Gibt es wirklich kaum unfallfreie Velomobile?

Findet ihr das auch auffällig?
Nein, wenn ein Unfall mit einem RR oder up passiert, bekommt das keiner in der Art mit.

Selbst hatte ich einen unverschuldeten Unfall, bei dem mir ein Junge von der Seite aus einem Gebüsch fahrend in mein VM krachte. Das VM hat uns beide vor schwerer Verletzung geschützt, mit einem RR wären die Verletzungen deutlich schlimmer ausgefallen.
 
Ein mitteilungspflichtiger Unfallschaden nach BGH-Definition liegt bereits dann vor, wenn ein Auto bei einem Unfall Blechschäden davongetragen hat, auch wenn diese noch so gering sind.
Und das bedeutet, das jedes Fahrzeug mit Kratzern im Gelcoat oder Lack - außer vielleicht den unvermeidlichen an der Unterseite - nicht mehr unfallfrei ist. Und wenn bei meinem die Scheibe durch ein umkippendes anderes Fahrrad beschädigt worden ist, natürlich auch nicht; auch sowas geht in die Unfallstatistik ein. Die teilweise ziemlich schweren Stürze, die ich vor einigen Jahren mit dem Rennrad hatte, einschließlich des Unfalls mit Personenschaden, aber in der Praxis wohl eher nicht. Da wird dann halt der verbogenen Lenker nebst Vorbau getauscht und das wars dann.
 
Und das bedeutet, das jedes Fahrzeug mit Kratzern im Gelcoat oder Lack - außer vielleicht den unvermeidlichen an der Unterseite - nicht mehr unfallfrei ist. Und wenn bei meinem die Scheibe durch ein umkippendes anderes Fahrrad beschädigt worden ist, natürlich auch nicht; auch sowas geht in die Unfallstatistik ein. Die teilweise ziemlich schweren Stürze, die ich vor einigen Jahren mit dem Rennrad hatte, einschließlich des Unfalls mit Personenschaden, aber in der Praxis wohl eher nicht. Da wird dann halt der verbogenen Lenker nebst Vorbau getauscht und das wars dann.
Eigentlich stand genau das so nicht drin. Erst bei Schäden, die das Blech beeinträchtigen. Meine Interpretation für das VM wäre - wenn etwas ausgebessert worden ist mit Harz/Matte und neu lackiert. Das ist dann nicht unbedingt ein "Unfallfahrzeug" sondern bei kleineren Schäden, z.B. durch Parkrempler oder "nette Mitmenschen" ein "nicht unfallfreies", muss aber angegeben werden. Bei den Motorrädern heißt das "Um- und Unfallfrei", Umfaller kommen ja häufiger vor und hinterlassen i.d.R. nur kleinere, aber ggf. ärgerliche Schäden am Fahrzeug.Scheibe ist sowieso raus da diese einfach getauscht werden kann. Ok, beim GoOne jetzt nicht so, aber beim Auto.
Beim Rennrad (Motorrad, etc.) gilt aber natürlich das Gleiche: Wenn hier z.B. bei einem Unfall die Gabel stark beschädigt und getauscht wurde, ohne dass der Rahmen untersucht wird, und der Käufer hat deshalb einen Unfall, kann das böse ausgehen.

Zur Umfrage: Fände ich gut, aber wie so oft: Nicht zu kompliziert machen, ob der Unfall mit einem DF, Quest oder Go-One passiert ist, ist doch egal.
Ich würde es eher auf die (geschätzten) Fahrkilometer beziehen, die kann man ja i.d.R. über den dicken Daumen abschätzen.
Ändert dann aber im Ergebnis auch nichts an der Situation :unsure:
 
Im Sinne Deiner Definition wäre mein GoOne also vermutlich unfallfrei, trotz doch erheblicher Kampfspuren und sogar schwachen Hinweisen auf eine mögliche frühere Kollision mit elastischer Verformung der Spitze.

Die beiden Beinahe-Unfälle der vergangenen Wochen waren übrigens unabhängig vom VM - das wäre mit dem Rennrad sicherlich genauso knapp geworden.

Also: wenn man von Fahrzeugen mit Unfallschäden auf die Unfallhäufigkeit schließen möchte, sollte man schon genauer schauen, ob man nicht Äpfeln mit Birnen vergleicht. Ein Umfaller mit nem Quest oder Mango kann zu Karosserieschäden führen, zumindest aber welchen im Gelcoat. Ein Sturz mit dem Rennrad führt in vielen Fällen zu Riefen an den Außenseiten der Pedale (alte Rennpedale mit Haken und Riemen ..., und man muss den Lenker richten, hat aber selbst u.U. tiefe Schürfwunden, die später vernarben oder eine Gehirnerschütterung. Den Sturz mit dem RR wird man am Fahrzeug eher nicht als "Unfall" erkennen, den Umfaller mit dem VM trotz möglicherweise geringerer Personenschäden schon (und letzteres durchaus zu recht).
 
Ich habe einen Kratzer an der Seite weil ich es da mit dem Garagentor berührt habe beim Aufmachen. Ist das jetzt nicht mehr unfallfrei?
 
Bei dieser Frage fällt dann doch die parallele zum Auto auf.
Oft werden Velomobile neu lackiert,weil ein paar Kratzer vorhanden sind. Äquivalent zum Auto,wo auch jede Beule eliminiert werden muss, obwohl der Lack nicht gerissenen ist,es keine Beeinträchtigung gibt. Irgendwo gegen bumpen,ist noch kein Unfall.Im Ausland sieht man mehr Gebrauchsspuren am Auto als in Deutschland. Das liegt nicht am können der Deutschen, sondern daran,das das Auto ein Fetisch und nicht Gebrausgegenstand ist. Ähnlich verhält es sich vermutlich mit der Optik beim Velomobiel. Lieber ein paar hundert Gramm mehr mitschleppen als optisch nicht so schön rumfahren .
 
