Helgoland - die Rollerinsel

[Hein]

Moin!

Beobachtung während meines Helgoland-Kurzurlaubs: Da Radfahren auf Helgoland nicht erlaubt ist, sind die Helgoländer Alltags-Rollerfahrer.

Während bei Kindern vor allem der Faltrollertyp mit Inline-Skate-Rädern beliebt ist (obwohl ich einige Roller mit deutlich größeren Rädern gleicher Bauart gesehen habe), scheinen Erwachsene vor allem Roller mit Fahrrad-Rädern zu fahren.

Das abgebildete Exemplar habe ich vor einer der Hummerbuden fotografiert.

Tschüs!

Hein

 

[Reinhard]

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Da Radfahren auf Helgoland nicht erlaubt ist [...]

Irgendwie auch 'ne komische Regelung ... Ob ich da nun mit Roller oder Fahrrad unterwegs bin ist doch eigentlich egal; breiter werden die Gassen mit dem Roller auch nicht ...

 

[Hein]

AW: Helgoland - die Rollerinsel

Irgendwie auch 'ne komische Regelung ... Ob ich da nun mit Roller oder Fahrrad unterwegs bin ist doch eigentlich egal; breiter werden die Gassen mit dem Roller auch nicht ...

Ich vermute, die Regel stammt noch aus der Zeit, als kein Erwachsener jemals Roller fuhr!

 

[Joosten]

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Hein, bist du zum ersten Mal auf Helgoland? Dann bist du hiermit dazu ausersehen, den § 50 StVO wegzuklagen. Dieser ist nämlich rechtswidrig. Dies meint auch Dietmar Kettler in seinem Buch "Recht für Radfahrer" (2. Auflage, S. 104 ff.) und hält den § 50 für das seltsamste Kuriosum der StVO. Die Vorschrift beruhe auf einem Beschluss des Bundesrates aus dem Jahre 1970. Dieser habe seine Initiative folgendermaßen begründet: "Der Zweck der vorgeschlagenen Regelung soll es sein, Verkehrsverbote in Form von Verkehrszeichen zu vermeiden. Damit soll der besonderen Ausnahmesituation auf der Insel Rechnung getragen werden."

Eine ziemlich dürftige Begründung und ein schönes Beispiel dafür, wie Gesetze gemacht werden - Entsprechendes ist auch bei den heutigen StVO-Novellen erkennbar, siehe die sich hartnäckig haltende, wenn auch seit 1998 nicht mehr allgemeine, sondern örtlich angeordnete Radwegbenutzungspflicht. Wenn man irgendwo etwas nicht haben möchte, verbietet man es, auch wenn die Rechte des Einzelnen dadurch beschnitten werden und es keine zwingenden Gründe, wie zum Beispiel eine besondere Gefahrenlage oder der Schutz der Natur, gibt.

 

[Langhals]

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Meine Güte,
die Hauptinsel ist 1 km² groß und hat im Jahr über 300.000 Besucher.
Wer muss da denn unbedingt noch mit nem Fahrrad rumgurken?:dagegen:

Gruß
Geli

 

[Joosten]

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Das urbane Gebilde, in dem ich lebe, hat eine Größe von knapp 3 km x 3 km. Da kann man wirklich alles ohne Pkw machen. Eine besondere Ausnahmesituation haben wir hier auch, das ist die historische Altstadt mit ihren engen Gassen. Ich brauche also nur eine entsprechend einflussreiche Lobby, um ein Pkw-Verbot in diesem Ort durchzusetzen.
:ironie:


Jemand kann die verschiedensten Gründe haben, auf Helgoland Rad zu fahren, zum Beispiel eine Gehbehinderung, das kann der Gesetzgeber nicht wissen. Das Recht der Bürger wird im Fall der Insel Helgoland sogar besonders empfindlich beschnitten, da jemand, der z. B. eine Trainingsrunde fahren möchte, nicht einfach den Ort verlassen kann aufgrund des Inselcharakters. Auch sehe ich im Tretroller kein für jeden geeignetes Ersatzfahrzeug. Ich zitiere wieder Dietmar Kettler über den Helgoland-Paragraphen: "Auch der Inselcharakter und die Autofreiheit sind keineswegs ein Einzelfall in Deutschland. Und auch Orte, an denen man Verkehrsschilder möglichst vermeiden möchte, gibt es reichlich (insbesondere denkmalgeschützte Bereiche). ... Die Begründung ignoriert einfach, dass man den Bürger nicht einfach ihr Tun verbieten kann, nur um ein paar Schilder zu sparen (Wieviele Schilder würde man sparen, wenn § 50 StVO lautete: "Autofahren ist in Deutschland verboten"!).

