Fenix erwirbt 20% an Globetrotter (war: Globetrotter gibt seine Eigenständigkeit auf => Fenix AG)

Sehr bezeichnend in diesem Artikel fand ich diese Unart des Beraten lassens um dann im Netz zu kaufen.
Geiz ist geil, aber die geizigen werden jetzt doch heulen.:whistle:

Stephan
 
Wer jetzt um den guten alten Globetrotter trauert, sollte sich bei den diesjährigen Weihnachtseinkäufen fragen, wie dringend er wirklich auf ein paar online gesparte Euro angewiesen ist.

Globetrotter mag eine Ausnahme sein, aber Geiz ist geil ist nicht allein verantwortlich für das Sterben des ortsfesten "Fachhandels". Mein Arbeits-und Hobbyleben ist leichter geworden, seit ich im Web Dinge finden (und bezahlen) kann, von denen der örtliche Handel nichts wußte. Nichts wissen wollte muß man sagen, man war ja konkurrenzlos unter sich. Die vielgerümte Beratung im Fachhandel bestand und besteht doch oft nur aus dem Vorlesen von Herstellerangaben und wiedergeben von Hörensagen.

Nachtrag:

Frag mal im örtlichen Fahrradhandel nach Velomobilen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Beratung hat sich aber vor allem bei Globetrotter in den letzten Jahren einiges geändert. Immer mehr studenten / Hilfskräfte, die weder den passenden Rucksack empfehlen, noch diesen vernünftig einstellen oder gar Tips zur Beladung geben können.
Sicher gab es auch noch versierte Mitarbeiter, die die Rucksäcke auch außerhalb des Ladens getragen haben, aber das war mehr oder weniger Glückssache.

Der Outdoorboom kam ja, wie im Artikel auch erwähnt, nicht von einer plötzlich steigenden Anzahl an Extrambergsteigern kommt, sondern eher daher, dass die vielen SUV-fahrenden Hamburger beim Samstagsspaziergang an der verregneten Alster auch mal eine "sportliche" und trendige Regenjacke haben wollten bzw. wollen.

Die mit den großen SUVs kaufen dann auch beim Globetrotter, die mit den kleineren bestellen im Internet, weil es günstiger ist.

Ich kauf lieber beim Einzelhändler, bei dem Chef und Mitarbeiter schon in jeder Klimazone der Welt geschlafen haben und seit 20 Jahren die Technikentwicklung im Outdoorbereich mitgemacht haben. ... aber ich lauf ja auch nicht um die Alster zum Cafetrinken im Alex, sondern freu mich, wenn meine Regenjacke auch nach 3 Jahren bei einer Stude dauerregen auf dem Rad noch trocken hält. Und wenn mal doch nicht, gibts nen Super Kundenservice.
Gibts dank Decathlon, Globetrotter, Sportcheck, Amazon etc. leider immer weniger. ... Genau wie im Radsportbereich. Bei Velomobilen und Spezialrädern ist das ja noch etwas anders.

Edit: Das mit den kleinen Sachen, die nicht auf Lager bzw. nicht vorhanden, ist wirklich ein Vorteil beim Internet-Shopping. Das wird wohl aber kaum der Grund für das immer schwerer werdende Leben der Einzelhändler sein. An einem spezial-Karabiner, der einmal im Monat verkauft wird, verdient der Händler vielleicht prozentual mehr (größere Marge), aber wenn dafür zwei Regenjacken a 500€ weniger verkauft werden, hilft das auch nicht.
 
Ich finde zum Teil die Argumente viel zu kurz gegriffen. Ich kann nicht ausschliessen, das eine Firma wie Globetrotter in der Vergangenheit Fehler gemacht hat. Und die Schlechte Beratung habe ich auch so noch nicht festgestellt (hatten mir schon mehrmals gesagt, das ich dies und jenes nicht gebrauchen kann bzw. unnötig ist.). Es ist nun mal so:

1) Durch die Hartz Reformen sind die Löhne in Deutschland zum Teil massiv gesenkt worden. Was dazu geführt hat, das auch der Private Konsum rückläufig ist. Dazu gibt es auf diversen Seiten im Internet schöne Grafiken. Die Daten stammen übrigens von Bundesstatistikamt. Aber unsere Tollen Mainstream Medien zitieren lieber irgendwelche Umfragen, wo irgendetwas Festgestellt wird, das angeblich der Konsum steigt und dann ein paar Wochen kommen die Daten des Bundesstatistikamtes, die dann genau das Gegenteil feststellen, aber das wird dann nicht so gerne gesagt. Und wenn man sich dann Wundert, das die Kunden dann anfangen zu Sparen und auf billigere Anbieter ausweichen, ist dann nur noch verständlich.

