Idiotenfrage: Einspurer und Klickpedale

Ich habe mit Klickies begonnen, weil mir mein Physiotherapeut wegen meiner Knieschmerzen dazu geraten hat. Der Grund war v.a. meine auswärts gedrehte Fußhaltung, ein wenig wie Enten.

Mit Klickies bin ich mit den Ups selten umgefallen, v.a., wenn mich jemand gezwungen hat, plötzlich an zu halten. Wenn das ein Laster macht, der nach dem Umfall noch rollt, wird das leicht sehr ungesund.

Mit dem Liegeradl, einem hohen Kurzlieger, hatte ich eigentlich von Anfang an Probleme mit den Klickies. Das größte war, dass die zweiseitigen Pedale (eines zum Einklicken, eines nicht) immer so stehen, dass ich das Pedal erst drehen muss, bevor ich die klickftreie Seite erwische. Bergauf war das ein echtes Problem. Bergauf schnell rein treten, um nicht wieder stehen zu bleiben, sorgt oft für ungewolltes Einklicken. Das führt zum zweiten Problem: Mein Radl ist in langsamer Fahrt ziemlich instabil, daher muss ich manchmal stark auslenken. Dabei sind die Fersen im Weg. Eingeklickt komme ich nicht leicht genug heraus. Das, und die Instabilität sorgen dafür, dass ich die Klickies genau dann, wenn sie etwas bringen würden, nicht verwenden kann. (Nicht immer finde ich ein Schleudergeländer in Reichweite, umbeide Füße im Stand ein zu klicken.)

Da ich allgemein mit den Jahren mehr Schwierigkeiten habe, rechtzeitig aus zu klicken, habe ich beide Liegeräder umgerüstet, und klicke auch auf den Ups nicht mehr ein. Die Knie schimpfen nicht mehr, da ich die parallele Fußhaltung gelernt habe, und die Geschichte ist erledigt. Meine Angst, ohne Klickies ab zu rutschen, war offensichtlich unbegründet. An den Tandems habe ich als weiteres Goodie, dass ich die Fußposition wechseln kann. Mit meiner behinderten Tochter muss ich ziemlich fest treten, um weiter zu kommen. Da tut Wechseln manchmal gut.

lg!
georg
 
Vor Klickpedale hatte ich auch Respekt - alles, was "man" nicht kennt ist gern suspekt. Bin über 40 Jahre gewöhnliche Pedale an Aufrechträdern gefahren. Auf dem Highracer dann die ersten Fahrten mit - ging ganz gut. Es war nach kurzer Zeit wie Autofahren: wenn eine Gefahr sichtbar ist, findet der rechte Fuß auch sofort, intuitiv und blitzschnell die Bremse. So ist es auch beim Radeln - bei Gefahr oder Unvorhergesehenem klickt der Fuß "gefühlt" automatisch aus. Auslösekraft ist aber niedrig eingestellt. Weiterer Vorteil: wenn das Rad keine Kettenrohre hat (meins z.B.) - "man" berührt nicht die Kette, da der Abstand immer gleich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fahre schon viele Jahre Liegerad mit Klickies. Auslösekraft ziemlich niedrig eingestellt, so dass ich bei Panik einfach ziehen kann und sie sich lösen (war aber so gut wie noch nie nötig).

Ehrlich gesagt habe ich seit dem Wechsel vom Untenlenker zum UDK-Lenker nun etwas mehr Angst vor einem Aufprallunfall. Ist wahrscheinlich mit nem normalen Kurzlieger schon nicht so schön für die Füße/Knie/Beine, wenn man irgendwo vorne gegen fährt. Aber ich befürchte, dass es beim UDK noch mal unangenehmer wäre, weil die Lenkerstange quasi null Abstand / Spielraum zu meinen Schienbeinen hat. Deswegen hatte ich mich anfangs da mit Klickies auch etwas unwohl gefühlt. Aber ist wohl vor allem eine Kopfsache.
 
