Inbus Schraubenköpfe gehen immer kaputt

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Hallo,
ich habe ein Problem mit den Edelstahlschrauben an den Querlenkern meines W1 (A2, Rundkopf, M8, Innensechskant). Wenn ich diese fest anziehe steckt irgendwann der Schlüssel/Bit fest, d.h. der Schraubenkopf gibt nach, das Werkzeug dreht im Innensechskant leicht durch und lässt sich nur durch einen kurzen Ruck in die Gegenrichtung wieder entfernen. Das führt dazu, dass ich eigentlich bei jeder Demontage/Montage neue Schrauben brauche. Ich kann sie zwar noch lösen aber nicht mehr wirklich fest anziehen.
Ich gebe mir wirklich Mühe, das Werkzeug absolut senkrecht zu halten und ziehe zwar fest, aber schon mit Gefühl an. Wenn ich sie weniger fest anziehe bewegen sich beim Einfedern nicht die Gleitlager, sondern die Schrauben.
Ist das normal? Bin ich zu blöd? Sollte ich Schrauben mit höherer Festigkeit verwenden?
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PS: Ist Torx diesbezüglich eigentlich besser?
 
PS: Ist Torx diesbezüglich eigentlich besser?
Ich meine: Ja, Torx ist eindeutig besser!
Beim Inbus greift die Kraft an den Ecken an, beim Torx an den Flächen der "Zacken".
Du könntest es auch mal mit einem höherwertigen Inbusschlüssel, zb. Wera mit Kugelkopf, versuchen.
Edit: Guzzi war schneller...
 
Billiges, nicht maßhaltiges Werkzeug?
Ich habe einen Ratschenkasten von Proxxon. Das ist zwar keine Profiqualität, gilt aber meines Wissens als brauchbar. Aber ich habe mir zusätzlich noch einen Schlüsselsatz von Wera gekauft, der mit "Hex-Plus" beworben wird, was eigentlich genau diesen Problem vorbeugen soll. Der frisst sich aber genau so fest.
 
Also, am Proxxon-Werkzeug liegt das sicherlich nicht ... habe ich auch etliches von und das fluppt.
 
Von was für einem Drehmoment reden wir eigentlich? Ich find's irgendwie komisch, dass die Lagerung mit ihrer Reibung eine normal festgezogene Achse mitnehmen kann.
Im Betrieb liegen da am unteren Querlenker größere Kräfte an, aber zumindest wenn niemand drauf sitzt, muss das doch relativ leichtgängig sein.
 
Ich werds dann mal mit Torx versuchen. Stellt sich noch die Frage nach dem Werkstoff.
Ich habe mal bei einem Online Schraubendealer geschaut. Da gibts die in der Größe in A2 mit geringer Festigkeit und 10.9 verzinkt mit hoher Festigkeit. Was macht mehr Sinn, oder ist das beides nicht das richtige?

@Fanfan Ich bin nicht sicher ob ich Deine Frage richtig verstehe. Wenn die Kunststoffhülsen der Lager neu sind, sitzen die Achsen da schon ziemlich stramm drin - hat mich auch überrascht. Die Achse kann man nicht händisch drehen (Den Querlenker im eingebauten Zustand schon, aber eben mit deutlichem Widerstand). Ist laut Hersteller normal/gewollt.
 
10.9 ist wohl fester als nötig. Und verzinkt nicht gerade "schön". Ich würde die A2-Torx-Version probieren.
Wobei der (Halb-)Rundkopf immer etwas empfindlicher sein wird, weil einfach weniger Material da ist.
 
Servus,
wir setzen deshalb bei Linsenkopfschrauben auf Torx. Diese Schraubenköpfe haben bei Inbus sonst die nächst kleinere "Verzahnung" wie normal. M8 hat also den Schlüssel den sonst M6 Zylinderkopfschrauben hätten. Das sorgt, gerade bei Edelstahlschrauben, gern für rundgenuddelte Antriebe.

PS. und A2-70 in "geringer" Festigkeit reicht.
 
Super, besten Dank für die Hilfe!
Und noch eine Frage - würdet Ihr an der Stelle Schraubensicherung in Hochfest oder Mittelfest verwenden?
 
Mittelfest..
Hochfest bekommst nicht mehr raus, ohne etwas zu zerstören.

Gruß,
Patrick
 
Vernudelte Schrauben habe ich da auch schon gehabt - eine musste ich mal äußerlich anfeilen, um sie doch noch rauszubekommen...

Nicht vergessen, die Schrauben beim Ausbau zu erwärmen (normaler Fön reicht), um den Schraubenkleber (der standardmäßig eingesetzt wird) zu lösen.
 