Das wir hier in Deutschland als letztes Land in der EU überhaupt einen Mindestlohn bekommen und den erst so richtig in 2 Jahren, sagt eigentlich schon alles. Das er eigentlich um die 12 Euro pro Stunde liegen müsste, damit man eine Rente bekommt die deutlich über den Grundsicherungsniveau liegt, ist ein anderes Thema.

2) Es gibt genug Unternehmen, die mit Steuerdumping eine Menge Geld sparen. Das machen eigentlich alle grossen Unternehmen, egal ob es Amazon, Apple, Microsoft, Google oder wer auch immer. Zum Teil zahlen die nicht mal 1% Steuern. Jeder Hartz 4 Empfänger bezahlt gemessen an seinen Einkommen mehr Steuern. So können dann solche Unternehmen dann ganz einfach die Unternehmen von Markt drängen, die so was nicht machen oder können, wie z.b. der Lokale Einzelhandel.

Das einige von diesen Unternehmen auch noch durch Lohndumping auffallen und das hier in Deutschland ja kein Mindestlohn existiert und das die Unternehmen sogar eigene Gewerkschaften gegründet haben um so bessere Tarifverträge zu haben (für die Unternehmen, nicht die Arbeitnehmer!), sollte hier mal erwähnt werden.

Unter solchen Umständen wird jedes Unternehmen von Markt verdrängt, was auf Innovationen setzt. Das auf Dauer ein Land dadurch zu Grunde gehen kann, interessiert hier nun mal niemanden. Warum sollte man ja auch in Deutschland Innovativ sein, wenn man das gleiche viel leichter erreichen kann, wenn man Löhne drückt und Steuern spart, wo man nur kann.

Daher, richtig verwunderlich ist das erst mal nicht.

PS.: Hier steht übrigens, das Globetrotter nicht vollständig übernommen wird, sondern das die Fenix AG nur Anteile erwirbt.
 
PS.: Hier steht übrigens, das Globetrotter nicht vollständig übernommen wird, sondern das die Fenix AG nur Anteile erwirbt.
Das waren die Nachrichten von gestern, aktueller Stand ist folgender:
Mail-Men schrieb:
Bereits zu Jahresbeginn hatte sich Fenix über die Tochter Fjällräven 20% an Globetrotter gesichert. Jetzt wird Globetrotter gemeinsam mit Naturkompaniet aus(Schweden der finnischen und Partioaitta in die Frilufts Retail Europe AB überführt. An der neuen Gesellschaft hält Fenix dann 60% und die Globetrotter Altgesellschafter 40%.
Quelle
 
Wobei vieles bei Globtrotter ziemlich günstig war.

In der Tat. Außerdem hatten die schon ewig einen sehr guten Online-Shop. Ich habe bei denen auch immer wieder mal was gekauft, aber nie im Ladengeschäft. Dazu müßte ich 70km einfach fahren...

Insofern wunder mich die Aussage, man habe Schwierigkeiten mit der Internetkonkurrenz.

bergauf, gelegentlicher Eispickelträger...
 
Hallo zusammen,

ich habe früher gerne bei Globetrotter eingekauft, da alles lieferbar war und auch sonst alles bestens. Ich bin mir gut versorgt mit guten Produkten vorgekommen.
Heuer und vergangenes Jahr wollte ich erneut eine Bestellung machen, aber:
letztes Jahr: das gewollte Teil (Zelt) nicht lieferbar
heuer: Mindestbestellwert; ich hätte zwar nur noch ca. 5-10€ draufzahlen müssen, aber wenn ich nicht mehr brauche, dann brauche ich nicht mehr

Aber hoffentlich geht es mit Globetrotter wieder bergauf, sodass er auch wieder alles lagernd halten kann.
Speziell die Homepage und die Bewertungen auf dieser habe ich immer sehr genossen.