Du verstehst, was ich meine?

 

[Langhals]

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Du verstehst, was ich meine?

Hmmmmm, Du möchtest, damit es rechtlich seine schöne Ordnung hat, rund um die Insel Schilder "Fussgängerzone" aufgestellt haben?

Das Recht der Bürger wird im Fall der Insel Helgoland sogar besonders empfindlich beschnitten, da jemand, der z. B. eine Trainingsrunde fahren möchte, nicht einfach den Ort verlassen kann aufgrund des Inselcharakters.

Es gibt kein Gesetz, welches besagt, dass alles im Leben ganz einfach sein muss. Natürlich kannst Du den Ort verlassen, brauchst nur ein Flugzeug oder ein Boot, um das zu tun.
(Am besten ein Tretboot )
Auch Formel1 Fahrer können (zum Glück) nicht überall eine Trainingsrunde fahren.

Auf Helgoland kann man keine höhere Schule besuchen, nicht ins Kino gehen und beim joggen wird einem drüselig vom im Kreis laufen.
Ach, hätten wir doch Sansibar behalten:ironie: (Naja, so haben wir wenigstens den Mythos, Sansibar hätte uns mal gehört + Helgoland)

Gruß
Geli

 

[Hein]

AW: Helgoland - die Rollerinsel

Moin!

Die Vorschrift beruhe auf einem Beschluss des Bundesrates aus dem Jahre 1970. Dieser habe seine Initiative folgendermaßen begründet: "Der Zweck der vorgeschlagenen Regelung soll es sein, Verkehrsverbote in Form von Verkehrszeichen zu vermeiden. Damit soll der besonderen Ausnahmesituation auf der Insel Rechnung getragen werden."

Ziemlich seltsam! Nach einem Bild in einem der von der Touristeninformation verteilten Hochglanzprospekte verfügt aber die Polizei auf Helgoland über (mindestens) ein Dienstfahrrad. Kann das jetzt nur durch die Anwendung von Sonderrechten (d. h. mit Blaulicht) benutzt werden, oder gab's dafür 1970 auch eine Sonderregelung? :-D Mir ist übrigens eingefallen, daß ich schon einmal in einer Stadt war, in der Fahrradfahren untersagt sein soll: in Venedig! Tschüs! Hein

 

[Klaus d.L.]

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Hallo,

Hmmmmm, Du möchtest, damit es rechtlich seine schöne Ordnung hat, rund um die Insel Schilder "Fussgängerzone" aufgestellt haben?

Am Fähranleger reicht.

Gruß, Klaus

 

[YourBottomIsEnormous]

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Es gibt auch andere Inseln die so klein sind dass Fahrradfahren dort nicht erwünscht ist. Und um zu zeigen daß es überall Ausnahmen gibt zeige ich Euch noch ein Bild von einem mit Sondersignal ausgerüstetem Kfz welches auf einer ansonsten "autofreien" Insel stationiert ist.

 

[jenne]

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Beobachtung während meines Helgoland-Kurzurlaubs: Da Radfahren auf Helgoland nicht erlaubt ist, sind die Helgoländer Alltags-Rollerfahrer.

Interessant, das wusste ich noch gar nicht. Wahrscheinlich sind Fahrräder zu schnell. Wie wirkt das wohl, wenn man auf der Insel mit so einem Roller wie von P. Groeneveld ankommt? (siehe Bild. Den Rahmen scheint Peter jetzt noch aerodynamisch optimiert zu haben, wenn mich nicht alles täuscht. Weitere Bilder des letzten Tretroller ECs siehe www.jenne.vamosaver.de/Jueterbog2013 ).
j.