Weil hier ja recht zivilisiert diskutiert wird:
Müsste man da nicht das Wörtchen "Idiotenfrage" aus dem Titel entfernen?
:) , Harald
 
Dein Ernst?
250€ für ein 08/15 Flatpedal? Diese pinbewehrten Riesentreter gibts ab 20€, ist ja nichts dran ausser viel Material.
Damit fährt man Bikepark, steht einfach mit dem vollen Fuß mittig drauf und überlässt der Schwerkraft den Vortrieb.
Für alles, wofür Fussrasten wie beim Motorrad ausreichen wurden ok, aber aktiv Fahren, insbesondere in der Liegerposition? Nä.
Ok. Peer Gynt zum nächsten Café geht auch noch :ROFLMAO:
 
Dein Ernst?
250€ für ein 08/15 Flatpedal? Diese pinbewehrten Riesentreter gibts ab 20€,
Ja, da muss man ein bisschen suchen und leider sind die seit einiger Zeit sehr viel teurer geworden, nicht zuletzt weil EU/UK Vertrieb im Umbruch/Auflösung war/ist?
08/15 würde ich sie nicht nennen, denn soweit ich weiss gibt es nix vergleichbares, also Pedale bei denen man mit Ballen und Ferse Kontakt hat; erst recht nicht in der XL Version.
Und wenn du Bezugsquellen für tatsächlich vergleichbar große Pedale für €20 angeben könntest wäre ich sehr interessiert.
 
08/15 würde ich sie nicht nennen, denn soweit ich weiss gibt es nix vergleichbares, also Pedale bei denen man mit Ballen und Ferse Kontakt hat; erst recht nicht in der XL Version.
Aber - warum? Was ist der Vorteil von solchen Pedalen - oder anders herum gefragt - warum gibt es ausser dem einen Hersteller keine anderen "Bratpfannenpedale"? Pedalieren mit der Pedalachse mittig zum Fuß ist ja alles andere als ergonomisch. Selbst im Bikepark bei den ganz großen Sprüngen reichen normalgroße (riesige) Flatpadels, um bei der Landung wieder drauf aufzukommen.
Ich habe keine Größenangaben gefunden bei den ganzen Pedalen, müsste man wohl im Laden ausmessen, aber im Zweifel tut es auch ein großes Stück Riffelblech oder eben eine auf's Pedal geschraubte Bratpfanne :ROFLMAO:
Im Ernst, verstehen tue ich es nicht.
 
Pedalieren mit der Pedalachse mittig zum Fuß ist ja alles andere als ergonomisch.
Hmm, da hatte ich ja schon angemerkt
über biomechanische Vorteile kann man sich vortrefflich streiten
nur dass ich mich nicht streiten möchte gerade wenn es um so individuelle Sachen wie biomechanische Vorlieben geht.

Ich hatte nur zum Ausdruck bringen wollen, dass ich ähnlich wie @HenriP gute Erfahrung mit den großen Catalyst Pedalen gemacht habe, gerade bei längeren Touren mit dem Einspurer oder in der Stadt. Und auch hier im Forum haben ja zum Beispiel H@rry und andere sich über die Mittelfußposition ausgestauscht und auch Schuhe dahingehend umgebaut.
Im Ernst, verstehen tue ich es nicht.
Guck es dir doch mal an oder probiere es aus, vielleicht auch mit deiner DIY Lösung, ehe du es kaputtredest? Ist ja sowieso für die eigentliche Fragestellung hier im Faden eher OT, wo es doch um Clickies oder nicht geht, und nicht um welche Flats. ;)
 
Ist ja sowieso für die eigentliche Fragestellung hier im Faden eher OT, wo es doch um Clickies oder nicht geht, und nicht um welche Flats.
Flats zu verstehen und "richtige", "gute" und "geeignete" Flats zu kennen, ist aber wieder auch essenziell, um Flats gegen Klicks abzuwägen. Irgendsoein Gummi-Stadtrad-Pedal würde ich auch nicht fahren wollen.

Ja, der Preis von den Catalyst ist schon bedauerlich. Ist halt in kleiner Serie gebaut, weil sie viel zu unbekannt sind. Und steckt ja auch ein großer Klotz Material drin, das macht noch ein paar Euro aus? :LOL: Andere High-End-MTB-Flats können ähnlich kosten und Klicks mit extra Schuhen und Verschleißmaterial auch erst recht.

Pedalieren mit der Pedalachse mittig zum Fuß ist ja alles andere als ergonomisch.
Tja und da gleube ich liegt der Fehler bereits in deiner Annahme. Auf kleineren (normalgroßen) Pedalen hätte ich auch lieber den Fuß umgesetzt, hätte dafür aber sehr steife (unbequeme) Schuhe nutzen müssen, um mir nicht die Pedalen ins Fußgewölbe zu drücken, wie es viele auf ihren Stadträdern machen, eben weil sie keine extragroßen Pedalen haben.
 