Beste Grüße
Franz
 
Na Fenix ist doch für Globetrotter ein Glücksfall!
Wenn ein Mitbewerber das Geschäft übernimmt, dann möchte er es auch weiterführen.

Bei Heuschrecken oä wird man doch nur über ne kurze Zeit ausgeweidet und dann geht das Geschäft den Bach runter.

Nach meinen Einblicken in diese Thematik bringt übrigens die Option 'Kauf auf Rechnung' sehr viel Umsatz und da diese im Netz kaum angeboten wird kann man sich damit von den Mitbewerben absetzten.
Bei vernünftiger Ware ,bei Globetrotter geh ich davon aus, ist auch das Risiko von Rücksendungen kalkulierbar.
 
Die vielgerümte Beratung im Fachhandel bestand und besteht doch oft nur aus dem Vorlesen von Herstellerangaben und wiedergeben von Hörensagen.
Das ist auch meine Erfahrung. Nicht speziell bei Globtrotter, dazu kann ich nichts sagen weil ich nie in einem Laden von denen war aber bei allen Dingen wo mal eine Beratung notwendig wäre sind die Informationen eher dünn.
Ich bestelle fast alles im Netz. Artikelbeschreibungen kann ich auch alleine lesen und wenn ich nach dem fünften Text den ersten wieder vergessen habe dann lese ich ihn einfach nochmal. Dem Einzelhandel trauere ich nicht hinterher.
 
Sehe ich auch so. Max 10% wissen im Einzelhandel an Fachberatung mehr als ein sagen wir mal Handwerker. Dem Normalen Trottel kann man hier und da was sagen. Oft höre ich heraus das verkauft werden möchte.
Ich kaufe gerne in einem Laden wo ich es anschauen kann. Eine Beratung von diesen Banaussen möchte ich seltenst.
 
Globetrotter ist einer der ganz wenigen Läden, bei denen ich gern einkaufe und mich auch gern beraten lasse. Ich bin dort bisher immer kompetent beraten worden, und der Preisvergleich mit dem smartphone hat eigentlich immer ergeben, daß ich woanders inkl. Versand nicht merklich weniger bezahlen würde. Insofern kann der beschriebene Fall - beraten lassen ja, kaufen dann online - beim Globetrotter eigentlich nur die Ausnahme sein.
 
Na Fenix ist doch für Globetrotter ein Glücksfall!
Wenn ein Mitbewerber das Geschäft übernimmt, dann möchte er es auch weiterführen.

Das muß nicht unbedingt so sein. Man kann auf diese Weise auc unliebsame Konkurrenz aus dem Rennen stossen. Ich kenne Fenix jetzt nicht. Ich weiß auch nicht ob die hier schon Geschäfte tätigen für die Globetrotter eine Konkurrenz wäre. Also alles im Bereich des Spekulatius.:D

Warten wir es ab....


Stephan
 
Eine Beratung von diesen Banaussen möchte ich seltenst.

Ich habe auch sehr positve Ausnahmen im ortsfesten Einzelhandel erlebt. Das ist für einen Laien aber nicht so einfach festzustellen und es obsiegt der Vielschwätzer. Ich fände es Schade, wenn der Einzelhandel vor Ort an seinem eignem Erbrochenem ersticken würde. Es gibt vielerlei Dinge des täglichen Bedarfs, da bringt das Web einfach keinen Vorteil.
 
Das muß nicht unbedingt so sein. Man kann auf diese Weise auc unliebsame Konkurrenz aus dem Rennen stossen. Ich kenne Fenix jetzt nicht. Ich weiß auch nicht ob die hier schon Geschäfte tätigen für die Globetrotter eine Konkurrenz wäre. Also alles im Bereich des Spekulatius.:D

Das ist die Logik von GM, die Opel verboten haben auf den Märkten von GM zu verkaufen!
Ist aber nicht unbedingt erfolgreich und logisch, weil garantiert nicht alle Leute die einen Opel kaufen würden stattdessen sich nun ein GM zulegen.
Bei einem Monopolisten magst du Recht haben.