...Von Bußgeldkatalog.org:
"Ein mitteilungspflichtiger Unfallschaden nach BGH-Definition liegt bereits dann vor, wenn ein Auto bei einem Unfall Blechschäden davongetragen hat, auch wenn diese noch so gering sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Schäden fachgerecht repariert wurden oder nicht. Sie gelten in jedem Fall als ein Sachmangel nach § 434 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), ...
Da kann man sich jeden weiteren Kommentar sparen.

Bei den Vms muss man natürlich auch mal die KM-Leistung im Verhältnis zum UP sehen. Ich habe noch nie ein UP bessesen, mit dem ich in so kurzer Zeit auch nur annähernd soviele Km "gesammelt" habe.
 
Bei den Vms muss man natürlich auch mal die KM-Leistung im Verhältnis zum UP sehen. Ich habe noch nie ein UP bessesen, mit dem ich in so kurzer Zeit auch nur annähernd soviele Km "gesammelt" habe.
Die Diskussion wurde schon mal ohne wirkliches Ergebnis geführt. Im Endeffekt liegt die Antwort auf der Hand: Es fahren Millionen Up's da draussen rum, und es dauert Wochen oder eher Monate, um mal ein VM zu sehen. Diese "gefühlte Statistik" beinhaltet natürlich die über alles gefahrernen Kilometer, da machen die anegkotischen Kilometer einzelner VMler keinerlei Unterschied, weil auch einem 60Tkm/a fahrenden VMler eine ganze Heerschaar von Rennradlern/Traiathleten/Zeitfahrern und fleissigen Alltagsradlern gegenüber stehen, die ebenfalls in dem Bereich unterwegs sind. Nur eben ein paar Tausend mal so viele. Und dazu kommt die riesige Masse derer, die zwar als jeweils Einzelner nicht viel km machen, in der Masse aber natürlich die VMler um ein Vielfaches übertreffen.
Die Statistiken zu den Radlern inkl. gefahrener Kilometer, Unfälle, Todesfälle etc. kann man im Übrigen ziemlich genau auf den einschlägigen Statistikseiten nachlesen.
 
Gebrauchte Ups mit ohne Kratzer am Schaltwerk sind vermutlich noch seltener als makellose Velomobile!
 
Nur eben ein paar Tausend mal so viele.
Der Schwachpunkt Deiner Argumentation ist, dass bei Ups und bei Velomobilen unterschiedliche Schadsituationen in die Unfallstatistik einfließen. Wenn mir beim UP jemand die Vorfahrt nimmt, ich dabei "absteige" und ggf auch leicht verletze, und das privat regele, erscheint das in keiner Statistik (und das Rad habe ich durchgesehen und besitze es immer noch).

Zudem werden UPs vermutlich weniger oft verkauft als VMs. Außerdem glaube ich, dass unsichtbare reparierte Unfallfolgen zumindest bei älteren Rädern auch nicht zu Hinweisen in den Verkaufsanzeigen führen - Recht hin oder her. Gerade Vielfahrer besitzen oft auch mehrere Räder - besonders, wenn sie mit schnellen UPs pendeln und immer ein verfügbares Rad benötigen.

Mal abgesehen davon ist man auf dem UP eher selbst die Knautschzone, während es beim VM die Karosserie ist.

Alles das erhöht den scheinbaren Anteil nicht unfallfreier Velomobile im Vergleich zu UPs.

Mehr oder weniger offizielle Statistiken sind also keineswegs vergleichbar, weil einfach nicht klar ist, was da überhaupt in die Datenbasis einfließt und wie groß eventuelle Dunkelziffern nicht erfasster Ereignisse sind.

Das bedeutet übrigens nicht unbedingt, dass Deine Vermutung falsch ist. Nur die Datenbasis Deiner Schlußfolgerung steht auf so tönernen Füßen, dass Du dass nicht sicher sagen kannst, sobald Du ernstlich versuchst, NICHT Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Mit meinem VM bin ich jetzt etwa 8000 km gefahren. Unfallfrei. Auch wenn das Rad selbst nicht unfallfrei ist - die zweimal gebrochene Scheibe spricht ja Bände, und ich keine die Uraschen beider Schäden. Ein paar knappe Situationen gab es durchaus. Aber wenn ich meine letzten 8000 km mit dem UP dagegen setze (die einen sehr langen Zeitraum bis in die Zeit hinein, in der ich noch täglich nach Bonn gependelt bin, umfassen, weil ich über Jahre hinweg kaum Gelegenheit zum Fahren hatte), liegen darin sämtliche Unfälle, die ich hier andeutungsweise erwähnt hatte, und noch etliche Gefahrsituationen mehr.

Meine persönliche "Statistik" sagt also bisher das Gegenteil Deiner Einschätzung - und ich hoffe, dass das auch so bleibt.
 
Gebrauchte Ups mit ohne Kratzer am Schaltwerk sind vermutlich noch seltener als makellose Velomobile!
Das wage ich zu bedreifeln. Es gibt sicherlich mehr gebrauchte Ups mit Nabenschaltung als Velomobile. Aber die haben dafür Schrammen an den Lenkerenden, oder der Rahmen hat Kratzspuren von Fahrradständern oder Lackschäden vom drumgewickelten Schloss.
 
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