Hallo Plip,

Ist das normal? Bin ich zu blöd? Sollte ich Schrauben mit höherer Festigkeit verwenden?

das sind (waren mal..) A2-Edelstahlschrauben mit variabler Passung. Selbst mit hochwertigem Werkzeug geschieht dies leider rasch. Helfen können die von @flachlaender genannten, an den Flächen greifenden Wera-Inbuswerkzeuge z.B.. Ähnliche Techniken existieren auch von anderen Herstellern höherer Qualität.

Aber ich habe mir zusätzlich noch einen Schlüsselsatz von Wera gekauft, der mit "Hex-Plus" beworben wird, was eigentlich genau diesen Problem vorbeugen soll. Der frisst sich aber genau so fest.

Das liegt dann an mangelhaften Toleranzen der Schraubenkopf-Werkzeugaufnahme. Zu lose = Innensechskant / Inbus verdreht sich und hängt dann fest. Ist jetzt nicht so das große Problem, diese V2A-Schräubchen liegen bei <20 Cent das Stück bei Abnahme von 100+...

Ich habe mal bei einem Online Schraubendealer geschaut. Da gibts die in der Größe in A2 mit geringer Festigkeit und 10.9 verzinkt mit hoher Festigkeit. Was macht mehr Sinn, oder ist das beides nicht das richtige?

Ist vollkommen irrelevant. Sinngemäß sind Edelstahlschrauben aufgrund der geringfügigeren Neigung zu Kontaktkorrosionsübergabe bei Flugrostbefall. Bestenfalls V4A, aber auch V2A reicht aus (ist auch standardmäßig verbaut, oder war es zumindest). Die Dinger stecken in einer Aluwelle. Bevor die M8er Edelstahlschraube mit rd. 700 N/mm² Zugfestigkeit abschert, reißt die Aluwelle (welche von M8 Innengewinde auf 12mm Massivwelle übergeht oder zumindest ging..).

Als Schraubensicherung bloß Mittelfest an dieser Stelle. Du musst sie sowohl nachziehen als auch lösen können.

Falls ein Schraubenkopf vernudelt ist, jedoch die Schraube noch entfernt werden muss: Nächstgrößeren, fast passenden, hochwertigen Torxbit in den ausgenudelten Innensechskant hineinklopfen. Selbst ein 2€ Wera-"Standardtorx"-Bit ist deutlich härter, als es die V2A-Schraube durch Kaltverfestigung wird und verformt somit den Schraubenkopf.

Anschließend vorsichtig und mit persistent anliegender Kraft lösen. Die Schraubensicherung verhindert plötzliches, ruckartiges Lösen, hierfür brauchts hohe Kraft über längeren Zeitraum, dann wird ihre Elastizität überwunden.


Hallo Fanfan,
Ich find's irgendwie komisch, dass die Lagerung mit ihrer Reibung eine normal festgezogene Achse mitnehmen kann.
Im Betrieb liegen da am unteren Querlenker größere Kräfte an, aber zumindest wenn niemand drauf sitzt, muss das doch relativ leichtgängig sein.

Deine Aussage verstehe ich nicht ganz. Das ist eine Aluwelle zwischen zwei Stahlblechen, welche durch die Stahlbleche beidseitig mit Rechtsgewinde (zumindest war das so bei Gen. 1) mittels M8er Schrauben geklemmt wird. Darauf laufen die Gleitlagerbuchsen der Querlenker.

Je höher das Reibmoment, desto höher ist gewissermaßen die Dämpfung, gleichwohl jedoch auch das Losbrechmoment. Wobei bei dem vorhandenen Hebel der Querlenker das Losbrechmoment nur "gefühlt" hoch ist - für außen am Radaufstandspunkt wirkende Kräfte ist es sehr geringfügig (im Vergleich zu den Dämpfern).

Viele Grüße
Wolf
 
Deine Aussage verstehe ich nicht ganz.
Ist auch durch die Antwort von @plip inzwischen obsolet. Das soll sich gar nicht leicht drehen, hat also auch ohne Radiallast schon gut Reibung.
Ohne Vorspannung der Buchsen wäre die Lagerung um so schwergängiger, je höher die Belastung ist. Reibunsgzahl eben.
 
Beim Anziehen von Schrauben kann eine Unterstützung durch geeignete Gleitmittel auf dem Gewinde hilfreich sein. Dadurch löst sich nicht die Schraube leichter von selbst, sondern ich kann die Kraft des Anziehens besser einsetzen um den Anpressdruck zu erhöhen ohne viel Kraft gegen die Reibung zu verbrauchen. Das hilft dann auch wieder beim Lösen.
 
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