Ich halte es da eher mit Steve Jobs: Wenn man sich nicht selbst kannibalisiert, dann macht es die Konkurrenz!
 
Der Einzelhandel soll bestehen bleiben, keine Frage.
Was halt dreist ist sich etwas in echt anzuschauen, beraten lasse ich mal aussen vor aber dann im iNet bestellen.
 
Der Einzelhandel soll bestehen bleiben, keine Frage.
Was halt dreist ist sich etwas in echt anzuschauen, beraten lasse ich mal aussen vor aber dann im iNet bestellen.

Da hast du völlig recht, Daniel. Und tatsächlich hat sich der Einzelhandel in Teilen lange auf seiner Position ausgeruht. Aber es gab auch schon immer gute Läden mit motiviertem Personal. Und diesen Leuten tut man unrecht, wenn man selbst in einem Forum wie hier ständig vom "Händler des geringsten Misstrauens" und ähnlichem liest. Leider ist es- von oben vorgelebt- heute längst soweit, daß derjenige als der smarteste Typ gilt, der für SICH den grössten Vorteil herausgeschlagen hat. Das ist aus meiner Sicht ein Gesellschaftsproblem, produziert von Politik, Medien, Wirtschaft und dem Naturell des Menschen.
Beratungsklau oder Showrooming ist sehr real und ein wirkliches Problem für viele Einzelhändler. Es hat schon seine Gründe, warum viele Händler in der Spezialradszene Geld für ausführliche Beratung und Probefahrten haben wollen (wird beim Kauf i.d.R. verrechnet): Damit sie bei solchen Leuten am Ende nicht ganz nackt dastehen und 2 Stunden für Umme gearbeitet haben. Inzwischen gibt es sogar schon Leute, die sich 2-3 Stunden beraten lassen, Räder im Gesamtwert von 20.000 Euro probefahren, sich ein Angebot bis hin zur Farbgebung machen lassen und nicht mal ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie dir dann sagen:"Aber kaufen werde ich hier nicht". Auf die Frage warum das denn, kommt: "Irgendwo muß ich die Räder ja probefahren und begutachten". Ich muß dazusagen, daß so etwas bei uns im Laden noch in recht geringem Umfang passiert, aber es gibt immer wieder Phasen, in denen man kurz davor ist, für seine Beratung Geld zu verlangen. Interessant finde ich, daß es nur extrem wenige Leute gibt, die von sich aus für gute Beratung und Informationen ein Trinkgeld springen lassen, weil sie erkennen, daß man nur von netten Gesprächen nicht leben kann. Viele Leute denken erstaunlich wenig bzw. gar nicht darüber nach, was es für einen Ladenbetreiber bedeutet, den ganzen Tag nur nette Tips und tolle Probefahrten verschenkt zu haben. Ich selbst kaufe grundsätzlich dort, wo ich gut und freundlich beraten wurde und mir die Ware gezeigt werden konnte. Das ist mir dann auch gerne 10% Aufpreis wert. Und selbst wenn ich im Netz vergleichbaren Service günstiger gefunden hätte, habe ich doch wenigstens das Gefühl, einen lokalen Händler unterstützt zu haben, damit er noch möglichst lange eine Anlaufstation für mich ist. Allerdings scheint mir, denken viel zu wenige Leute so. Bin gespannt, wohin sich die Handelslandschaft entwickelt, wobei ich sagen muß, daß mir zumindest in der Fahrradszene nicht bange ist, denn nichts geht über Probefahrten. Zudem gibt es immer mehr Väter, die ihren Kindern nicht mehr zeigen können, wie man einen Schlauch flickt und somit auf lokale Werkstätten angewiesen sind..
...Sorry, jetzt wird´s of topic.
Zum Thema Globetrotter: Ich meine, sie bieten ziemlich das Maximum, was man von Ladengestaltung, Einkaufserlebnis und Auswahl sowie Beratung erwarten kann. Ich kann mir eigentlich nur schwer vorstellen, daß sich derart aufwändige Häuser selbst tragen und habe immer die Vermutung, daß es nur im Zusammenspiel mit dem eigenen Onlinehandel funktioniert.

Andreas
 
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