Ich fahre bei jedem Wetter von -15 bis +35°C und genieße es mit beliebigen Schuhen zu fahren, für Klickies wären das vermutlich 4 Paar Schuhe. rein wirtschaftlich +1
dann wäre noch das Thema von hier:
Fußgewölbe - gewöhnlich trainiert man doch alles was belastet wird, oder nicht? Kann das sein, dass ihr eure Fußgewölbe nicht plattgetreten sondern auf den stabilen Sohlen in den engen Schuhen quasi "plattgeschnürt" habt, weil es eben nicht in der (von der Evolution) vorgesehenen Art und Weise angepasst an die Bewegung belastet wird - frage ich mal ketzerisch
und hier:
siehe die praktisch jedem auf's Auge gedrückten "Stabilschuhe" für überpronierende Läufer. Wie viele mussten deshalb ihren Sport an den Nagel hängen!? Auch hier wird dem Knie ein unpassender Winkel zum Verhängnis.
Habe ich zuerst selbst hart lernen müssen - und Jahre spätert in einer "Blindvertestung" (mein Lieblingslaufschuh wurde von einem Modell aufs andere von "neutral" auf "gestützt" verändert) noch einmal eingefangen. ITBS lässt grüßen.
Das hab ich auch grad bei Wanderschuhen, für die generelle leichtere Schuhwahl... +1

Und ich mag es den Fuß unterschiedlich aufzusetzen nur Ballen oder etwas Spann, grad ist es manchmal nötig zur Muskelentlastung... +1

ich hab den Winkel zum Nichtabrutschen nahezu perfekt verinnerlicht, Abfahrten von Absätzen führen aber manchmal dazu, -1
ist aber am MBB gut beherrschbar.

Aber ich bin natürlich auch schon gestürzt, mit Füßen auf den Pedalen oder unten, ±0

ich konnte mein Rad aber auch durch Füße-in-5/100stel-Runternehmen und Gegenlenken schon bei schwierigen Verhältnissen (nasser, vereister und erd-schmieriger Asphalt im Wechsel) spektakulär abfangen, bevor ich einen gemischten Abgang ins 20cm tiefe Feld gemacht hätte. +1

Damit liege ich jetzt bei +3 werde also beim Fahren ohne Klickies bleiben
 
Auf kleineren (normalgroßen) Pedalen hätte ich auch lieber den Fuß umgesetzt, hätte dafür aber sehr steife (unbequeme) Schuhe nutzen müssen, um mir nicht die Pedalen ins Fußgewölbe zu drücken, wie es viele auf ihren Stadträdern machen, eben weil sie keine extragroßen Pedalen haben.
Das ist aber m.E. eine sehr spezielle Anforderung. Ich denke mal, Immobilität im Fuß nach Verletzung könnte ein Grund sein, das so zu machen. Wenn ich es wollte hätte ich kein Problem damit, das Pedal mit dem Fußgewölbe zu bewegen. Damit fällt aber die Kraft aus dem Sprunggelenk nahezu komplett weg, man kann nur noch "stampfen", ich bewege meine Füße beim Pedalieren auch gerne bewusst in einem großen Winkel.
Ist im VM natürlich alles Makulatur, im Snoek muss der 44er Schuh in alle Richtungen auf den 1/100 Millimeter genau justiert sein um nicht zu schleifen. Kleine Übertreibungen inbegriffen :ROFLMAO:
Aber genug davon, ich habe auch einige Plattfusspedale - sorry - Plattformpedale im Keller und selbige auch getestet. Ausser an einem Beachcruiser zum Badehosenradeln am Strand hätte ich persönlich dafür keine Verwendung, aber nach einer SEHR eingängigen Kindheitserfahrung mit Barfuß auf dem Rad, einer sandigen Kurve und Split/Glassplittern im Sturzbereich fahre ich gerne mit stabilem Schuhwerk und einer definierten Verbindung zum Rad.
 
Salute zusammen,

ich fahre seit Jahrzehnten auf allen meinen Rädern, auch RR (sogar mal bei einem Kriterium, das war aber keine gute Idee), das ATAC System der ehemals französischen Firma TIME, jetzt von SRAM übernommen. Vorteil von TIME/ATAC gegenüber SPD ist: die Schuhklammern (Cleats) sind aus Bronze und am Pedal ist der Rastmechanismus ähnlich dem System von Crank-Brothers, aber nur mit lediglich 2 Paar um 180° versetzten Federklammern aus Edelstahl.

