich würde mir selber eine Rohlofflehre kaufen, allein 2 Händler wollten mich wegen der Kette schon reinlegen.

Ich wechsel nach 16.000km die Kette und das Ritzelpaket. Beim nächsten Wechsel auch die Kettenräder.

Wenn Du nach 10.000km die Kette verschlissen hast, heißt das auch, das Du gut Kraft hast!
 
Ich würde mir selber eine Rohlofflehre kaufen, allein 2 Händler wollten mich wegen der Kette schon reinlegen.

Ich wechsel nach 16.000km die Kette und das Ritzelpaket. Beim nächsten Wechsel auch die Kettenräder.

Wenn Du nach 10.000km die Kette verschlissen hast, heißt das auch, das Du gut Kraft hast!
Nein das heist, dass es eventuell schlauer ist bei 10000km die Kette zu wechseln als bei 16tkm Kette und Ritzelpacket... Da eine gelängte Kette die Ritzel schnell zerstört... aber dazu gibt es hier schon seitenweise Abhandlungen.
 
Ok - ich meinte die Hülsen innen. Eine Messung an den Bolzen aussen dürfte etwas fummelig sein, da man die Schieblehre nicht ansetzen bzw. nur anhalten kann, zumal die Kette ja unter Spannung sein sollte [...].
Notfalls macht man das zu zweit: Einer setzt sich auf's Fahrrad und hält die Kette auf Spannung, und der andere misst. Man kann ja den einen Schenkel des Messschiebers an einer Außenlasche einhängen und dann den anderen auf die Kante der Lasche 10 Bolzen weiter legen - oder man legt dort einen Schraubenzieher gegen die Kante und misst gegen den, dann hat man zwei Punkte, die man mit dem Messschieber umfassen kann.


Viele Grüße,
Stefan
 
Nachdem ich alles durchprobiert habe, was so an Ketten zu pflegen geht:
- völlig verschlissen waren die Ketten nach 500 km (ungeschützter MTB-Wintereinsatz mit Rostbefall) bis 18.000 km (Liegerad 2,5 fache Ketten-Länge mit Schutzrohren). Wobei auch die Liegeräder dem gleich Sch...wetter ausgesetzt waren wie das MTB.

Meine Erfahrung ist, dass der Schutz die Lebensdauer deutlich verlängert. Am Up (mit tiefreichendem Schutzblech + Schmutzfänger vorn) hält die Kette ca. 10.000 km (Alltagseinsatz bei allem Wetter und Dreck, den man sich vorstellen kann), dann wird auch der Ritzelsatz getauscht, jetzt grad nach 33 tkm der 3. Satz. Nach drei Sätzen (33.000 km) musste letztens wegen Durchtretens auch vorne die Blätter getauscht werden. Nach 500 km s.o. am MTB brauche ich aber keinen Ritzelsatz tauschen. Das funktioniert jetzt mit der 3. neuen Kette (3 Winter) noch einwandfrei.

Verschleißgrenze: zwei Glieder sind 1 Zoll lang (2,54 cm). Ein Gliedermaßstab (altdeutsch Zollstock) muss nach 21 Bolzen (=äußer Bolzen von 10 Doppelgliedern) genau 25,4 cm für 0% Verschleiß anzeigen (wenig Last=straff reicht völlig aus). Sofern die 10 Doppelglieder ca. 1% =~ 3mm länger sind (und das sieht man auch mit Zollstock oder Millimetermaß), ist die Verschleißgrenze nah und es rutscht z. T. durch, und man sollte tauschen (max. 1,5 %, mehr geht mMn echt nicht). Beim Aufhängen kann man direkt vergleichen: Rad mit Kettenschaltung hat ca 44/45 Doppelglieder, und eine verschlissene Kette ist gegenüber einer neuen mindestens 1 Glied länger.

Geld und Aufwand spart man , wenn man die Kette schützen kann. Die Zeit, die man beim Fahren verliert, spart man dafür in der Werkstatt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus miteinander,

so als Hilfe für mein Verständnis: wenn beim Liegerad die Kette doppelt so lang ist, sollte sie doch auch fast doppelt so lang halten, oder? Man hat ja nur unwesentlich mehr Verschleiß pro Strecke und dieser verteilt sich auf mehr Kette. Eine echte Längung der Kettenglieder findet ja nicht statt. Nur die Wellen und Buchsen reiben sich ab. Oder ist das falsch?

Gruß von Georg
 
wenn beim Liegerad die Kette doppelt so lang ist, sollte sie doch auch fast doppelt so lang halten, oder?
Eigentlich ja. Der Verschleiß erfolgt beim Umlenken, nicht durch den Zug. Die Bestmarke vom Flux mit o.g. 18 tkm (Billige Shimano) sind eigentlich 18/2,5 ~= 7 tkm je Kette, also weniger als jetzt mit Up s.o. Aber es hängt sehr vom Schmutzfaktor ab. MMn muss man für über 10tkm pro Kette voll kapseln. Oder gründlichst pflegen (1 h Fahren, 15 min Pflege o_O)
 
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