Ein- und Ausklicken funktioniert damit wesentlich leichter als bei SPD (hatte ich nur ganz kurz). Ausserdem sind die Pedale sehr preiswert. Die alten mit Alu-Körper hielten ewig, ich habe eigentlich nie eins kaputtgefahren, nur manchmal die Lagerspiel-Einstellschrauben verloren, da ich sie nicht nachgezogen hatte. Die Bronze-Klammern halten länger als die Schuhe, bzw. deren Sohle, wenn man viel auf Teer herumlatscht. Wie lange die neuen mit Kunststoffkörper halten weiss ich noch nicht.

Ich habe erst dieses Jahr mit Liegeradfahren angefangen und das ging mit Klickpedalen viel leichter als ohne, weil man einbeinig losfahren kann. Das Liegerad (Toxy ZR) habe ich mir aus medizinischen Gründen angeschafft, war die beste Idee, die ich seit langem hatte. Und da hatte ich die Time-Pedale von Anfang an dran.

Viele Grüße
michael
 
Zuletzt bearbeitet:
ich konnte mein Rad aber auch durch Füße-in-5/100stel-Runternehmen und Gegenlenken schon bei schwierigen Verhältnissen (nasser, vereister und erd-schmieriger Asphalt im Wechsel) spektakulär abfangen, bevor ich einen gemischten Abgang ins 20cm tiefe Feld gemacht hätte. +1
geht auch mit Klickies im Reflex wenn man fusseln möchte, merkt man gar nicht, dass man eingeklickt war. Natürlich nicht bei einem Schwalbe(*)-Abflug wegen Haftgrenze in (zu) schnellen Kurven.
(*) nomen est omen
 
Damit fällt aber die Kraft aus dem Sprunggelenk nahezu komplett weg
Naja, zusätzliche Kraft dürftendas nicht geben, höchstens Weg - und Instabilität. (Zeig mir mal Gewichtheber, die auf den Ballen stehen. :p )

man kann nur noch "stampfen"
"Stampfen" lese ich meist eher als Gegensatz zum runden Tritt (welcher mit guten Flats wie gesagt funktioniert). Die meiste und andauerndste Kraft kommt bei mir aus dem Strecken der Hüfte (Pedal oben). Dann noch ein großer Bonus aus dem Beugen des Knies (Pedal vorne unten).

ich bewege meine Füße beim Pedalieren auch gerne bewusst in einem großen Winkel.
Bedeutet für mich nur, dass ich zum zurückziehen das Bein mehr bewegen muss habe und beim Wechsel von zurückziehen nach heben leerweg, wo ich den Fuß umstelle, weil ich nicht mit dem Spann nach oben am Schuh ziehen kann. (Erzeugt unweigerlich Bewegung im Schuh, die scheuert.)
Also ich kippe den Fuß, um die Kraft im besten Winkel an das Pedal zu geben, aber habe dabei lieber weniger Längenänderung. Verbraucht eher Kondition und Konzentration, weil ich das Fußgelenk stabilisieren muss, als dass es mir was bringt.

Wie unterscheidlich man doch ist. Also jeder, wer mit Flats unzufrieden ist, könnte bei mir gerne mal die Catalyst ausprobieren, habe die normalen übergroßen und die noch größeren da. (Magped wären auch zur Zeit noch zur Verfügung mit Platten für SPD-Schuhe.)

Ist im VM natürlich alles Makulatur, im Snoek muss der 44er Schuh in alle Richtungen auf den 1/100 Millimeter genau justiert sein um nicht zu schleifen.
Einer der für mich großen Nachteile an vielen der schnellen Velomobile. Wäre bei einer Kaufentscheidung jetzt ein Aspekt für mich.
 
das ATAC System der ehemals französischen Firma TIME, ...
... Ein- und Ausklicken funktioniert damit wesentlich leichter als bei SPD
Ich wage es nochmals ein ganz vorsichtiges +1 zu melden. :oops:
Kann diese Beobachtungen von @michad voll unterschreiben was Klickies angeht. Bin wie gesagt damit noch nie eingeklickt umgekippt. Auch wenn ganz holderdipolter das Vorderrad wegschmiert kam ich immer reflexartig raus und ich finde die seitliche Bewegungsfreiheit dieses Systems sehr angenehm bei meinen leicht irritierbaren Knien.
 
Hallo,
Ich empfinde dass ich die meiste Kraft auf die Pedale bringen kann, wenn der Ballen auf der Pedalachse ist.
Zusätzlich zum Oberschenkel kommt noch die Kraft aus der Wade durch Kippen des Fusses. Und am sichersten fixiere ich den Fuß mit Klickies an dieser Stelle.
Hinzu kommt die Möglichkeit, am Berge ziehen zu können.
Michael
 
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